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Die wachsende Abhängigkeit von China war den Unternehmen zwar bewusst, wurde aber ignoriert. Das änderte sich jedoch mit dem Ausbruch von Covid, denn die politischen Entscheidungen in China wurden zunehmend restriktiver, nahmen Einfluss auf die Materialverfügbarkeit und die Lieferketten. Die Konsequenz war, dass westliche Unternehmen versuchten, sich aus dieser Umklammerung zu lösen und die Lieferquellen verlagerten. China + 1, Near- oder Reshoring sind Konzepte, die jetzt verfolgt werden, aber die Abhängigkeit nur mildern, nicht beseitigen. Leider ist die europäische Leiterplattenindustrie in den letzten Jahren stark geschrumpft, insbesondere, weil hiesige Verbraucher die ehemals vorhandene Lieferbasis mit unrealistischen Preisforderungen und Bedingungen zerstört haben. Von einem Weltmarktanteil von 14 % im Jahr 2000 sind inzwischen nur etwas über 2 % übriggeblieben.
Die Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG aus Geislingen an der Steige, u. a. ein führender Anbieter von Kupferelektrolyten für die Leiterplattenindustrie, gab Ende Januar 2024 die Eröffnung seiner neuen Zweigniederlassung in Taipeh, Taiwan, bekannt.
Sowohl wegen als auch trotz der Sanktionen westlicher Länder, die im Frühjahr 2022 nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine noch wesentlich verschärft wurden, baut Russlands Leiterplattenindustrie neue Fertigungskapazitäten auf. Dabei liebäugelt man auch mit der Fertigung in Niedriglohnländern. Zweiter Teil einer Analyse.
Die russische Elektronikindustrie steht endgültig an einem Wendepunkt. Die Sanktionen der westlichen Länder, die im Frühjahr 2022 nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine noch wesentlich verschärft wurden, haben wie ein Brennglas die systemischen Probleme der Branche dieses Riesenlandes noch sichtbarer gemacht – einschließlich jene der Leiterplattenindustrie als entscheidender Bestandteil der Elektronikfertigung. Erster Teil einer Analyse.
Im vergangenen Jahr belief sich die weltweite Leiterplattenproduktion auf etwa 97 Mrd. $. Davon wurden in Asien 94 % hergestellt, während sich der europäische Anteil auf 2,2 % belief.
In der PLUS 3/2023 begann Dr. Hayao Nakahara mit der Kolumne ‚Bericht aus Amerika'. Er wagt eine umfassende Bestandaufnahme der Leiterplattenproduktion Nordamerikas und unternimmt eine weitgehende Recherche. In dieser Ausgabe findet der faszinierende Bericht aus Amerika seine Fortsetzung mit üppigem Datenmaterial.
Die Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS beschäftigt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der Analyse von Lieferketten und entwickelt Innovationswerkzeuge für die strategische digitale Transformation von Unternehmen. Wie blickt man dort auf aktuelle Krisenherde, und welche Lösungen werden von der Arbeitsgruppe angedacht? Wir haben Uwe Veres-Homm, stellvertretender Leiter der Abteilung Risiko- und Standortanalyse, befragt.
Wie agieren Unternehmen und Dienstleister der Leiterplattenindustrie in der anhaltenden Energiekrise, die sie in unterschiedlichem Maße betrifft? Die PLUS hat einige Stimmen und Meldungen aus der Branche gesammelt.
Die länger als zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie hat weltweit zwar zu unterbrochenen Lieferketten geführt, doch sie konnte das weitere Wachstum der Leiterplattenindustrie im Jahr 2021 nicht ,verhindern‘. Das belegen die ersten statistischen Zwischenergebnisse der nationalen Fachverbände. Ein wesentlicher Nebeneffekt ist, Sinn und Sicherheit der globalen Lieferketten zu überdenken, die sich durch extensives Outsourcing über Erdteile hinweg herausgebildet haben.
Der NTI-100-Bericht für 2020 belegt zwei wichtige Tatsachen: 1. China schreitet im Leiterplattensektor gegenüber dem Rest der Welt weiter unbeirrt voran. Das konnte auch die Corona-Krise nicht wesentlich beeinflussen. 2. Die globale Leiterplattenindustrie entwickelte sich mit Ausnahme der USA umsatzseitig im Durchschnitt deutlich vorwärts. Davon zeugt die Zunahme des Weltumsatzes von 2019 zu 2020 um 8,7 %, an dem Chipsubstrate wachsenden Anteil haben.