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Freitag, 01 April 2022 12:00

5 Fragen an... Dr. Felix Zabka

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Dr. Felix Zabka Dr. Felix Zabka

Dr. Felix Zabka, Geschäftsführer des Pulverbeschichters und Eloxierers ConceptColor zur berührungslosen Schichtdickenmessung, Interview: Robert Piterek

Herr Dr. Zabka, Ihr Unternehmen kommt ins Spiel, wenn Bauteile eloxiert oder pulverbeschichtet werden sollen.

Ja, wir veredeln Werkstücke aus Aluminium, indem wir je nach Kundenwunsch nicht nur Pulverlack auftragen, sondern durch das vorherige Aneloxieren eine ausgesprochen korrosionsbeständige Oberfläche schaffen, also eine Kombination aus Voranodisation und Pulverbeschichtung. Wir können z. B. hochwetterfeste oder Anti-Graffiti-Oberflächen realisieren. Es geht nicht nur um die große Farbvielfalt in der Pulverbeschichtung, sondern ganz gezielt um Leistungen, die Oberflächen resistenter machen.

Wie stellen Sie Ihre hohe Qualität im Beschichtungsprozess sicher?

Wir haben in den Beschichtungsprozess eine Vielzahl von Prüfinstanzen integriert. Die Qualitätsprüfung startet schon in der Warenannahme mit einer Sichtkontrolle. Beim Pulvern treten negativ geladene Pulverteilchen aus der Pistole und treffen auf das entgegengesetzt geladene Material, um einen möglichst gleichmäßigen Überzug in der gewünschten Schichtdicke zu erzielen. Unmittelbar nach der elektrostatischen Oberflächenbeschichtung wird die Schichtdicke geprüft.

»Die Schichtdickenmessung verlagert sich von der Endkontrolle in die Linie«

Sie prüfen die Schichtdicke also direkt in der Produktion?

Ja, prozessbegleitend. Direkt nach der Pulverkabine kommt der PaintChecker von OptiSense zum Einsatz. Die Prüfung erfolgt berührungslos im noch weichen, empfindlichen Zustand der Beschichtung. So ersparen wir uns teures Nacharbeiten; wenn beispielsweise ungleichmäßig oder zu dünn beschichtet wurde und das Teil sonst den kompletten Beschichtungsprozess nochmals durchlaufen müsste.

Rechnet sich das denn unter dem Strich?

Absolut. Es ist nicht nur die Fehlerquote der Beschichtung deutlich gesunken; wir verbrauchen auch weniger Pulver – ein zusätzlicher Kostenfaktor. Dass die Materialpreise inzwischen schwindelerregende Höhen erreicht haben, brauche ich Ihnen nicht zu erzählen.

Wo spielt die Zukunftsmusik der Schichtstärkenmessung?

Der Schwerpunkt der Schichtdickenmesstechnik wird sich in Zukunft noch mehr in die prozessbezogene Qualitätssicherung verlagern. Denn optimale Beschichtungsprozesse sind die Grundlage für fehlerfreie Produkte. Gefragt ist daher eine direkte Rückkoppelung der Prüfergebnisse auf den Beschichtungsprozess. Das bedingt eine Verlagerung der Messung von der Endkontrolle direkt in die Linie.

 

ZUR PERSON

Dr. Felix Zabka leitet am Standort Legden nahe Ahaus den 100-Mitarbeiter-Betrieb ConceptColor.

Die Schichtdickenmessung mittels PaintChecker von OptiSense (www.optisense.com) ist in den Prozess integriert.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 3
  • Jahr: 2022
  • Autoren: Robert Piterek

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