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Einführung


Vor genau 15 Jahren habe ich das Manuskript des Buches „Chemische (stromlose) Vernicklung [1] In Druck gegeben sowie über Ergebnisse von Untersuchungen zur chemischen Abscheidung von Dispersionsschichten berichtet [2,3,4]. Kurz davor war der Artikel „Die chemische Vernicklung heute“ [5] erschienen – ein Versuch zur Systematisierung der Kenntnisse über diesen, zu dieser Zeit aufkommenden Zweig der Oberflächentechnik.
Zur gleichen Zeit waren auch zahlreiche andere interessante Veröffentlichungen zu diesem Thema zu lesen [6,7,8]. Die Zahl der Patente nahm ebenfalls zu. Probleme wurden geklärt, und es eröffneten sich neue Gebiete für Untersuchungen und für Anwendungen in der Praxis.

Historisch betrachtet, gehören Metallabfälle weltweit zu den
ältesten Recyclingstoffen. Das belegen viele Funde aus archäologischen Grabungen. Unsere Altvorderen wussten schon in der
Bronzezeit und später in der Eisenzeit nicht mehr verwendungs-
fähige Gegenstände zu neuen Gebrauchsgütern umzugießen oder
umzuschmieden. Die Erfindung des Siemens-Martin-Ofens war
ein Meilenstein in der Industriegeschichte, Schrott konnte jetzt
industriell aufgearbeitet werden.

Zu Beginn eines neuen Jahres ist es guter Brauch, eine Bilanz des vergangenen zu ziehen und auch darüber nachzudenken, was uns das kommende Jahr wohl bringen wird. Zum Beispiel an der Börse. Das letzte Jahr hat dazu beigetragen, dass viele Menschen, die den raschen Reichtum suchten, jetzt ärmer sind als zuvor. Die hintergründige Frage Wie kann man an der Börse ein kleines Vermögen gewinnen endete für zahlreiche Glücksritter leider mit der boshaften Antwort: Indem man vorher ein großes besessen hat. Weltweit lagen die Spezialisten mit ihren Kursprognosen völlig da- neben. Sie, die laufend das Börsengeschehen analysieren, versuchen aus dem ständigen Auf und Ab der Kurse eine Tendenz für Unternehmen und Märkte zu lesen. Da aber Angst und Gier, die das Handeln vieler Anleger bestimmen, nicht in mathematische Formeln gekleidet werden können, stehen die angeb- lich auf wissenschaftlicher Grundlage basierenden Prognosen häufig auf tönernen Füßen. Das vergangene Jahr hat das sehr eindrucksvoll und für viele leider schmerzhaft demonstriert. Die alte Anlegerweisheit An der Börse tritt selten ein, was die Mehrheit erwartet ist wieder einmal bestätigt worden. Viele Börsen- gurus haben sich damit nahtlos in die endlose Schlange der Hellseher und Zukunftsdeuter eingegliedert, die jedes Jahr einmal in London zusammenkommen, um ihre Erfolgserlebnisse auszutauschen. Auch diese müssen Jahr für Jahr betreten zur Kenntnis nehmen, dass sie praktisch nichts vorhersagen konn- ten. Trotzdem wird das Vertrauen der Menschen in Gurus und Hellseher weiterhin ungebrochen sein, die meisten Menschen lassen sich offenbar gerne belügen.

November. Die Tage werden immer kürzer und das verbleibende Tageslicht durch Nebel und Regen immer grauer und düsterer. Das macht depressiv und die globalen Probleme noch problematischer. Da sollte das in Kürze zu entzündende Adventlicht Wärme und neue Hoffnung spenden.

Die ersten Schritte des Jahres sind getan, der Alltag für die nächsten Wochen und Monate festgelegt. Ist es notwendig, darüber hinaus an Erweiterung zu denken, Investitionen zu planen? Wie wird die Branche in der Zukunft aussehen? Das Wort von der strukturellen Krise in der Galvanotechnik geht um. Ist auch hier eine „Wende“ notwendig, kommt sie oder wäre es gut, wenn sie käme?