Artikelarchiv

Die gegenwärtige Konjunktur, der akute Arbeitskräftemangel, die zunehmende Anwendung industrieller Massenfertigungsverfahren und der Zwang zur Rationalisierung der Produktionsmethoden rechtfertigen sicherlich, im Rahmen dieser Jahrestagung einzelne Fragen im Zusammenhang mit der automatischen Überwachung galvanischer Prozesse zu behandeln. Wenn man die werkstoffseitigen Voraussetzungen für eine Massenfertigung und die damit zusammenhängenden Probleme der mechanischen Vorbehandlung des Galvanisiergutes einmal ganz außer acht läßt, sind für den automatischen Ablauf eines galvanischen Prozesses im wesentlichen drei Teilaufgaben zu lösen: drei Teilaufgaben zu lösen:
1. Transport des Galvanisiergutes unter Einhaltung der richtigen Arbeitsfolge und der erforderlichen Tauchzeiten, 2. Richtige Bemessung des Galvanisierstromes hinsichtlich der Elektrizitätsmenge und der Stromdichte, und 3. Konstanthaltung der optimalen Elektrolytzusammensetzung.

Bei der Automatisierung galvanischer Prozesse stand bisher im wesentlichen die Mechanisierung des Transports der Werkstücke im Vordergrund, während die elektrischen und chemischen Prozeß-Parameter nur selten in den Rahmen der Automatisierung mit einbezogen wurden. Durch die Fortschritte der physikalisch-chemischen Meßtechnik und die Entwicklung zahlreicher Geräte zur Überwachung der elektrolytischen Vorgänge sind nunmehr die Voraussetzungen dafür gegeben, auch die Elektrolytzusammensetzung und die Abscheidungsgeschwindigkeit automatisch zu lenken. Die Anforderungen an die Eigenschaften der galvanisch abgeschiedenen Metallniederschläge sind in der letzten Zeit erheblich gestiegen, und damit ist auch die Badführung schwieriger geworden.

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Prüfung metallischer Überzüge: Messung der Dicke galvanischer Überzüge (Coulometrisches Verfahren)

1. Zweck und Anwendungsbereich Diese Norm legt fest, wie die Dicke von galvanischen Überzügen. Im folgenden kurz Schichtdicke genannt, durch örtliches anodisches Ablösen des Überzuges an einer bestimmten Stelle gemessen wird. Das beschriebene Verfahren ist für alle in der Tabelle 2 aufgeführten Überzugsmetalle auf Metallen und Nichtleitern geeignet. Es gestattet auch die Bestimmung der Dicken der einzelnen Schichten kombinierter Systeme, wie etwa bei Kupfer-Nickel-Chrom-Überzügen. Bei sogenannten Doppel-Schichten, wie Doppel-Nickel oder Doppel-Chrom, läßt sich nach diesem Verfahren nur die Dicke der Gesamtschicht bestimmen.

Bericht aus Utrecht und Amsterdam
Zum fünften Male fand in Utrecht/Holland vom 9.-13. September 1969 eine „Fachmesse für Oberflächentechniken von Metallen“ statt. Zugleich wurde in Amsterdam der Vierte Internationale Kongreß über Metallkorrosion veranstaltet. Es bestand Busverkehr zwischen der Vortragstagung in Amsterdam und der Fachmesse in Utrecht, so daß die Teilnehmer beide Veranstaltungen besuchen konnten. Auch die letzte „Eurofinish/VOM“ fand vor 3 Jahren im Zusammenhang mit einer Tagung statt. Wenn man eine Vortragstagung besucht, so gibt es diese oder jene Themen, die etwas abseits vom Interessengebiet liegen. In dieser Zeit füllt man die „Lücke“ dann sehr gern mit dem Besuch einer Fachausstellung aus. Die Verbindung Fachmesse und Vortragstagung ist daher eine naheliegende – und nicht die schlechteste – Lösung.

Hilfsmittel der Berufsgenossenschaft zur Unfallverhütung in den letzten Jahren ist seitens der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik eine Reihe von Hilfsmitteln geschaffen worden, die den interessierten Betrieben als Unfallverhütungsmaterial zur Verfügung stehen (BG der Feinmechanik u. Elektrotechnik, 5 Köln-Bayenthal, Postfach 109).

Sie fragen – wir antworten

Korrosionsbeständigkeit von stromlos aufgetragenen Nickelschichten:
Frage: Wir suchen eine Tabelle über die Korrosionsbeständigkeit stromlos, also durch Reduktionsverfahren aufgebrachter Nickelschichten, damit wir bei Anfragen von unseren Kunden in der Lage sind, Orientierungswerte anzugeben. Können Sie uns eine solche Tabelle nachweisen? Außerdem suchen wir eine gleichartige Tabelle für thermisch nachbehandelte Nickelschichten.

Antwort: über die Korrosionsbeständigkeit stromlos abgeschiedener Nickel/Phosphorschichten geben die Lieferanten der verschiedenen Bäder Auskunft. Genaue Angaben zu machen, ist sehr schwierig, weil bei den bisher durchgeführten Untersuchungen unterschiedliche Testbedingungen angewendet wurden und daher eine echte Vergleichsmöglichkeit von Werten nicht gegeben ist. Wir bringen nachstehend eine Zusammenstellung von Werten aus verschiedenen Literaturquellen sowie aus Unterlagen von Firmen und haben den Korrosionsangriff umgerechnet auf einheitlich µm/Jahr.

Bericht aus Paris: In Paris fand kürzlich ein Internationales Symposium über anodisiertes Aluminium in der Architektur statt. Als Veranstalter zeichneten die EWAA, European Wrought Aluminium Association, und CIDA, Centre International de Developpement de I‘Aluminium. Die Vorbereitung und Organisation lag in den Händen von ADAL, Association de I‘Anodisation d’Aluminium et de ses Alliages. Sie organisierten sowohl Vortragsveranstaltungen (14 Vorträge) als auch Podiumsgespräche und Diskussionen. Die Tagung wurde eröffnet durch eine Ansprache des Vorsitzers der EWAA, Herrn G. 782 Philipson; im Anschluß daran begrüßte der Vorsitzer der ADAL, Herr Faguet, im Namen seiner Organisation die Teilnehmer, wobei er besonders auf die Bedeutung des EWAA-Gütezeichens und seine Einführung in den dem EWAA angeschlossenen Ländern einging.

Jahrestagung 1969 in Scarborough ein Programm vorbereitet, das 28 Vorträge und zwei Diskussions-Sitzungen umfaßte. Da zahlreiche der in England behandelten Probleme auch bei uns gegenwärtig sehr aktuell sind, vermittelt der nachstehende Kurzbericht einen Überblick über die aus hiesiger Sicht wichtigsten der dort behandelten Themen. Wegen ihrer besonderen technisch-wirtschaftlichen Bedeutung für die Galvanotechnik stand die galvanische Abscheidung von Nickel und Chrom an erster Stelle. H. Brown gab in einem Vortrag über die Wirkung ungesättigter Verbindungen bei der galvanischen Abscheidung von Nickel und Kobalt zunächst einen Überblick über die heutige Kenntnis des kathodischen Abscheidungsmechanismus bei der Herstellung glänzender Überzüge. Insbesondere die Betrachtungen über die Rolle der Borsäure als Puffersubstanz bei der Nickelabscheidung zeigen, wie wichtig es ist, die Konzentrationsverhältnisse im unmittelbar an die Kathode angrenzenden Elektrolyten zu untersuchen. Weitere wesentliche Themen dieses Referates waren der Reduktionsmechanismus von Alkylsulfonsäuren und Sulfonamiden an der Nickelkathode.

Besonders bei der Kunststoff-Galvanisierung müssen die kleinen Haken am Galvanisiergestell aus rostfreiem Stahl stets sorgfältig entmetalllslert werden. Welt wirtschaftlicher als auf mechanischem Wege erfolgt das heute in Entmetallisierungs-Elektrolyten, die eine praktisch unbegrenzte Standzeit haben. In dem Aufsatz wird die Anwendung in handbedienten Anlagen und Innerhalb von Automaten näher betrachtet.

This paper deals with metal stripping processes to be used in the special field of plating on plastics. This type of plating demands a careful removal of the metal deposited on the small hooks of stainless steel fitted at the plating racks. The author proves that today tills stripping is done mot effectively and economically by use of a stripping solution instead of the conventional mechanical way. Such stripping solutions are most useful since their service life is practically unlimited. Their application in manually as well as in automatically operated plants is discussed.

Der Aufsatz beschreibt eine neuartige Rationalisierungs- Methode anhand von Beispielen aus dem Gebiet der Galvanotechnik. Im Ziel steht die Kostensenkung, wobei aber über die herkömmlichen Rationalisierungs-Methoden hinausgegangen wird und jeder Arbeitsgang oder Vorgang Individuell „zerlegt“ werden. Beispiele erläutern die interessante Methode.

In the present paper a new method of rationalisation is described with the aim of an increased cost reduction. Taking examples from our trade of electroplating, the author explains his new rationalisation method which goes beyond conventional methods of this type by taking every process or operation separately and analysing it with regard to possible savings. The numerous examples make this paper most interesting and valuable reading.

In Silberbädem verwendete Anoden müssen einen ungehinderten Stromdurchgang gewährleisten. Auch über einen längeren Zeitraum soll der Metallgehalt des Elektrolyten konstant bleiben. Der Einfluß der Zusammensetzung des Elektrolyten im Hinblick auf die Anoden wird beschrieben, sodann wird auf die Anoden selbst näher eingegangen und deren Einfluß. Auf die Verwendung unlöslicher Anoden wird eingegangen, die in einem bestimmten Verhältnis eingesetzt werden.

In this paper anodes suitable for silver plating are discussed. One of the most important postulates for anodes to be used in silver plating solutions is that they do not disturb the current flow. A further demand is that the metal content of the electrolyte remains constant over a longer period of time. The author describes suitable anodes and their use, outlining in which way the composition of the silver electrolyte may have an influence upon the anodes and their behaviour. He also refers to the use of insoluble anodes to be applied at a certain ratio.

Wird aus einem galvanischen Bad ein bestücktes Galvanisiergestell herausgenommen, steigt die Spannung des elektrischen Stromes an und muß bei empfindlicher Ware wieder zurück geregelt werden. Zur Spannungs-Konstanthaltung und Strom-Konstanthaltung wurden bei Galvanik-Gleichrichtern automatische Regeleinrichtungen geschaffen. Diese werden in dem vorliegenden Aufsatz beschrieben und anhand von Abbildungen erläutert.

It is a wellknown fact that, as soon as a loaded rack is withdrawn from a plating bath, the voltage increases and, in the case of delicate parts, has to be readjusted. in order to automate this operation of readjustment, special control equipment has been developed which ensures that voltage and current density are maintained at constant values without manual intervention. This automatic control equipment is described in the present paper by means of numerous illustrations.

Daß Nickel knapp ist, nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern, ist kein Geheimnis mehr. Wer als Lieferfirma für Nickel in Erscheinung tritt, braucht um Aufträge nicht zu bangen. Die Kunst liegt eher darin, die verfügbaren Mengen richtig zu verteilen. Kanada ist bekanntlich das Land, welches als Erzeuger für Nickel mit an erster Stelle steht. Man schätzt die Vorräte der Welt in Tonnen wie folgt ein: Kanada 4 Mill., Rußland 1 Mill., Brasilien 4–10 Mill. (z. T. noch nicht voll erschlossen), jeweils auf Reinnickel berechnet. Und nun kommt das Kuriose: Eine namhafte Spezialfirma der Galvanotechnik in Deutschland erhielt kürzlich sage und schreibe von einem galvanischen Betrieb in Kanade einen Auftrag zur Lieferung von 5 bis 10 Tonnen Nickelanoden.

Die polarographische Analyse bietet in der Galvanotechnik schnelle, reproduzierbare und genaue Ergebnisse. Es werden einige neu entwickelte Analysenmethoden mittels der Polarographie beschrieben für Kupfer und Chrom-Nachweis im Nickelbad, Chlorid-Nachweis im Kupferbad, Analysen für das saure und das alkalische Zinnbad, Analysen für das Chrombad, Zinkbäder hinsichtlich der verschiedenen Bestandteile. Die Analysenmethoden wurden in der Praxis entwickelt.

In this paper the author describee several new polarographic analysing methods giving quick, exact, and reproductable results. The new methods making use of polarography have satisfactorily been applied in electroplating for the determination of copper and chromium contents in nickel plating solutions, chloride content in copper baths, as well as for analysing acid and alkaline tin plating solutions, chromium baths and zinc electrolytes. All methods described are based on experience gained in practical fieldwork, and are therefore easy and sure to apply in practice.

Es wird ein neues Verfahren zur Kunststoffbeschichtung von Metalloberflächen beschrieben („Elektropolymerisation“). Sicherlich befinden wir uns erst am Anfang einer Entwicklung zum Einsatz solcher Schichten für den Korrosionsschutz und in der Elektronik. Es handelt sich nicht um einen elektrophoretischen Vorgang, sondern um ein elektrochemisches Verfahren, das keineswegs mit den herkömmlichen Verfahren der Aufbringung von Kunststoff-Überzügen verglichen werden kann.

In this paper a new process is described suitable for coating metal surface with plastic materials. This socalled „Elektropolymerisation“ process is only at its first stage of development and is sure to take some time until it can be industrially applied for corrosion protection purposes and in electronics. The process is of an electrochemical nature and has nothing to do with electrophoretic or other conventional type of processes for producing plastic coatings on metal parts.

Dem vorliegenden Heft vorangestellt ist ein bemerkenswerter Aufsatz über die stromlose Metallabscheidung für Zwecke der Elektronik, der übrige Inhalt widmet sich bevorzugt Berichten über Fachtagungen der Galvanotechnik. Es erfolgt eine ausführliche Information über die Vorträge, welche auf der Jahrestagung 1969 der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik vom 21. bis 23. Mal 1969 in Stuttgart gehalten wurden, über die am 22. 5. 69 im Rahmen der Jahrestagung 1969 stattgefundene Mitgliederversammlung wurde bereits im letzten Heft Nr. 6/1969 auf Seite 427 berichtet. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß die Berichte über die Vorträge und die Ausarbeitung der sich an die Vorträge anschließenden Diskussionen nicht identisch sind mit den „Kurzfassungen“, die von den Vorträgen in Heft 5/1969 dieser Zeitschrift in einer Sonderbeilage als Vorinformation bereits erschienen sind. Dr. Lieber und Dipl.-Ing. Knödler übernahmen die Ausarbeitung der Berichterstattung unmittelbar nach dem gesprochenen Wort.

Ausführliche Referate über Vorträge und Veranstaltungen bei den Bezirksgruppen der ,,Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Fischvergiftung durch Cyanide
• Veranstaltungstermine
• Sicherheit im Betrieb
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Patentschau
• Neue Fachbücher

Begriffe: Behandlung von Metalloberflächen
Diese Norm soll die Begriffe auf dem Gebiet der Behandlung von Metalloberflächen zum Korrosionsschutz vereinheitlichen, d. h. Wort und Begriff einander eindeutig zuordnen. Bei Begriffen, die auch in anderen Normen erläutert sind, ist jeweils die Nummer der betreffenden Norm vermerkt. Die Norm enthalt auch über das Gebiet des Korrosionsschutzes hinausgehende Begriffe. Sie befaßt sich nicht mit dem Korrosionsschutz von Metalloberflächen durch Anstriche und Kunststoffbeschichtungen.

In diesem Bericht werden die Forschungsarbeiten vom Fachgebiet der Galvanotechnik referiert, welche im Jahre 1968 in der Bundesrepublik Deutschland bearbeitet worden sind.

In this report research projects in the field of metal finishing and electroplating are reviewed which were carried out in the Federal Republic of Germany in the course of the year 1968.