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Dienstag, 17 Oktober 2023 11:59

Das unübersichtliche Auf und Ab der IC-Umsätze

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Umsatzentwicklung der IC-Hersteller seit 1984 Umsatzentwicklung der IC-Hersteller seit 1984 Bild: Semiconductor Intelligence

Hat der vor einem Jahr einsetzende Abschwung der weltweiten Halbleiterindustrie seine Talsohle schon erreicht? Oder wird er bis zum Ende des Jahres weitergehen? Das ist die delikate Frage, die sich Analysten und Verbände am Anfang des vierten Quartals 2023 stellen. Die Antworten fallen unterschiedlich aus. Doch selbst die Schwarzseher gehen davon aus, dass sich 2024 der Trend nach oben kehrt – in positives Territorium.

Manche Experten wie der kanadische Analyst ‚TechInsights' sind überzeugt, dass die Erholung noch im zweiten Halbjahr 2023 beginnt: Weil sich die negativen Ausschläge deutlich abschwächen, und im dritten Quartal sogar ein pauschaler Anstieg um 10 % gegenüber dem zweiten Quartal erkennbar ist. Das gelte sogar für die Speicher-ICs, deren Umsätze besonders volatil erscheinen. Damit dürfte die Auslastung der Fabs erst einmal sinken, weil die Lagerbestände abzuarbeiten sind.

Zur gleichen Schlussfolgerung kam Anfang September der US-Verband SIA (Semiconductor Industry Association). Demnach lagen die Chipumsätze um deftige 12 % unter denen des Vorjahrs. Doch ab Juli 2023 stiegen sie wieder, um 2,3 %, auf insgesamt 49 Mrd. $. John Neuffer, SIA-CEO: „Der globale Halbleitermarkt zeigte im Juli zum vierten Mal ein bescheidenes aber stetiges monatliches Wachstum. Die globalen Umsätze verharren zwar im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau, doch war die Abnahme die geringste in diesem Jahr. Das gibt Hoffnung für den Rest des Jahres und darüber hinaus.“

Auch ist die Chip-Konjunktur in den Industrieregionen unterschiedlich: Der erwähnte Juli-Zuwachs erreichte in Nord- und Südamerika 6,3 %, in China 2,6 %, in Europa 0,5 % und in Asien-Pazifik 0,3 %. Weiterhin Abschwung (-1,0 %) meldete Japan. Über den bisherigen Jahresverlauf hinweg zeichnete sich (mit Ausnahme von Europa mit (+5,9 %) weltweit der eingangs genannte Abschwung ab: die Amerikas mit -7,1%, Japan -4,3 %, Asien-Pazifik mit -16,2 % und China sogar mit -18,7 %.

Top Ten Semiconductor Companies, 2023; Bild: Semiconductor IntelligenceTop Ten Semiconductor Companies, 2023; Bild: Semiconductor Intelligence

Das bringt uns zur vielstimmigen Diskussion, wie groß der Abschwung hochgerechnet auf das ganze Jahr ausfallen wird. Im Mai 2023 publizierte die World ‚Semiconductor Trade Statistics' (WSTS) Organisation, auf die sich auch die SIA stützt, einen Forecast, dass der Halbleitermarkt in diesem Jahr nur um 10,3 % schrumpfen würde. Zusammen mit der (ebenso tröstlichen) Voraussage eines Anstiegs in 2024 um 11,8 %.

Im September wurde klar, dass die Lage weniger dramatisch ist. Im zweiten Quartal ermittelte WSTS bereits wieder einen Anstieg der globalen Umsätze um 4,2 %. Das ist allerdings immer noch ein Minus von 17,3 % gegenüber dem Vorjahr. Aber besser als das erste Quartal mit einem Minus von 21,3 %. Trotz der positiven Entwicklungen, sektoral unterschiedlich wie sie sind, deutet dieser Marktzuwachs auf einen geringeren Rückgang als befürchtet. Der Analyst Semiconductor Intelligence rechnet jetzt mit nur mehr -13 %.

Eine signifikante Korrektur seiner Vorhersage für den Marktverlauf in 2023 räumte Malcolm Penn von ‚Future Horizons' auf seinem Industry Update Webinar am 12. September ein. Im Mai 2022 hatte er einen Niedergang um bis zu 26 % an die Wand gemalt. Im Mai 2023 reduzierte er seine Prognose auf -20 %. Jetzt schwenkte er auf die Linie der anderen Analysten ein und postuliert einen wesentlich milderen Verlauf: zwischen -8,5 und -11,5 %. Das entspricht Gartner (-11 %) und WSTS (-10,3 %). Als Begründung nennt er das unerwartete Wachstum im zweiten Quartal. Das, so Penn, sei dem im Vergleich zu früheren Marktzyklen untypisch frühen Ende der Marktkontraktion geschuldet.

Weitere Gewinner in diesem untypischen Konjunkturverlauf sind die Auftragsfertiger und IC-Entwickler. Den zehn führenden Designhäusern attestierte der Marktanalyst ‚TrendForce' am 21. September für das zweite Quartal einen Umsatzanstieg um 12,5 % auf insgesamt 38,1 Mrd. $. Auslöser sei die starke Nachfrage nach Prozessoren für die Künstliche Intelligenz.

Am meisten profitierte davon der Anbieter von Grafikprozessoren Nvidia, der sich als Nummer Eins vor dem bislang führenden IC-Designer Qualcomm positionieren konnte. Der Marktforscher ‚Semiconductor Intelligence' sieht den Umsatz von Nvidia in 2023 nun bei 52,9 Mrd. $, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, und knapp vor dem langjährigen Spitzenreiter Intel. Damit sei Nvidia derzeit der größte Halbleiterhersteller.

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