Die Plastikteilchen wurden mit Edelstahlsieben mit einem Durchmesser von unter einem Millimeter aus dem Meerwasser herausfiltriert. Zusätzlich zu den Partikelzahlen wurde die Massenverteilung zum ersten Mal bestimmt. Muster aus der Küste wiesen verpackungsartige Polymere auf. Die „Meeres-Bremsspuren“ hatten Mikropartikel aus Chlorkautschuk, Acryl-Styrol-Polymeren und Epoxid- Bindemitteln. Alle bekannten Polymere (PE, PP, PS, PET, PVC, PMMA und PC) wurden detektiert.
Bisher wurde angenommen, dass die MP-Verschmutzung im Meer zu 80 % aus irdischem Müll und zu 20 % aus Müll aus dem Meer besteht. Die neue Forschung stellt diese Annahme in Frage.
Environ. Sci. Technol. 2021, 55, 4, pp. 2285–2295; https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2021/025.html
Edelmetall-Rückgewinnung
Wissenschaftler aus Japan und Bangladesch haben Zellstoff chemisch modifiziert, um ein neues Adsorbens zur Aufnahme von Edelmetallen aus Abwässern zu entwickeln. Der Thiocarbamat-modifizierte Zellstoff war in der Lage, Silber (I) und Palladium (II) aus säuerlichen Abwässern selektiv mittels Chelation zu entfernen. Die Adsorptionskapazität bei Silber und Palladium waren 10,97 mMol.g-1 bzw 4,28 mMol.g-1. Anschließend konnten die Metalle mittels einfacher Verbrennung mit einem Reinheitsgrad von über 99 % gewonnen werden.
Im beschriebenen Verfahren wurden keine toxischen Eluenten oder Reduktionsmittel verwendet. Laut den Autoren ist das Verfahren skalierbar.
Chem. Eng. J. 2021, 407, 127225; https://doi.org/10.1016/j.cej.2020.127225
Wässrige Zinkionenbatterie
Wässrige Zinkionenbatterien (ZIBs) werden intensiv erforscht, weil sie sicherer und kostengünstiger sind. Wenn die Zink-Beschichtung auf der Anode nicht einheitlich ist, führt dies oft zu einem unkontrollierten Dendriten-Wachstum. Der interne Widerstand steigt und die Batterie ist nicht mehr funktionsfähig. In einer Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus Dresden und Dalian wurde festgestellt, dass eine Silber-Beschichtung auf metallischem Zink in der Lage ist, eine einheitliche Verzinkung zu ermöglichen. Die elektrolytische Benetzbarkeit des Ag-beschichteten Zink ist besser als bei Zink allein. Das leichte Überpotential und die schnelle Beschichtungs-Auflösungskinetik des Zinks tragen auch positiv dazu bei.
Dank der Ag-Beschichtung kann die Zink-Anode bis zu 1450h wiederholter Beschichtung/Abisolierung bei niedrigem Überpotential überstehen. In Kombination mit einer V2O5-basierten Kathode wurden die positiven Effekte bestätigt.
ACS Appl. Mater. Interfaces 2021, 13-14, pp. 16869 – 16875; https://doi.org/10.1021/acsami.0c22911