Article archive - Galvanotechnik

Im Anschluss an die vorige Veröffentlichung über die Normung auf unserem Fachgebiet in der Ausgabe 10/2003 dieser Zeitschrift, wird hier der Zeitraum bis Ende November 2004 beleuchtet. Das derzeit wohl wichtigste Ereignis auf dem Gebiet der hier interessierenden Normung ist, dass ANSI (USA) dem ISO Central Secretariat in Genf am 20. Oktober 2004 mitgeteilt hat, dass man seitens der USA das Sekretariat von ISO/TC 107 Metallic and other inorganic coatings aufgegeben hat. ISO Genf hat nun alle P-Mitglieder (P = participate = teilnehmendes Mitglied) angeschrieben und gebeten, sich bis 1. Februar 2005 zu äußern, ob sie das Sekretariat von ISO/TC 107 übernehmen wollen. Wenn man alle damit zusammenhängenden Verpflichtungen eines neuen Landes und die erforderliche Einarbeitungszeit berücksichtigt, wird wohl eine aktive Arbeit des ISO/TC 107 im Jahr 2005 stark beeinträchtigt sein. Darunter leiden naturgemäß auch alle schwebenden Projekte, die durch die fehlende Aktivität von CEN/TC 262 zusätzlich belastet sind. Die zuständigen Arbeitsgruppen WG 3 und WG 4 im CEN/TC 262 sind nicht besetzt. Die anstehenden Arbeiten in der Europäischen Normung sollten gemäß des Wiener Abkommens von ISO/TC 107 mit bearbeitet werden, auch hier bleibt alles erst einmal liegen.

– Eine Screening-Methode zur Ermittlung der Korrosionsbeständigkeit?

Seit über fünf Jahrzehnten wird national und international die Korrosionsbeständigkeit von Werkstoffen, insbesondere von Beschichtungssystemen, mittels Sprühnebelprüfungen ermittelt, von denen es derzeit insbesondere für die Kfz-Industrie drei normative Varianten (DIN 50021/SS/ESS/CASS) [1] und mehrere Modifikationen (VDA 621-402/-415) [2] gibt. Der Anwendung dieses Korrosionsmediums lag in früheren Jahrzehnten zunächst die Simulierung der Meeresatmosphäre (Seetransport) und später der Auftausalze im Straßenverkehr aller Industrienatio- nen zugrunde. Die verbreitete Anwendung der o. g. meist normativen Prüfmethoden führte zu umfangreichen und gesicherten Werkstoff-Kennwerten, die heute nahezu in allen Industriebereichen Eingang gefunden haben und damit in den meisten Liefervereinbarungen verankert sind.

Die Erzeugung von Konversionsschichten ist ein seit langem bewährtes Verfahren zum Oberflächenschutz von Konstruktionswerkstoffen wie Stahl, Zink bzw. verzinktem Stahl und Aluminium. Die wichtigsten Aufgaben von Konversionsschichten sind in erster Linie die Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit sowie gegebenenfalls die Verbesserung der Adhäsion von Lackschichten oder Klebern. Die wichtigsten Vertreter der Konversionsbeschichtungen auf Aluminium sind die verschiedenen Chromatierungen und Phosphatierungen. In jüngster Zeit wird – unter anderem auch aufgrund der Diskussion um das Verbot von hexavalentem Chrom in verschiedenen Industriebereichen – verstärkt an der Entwicklung neuer bzw. alternativer Verfahren gearbeitet. Dazu gehören neben dem Erzeugen dünner Eloxalschichten (die so genannte Vor-Anodisation) beispielsweise Konversionsschichten auf Basis von Titan, Zirkon, Molybdän, Wolfram, Cer etc., aber auch dünne Schichten auf Basis organischer Moleküle bzw. Polymere, z. B. SAM (Self-Assembled Monolayers) oder anorganischer Polysiloxane, so genannter Sol-Gel-Schichten.

Bei den Bemühungen zur Umstellung von der bewährten und gut eingeführten Chromatierung auf die chrom(VI)freien Passivierungen haben sich deutlich mehr neue Fragestellungen ergeben, als zunächst angenommen. Dass die Ersatzprodukte sowohl Änderungen in der Prozesstechnik als auch in der Ausführung aufgrund ihrer Wirkungsweise notwendig machten, konnte die Fachleute nicht übermäßig erstaunen. Gerade die Tatsache, dass sechswertiges Chrom für eine spätere Schutzwirkung in der Schicht gespeichert wird, hat den Gegnern des sechswertigen Chroms die Basis für das ab 1. Juli 2007 geltenden Verbots ge- liefert. Die Ersatzprodukte verfügen über kein derartig effektives Reservoir und können daher auch nicht die selbe Wirkung vor allem im Hinblick auf den Langzeitschutz aufweisen.

Die aktuelle Situation schafft für oberflächentechnische Werkstätten in Deutschland in vielerlei Hinsicht erschwerte Bedingungen. Im Gegensatz zu vielen Betrieben, die ihre Aktivitäten ins Ausland verlagern oder bestimmte Bereiche unter Verlust von Arbeitsplätzen schließen, soll in den nachfolgenden Ausführungen über eine Industrie-Galvanik berichtet werden, in der die aktuellen gesetzlichen wie technischen Herausforderungen angenommen und entsprechende Lösungen zur Erhaltung des Betriebs erarbeitet wurden. Vor dem zunächst diskutierten Hintergrund der allgemeinen Situation sollen dann an Hand der beschriebenen betrieblichen Konzeption beispielhaft realistische Möglichkeiten gezeigt werden, wie auch unter erschwerten Bedingungen ein wirtschaftlicher und wettbewerbsfähiger Betrieb unter Erfüllung der Umweltschutzauflagen geführt werden kann.

Wenn von Oberflächentechnik – Lackiertechnik, Galvanotechnik etc. – gesprochen wird, dann sind zahlreiche Fachleute auf Elektronik, Automobiltechnik, Installationsgeräte etc. gepolt. Die Frage, nach Schüttgut, Hordenware oder, im Falle von Elektronik, Bandbeschichtung schließt sich oft an. Ungewohnt ist für die meisten von uns der Bereich der Architektur, bei dem es oft um mehr als um Dekoration und Korrosionsschutz geht. In Berlin wurde im Oktober letzten Jahres von der Europäischen Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V. (EFDS) in Verbindung mit der Brandenburgischen Universität Cottbus (BTU), sowie dem Bund Deutscher Architekten (BDA) das 2. Innovationsforum oberflächentechnik & design unter dem Titel materialwechsel – Neue Wege im Design durch funktionelle Oberflächen im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ) in Berlin veranstaltet. Federführend für das Programmkomitee zeichneten Prof. Dr. W. Blau, EFDS Dresden, Prof. A. Oestreich und Dipl.-Ing. Klooster, BTU Cottbus.

Globalisierung intensiviert den internationalen Wettbewerb zunehmend. Industrien orientieren sich in Richtung niedriger Arbeitskosten. Das bedeutet für unser teures Wohlstandsland Abwanderung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Nach der Elektronikbranche folgt nun auch die Automobilindustrie – die jüngsten Vorgänge bei Opel oder VW sprechen für sich. Mit der Industrie schwinden auch Aufträge an deren Dienstleister und Zulieferanten. So ist auch die Oberflächentechnik von dieser Entwicklung betroffen. Was ist zu tun? Für den Auftraggeber geht es darum, bestimmte Produkte z. B. mit einer bestimmten Schichtdicke vernickeln zu lassen. Die gewünschten Parameter legt der Konstrukteur nach seinem Wissen fest, und der Galvaniseur bemüht sich, diese Forderung mit möglichst geringem Aufwand zu erfüllen. Auch Galvaniseure in Niedriglohnländern können diesen Auftrag – wohl mit niedrigen Arbeitskosten – bedienen; die Beschichtungsverfahren sind heute weltweit erhältlich und bekannt. – Ist damit der deutsche Ober- flächentechniker der negativen Entwicklung hilflos ausgeliefert?

Weltweit sind eine Vielzahl von Aktivitäten im Bereich der Synthese, Verarbeitung und Anwendung von nanoskaligen Keramiken vorhanden, dieser Beitrag konzentriert sich im Folgenden auf Arbeiten, welche am Institut für Materialforschung III (IMF III), durchgeführt werden.

Xylem wurde von einem schwedischen Wirtschaftsmagazin mit dem „Schwedischen Innovationspreis" für seine intelligente Pumpensteuerung Flygt SmartRun ausgezeichnet. Als Teil des innovativen Flygt Experior Konzepts ermöglicht dieser Frequenzumformer im Zusammenspiel mit einer effizienten Abwasserpumpe eine Energiekostensenkung von bis zu 50 Prozent bei Pumpstationen.

Für das Neue Jahr 2005 möchte ich allen unseren Lesern zunächst einmal alles Gute wünschen, persönlich und beruflich viel Erfolg und vor allem Gesundheit. Vorausschauen ist immer ein Thema am Beginn eines neuen Jahres. Vorausschauen ist auch ein Thema, das in der Automobiltechnik von Interesse ist, nämlich die Art, die dem Fahrer hilft, Hindernisse und Störungen rechtzeitig – vorausschauend – zu erkennen und auf sie zu reagieren. Die Mikrosystemtechnik macht es möglich, nach verschiedenen Messprinzipien arbeitende Systeme so klein, kompakt und dabei unter den Einsatzbedingungen beim Autofahren sicher und zuverlässig herzustellen, dass sie – auch wenn manche heute noch für den Serieneinsatz zu teuer sind – nach und nach in den Zubehörkatalog erst der Oberklasse und irgendwann auch in normalen Autos aufgenommen werden können. Wohl bekannt sind Systeme wie ABS, ESP oder Gurtstraffer. Airbags sind heute selbst in Kleinwagen serienmäßig. Ihr Nachteil ist, dass sie erst zur Wirkung kommen, wenn der Aufprall passiert ist. Damit haben sie zwar schon viele Menschen vor schweren Verletzungen oder Schlimmerem bewahrt, aber ihre Wirkung wäre noch viel effektiver, wenn ein vorausschauendes Warnsystem schon einige Millisekunden vor dem Aufprall reagieren würde – oder gar einen Aufprall durch geeignete Maßnahmen verhindern könnte.

Spezialprodukte gewinnen bei Böhler Schweißtechnik immer größere Bedeutung

Böhler Schweißtechnik gilt als einer der weltweit größten Anbieter von Schweißzusätzen für alle erdenklichen Einsatzgebiete. Im umfangreichen Produktionsprogramm gewinnen Spezialprodukte wie Metallpulver für das Auftragschweißen und thermisches Spritzen immer größere Bedeutung. Bei diesen Verfahren werden der Werkstückoberfläche neue, vorher klar definierte Eigenschaften, z. B. besondere Verschleißfestigkeit und/oder Korrosionsbeständigkeit, verliehen. Eingesetzt werden Böhler-Metallpulver für Panzerungen von Lauf- und Dichtflächen an Gas-, Wasser-, Dampf- und Säurearmaturen, weiterhin in der Ventilfertigung für Fahrzeug- und Schiffmotoren sowie für hoch beanspruchte und verschleißfeste Panzerungen an Warmarbeits-, Mahl-, Rühr-, Förder- und Bohrwerkzeugen. Das Unternehmen bietet hierfür eine breite Palette von gasverdüsten Metallpulvern auf Kobalt-, Nickel- und Eisenbasis an, die für die gebräuchliche Auftragschweißung und die thermische Spritzung bestens geeignet sind. Diese Produkte werden nach modernsten Methoden gefertigt

Aktuelle Forschungsergebnisse, Produktionsmethoden und neue Entwicklungen im Bereich Dünnschichttechnologie wurden in Anzio vorgestellt

Das Symposium der europäischen Vakuumbeschichter fand wie in den vergangenen Jahren in Anzio, südlich von Rom, statt. Termin war diesmal der 27. bis 29 September 2004. Ziel der Veranstaltung war das Zusammenführen von Wissenschaftlern und Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen, um aktuelle Forschungsergebnisse, Produktionsmethoden sowie neue Entwicklungen und deren Anwendungen auf dem Gebiet der Dünnschichttechnologie vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Mehr als 50 Teilnehmer aus Italien, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Schweden, Österreich, den Vereinigten Staaten von Amerika und Slowenien waren zu diesem Zweck nach Anzio gekommen. Themenschwerpunkte waren Optische Schichten, Charakterisierung dünner Schichten, Beschichtungstechnologie, Tribologische Schichten und Anwendungen dünner Schichten. Erfahrene Fachleute lieferten aktuelle Informationen zu diesen Themen. Nachfolgend wird auf die Beiträge kurz eingegangen.

Für den Verkauf oder Ankauf von Unternehmen oder Teilen derselben gibt es verschiedene Gründe. Einer ist die Ergänzung oder Bereinigung des eigenen Portfolios. Man möchte die eigene Schlagkraft erhöhen, in dem man sich auf bestimmte Kerngeschäfte konzentriert und sich von allem trennt, was nicht dazu gehört. Ein weiterer Grund kann sein, ergänzende Aktivitäten in das eigene Unternehmen einzugliedern, um eine geschlossene Produktpalette anbieten zu können. Ein dritter ist, Betriebe aufzukaufen und danach möglichst bald zu schließen. Dies dient der Marktbereinigung mit dem Ziel, Wettbewerber mit vergleichbarer Produktpalette loszuwerden. Auf der Strecke bleiben dabei stets die Mitarbeiter, aber auch die Vision von einer humanen Ökonomie.

Bericht über eine Veranstaltung des ift-Rosenheim vom 14. bis 15. Oktober 2004 - Teil 1

Die Fenster- und Fassadenbranche durchläuft derzeit einen tief greifenden Strukturwandel, dem sich auch das ift in Rosenheim mit der Veranstaltung Rosenheimer Fenstertage stellte. Mit einem neuen Rekordbesuch von ca. 800 Teilnehmern aus ganz Europa war der Andrang noch größer als in den Vorjahren. Die Begrüßung der Gäste erfolgte auch dieses Jahr durch den Vorstandsvorsitzenden des ift, Alfons Schneider, und der Oberbürgermeisterin von Rosenheim, Gabriele Bauer. Viele Anregungen aus der Branche wurden aufgegriffen und in Themenblöcken nach Bauteilen sortiert. Ziel war es, den Handlungsbedarf zu drängenden technischen Fragen zu skizzieren bzw. Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Analysiert wurden unter anderem Forschungsprojekte, Probleme in der Planung und Ausführung der Architektur sowie die Entwicklung und Einbindung von neuen EU-Richtlinien und Normen, wie z. B. das CE-Zeichen.

Nach dem Rückblick 2004 nun der Ausblick auf das Jahr 2005. Keine Angst, es folgt nun nicht der Ausblick auf die Prognosen und die angestrebten Umsatz- und Produktionszahlen der Lackindustrie, viel mehr ein Ausblick auf neue Entwicklungen und Trends. Im Bereich der Architektur ist wohl eine der großen Herausforderungen die Brücke von Messina, die längste Hängebrücke der Welt. Die 3,3 Kilometer lange Konstruktion soll in Zukunft Sizilien, die bevölkerungsreichste Insel des Mittelmeers, mit dem italienischen Festland verbinden. Das Projekt der Brückenbau- und Betreibergesellschaft Stretto di Messina S.p.A. und der italienischen Regierung befindet sich bereits in der Ausschreibung.