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Montag, 06 Mai 2024 11:59

Gespräch des Monats: Dr. Joachim Giesekus, HHI Fraunhofer

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Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten
Dr. Joachim Guisekus Dr. Joachim Guisekus

Dr. Joachim Guisekus, IMAT e.V. und Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), äußert seine Bedenken zu dem geplanten PFAS-Verbot in der Europäischen Union.

Schlägt Europa bei den geplanten PFAS-Beschränkungen tatsächlich einen Sonderweg ein?

Das Thema PFAS ist weltweit auf der Tagesordnung. Ein Regulierungsbedarf ist nicht vor der Hand zu weisen, dagegen stellen wir uns auch nicht. Aber in den USA gibt es eine ganz andere Herangehensweise in der regulatorischen Diskussion. Dort wird genau hingeschaut, wo PFAS überall eingesetzt werden. Dem PFAS-Verbot ist eine sehr restriktive Berichtspflicht vorgeschaltet. In Europa hingegen sollen anhand einer chemischen Formel 15.000 Stoffe verboten werden – und danach versucht man ein paar Ausnahmeregeln zu definieren. Dieser Ansatz zieht unabsehbare Konsequenzen nach sich.

Wo sehen Sie dabei das größte Problem?

Mir fehlt jede Phantasie, wie ein solches Verbot funktionieren soll. Bei 15.000 Stoffen, viele ohne CAS-Nummer, gibt es keinen, der das überwachen kann. Die zu erwartende Flut von Anträgen könnten die Behörden gar nicht stemmen, es gibt kein Personal dafür - woher soll es auch kommen? Es werden Ausnahmeregeln und Fristen definiert, für den Halbleiterbereich ist sogar eine Frist von 13,5 Jahren nach Inkrafttreten vorgesehen. Das bezieht sich aber nur auf Prozesschemikalien, nicht auf Fertigungsequipment. Dieses müsste ab Tag 1 PFAS-freie Ersatzteile einsetzen. Solche fertigt aber niemand für teilweise zehn Jahre alte Maschinen. Oder denken wir an ASML: Bei der Fertigung der Optiken von Zeiss für ASML werden PFAS für Beschichtungen und Dichtungen eingesetzt. Der Verbotsvorschlag könnte dazu führen, das ASML in Europa keine Maschinen bauen darf. Dafür werden anderorts Handelskriege geführt.

Ließe sich ein Ersatzstoff für PFAS finden?

Für viele Anwendungen sind Ersatzstoffe denkbar. In einigen Bereichen gibt es aber nicht mal eine Idee. Neue Chemikalien, die den Anforderungen gerecht werden könnten, würden aber genauso persistent sein.

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  • Ausgabe: 4
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Markolf Hoffmann

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