Tagebuch EFX – Wie in Stuttgart ein neues Branchenevent der Elektronikfertigung entsteht

Tagebuch EFX – Wie in Stuttgart ein neues Branchenevent der Elektronikfertigung entsteht

Noch ein Jahr bis zum Startschuss – und schon jetzt geht ein spürbarer Impuls durch die Elektronikfertigung. 2026 findet erstmals in Stuttgart die brandneue EFX statt. Das Kürzel steht für ‚Expo for Electronics Manufacturing' (Ausstellung der Elektronikfertigung) – eine Veranstaltung, die so viel mehr sein will als eine Messe: Ein Branchenevent, ein Treffpunkt, ein Wissens-Hub, ein Erfahrungsraum.

Verkündet wurde die Meldung Anfang des Jahres (siehe PLUS 2/2025, S. 261). ‚Eingeweihte' wussten allerdings schon etwas früher, was die Messe Stuttgart im Schilde führt. Nach dem Ende der SMT connect 2024 hatten wohl wenige damit gerechnet, dass so schnell eine neue Veranstaltung mit ähnlichem – und doch ganz neuem – Profil in die entstandene Bresche springen würde. Etlichen war jedoch bewusst, dass eine bohrende Lücke entstanden war. So wurde die Meldung äußerst wohlwollend aufgenommen – und ebenso der Mut, eine ganz neue Veranstaltung der Elektronikfertigung auf die Beine zu stellen.

Auch die PLUS war früh über das Vorhaben informiert und kannte erste Rahmenbedingungen: den Ort (Messe Stuttgart), den zweijährigen Turnus (stets im Jahr der electronica, nicht aber productronica), ein kalkulierbares Standkonzept (um das ‚Wettrüsten' im Standbau abzumildern). Rasch zeichnete sich ab, dass die Branche Gefallen am EFX-Konzept fand – und bald waren wichtige Launchpartner an Bord. Inzwischen schreiben wir Oktober 2025 – alle fiebern der productronica entgegen. Wie aber sieht es ein Jahr vor der neuen Expo in Stuttgart aus? 2026 wird vom 6. bis 8. Oktober die EFX erstmals stattfinden … mit der PLUS als einem der Medienpartner. Als solcher werden wir in den kommenden Ausgaben alle zwei Monate ein ‚Tagebuch EFX' führen, um unsere Leser auf dem Laufenden zu halten, was in Stuttgart so alles passiert. Schließlich hat man selten die Gelegenheit, hautnah dem Entstehen einer neuen und progressiven Veranstaltung der Elektronikfertigung beizuwohnen. Das wollen wir nutzen.

In unserer ersten Folge des Tagebuchs haben wir das Gespräch mit Florian Schmitz gesucht, Leiter Messen & Events bei der Messe Stuttgart – und höchst motiviert, ein neues Veranstaltungsformat aus der Taufe zu heben. Schmitz sprudelt vor Ideen; er will die Branche der Elektronikfertigung durch die EFX auf neue Weise inspirieren. Schon früh schwebte ihm vor, in Stuttgart mit der EFX „keine unserer ganz klassischen Messen“ zu schaffen, sondern den Schritt in Richtung eines Business-Festivals zu gehen. Damit konnte die Messe Stuttgart viele Unternehmen überzeugen. Stand heute (Oktober 2025): 50 Aussteller haben bereits fest zugeschlagen, darunter viele klingende Namen der Branche. Knapp 2000 m2 der Messehalle seien damit bereits ‚belegt', und das Interesse an der EFX wächst ungebrochen weiter.

Florian Schmitz„Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Branche voranzubringen“, so bekräftigt Schmitz in unserem Gespräch. Auf Veranstaltungen und an Firmenstandorten selbst konnten er und sein Team zahlreiche Gespräche führen – und neue Anregungen aufgreifen. Was aber genau soll und wird dieses Business Event sein, das dort hinter den Kulissen entsteht? „Für uns bedeutet dies, nicht nur einfach Messefläche zu verkaufen“, erklärt Schmitz. „EFX steht für Expo for Electronics Manufacturing, und so werden wir als Messe die Stände bereitstellen.“ Schmitz nennt als Inspiration die World Expos, die wohl alle fasziniert mit ihren Pavilions. Ihn selbst hat u. a. die Expo Hannover im Jahr 2000 beeindruckt, die er als kleiner Junge besuchte. ‚Man tauchte stets in eine neue Welt ein, und doch war dies kein Flickenteppich – alles war aus einem Guss.“ Dieses Gefühl will die EFX aufgreifen – und dabei das Wettrüsten der Großstände verhindern, bei dem sich kleinere Aussteller nicht mehr wiederfanden.

Erreicht werden soll dies durch sieben fixe Standpakete – das kleinste und günstigste mit einer Standfläche von 12 m2 für 9.500 €, das größte mit einer maximalen Standfläche von 120 m2 für 85.900 €. „Wir haben nach oben den Deckel drin“, so Schmitz. „Die Kleinen sollen nicht untergehen. Wir wissen doch alle, dass in heutigen Zeiten alles teurer wird. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass eine Ausstellung planbar bleibt. Und das heißt: klare Budgets und eine fixe Grenze beim Wettrüsten der Stände.“ Und was sagen die ‚Großen' dazu, die sich ja oft gerade durch ihre aufwendigen Stände und Maschinenparks auszeichnen? „Auch die haben sehr positiv reagiert“, berichtet Schmitz. „Einige wollen schon auch ihre Maschinen zeigen, aber auf der EFX eben nur den aktuellen ‚Star'.“ Die Pakete sind zudem individualisierbar durch ein Credit-System. „Der eine Aussteller will zusätzliche Screens oder Stühle, Bepflanzung, eine spezielle Beleuchtung oder gestaltete Teppiche.“ In den größeren Paketen stehen auch mehr Credits zur Verfügung. Eine gewisse Ausstattung ist jedoch in allen Paketen enthalten – und kostenfreie Einladungen für Kunden. Denn die EFX will Treffpunkt sein, ein echtes Business Event eben. Deshalb wird das Catering komplett von der Messe kostenlos angeboten – für Aussteller und Besucher gleichermaßen. „Darauf sind wir schließlich alle angewiesen“, so Schmidt. „Und es verbindet alle auf der EFX. Kühlschränke und Kaffeemaschinen stehen allen zur Verfügung und werden Treffpunkte sein.“ Auch ein Dauerparkausweis ist in den Paketen inkludiert.

Als besonders wichtigen Aspekt nennt Florian Schmitz aber die gesamte Szenerie auf der EFX. Sie soll sich im Lauf der drei Messetage immer leicht verändern. „Wir wollen bewusst auf die Emotionen eingehen.“ So wird morgens eine leise Hintergrundmusik die Atmosphäre prägen, die dann bei steigendem Trubel heruntergedimmt wird. Das gilt auch für die Beleuchtung; am Nachmittag eine leichte Verschattung, und am Abend werden weitere Lichteffekte zur Geltung kommen. Um 17 Uhr wird jeweils die Ausstellung schließen … nicht aber die Messe. „Wir wollen bewusst Aussteller und Besucher, also alle Teilnehmer, in einer lockeren anderen Atmosphäre bis 22 Uhr in der Halle behalten – optional! Tagsüber wird sich die Szenerie der Halle ein bisschen verändern, und wir wollen Lockerheit in das harte Business reinbringen und den Abend noch ausklingen lassen.“ Und das gemeinsam statt auf individuellen Standpartys. Florian Schmitz sprudelt vor Ideen, und nicht alle finden Platz in dieser ersten Folge unseres Tagebuchs. Denn noch haben wir wenig gesagt zum weiteren Beiprogramm der EFX – das teilweise noch entsteht, teilweise aber schon sehr konkrete Highlights aufweist. Dazu hat die Messe Stuttgart mehrere Partner an Bord, u. a. Fraunhofer IZM. Wir werden im zweiten EFX-Tagebuch näher darauf eingehen. Fest steht schon jetzt: In Stuttgart geht man neue Wege – und das passt bestens zu der dynamischen Branche der Elektronikfertigung.

Wer mehr erfahren will (und auf das nächste EFX-Tagebuch nicht warten möchte), kann sich auf der Webseite der Messe Stuttgart umsehen. Oder ihr bzw. ihm läuft Florian Schmitz und das EFX-Team auf der productronica über den Weg, die als Besucher auch dort nach Eindrücken und Trends der Elektronikfertigung Ausschau halten. Vielleicht begegnen Sie den ‚Stuttgartern' ja am Messestand der PLUS in München? Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf Neuigkeiten über das Abenteuer EFX.

Image

Eugen G. Leuze Verlag GmbH & Co. KG
Karlstraße 4
88348 Bad Saulgau
GERMANY

Tel.: +49 7581 4801-0
Fax: +49 7581 4801-10
E-Mail: info@leuze-verlag.de

 

Melden Sie sich jetzt an unserem Newsletter an: