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Die Bedeutung der Leipziger Messe (5. bis 15. September 1954) wird dadurch dokumentiert, daß die Zahl der Ausstellerbetriebe und die belegte Messestandfläche von Jahr zu Jahr steigt. In diesem Jahre waren es rund 9000 Aussteller, die ihre Erzeugnisse auf 172 000 qm überdachter und 60 000 qm Freifläche zeigten. Unter den 9000 Ausstellern waren 1110 Aussteller aus Westdeutschland und Westberlin sowie 935 Aussteller aus dem Auslande. Neben den deutschen Ausstellern waren solche aus 35 Ländern vertreten.

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Um es vorweg zu sagen: Dieser Artikel ist geschrieben worden, um den allzu großzügigen Gebrauch von begrifflich dehnungsfähigen Reklameschlagworten zu unterbinden. Er soll eine Aufforderung an die Fachindustrie sein, sich in der Werbung konkreter Angaben zu bedienen und an ihre Kunden, vor dem Kauf galvanischer Anlagen exakte Leistungsangaben zu verlangen. Bekanntlich ist die Galvanotechnik noch ein verhältnismäßig „junges Kind“ unseres technischen Zeitalters und ein Stiefkind der Wissenschaft. Die zunehmende Industrialisierung und die Erfindung der Dynamomaschine in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gaben ihr erst die Entwicklungsmöglichkeiten. In dieser Zeit entstanden rein empirisch die Grundlagen der heutigen Galvanotechnik.

Die Anoden haben den Zweck der anodischen Stromzuleitung, der Aufrechterhaltung der Metallionenkonzentration bei löslichen Anoden und in dem Einzelfalle bei den Chromelektrolyten die Aufgabe der Aufoxydation der Anodenprodukte. Abgesehen von den Verchromungsbädern wird in den meisten galvanischen Bädern mit löslichen Anoden gearbeitet. Dies ist insofern bequem, als sich durch einen guten Anodeneffekt die Zusammensetzung des Elektrolyten für die Praxis genügend konstant halten läßt. Ideal ist der Fall, wenn die Anodenlöslichkeit 100 % ist, d. h. es wird dann ebensoviel Metall anodisch gelöst wie kathodisch niedergeschlagen wird. Die Anodenlöslichkeit wird aber durch eine ganze Anzahl von Faktoren beeinflußt.

Tagung der Forschungsgesellschaft Blechverarheitung in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Edelmetalle am 7. und 8. Oktober 1954 in Darmstadt: Im dichtbesetzten großen Hörsaal der Technischen Hochschule Darmstadt (es mögen etwa 350 Teilnehmer anwesend gewesen sein) wickelte sich ein überaus interessantes Programm ab, bei dem in 16 Vorträgen aktuelle Probleme der modernen Galvanotechnik behandelt wurden. Die Forschungsgesellschaft hat mit dieser Tagung bewiesen, daß sie es verstanden hat, den vor 1¾ Jahren in Schwäbisch Gmünd begonnenen Weg in konsequenter Weise fortzusetzen. Die seinerzeit gebrachten, richtungweisenden Vorschläge von Prof. Wiegand gaben den Anstoß dazu, daß eine Arbeitsgemeinschaft Galvanotechnik gegründet wurde, der später noch eine Arbeitsgruppe „Galvanisiergerechtes Konstruieren“ folgte.

Zunehmende Rationalisierung und Technisierung erfordert laufende Überwachung und Steuerung der Vorgänge. Zur Überwachung vieler Arbeitsvorgänge lassen sich mit gutem Erfolge photoelektrische Geräte anwenden, die nicht nur die Aufgabe haben, Fehler in der Produktion schneller und sicherer anzuzeigen als bisher, sondern auch von sich aus in der Lage sind, eine Anlage so zu steuern, daß ein immer gleichbleibendes Produkt bezüglich gewisser Eigenschaften erzielt wird. Schalt- und Steuervorgänge, die durch Photozellen gesteuert werden, können auch dazu dienen, mechanische Vorgänge zu überwachen. Der Einsatz derartiger Überwachungs- und Schaltanlagen steckt in Deutschland erst in den Anfängen, denn durch die Schäden der Kriegs- und Nachkriegsjahre ist die europäische Industrie noch nicht in dem Maße aufnahmefähig für derartige Anlagen wie die amerikanische Industrie.

Glauben Sie nicht, daß Sie die gleiche Kontaktscheibe für alle Schleif- und Polierarbeiten mit Schleifbändern verwenden können. Verschiedene Typen und verschiedenes Material können die Spanabnahme und die Oberflächengüte sehr beeinflussen. Um die Vorteile voll auszunutzen, die das Bandschleifen für Vorschleifen und Polieren bietet, müssen die Kontaktscheiben sorgfältig ausgewählt werden. Dies trifft besonders zu bei Freihandschliff und Freihandpolieren, wo der Andruck und die Lage des Werkstückes sich dauernd verändern. Bei einigen Teilen kommt es darauf an, eine große Spanabnahme zu erzielen (z. B. beim Entfernen von Graten und Stufen von Gußeisenteilen), während bei anderen Arbeiten auf ein sorgfältiges Polieren Wert gelegt wird (z. B. bei der Endbearbeitung konvexer Oberflächen, dünner Metallplatinen usw.).

Zu viel Schwefelsäure im Chrombad: Aus Leserkreisen erhielten wir zu obigem Thema Anfragen. Da diese einen weiten Kreis unserer Leser interessieren, nahmen wir Anlaß, die aufgeworfenen Fragen von Herrn Dr. Straschill beantworten zu lassen. Die Fragen unserer Leser lauten: Im Buch „Moderne Galvanotechnik“ von Prof. Machu findet sich auf Seite 287, II. Absatz, folgende Veröffentilichung: „Sollte das Chrombad zuviel Schwefelsäure enthalten, so kann die auf Grund der Analyse zu beseitigende Schwefelsäuremenge durch Zusatz der erforderlichen Menge von Bariumkarbonat abgestumpft werden. Dieses bildet zunächst Bariumchromat, das sich in einer verhältnismäßig langsamen Reaktion mit der Schwefelsäure zu unlöslichem Bariumsulfat umsetzt. Nach dem Zusatz von Bariumkarbonat ist das Chrombad gut zu mischen und zu rühren. Dann läßt man absitzen und dekantiert vom Niederschlag ab.“

Pechblende – Uran: Schon im Jahre 1865 baute man im sächsischen und böhmischen Erzgebirge die Pechblende ab, aus der man damals die Uranfarben gewann. Das Uranium wurde im Jahre 1789 von Professor Klaproth entdeckt. Dieser schlug auch vor, die Benennung Uranerz anzuwenden und für das darin enthaltende Metall den Namen „Uranium“. Bei diesem Namen wurde die Erinnerung daran wachgehalten, daß im Jahre 1781 der Planet Uranus astronomisch entdeckt wurde und die Entdeckung des neuen Metalls in die gleichen Jahre fiel.

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Referate aus dem wichtigen Fachschrifttum des In- und Auslandes
Band 1, Nr. 2/1954

Die rationellen Galvanisiermöglichkeiten und die erhöhten Qualitätsansprüche, die an fast alle Massenartikel gestellt werden, haben der Massengalvanisierung eine sehr große Bedeutung gegeben. In den letzten Jahren sind die Apparate und Anlagen dafür entscheidend weiterentwickelt worden. Vor ein oder zwei Jahrzehnten kam es noch selten vor, daß man bei Massenartikeln Schichtstärken vorschrieb. Man sprach von „leichter“ oder „starker“ Vernickelung, wobei diese Begriffe ziemlich verwischt waren. Bei besonderen Qualitätsansprüchen wurde hier und da „2 oder 3 Stunden trommelvernickeln“ vorgeschrieben. Im allgemeinen fand man sich damit ab, daß an massengalvanisierte Teile in Bezug auf Qualität nicht die Ansprüche gestellt werden konnten, die man von Teilen verlangte, die in ruhenden Bädern galvanisiert wurden.

Bei der Herstellung von Metallschildern ergibt sich vielfach ein verhältnismäßig großer Ausschußhundertsatz, gekennzeichnet durch stark unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit. Die Ursache der Verschiedenheit der Oberflächenspiegelung liegt in der unsachgemäßen Vorbehandlung der bedruckten Metallplatten, wobei der Grund sowohl glänzend und matt, als auch halbmatt und leicht flimmernd ausfallen kann. Der richtige Herstellungsgang ist folgender: Die Metallplatten werden nach dem Zuschneiden in einer Glanzbrenne gelbgebrannt. Die Brenne besteht aus zwei Raumteilen konz. Salpetersäure, einem Raumteil Schwefelsäure 66° Be und 2-5 g/l Glanzruß. Der Glanzruß muß mit der konz. Salpetersäure zuerst gemischt werden.

Fortsetzung des Berichtes über die Tagung in Darmstadt am 7. und 8. Oktober 1954: In Heft 11/1954 dieser Zeitschrift wurde über die Vorträge der Gruppe 1, die sich mit dem Schleifen und Polieren auf mechanischem Wege befaßt hatten, berichtet. Am zweiten Tag folgten auf der Tagung die Vorträge, die nachstehend referiert werden.

Über das elektrolytische Polieren sprach Dr. Bosdorf, Düsseldorf. An der Entwicklung des Verfahrens war in Frankreich vor allem Jacquet in Verbindung mit der Hispano Suiza-Gesell-Schaft beteiligt. In USA arbeitete hauptsächlich das Battelle Memorial Institut an diesem Verfahren. Die Anwendungen in Deutschland seien noch nicht sehr zahlreich, obwohl das Verfahren sehr vielseitig sei. Zum Beispiel kann man ohne Schwierigkeiten MS 58, MS 60, rostfreie austenitische Stähle, Ni, Reinstaluminium, Kupfer und Kohlenstoffstähle polieren. Man glättet damit Turbinenschaufeln, Zahnräder, Meßwerkzeuge u. v. a.

Das HDT, Essen (Außeninstitut der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule Aachen) veranstaltete diese Tagung, auf der eine Reihe Vorträge gehalten wurden. Sehr wichtige Tagungen für das Fachgebiet der Galvanotechnik, Oberflächenbehandlung usw. haben sich in den Monaten Oktober-November 1954 auf einen kurzen Zeitraum zusammengedrängt. Diese Tatsache bedauern wir außerordentlich und man sollte künftig den Tagungskalender besser gegeneinander abstimmen. Lange Monate hindurch fand praktisch keine Tagung für unser Fachgebiet statt und es ist auffallend, daß sehr wichtige Veranstaltungen mit äußerst interessanten Vorträgen dann zeitlich sehr dicht zusammenlagen und zwar: 7./8. Oktober 54: Arbeitstagung Galvanotechnik in Darmstadt, veranstaltet von der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung u. dem Forschungsinstitut für Edelmetalle. 14. Oktober 54: Tagung „Oberflächenbehandlung“ im Haus der Technik, Essen. 26. Oktober 54: Galvanotechnische Vortragstagung des Zinn-Informationsbüros Düsseldorf in Verbindung mit dem Tin Research Institute, London. 11./13. November 1954: Korrosionstagung 1954 in Frankfurt a. M., zugleich Dechema-Jahrestagung 1954.

Am 11. und 12. November d. J. fand im Palmengarten zu Frankfurt am Main die erste deutsche Korrosionstagung der Nachkriegszeit statt. Diese Tagung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Korrosion der nachfolgenden acht deutschen Fachvereine und Gesellschaften veranstaltet:
Dechema Deutsche Gesellschaft für chemisches Apparatewesen
Deutsche Gesellschaft für Metallkunde
Deutscher Verein von Gas- und Wasser-Fachmännern
Gesellschaft Deutscher Chemiker
Schiffbautechnische Gesellschaft
Verband Deutscher Elektrotechniker
Verein Deutscher Eisenhüttenleute
Verein Deutscher Ingenieure

Unseres Wissens ist dies das erste Mal, daß ein Problem des manuellen Schleifens mit einer derartigen bis ins Einzelne gehenden Präzision mit vorbildlicher akademischer Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit angepackt und auch gelöst wurde. Es ist dies um so begrüßenswerter, als gerade auf dem Gebiete des Bandschleifens (Kontaktschleifens) bzw. des Arbeitens mit schleifkornbeleimten Scheiben bis heute noch kein oder nur sehr spärliches zahlenbelegtes Material vorliegt. Die Ansichten, ob das Bandschleifen oder das Arbeiten mit schleifkornbeklebten Filzscheiben vorteilhafter sei, gehen daher in der Praxis bisher oft stark auseinander.

Verfahren zum Nachweis der Passivierung von Zink- und Cadmiumschichten (Mitteilung aus dem Laboratorium der Firma Friedr. Blasberg, GmbH., Solingen-Merscheid) Wie allgemein bekannt ist, wird heute ein großer Teil der verzinkten und vercadmeten Ware chemisch passiviert. Die Passivierungslösungen (Chromatisierungslösungen) enthalten als Grundsubstanz in der Hauptsache Chromverbindungen. Es entstehen auf der Oberfläche Metallchromatschichten, welche Sperrfilme bilden, die die Niederschläge gegenüber korrosiven Einflüssen noch widerstandsfähiger machen. Weitere Vorteile bei Anwendung der Passivierung sind: Die Niederschläge werden griffester. überall, wo es auf eine dekorative Wirkung ankommt, kann man Lösungen verwenden, durch welche Passivierung erreicht wird und gleichzeitig eine hochglänzende Oberfläche entsteht.

Badkorrektur und Baduntersuchung
Ein Lehrgang in Fortsetzungen von Dipl.-Phys. K. Engelländer (Der komplette Lehrgang erscheint als zusammengefaßtes Buch im Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg. DM 5.90)
I. Theoretische Grundlagen
1. Aufbau der Stoffe
1 a. Atom, Atomgewicht, Grundstoff

Emaillieren ohne Einbrennen: Ein neuartiges Material, das möglicherweise weite Anwendungsmöglichkeiten für keramische Überzüge eröffnet, wurde von der „Armour Research Foundation“ entwickelt. Es erfordert beim Aufträgen auf Metalle und andere Unterlagen kein Einbrennen wie die bisherigen Überzüge (700–1000° C), sondern kann mittels einer Spritzkanne auf nur bis zu 315° C erwärmte Materialien aufgetragen werden. Nach Erklärung der Wissenschaftler ist dieser neue keramische Überzug besonders leicht auf solche Metalle aufzutragen, die, wie Aluminium und Magnesium, einen sehr niedrigen Schmelzpunkt haben. Eine beträchtliche Senkung der Produktionskosten wird dadurch erreicht, daß dafür keine Einbrennöfen mehr erforderlich sind.