Seit vier Jahren besuchen die Autoren einmal jährlich verschiedene EMS-Unternehmen in Europa, um den wichtigen Markt der Elektronikdienstleistung genauer zu beleuchten, neue Eindrücke zu gewinnen und die aktuelle Marktsituation mit dem Management zu diskutieren. Dieses Mal war eines der Ziele das nordafrikanische Land Tunesien.
Unsere Reisen haben wir unter das Motto ‚EMSNOW & in4ma On Tour' gestellt und berichten im Internet in Podcasts über unsere Eindrücke. Lesen Sie hier eine schriftliche Zusammenfassung. Mittlerweile haben wir über 61 EMS Unternehmen in Estland, Lettland, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowenien und Ungarn besucht und dabei über 14.500 km mit dem PKW zurückgelegt. Dieses Jahr lag die Fokussierung primär auf Tunesien.
Warum Tunesien?
Die künstlich erzeugte Verknappung von Halbleitern 2021 diente dazu, Preise zu erhöhen und Einkaufsbedingungen neu zu regulieren (NCNR). Diese Strategie führte in Folge zu einem massiven Aufbau von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen bei den EMS-Unternehmen und zu unüberlegten Panikkäufen bei den OEMs. Diese haben nun die Lager voll und ab der zweiten Jahreshälfte 2023 die Bestellungen massiv reduziert. Die Folgen sind höhere Kosten und erhöhte Kapitalbindung bei sich reduzierenden Umsätzen. Eine Panik löst jetzt die nächste ab und die EMS-Branche sucht händeringend nach Möglichkeiten der Kostenreduzierung. Dessen haben wir uns 2024 angenommen und zuerst Osteuropa beleuchtet, bevor unser Fokus auf Tunesien fiel.
Über einen Hersteller von Bestückungsmaschinen bekamen wir den Tipp, dass im größeren Umkreis von Tunis mehr SMT-Anlagen zu finden seien als irgendwo in Europa. Es wurden über 200 Anlagen erwähnt. Damit war klar, dass dies ein interessantes Ziel ist.
Allgemeine Informationen zu Tunesien
Die Republik Tunesien ist Teil der Maghrebregion Nordafrikas und grenzt im Westen und Südwesten an Algerien, im Südosten an Libyen und im Norden und Osten an das Mittelmeer. Dieses kleine afrikanische Land liegt nur 140 km von Sizilien entfernt und entwickelt sich zu einer kostengünstigen Region für die europäische EMS-Industrie.
Geschichtsinteressierten, die diesen Bericht lesen, empfehlen wir, Tunesien zu besuchen. Es ist ein wunderschönes Land mit freundlichen Menschen, einer einladenden Kultur und einer faszinierenden Geschichte, die seinen gegenwärtigen Zustand geprägt hat.
Tunesien war von 1881 bis 1956 ein französisches Protektorat. Viele der heute existierenden staatlichen Institutionen haben ihren Ursprung in den in dieser Zeit eingeführten französischen Systemen.
In jüngerer Zeit wird Tunesien mit dem Arabischen Frühling in Verbindung gebracht, einer Reihe von Protesten, Aufständen und bewaffneten Aufständen gegen die Regierung, die sich Anfang der 2010er- Jahre in der arabischen Welt ausbreiteten. Tunesien war das erste Land, das eine solche Revolution erlebte, die im Dezember 2010 begann und am 14. Januar 2011 endete. Sie wurde als Jasminrevolution bezeichnet und endete mit der Flucht des Diktators Zine el-Abidine Ben Ali, der 23 Jahre lang die Macht innehatte. Tunesien wird heute meist als parlamentarische Republik oder einheitliche, halbpräsidentielle demokratische Republik beschrieben. Die Regierung verfügt über einen Präsidenten als Staatsoberhaupt, einen Premierminister als Regierungschef, eine Einkammer-Legislative und ein vom französischen Zivilrecht beeinflusstes Gerichtssystem.
Fakten zu Tunesien
Tunesien hat eine Größe von 163.610 km2 und ist damit fast doppelt so groß wie Österreich. Mit seinen 12,049 Mio. Einwohnern übertrifft es Österreich um ca. 40 %. 25-30 % der Einwohner leben in Tunis. Landessprachen sind Arabisch und Französisch, viele Menschen sprechen auch Englisch. Das Bruttoinlandsprodukt pro Person liegt mit 10.600 $ ungefähr 78 % tiefer als in Deutschland. Landeswährung ist der tunesische Dinar (TND). Exportländer für Tunesien sind Frankreich mit 22 %, Italien mit 16 % und Deutschland mit 14 %. Wesentliche Exportgüter sind heute Textilien und Bekleidung, Elektrotechnik und Nahrungsmittel, insbesondere Olivenöl und Datteln.
Tunesien hat acht internationale Flughäfen, von denen die meisten für touristische Zwecke angeflogen werden. Wesentliche Großflughäfen sind Tunis-Carthage, Enfidha-Hammamet, Djerba-Zarzis und Monastir Habib Bourguiba. Das Hafennetzwerk umfasst als wesentliche Häfen Tunis La Goulette, den Containerhafen Radès und Sfax. Fährverbindungen bestehen von Marseille, Genua, Civitavecchia (Rom) und Salerno mit durchschnittlich 22 -24 h Fahrzeit.
Die Arbeitslosigkeit beträgt offiziell 12-14 %, allerdings gibt es für Arbeitslose keine Unterstützung. Viele bleiben also einfach zuhause und lassen sich nicht registrieren. Inoffiziell liegt die Arbeitslosenquote bei 20 %. Demografisch ist der Anteil von Männern und Frauen ausgeglichen, und die Bevölkerung ist relativ jung. Das Ausbildungsniveau der Menschen ist hoch. Viele europäische EMS-Manager haben uns bestätigt, dass insbesondere die Universitätsausbildung sehr gut und z. B. teilweise besser als in Frankreich ist. Allerdings sind diese gut ausgebildeten Menschen auch auf der Suche nach höheren Löhnen und drängen danach, in westliche Länder auszuwandern. Dabei werden frankophone Länder wie Kanada und Frankreich bevorzugt, aber auch die USA, Italien und Deutschland sind attraktive Ziele. Alleine im letzten Jahr hat Tunesien nach Auskunft verschiedener Manager über 6.000 Ärzte verloren, was sich in einer niedrigen Ärztedichte niederschlägt (13 Ärzte pro 10.000 Einwohnern).
Die Firmenbesuche
Unsere Tour startete Ende Mai zusammen mit drei Mitarbeitern von Zollner Elektronik. In Tunis wurden wir vom dortigen Werksleiter Taoufik Zouaghi empfangen. Zollner ist seit 2007 in Beja mit Zollner Electronique Tunisia und produziert dort kundenspezifische Spulen. 2022 wurde Zollner Electronics North Africa in Enfidha gegründet, eine Autostunde südlich von Tunis entfernt. 2023 wurde eine erste SMT-Linie aufgestellt. Derzeit wird die Produktion hochgefahren und ca. 65 Mitarbeiter werden eingearbeitet. Parallel plant Zollner auf einem 120.000 m² großen Grundstück neben dem Kabelbaumhersteller Rosenberger eine neue Fabrik zu bauen. Der zweite Besuch führte uns zurück nach Tunis in den Stadtteil La Soukra direkt am Flughafen. Dort ist seit 24 Jahren die Asteelflash mit einem großen Werk vertreten. Asteelflash gehört damit zusammen mit der tunesischen OneTech Group zu den Pionieren der tunesischen Elektronikproduktion. Mit einem Umsatz von über 100 Mio. € und ca. 1.200 Mitarbeitern ist man nach unserer Definition mit einer Produktionsfläche von ca. 24.000 m² das zweitgrößte EMS-Unternehmen in Tunesien. Der Werksleiter Dragan Persic führte uns persönlich durch die Produktion mit sieben SMT-Linien. Wir verzichten bei der Beschreibung der Besuche bewusst auf weitere Details. Alle besuchten Werke ermöglichen nicht nur die PCBA-Produktion, sondern sind auch ausgerüstet, um die komplette Gerätefertigung (Box Building) zu übernehmen.
Am nächsten Morgen ging es entlang des 1900 Jahre alten Karthago Aquädukts südwestwärts nach Zriba Zaghuan. Nach einer Stunde Autofahrt kamen wir zu Lacroix Electronique Tunisie, wo wir vom Werksleiter Rémi Merle empfangen wurden. Lacroix ist seit 2005 in Tunesien und beschäftigt heute ca. 720 Mitarbeiter auf einer Produktionsfläche von 7.500 m² mit fünf SMT-Linien.
Nachmittags ging es wieder zurück Richtung Tunis, wo zehn Autominuten südlich von Tunis in Ben Arous die Firma TIS, ein Tochterunternehmen von All Circuits, ihr Werk hat. Das französische Unternehmen All Circuits übernahm das Werk 2012 von dem ebenfalls französischen OEM-Unternehmen Sagemcom. Sagemcom hat als einer der größten in Tunesien ansässigen Erstausrüster auf der anderen Straßenseite ein komplett neues Werk gebaut. TIS wird von Aymen Troudi geleitet und hat acht SMT-Linien. Es werden über 700 Mitarbeiter beschäftigt und ein Umsatz von über 70 Mio. € erwirtschaftet.
Am dritten Tag ging es 45 Autominuten nach Südosten an die Küste nach Soliman Nabeul. Dort sitzt die Firma ATEMS, eine Tochterfirma der französischen Altrics, die mittlerweile Bestandteil der Alliance Electronics-Gruppe sind. Wir wurden von Patrick Guerinel, dem Sales & Marketing-Manager von Altrics, und dem Werksleiter Belgacem Gnichi empfangen. Das Werk ist noch neu und wurde 2022 errichtet. Auf einer Produktionsfläche von 11.300 m² mit vier SMT-Linien werden mittlerweile Umsätze im zweistelligen Millionenbereich mit ca. 500 Mitarbeitern erwirtschaftet.
Nachmittags ging es zu Cicor Digital Tunisie in Borj Cedria, nur fünf min von ATEMS entfernt. Cicor hat dieses Werk, vormals Phoenix Mecano Digital Tunisie, zusammen mit einem weiteren Werk in Deutschland im November 2022 gekauft. Das Werk besteht seit 2001 und beschäftigt ca. 130 Mitarbeiter. Es werden neben Baugruppen auch Kabelbäume produziert. Begrüßt wurden wir von Rolf Bormet, der ebenfalls Geschäftsführer des ehemaligen deutschen Phoenix Mecano-Werks ist und uns sachkundig durch die Fertigung führte.
Donnerstags ging es wieder in Richtung Nabeul, diesmal nach Béni Khiar zu La Pratique Electronique, gegründet im Jahr 2001. Uns empfing der geschäftsführende Gesellschafter Walid Benamor. Die Firma sitzt außerhalb des Ortes in einer eher landwirtschaftlich geprägten Gegend. Dazu bekamen wir von Walid Benamor viele hilfreiche Informationen. So ist die Gegend bekannt für die Produktion von Keramikfliesen und Walids Familie kommt ursprünglich aus eben dieser Industrie. Zudem ist die Gegend für Unternehmen deutlich günstiger: im Vergleich zu Tunis seien die Löhne in der Region Nabeul bis zu 30 % geringer, was generell für die meisten Gegenden abseits von Tunis gilt. Die Firma besitzt auf der gegenüberliegenden Straßenseite landwirtschaftliche Flächen, wo sich die Mitarbeiter Gemüse anbauen. Walid Benamor ist gleichzeitig der Vorsitzende von Elentica, einem Zusammenschluss von Unternehmen der Elektronikindustrie in Tunesien. La Pratique produziert mit ca. 105 Mitarbeitern auf zwei SMT-Anlagen und einer Produktionsfläche von 2350 m², die noch erweiterungsfähig ist.
Nachmittags ging es weiter nach Ouardanine, fast zwei Autostunden von Tunis entfernt, westlich von Monastir. Dort besuchten wir die Tochtergesellschaft der französischen EMS-Firma EMKA, die in Tunesien als EMKA-MED firmiert. Entgegen unserer Vermutung steht MED nicht für Medizintechnik, sondern für ‚Mediterranian' (engl.: Mittelmeerraum). Der Werkleiter Sami Ben Samour empfing uns in dem 2007 gegründeten Unternehmen. Auf einer Fläche von 2500 m² produzieren ca. 90 Mitarbeiter auf zwei SMT-Anlagen insbesondere Produkte für die Industrieelektronik, Energietechnik und Consumer Produkte. Auffallend waren die vielen Urkunden über Zertifizierungen der Mitarbeiter nach IPC, die in der Produktion an der Wand hingen.
Freitags fuhren wir dann erstmals nach Norden. Dort sitzt in Bizerta die zu OneTech gehörende Firma EleoneTech. Die OneTech Group ist ein bedeutendes Industrieunternehmen in Tunesien mit ca. 4.500 Mitarbeitern in verschiedenen rechtlich selbstständigen Einheiten. Dazu gehören Firmen für Leiterplattenherstellung (Fuba), Kunststoffverarbeitung, Metallverarbeitung und Boxbuilding. OneTech ist hauptsächlich in den Bereichen Automobilindustrie, Energie und Industrieelektronik tätig. Man legt Wert auf Partnerschaften und Joint Ventures mit internationalen Unternehmen, um Technologietransfer und Marktzugang zu fördern. So entstand 1991 die Leiterplattenproduktion als Joint Venture mit Fuba, und 2008 EleoneTech zusammen mit Elemaster. Heute sind beide Firmen Bestandteil von OneTech. EleoneTech produziert auf einer Fläche von 12.345 m² mit acht SMT-Anlagen und ca. 700 Mitarbeitern und wird von Khaled Daami geleitet. Er ist gleichzeitig der stellvertretende Vorsitzende von Elentica. Da die übrigen OneTech-Firmen bei der Produktion von kompletten Systemen eng mit EleoneTech zusammenarbeiten und Teile zuliefern, betrachten wir die gesamte Gruppe und nicht nur die PCBA-Produktion bei der Gewichtung der Größe der EMS-Unternehmen in Tunesien. Abschließend lässt sich zu den Besuchen sagen, dass wir in allen Werken sehr freundlich und zuvorkommend begrüßt wurden. In der Fertigung kamen die Mitarbeiter auf uns zu, gaben uns die Hand und begrüßten uns. Aber wir konnten auch bei allen Besuchen feststellen, dass die Beschäftigungslage derzeit nicht zufriedenstellend ist und die uns angegebene Anzahl der Mitarbeiter aus unserer Erfahrung derzeit nicht anwesend war bzw. teilweise nur in einer oder zwei Schichten gearbeitet wurde.
Arbeitsbedingungen in Tunesien
In Tunesien wird in der Produktion oft mit Zeitarbeitsverträgen gearbeitet, teilweise sogar nur für einen Monat. Dies ist bis zu einer Gesamtzeit von vier Jahren möglich, wobei mehrere Koppelverträge gemacht werden können, solange die vier Jahre nicht erreicht sind. Nach vier Jahren muss den Mitarbeitern bei Weiterbeschäftigung ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten werden. Dies führt dazu, dass man bei schlechter Beschäftigungslage Mitarbeiter kurzfristig nach Hause schicken kann. Es kann passieren, dass eingearbeitete Mitarbeiter in der Zwischenzeit einen anderen Arbeitsplatz gefunden haben und dem letzten Arbeitgeber nicht mehr zur Verfügung stehen. Dieser Herausforderung muss mit der permanenten Schulung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter begegnet werden. In vielen Unternehmen haben wir separate Schulungsräume gesehen, die teilweise auch mit manuellen Lötstationen ausgerüstet waren, an denen neue Mitarbeiter eingewiesen werden. Von mehreren Stellen wurde uns bestätigt, dass die durchschnittliche Fluktuation im Unternehmen bei ca. 7 % liegt. Fest angestellte Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich bei Lohnverhandlungen zu organisieren und einer Gewerkschaft anzuschließen. Allerdings würde dies nur dort passieren, wo die Mitarbeiter das Gefühl hätten, vom Arbeitgeber schlecht behandelt zu werden (so die Aussage einer Firmeneigentümers, der ohne Gewerkschaft auskommt). Arbeitszeiten entsprechen den europäischen Arbeitszeiten (Fünftagewoche, acht Stunden pro Tag, Samstagsarbeit bei guter Auftragslage möglich). Der Minimallohn eines Mitarbeiters liegt bei umgerechnet 208 € pro Monat, wofür aber kaum jemand arbeiten geht. Der Durchschnittslohn eines angelernten Mitarbeiters in der Produktion liegt bei 356 € im Monat (4.273 € p. a.), zusätzlich Sozialkosten von 68 € pro Monat (814 € p. a.). Somit entstehen dem Arbeitgeber jährliche Lohnkosten von 5.087 € p. a. Das sind knapp 11 % der Kosten, die in Deutschland anfallen. Diese Vergleiche wurden einer Broschüre der Agentur zur Förderung von Industrie und Innovation in Tunesien entnommen und stammen ursprünglich aus einer Studie der Financial Times.
Bei studierten Mitarbeitern sind die Unterschiede etwas geringer (ca. 16 % im Vergleich zu Deutschland bei Elektronikingenieuren). Die durchschnittlichen Kosten p. a. liegen hier bei 11.313 € sowie 2.155 € an Lohnnebenkosten.
Die Elektronikindustrie Tunesiens
Laut Angaben der Agentur zur Förderung von Industrie und Innovation aus dem Jahr 2019 gibt es in Tunesien insgesamt 339 Unternehmen, die im Elektro- oder Elektronikbereich produzieren, davon sind 225 vollständig exportorientiert. Dazu zählen auch Elektromontagefirmen, Schaltschrankbauer und reine Kabelbaumfertiger. Laut unserer Definition sind darunter 30-134 EMS-Unternehmen. Viele dieser Unternehmen sind kleinere Unternehmen, die für den afrikanischen Markt produzieren (z. B. italienische Fernsehhersteller). Daher wird geschätzt, dass derzeit nur 30–40 vollständige Exportunternehmen EMS-Arbeiten durchführen. Größere OEMs sind ebenfalls in Tunesien ansässig, z. B. Valeo, Sagemcom, Visteon, Marquart, Bosch, General Electric, Somfy, Autoliv. Einige davon bieten auch noch EMS-Dienstleistungen an, andere haben den EM-Unternehmen gezielt geholfen, in Tunesien Fuß zu fassen, und sind auch heute Kunden der EMS-Unternehmen. Die meisten großen OEMs sind ebenfalls reine Exportunternehmen. Exportunternehmen unterliegen einer rechtlichen Unterscheidung, die den Import und Export von Material nach Tunesien steuerfrei macht. EMS-Unternehmen importieren elektronische Komponenten, bieten Mehrwertdienste an, exportieren Fertigwaren oder liefern die Waren an einen OEM, der ebenfalls ein reines Exportunternehmen ist.
TOP 5 der EMS-Industrie in Tunesien [*]
1. |
EleoneTech mit OneTech Group |
2. |
Asteelflash |
3. |
TIS |
4. |
Lacroix Electronique |
5. |
ATEMS |
Die Berechnung der Produktionsvolumina ist derzeit mit einer Fehlerquote von +/- 10 % behaftet. Erwähnenswert ist, dass diese Produktionsvolumen ungefähr identisch mit dem EMS-Produktionsvolumen von Estland und größer als das Produktionsvolumen von Bulgarien sind. In Summe beschäftigt die tunesische EMS-Branche ca. 11.000 Mitarbeiter, was je nach Beschäftigungslage deutlich variieren kann. Gab es auch negative Punkte bei unserer Reise? Eine Woche war eigentlich zu kurz, gerne hätten wir mehr vom Land und von Tunis allgemein gesehen. Unseren ursprünglichen Plan, selbst per Mietwagen zu den Firmen zu fahren, gaben wir bereits am ersten Tag auf. Die Menschen pflegen einen sehr offensiven Fahrstil, wir haben kaum ein Fahrzeug ohne Beschädigungen gesehen, und Fahrbahnmarkierungen werden nicht als Verkehrsregeln, sondern nur als Empfehlungen angesehen.
Unsere Recherchereisen werden von vielen Unternehmen und Verbänden unterstützt, die Sie auf der Rückseite dieser PLUS-Ausgabe sehen. Bei Fragen wenden Sie sich an: Dieter G. Weiss,
https://in4ma.de/, www.emsnow.com