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Die bauliche, personelle und fachliche Ausstattung der Technischen Hochschule Dresden war immer ein getreues Spiegelbild der Entwicklung von Wirtschaft, Technik und Wissenschaft in Sachsen [1],

Die Entwicklung der Elektrotechnik und der Elektrochemie hatte in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen Stand erreicht, der die Einrichtung von eigenen Lehrgebieten erforderlich machte. Die Etablierung der Elektrotechnik war an der TH Dresden bereits Anfang der 80er Jahre erfolgt und man trug erstmals im Wintersemester 1889/90 den Forderungen der Elektrochemie Rechnung, indem man vom Ordinarius für Elektrotechnik eine Vorlesungsreihe Elektrochemie, Elektrometallurgie und Akkumulatoren halten ließ. Damit waren die TH Dresden und die TH Stuttgart die ersten deutschen Hochschulen, an denen Elektrochemie gelesen wurde.

Bericht zum Festkolloquium

Das Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie an der Technischen Universität Dresden beging am 14. April 2000 den 100. Jahrestag seiner Gründung mit einem Festkolloquium. Die Grußworte zu diesem bedeutenden Ereignis überbrachten im Hörsaal des legendären Erich-Müller-Baues der Prorektor für Wissenschaft, Prof. Dr. Hans Wiesmeth und der Prodekan der Fachrichtung Chemie, Prof Dr. Peter Böttcher.

Herausragende Beispiele in der „Galvanotechnik“

Die Fortentwicklung jeder technischen und indu- striellen Disziplin wird in hohem Maße vom Stand von Gesellschaft und Wirtschaft der Zeit geprägt, in der sie stattfindet. Dies gilt auch für die Galvano- technik in Deutschland der vergangenen 100 Jahre mit seinen besonderen politischen und wirtschaft- lichen Turbulenzen.

Es soll und kann selbstverständlich nicht Aufgabe dieses kurzen Überblickes sein, alle Ereignisse und Ergebnisse fachlich und historisch umfassend und komplett zu beschreiben. Vielmehr soll das Hoch und Tief, mit dem die Entwicklung der Galvano- technik in diesen Jahren verlief, an einigen heraus- ragenden Beispielen verdeutlicht werden. Sie zeigen gleichzeitig, wie sich die Galvanotechnik in dieser Zeit zu einer modernen, wissenschaftlich gut untermauerten, in Technik und Praxis erfolgreich betriebenen Branche gewandelt hat, die im Surface Engineering vieler wichtiger technischer und in- dustrieller Bereiche einen hohen Stellenwert hat.

Die Ausführungen stützen sich auf Beiträge in der Zeitschrift Galvanotechnik, die diese Entwicklung in diesen 100 Jahren - einmal mehr und einmal weniger ausführlich, aber in der Summe immer aussagekräftig - begleitet und damit auch den Beweis für die Bedeutung von Kontinuität in der fachlichen Ausrichtung einer Zeitschrift erbracht hat. Einige Angaben aus diesen Beiträgen und Fachbüchern des Leuze Verlages werden wegen der besseren (für diese Zeit) Aussagekraft, auch direkt zitiert.

Fortsetzung aus Heft 6/92

7 Offset-Drucktechnik


7.1 Geschichtliche Betrachtung


Über Alois Senefelder ist bekannt, daß er als erster im Jahre 1796, im Vorlauf zum Flach- bzw. Offsetdruck, die Lithografie, d. h. den Steindruck, erfunden hat. Er verwendete dazu den besonders feinporigen, saugfähigen Solnhofener Plattenkalk (CaC03+ geringe Beimengungen), auch Solnhofer Schiefer (Bayern) genannt. Mit unterschiedlichen Methoden wurden Bilder, Zeichnungen und Schriften auf diesen lithografischen Schiefer aufgebracht. Dazu wurden z. B. künstlerische Zeichnungen mit wasserabstoßender lithografischer Kreide auf die Steinplatte gezeichnet. Diese nahm Farbe an, wogegen der gut wasserbenetzende Stein Farbe abstieß. Eine umgekehrte Methode besagt, daß die Steinplatte nach Bildaufbringung mit einer Lösung aus Salpetersäure und Gummi (Gummiarabikum) bestrichen wurde, wonach die Steinplatte an den Bild- oder Zeichnungsstellen die Druckfarbe annahm und die aufgebrachte Schicht wasserbenetzend wirkte.

Fortsetzung aus Heft 5/92

5 Galvanoplastik für Textildruck


5.1 Rückblick


Zum Ende des 18. Jahrhunderts beginnt überall die maschinelle Produktion von Textilfasern, die auch intensive Bemühungen zur Ablösung der Handarbeit in der Textilproduktion und den Einsatz erster Textildruckmaschinen bewirkte. Hierzu ist J.F. Danneberger als Pionier zu nennen; er lernte 1799 bis 1804 den Beruf des Textildruckers und qualifizierte sich bald zum Koloristen. In der Folgezeit hatte Danneberger Gelegenheit, im Labor von F.S. Hermbstädt an der Berliner Universität zu arbeiten und dort auch an Lehrveranstaltungen über Chemie und Technologie teilzunehmen. Das waren entscheidende Stationen über die er sich, beginnend vom Manufakturarbeiter zum selbständigen Handwerker, entwickelte.

1 Historischer Rückblick


Die Entwicklung der Buchdruckkunst hat eine große Tradition zu verzeichnen. Buch - eine Ableitung von Buchenholz, das von den Germanen zum Ritzen von Runenzeichen genutzt wurde. Im weiteren Altertum gab es dann Papyrusrollen (Volumina) oder geheftete Wachstafeln (Tabulae). Erst seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung waren zum Beschriften Papyrusblätter (Codices) bekannt und seit dem 7. Jahrhundert Pergamentblätter verfügbar, die bis zum 9. Jahrhundert schrittweise zu Büchern aus Papier Gestalt annahmen. Zur Erfindung der Buchdruckkunst auf der Basis gegossener Lettern durch Johann Gutenberg wird etwa das Jahr 1450 genannt.

Folgt man den Angaben in der Literatur, so kann die Einführung der galvanischen Verchromung als kommerziellem Prozess etwa auf das Jahr 1924 datiert werden, das Jahr in dem das Patent von Lieb­reich – ein Schlüsselpatent der galvanischen Verchromung – dieser galvanischen Abscheidung den entscheidenden Schub verlieh. Nahezu zur gleichen Zeit wurde in den USA von Fink ein Patent eingereicht, das in seiner patentrechtlichen Auswirkung dem von Liebreich ähnlich war. Somit blicken wir in diesem Jahr auf eine 100-jährige Geschichte der galvanischen Chrombeschichtung zurück, die für die galvanotechnische Branche in mehrfacher Hinsicht geradezu revolutionierend war. Die Chromabscheidung zog die Galvanotechnik im Eiltempo in das zwanzigste Jahrhundert. Bis zu diesem Zeitpunkt war die galvanische Praxis eher eine Kunst als eine Wissenschaft, die sich über Jahrzehnte kaum verändert hatte und als kleines Gewerbe hauptsächlich mit der Silberbeschichtung von Bestecken, Goldbeschichtung von Schmuck und der Nickelabscheidung von kleinen Beschlägen beschäftigt war.

Bericht von einer Pressekonferenz zum Jubiläum

Am 1. November 1991 feierte die gaivanotechnische Fachfirma Dr. W. Kampschulte Stiftung & Cie. DWK in Solingen ihr 100 jähriges Firmenjubiläum.

Auf einer vorgezogenen Pressekonferenz wurden von Herrn Karl-Heinz Kampschulte Einblicke in die Geschichte sowie die gegenwärtige Situation der Fa. Kampschulte gegeben.
Herr Kampschulte ist seit Juni 1971 Geschäftsführer dieser alten Familiengesellschaft, von der nunmehr bereits die vierte Generation ununterbrochen in der Galvanotechnik tätig ist. Es ist historisch nicht mehr genau nachvollziehbar, wann mit Galvanotechnik angefangen wurde, da durch Bombenangriffe im 2. Weitkrieg die Archive im Hause wie auch in Köln zerstört wurden. Sichergestellt ist jedoch der 1. November 1891, an dem von den Brüdern Heinrich und Wilhelm Kampschulte mit 403,82 Mark Anfangskapital eine eigene Firma in Vohwinkel gegründet wurde. Heute beschäftigt die Firma DWK in Solingen 170 Mitarbeiter.

Bericht über die Jubiläumstagung der Honeywell Specialty Chemicals GmbH

Honeywell Specialty Chemicals GmbH, ein Unternehmen der Honeywell Inc., feierte seinen 1OO. Standortgeburtstag in Seelze mit Kunden und Geschäftspartnern bei einer Jubiläumstagung zum Thema: Ist die deutsche chemische Industrie für die Globalisierung gerüstet?

Vor 100 Jahren wurde Aluminium erstmals als Baumaterial eingesetzt. Zwischenzeitlich ist der Werkstoff aus dem Baubereich nicht mehr weg zu denken. Vor allem als Fassadenelemente und Fensterrahmen konnte Aluminium durch seine guten dekorativen, mechanischen und Korrosionseigenschaften bestechen. Der Aluminiumverbrauch liegt heute im Baubereich bei etwa 310.000 Tonnen und wird auch wegen der guten Recyclingmöglichkeiten weiter zunehmen.