Jetzt hat ein internationales Forschungsteam am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) den vielfältigen Eigenschaften eine weitere Facette hinzugefügt: Mithilfe etablierter Halbleiter-Techniken brachten die Fachleute unter Leitung der Universität Duisburg-Essen Tausende von winzigen, mikrometerkleinen Scheiben aus Graphen auf einem kleinen Chip auf. Anschließend beschossen sie diese mit kurzen zirkular polarisierten Terahertz-Blitzen, was die Graphenscheiben kurzzeitig zu überraschend starken Magneten machte. Am HZDR kam dazu der Freie-Elektronen-Laser FELBE zum Einsatz.
Die erhaltenen Magnetfelder lagen im Bereich von 0,5 Tesla, die Magnetpulse waren aber nur etwa zehn Pikosekunden lang. Da sie durch ultrakurze Strahlungsblitze erzeugt werden, könnten die Graphen-Scheibchen extrem schnelle und zugleich präzise magnetische Schaltprozesse ausführen. Die Entdeckung könnte daher unter anderem für die Entwicklung künftiger Magnetschalter und -speicher nützlich sein.