Artikelarchiv

Zusammenfassung der Studienarbeiten von Birgit Schüttler und Frederico Schoell
im Studiengang Oberflächentechnik und Werkstoffkunde an der Fachhochschule Aalen

Es erfordert detektivische Fähigkeiten, Lackierfehlern auf die Schliche zu kommen. Der optische Aspekt einer Lackierung gibt erste Hinweise auf Fehlstellen und deren Ursachen. Damit konkrete Aussagen gemacht werden können, ist es jedoch notwendig, die Fehlstelle nicht nur in der Aufsicht, sondern auch im Querschnitt zu betrachten. Ausgasungen, Einschlüsse oder Ablösungen können erst im Schliffbild in ihrem ganzen Umfang sichtbar gemacht werden.
Die Erstellung von Schliffen ist eine aufwendige Prozedur, die großes handwerkliches Geschick und viel Zeit erfordert. Dieser Auf- wand ist nicht immer gerechtfertigt und sollte durch eine schnelle und einfache Methode ergänzt werden. Mikrotomschnitte sind eine gute Alternative und/oder Ergänzung. Ihre Möglichkeiten und Grenzen wurden im Rahmen von zwei Studienarbeiten im Studien- gang Oberflächentechnik und Werkstoffkunde an der FH Aalen untersucht.

Bericht über die Fachmesse und den Kongress vom 19. bis 21. Januar 2000 in Amsterdam

- Fortsetzung aus Heft 5/2000 -

Prüf- und Messtechnik, Forschung und Entwicklung, Organisationen und Verbände

Beim Pulverbeschichten gibt es viele Parameter, die, wenn eine bestimmte Qualität erzielt werden soll, in einem gewissen Rahmen gehalten werden müssen. Um erkennen zu können, ob man innerhalb dieser Toleranz liegt, sind normalerweise spezielle Messgeräte notwendig. Wichtige Parameter in der Beschichtungstechnologie sind u.a. Schichtdicke, Einbrennbedingungen (Zeit und Temperatur), Farbe oder Glanzgrad. Für alle diese Messprobleme gibt es Prüfgeräte in unter- schiedlichsten Ausführungen. Viele Hersteller solcher Geräte waren in Amsterdam vertreten. Eine besonders reiche Auswahl war an Wirbelstrom-Schichtdickenmessgeräten vor- zu finden. Diese können aber nur die Dicke bereits eingebrannter Lackschichten messen. Ein frühzeitiger Eingriff bei Toleranzabweichungen ist aber nur dann möglich, wenn die Schichtdicke sofort nach dem Pulvern - vor dem Einbrennen - gemessen wird.

Das mit der Idee des Wissensmanagements verbundene Konzept der Lernenden Organisation wird teils dem früheren Shell Planungsdirektor de Geus, teils dem britischen Berater Garratt, vor allem aber Peter Senge vom Massachusetts Institute of Technologie (MIT) zugeschrieben. Sein Grundgedanke besagt, dass eine Organisation es den Mitarbeitern ermöglichen sollte, ihr Potential und ihre Kreativität optimal zu entwickeln und vollständig auszuschöpfen, denn nur so kann die Leistungsfähigkeit einer Organisation insgesamt optimal gesteigert werden. Lernen erfolgt dabei intern und extern - über das Unternehmen, seine Konkurrenten, Kunden und externe Umgebung.

Reinigen eines alkalischen Reinigungsbades
Frage: Für die Restaurierung von Oldtimern bereiten wir die galvanisch beschichteten Teile auf. Von Stoßstangen, Türgriffen, Zierleisten u.ä. strippen wir die alten Schichten, schleifen und polieren nach und bringen dann erneut galvanische Schichten auf zum Reinigen vordem Galvanisieren verwenden wir als „Abkochentfettung“ eine stark alkaiische Lösung, die im Betrieb durch den Schmutz von den Teilen und die Polierpastenreste verunreinigt wird. Um ihre Lebensdauer zu verlängern, filtrieren wir sie über ein Scheibenfilter. Trotzdem müssen wir das Bad von Zeit zu Zeit verwerfen und als Konzentrat entsorgen lassen. Gibt es keine Möglichkeit, das Bad beispielsweise durch Nachfüllen von frischen Chemikalien so zu warten, dass es nicht entsorgt werden muss ?

Am 31. März 2000 feierte Herr Praf. Dr.-Ing. habil. Cordt Schmidt mit einem Ehrenkolloquium an der Technischen Universität Ilmenau seinen 65. Geburtstag. Zu dieser Veranstaltung, zu der die TU Ilmenau und die Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. eingeladen hatten, wurden vor fast 80 Teilnehmern in sieben Fachvorträgen interessante Probleme der Galvano- und Oberflächentechnik vorgestellt. Ehemalige Doktoranden, Mitarbeiter und Studenten nutzten die Gelegenheit, ihren Dank an den Jubilar zu überbringen.

Am 18. Mai 2000 fand an der EMPA (Eidgenössische Material- und Prüfungsanstalt) in Dübendorf ein Seminar über neue, zukunfts-weisende Schichtsysteme statt. Hierbei standen neuartige plasmagestütze Beschichtungen, deren Eigenschaften, Verhalten, Anwendungen und Nutzen im Vordergrund. Geleitet wurde das Seminar durch Herrn Dr. Roland Hauert (EMPA), Herrn Dr. Jörg Patscheider (EMPA) und Herr Prof. Dr. Alex Dommann (Neu-Technikum Buchs). Es wurden einzelne Referate von namhaften Spezialisten vorgetragen. Das Seminar richtete sich an alle interessierten Fachleute aus dem Bereich der Technik-insbesondere der Oberflächentechnik. Nachfolgend eine kurze Übersicht über die einzelnen Vorträge:

Bericht zu dem 30-jährigen Firmenjubiläum der Munk GmbH in Hamm

Am 1. April 2000 feierte die Munk GmbH ihr 30-jähriges Bestehen. Das Familienunternehmen ist in der Branche als Hersteller von Gleichrichtergeräten bestens bekannt.
Der Start 1970 war bescheiden, als man zunächst in einer Backstube produzierte. Heute ist ein modernes, innovatives Unternehmen mit 90 Mitarbeitern entstanden, das weltweit operiert. Neben der Herstellung von Standardprodukten ist man bestrebt, optimale Lösungen für spezielle Kundenwünsche zu realisieren.

Bericht über die diesjährige internationale Industrieausstellung vom 20. bis 25. März

Anlagenbau

Was wäre die Hannover Messe ohne echte Neuheiten für den Besucher, einzigartige Neuentwicklungen aus Forschung und Industrie, oder überraschenderweise vielfältige Neuheiten in allen Variationen bei verschiedenen Anbietern jeweils mit besonderen Detailvorzügen.

Der Studiengang Oberflächentechnik und Werkstoffkunde bietet ein modernes, interdisziplinäres Studium - das Einzige in Deutschland, das werkstoffwissenschaftliche Inhalte mit den Aspekten der Oberflächentechnik verbindet.
Dieses bereits 35 Jahre alte Konzept hat nichts von seiner Aktualität verloren. Die Ab- solventen sind durch ihre breite naturwissenschaftlich/technische Ausbildung bestens auf den Arbeitsmarkt vorbereitet und haben aus- gezeichnete Einstiegschancen.

Bericht vom 22. Ulmer Gespräch am 11. und 12. Mai 2000 in Neu-Ulm

-Fortsetzung aus Heft6/2000-

Wieder ein schwieriger Monat für den Euro

Vor dem Start des Euro versprach man den Deutschen, dass der Euro eine genauso starke Währung sein würde, wie die DM. Seit Januar 1999 fällt der Euro monatlich. Für viele europäische Herstellerfirmen war dieser Fall willkommen - das machte ihre Exportgüter konkurrenzfähiger auf dem Weltmarkt - und erschwerte ihren Konkurrenten aus Übersee den Wettstreit auf dem europäischen Markt. Jetzt meint man, dass der Fall zu schnell geht und dass die Gefahr einer Inflation besteht. Auch Deutsche, die ihr Geld außerhalb Europas ausgeben oder für importierte Produkte, verlieren ca. 20 %.

1 Erich Müllers Werdegang bis zur Aufnahme der Lehrtätigkeit

Seine Geburt - Max Erich Müller wurde am 17. Februar 1870 in Chemnitz/Sa. geboren - fiel in eine Zeit, die man in jeder Hinsicht als ereignisreich bezeichnen kann. Nur zwei Monate später, am 22. April, wurde W. I. Lenin geboren, erst drei Jahre zuvor war der große M. Faraday, der Vater der Elektrochemie gestorben und 1869 hatten Mendelejew und L. Meyer das Periodische System der Elemente entdeckt. Im gleichen Jahr (1870) beginnt der deutsch-französische Krieg, dieser endet für Deutschland siegreich und wird am 18. Januar 1871 durch die undemokratische Reichsgründung von oben her besiegelt.
Der Segen der nunmehr aus Frankreich einströmenden 5 Milliarden Goldfranken kommt vornehmlich dem Großbürgertum zugute und nicht etwa denen, die Leben und Gesundheit für diesen Raubkrieg gaben. Erich Müllers Vater, Otto Müller, Besitzer einer Seidenweberei und Geheimer Kommerzienrat, hat zweifelsohne von jenem Goldstrom aus Frankreich profitiert und damit seinem Sohn Erich den Weg für dessen glänzende Laufbahn geebnet.

Die Fachhochschule Aalen ist eines der Zentren in Deutschland, an denen in enger Zusammenarbeit mit der Industrie praxisnahe Forschung und Entwicklung auf den Gebieten Oberflächentechnik und Werkstoffkunde betrieben wird. Die Durchführung von Diplomarbeiten in den gut ausgestatteten Laboratorien der Fachhochschule, vorwiegend aber in Industriebetrieben der einschlägigen Branche und der Region, bietet dafür eine ausgezeichnete Grundlage.
Die folgende Zusammenstellung führt die Themen von rund 350 Diplomarbeiten auf, die im Zeitraum von 1992 bis 1999 angefertigt wurden. Eine Aufschlüsselung der Themenschwerpunkte wurde in den Tabellen 1 und 2 (Feingliederung) vorgenommen, aus denen zu ersehen ist, dass allein ein Drittel der Arbeiten auf dem Gebiet der Galvanotechnik im engeren Sinne erstellt wurde. Analytik, Messtechnik und Werkstoffuntersuchungen nehmen ein weiteres großes Feld ein, gefolgt von neueren Schichttechniken wie Gasphasenbeschichtung oder modernen Lackierverfahren.

Der nachstehende Beitrag war Bestandteil des Vortragsprogrammes im Rahmen des EAST-Forums 1999 am 28. Mai 1999 in Schwäbisch Gmünd

1 Introduction

On a technical scale, mainly ABS substrates are metallized .This technology is in principle applied since approximately 30 years. Details have been improved in the course of time. Sufficient experience, not only concerning the process but also the application of the metal- iized ABS substrates, is available.
At present, interest in processes for other plastic substrates has clearly increased. One of the reasons is that the problem reduction of weight in automotive industry and communication technoiogy was solved. Substitution of a relatively heavy metal by a lightweight plastic substrate can only be realised when the plastic substrate withstands the given mechanical and thermal stress. The problem is not always solved when an appropriate pla- stic substrate as substitute of the metal was
found. For many applications a metallic surface is required, and one is therefore seeking a metallizing process for the chosen plastic substrate. The functional properties like scratch resistance, electrical conductivity, corrosion resistance or the decorative ap- pearance must be named in this connection.
This lecture refers to the process for metallizing of ABS substrates and with an alternative process which is applicable for other plastic substrates.

1 Einleitung

Mit den hier vorgelegten videotechnischen Untersuchungsergebnissen soll ein Beitrag geleistet werden zur Analyse und zum Verständnis der während des Polierprozesses ablaufenden komplexen elektrochemischen Vorgänge.
Das industrielle Elektropolieren und -strukturieren in Galvanozellen, bei der Kathode und Werkstückanode in einem relativ großen Abstand voneinander (meistens parallel) angeordnet sind, findet im ansteigenden transpassiven Sektor IV der Strom-Spannungs-Charakteristik (Abb. 1) statt. In diesem Bereich ist mit einer zunehmenden Sauerstoffentwicklung zu rechnen. Die aufsteigenden Gasblasen induzieren im eingeschwungenen Betrieb, der sich erst nach einiger Zeit einstellt, vor der Anodenoberfläche eine kräftige Konvektionsströmung. In diesem Zustand ist ein videotechnischer Einblick in das Prozessgeschehen nicht mehr möglich. Deshalb wurde für die Beobachtung die Anlaufphase vom Moment des Stromeinschaltens bis zum Ausbilden der gasinduzierten Strömung gewählt.