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Montag, 16 August 2021 09:00

Mit Solar-Treibstoff zum Klimaziel

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Empa-Forschende untersuchen im Mobilitätsdemonstrator „move“ die Herstellung von synthetischem Methan aus energetischer, technischer und wirtschaftlicher Perspektive – ein Projekt mit globalem Potenzial.

Mobilitätsanalysen zeigen: Nur ein kleiner Anteil aller Fahrzeuge ist für den Großteil der gefahrenen Kilometer verantwortlich. Die Rede ist vor allem vom Schwerverkehr. Synthetische Treibstoffe leisten für solche Anwendungen einen ganz wesentlichen Beitrag.

Mit der Elektromobilität, der Wasserstoffmobilität und synthetischen Treibstoffen werden im Mobilitätsdemonstrator „move“ der Empa drei technologische Pfade zur CO2-Reduktion im Straßenverkehr untersucht.

Das neueste Projekt dreht sich um die Herstellung von synthetischem Methan aus Wasserstoff und CO2 – die sogenannte Methanisierung. Solche mit erneuerbarer Energie künstlich produzierten Treibstoffe – Synfuel oder Syngas genannt – können über die herkömmlichen Wege transportiert und durch die vorhandene Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.

Der grundlegende chemische Prozess der Methanisierung ist seit über 100 Jahren als Sabatier-Reaktion bekannt. Im „move“ soll ein an der Empa weiterentwickeltes Verfahren zum Einsatz kommen: die sogenannte sorptionsverstärkte Methanisierung. Sie funktioniert folgendermaßen: Aus Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff (H2) wird mittels katalytischer Umwandlung Methan (CH4) und Wasser (H2O) erzeugt. Das CO2 für die Methanisierung wie auch das Wasser für die Herstellung des Wasserstoffs wird mit einem CO2-Kollektor des ETH-Spin-offs Climeworks direkt vor Ort der Atmosphäre entnommen. Die Anlage saugt Umgebungsluft an, die CO2-Moleküle bleiben dabei am Filtermaterial hängen. Mittels Hitze – rund 100 °C – werden die CO2-Moleküle dann wieder vom Filter abgelöst.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 7
  • Jahr: 2021
  • Autoren: Dr. Claudia Bäßler

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