Artikelarchiv

Geburt des Metall-Atomkerns in der Galvanotechnik

Wir sind oft vor dem Galvanikbad gestanden und haben versucht, uns vorzustellen, wie einmal aus der flüssigen Phase ein Metallatom aus einem Metall-Kation durch Einwirkung des Gleichstroms geformt wird und sich auf die Oberfläche lagert. Forscher haben seit langer Zeit versucht, die Anfangsphasen der galvanischen Beschichtung zu visualisieren. Bisher war es ein utopisches Thema.
Wissenschaftler an der Bristol University in der gleichnamigen, Industrie-freundlichen Stadt in Süd- west England haben sich eine neue Strategie ausgedacht, um diesen Wunsch zu realisieren. Sie haben extrem kleine Störungen der Struktur des Wassers nahe der Oberfläche detektiert und dadurch die komplexen Kräftespiele in der Anfangsphase des Übergangs verfolgt. Verwendet wurde die Technik laterale Molekularkraftmikroskopie (lateral molecular force microscopy), die auch in Bristol entwickelt wurde. Mit einer Auflösung im Nanometer-Bereich konnten die Perturbationen der viscoelastischen Ei genschaften der Hydratationsschichten
herausgefunden werden. Die neue Methode ermöglicht eine
Echtzeit-Beobachtung der Wasserstruktur.

Alle Jahre wieder ...

Man glaubt es ja kaum, aber schon wieder ist ein Jahr in die Lande gezogen und es weihnachtet allerorts. So wird es wieder Zeit für meinen Jahresrückblick und einen kurzen Blick voraus ins nächste Jahr.
Ich selbst ziehe dieses Jahr eine sehr positive Bilanz, nicht nur was meine Firma, sondern auch die Zeitschrift Galvanotechnik betrifft. So war es mir auch eine besondere Freude, Ihnen werte LeserInnen, über meine Kolumne einige neue Entwicklungen aufzeigen und kritisch betrachten zu dürfen.

Selektivreinigung von Nickelektrolyten
Frage: In unserer Gestell- und Trommelanlage verkupfern und vernickeln wir Kleinteile mit unterschiedlicher, jedoch meist komplizierter geometrischer Form, die zum Teil auch schöpfend sind. Im Betrieb lässt es sich daher nicht vermeiden, dass Lösungen verschleppt werden. Störend wirkt sich vor allem aus, wenn Kupfer in den Nickelelektrolyten gelangt. Hat es sich in ihm genügend aufkonzentriert, werden die Glanznickelschichten unansehnlich und es zeigen sich vor allem im niedrigen Stromdichtebereich oft Streifen. Um das Verschleppen zu vermeiden oder zu verringern, lassen wir beim Überheben über den Wannen abtropfen. Auch können wir von Zeit zu Zeit eine Selektivreinigung des Nickelelektrolyten vornehmen. Trotzdem sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden und überlegen, was man noch tun könnte.

„Die Wildheit des häuslichen Lebens“ heißt ein Band mit Essays des britischen Erzählers Gilbert K. Chesterton (Berenberg Verlag), den wir als Autor von Pater-Brown- Geschichten kennen. Der Titel des erwähnten Bandes weist auf ein zentrales Merkmal im Denken des 1936 gestorbenen Chesterton hin,
und damit sind Paradoxien gemeint. Tatsächlich vertritt er in einem seiner Essays die Ansicht, „das wahre Ergebnis aller Erfahrung und die wahre Grundlage aller Religion“ zu kennen. Sie lautet, „dass die vier oder fünf Dinge, die ein Mensch aus praktischer Notwendigkeit unbedingt wissen muss, allesamt das sind, was die Leute paradox nennen.“ Konkret fügt Chesterton „die unwiderlegbare Banalität“ an, „dass der Mensch, der am Leben das meiste Vergnügen findet, häufig der ist, der am wenigsten danach sucht.“

Nach zweijähriger Weiterbildung zum staatlich geprüften Galvanotechniker wurden 14 Technikerinnen und Techniker zurück in die Arbeitswelt entlassen! Wie immer starteten die Feierlichkeiten im festlich geschmückten Hörsaal der TÜV Rheinland Fachschule für Galvanotechnik mit einem Grußwort des Schulleiters Dr. Bösch.

Ein Boom der Elektromobilität hat nicht nur Verschiebungen in der Energieversorgung zur Folge, sondern auch der Bedarf an Rohstoffen wird sich ändern. So wird der Kupferanteil im Auto mit der Umstellung auf den elektrischen Antrieb von 25 auf fast 70 Kilogramm steigen, wie eine Studie des Deutschen Kupferinstituts zeigt. Beruhigend ist, dass die weltweiten Kupferreserven und -ressourcen in den letzten Jahren zunahmen. Die US- Geologiebehörde (USGS) berechnete, dass die Reserven 40 Jahre reichen und für über 200 Jahre Kupferressourcen vorhanden sind. Außerdem kann Kupfer ohne Qualitätsverlust recycelt und wiederverwendet werden.

Der Bericht und die Empfehlungen der so genannten Endlagerkommission zur Endlagersuche sind durch den Bundestag bestätigt worden. Dabei kommt der Bürgerbeteiligung eine große Bedeutung zu. Die Frage ist je- doch, ob sie lediglich als ein Vehikel zur Herstellung von Akzeptanz bei den Betroffenen potenzieller Standorte funktionalisiert wird oder als demokratisches Instrument zur Teilhabe von Bürgern an einer der wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft dient. Denn es geht am Ende um die Erkenntnis, dass ein Standort nicht nur Risiken und Nachteile mit sich bringen kann, sondern auch Chancen eröffnet. Das allerdings müssen die Betroffenen wesentlich selbst entscheiden können. Dazu gibt es ein vom Bundestag berufenes „Nationales Begleitgremium“, das darüber wachen soll. Inwiefern sich dieses Gremium Vertrauen in der Öffentlichkeit erwerben kann hängt davon ab, wie mutig es sich positioniert. Opportunismus ist dabei eine schlechte Taktik.

Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten ist unsere Welt heute fast unendlich größer geworden. Spätestens Nikolaus Kopernikus (1473–1543) und Galileo Galilei (1564–1642) haben den Göttern ihren Fußschemel weggenommen und der Unterwelt das Dach abgedeckt. Unsere Erde ist nicht länger flach, sondern eine winzig kleine, ungefähr runde Kugel, die gemeinsam mit vielen anderen Planeten um ihre Sonne kreist. Wie wir heute wissen, ist auch diese wieder nur eine von Milliarden in unserer Galaxis und es gibt viele Milliarden Welteninseln in einem fast leeren Raum, der auch unter den strengen Blicken mächtiger Fernrohre kein Ende erkennen lässt. Unsere Erde ist praktisch zu einem Nichts geworden, weniger als ein Wassertropfen im Meer der Unendlichkeit.

Bericht über eine Veranstaltung des Schweizerischen Vereins für Schweißtechnik SVS

Im Herbst 2017 fand im Rahmen des Programms „Thermisch Spritzen 3-Ländereck“ des Schweizerischen Vereins für Schweißtechnik SVS eine Verschleißschutztagung mit Besichtigung der Baustelle Neubau Bözberg Doppelspurtunnel statt. In ihrem Rahmen wurden das Gesamtprojekt mit seinen Teilschritten und seiner komplexen Logistik und die dazugehörigen Terminpläne vorgestellt. Dazu zählen unter anderem die Lagerung des Aushubmaterials und die Anlieferung und Montage der Tunnelbohrmaschine, aber auch Sicherheitsmaßnahmen, die Abwasserbehandlung und die abschließende Landschaftssanierung.

Das Kompetenzzentrum für Schweißen, Fügen und Trennen

Der Schweizerische Verein für Schweißtechnik (SVSXASS) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein in der Schweiz, dessen Mitglieder aus Industrie, Handel, und Gewerbe kommen. Seine Geschäftsstelle ist in Basel mit regional operierenden Zweigstellen und Vertretungen. Er bietet Dienstleistungen in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Zertizierung, Beratung und Prüfung sowie Inspektions- und Überwachungstätigkeiten an. Dazu zählen Kurse, die Schweißerprüfung, Material- und Verfahrensprüfungen, Zeugnisaufwertung, Arbeitssicherheit, Qualitätssicherung, Betriebszertifizierung, Beratung und Gutachten. Der SVS verfügt über alle zur Durchführung seiner Aufgaben erforderlichen Akkreditierungen. Gut ausgebildete Mitarbeiter, ein Ausbildungstechnikum und ein materialkundliches Labor auf dem Stand der Technik sind ebenfalls vorhanden. Das Netzwerk des SVS hat Zugang zum internationalen Know-how in der Schweiß-, Füge- und Trenntechnik.

Das Kompetenzzentrum für Schweißen, Fügen und Trennen

Der Schweizerische Verein für Schweißtechnik (SVSXASS) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein in der Schweiz, dessen Mitglieder aus Industrie, Handel, und Gewerbe kommen. Seine Geschäftsstelle ist in Basel mit regional operierenden Zweigstellen und Vertretungen. Er bietet Dienstleistungen in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Zertizierung, Beratung und Prüfung sowie Inspektions- und Überwachungstätigkeiten an. Dazu zählen Kurse, die Schweißerprüfung, Material- und Verfahrensprüfungen, Zeugnisaufwertung, Arbeitssicherheit, Qualitätssicherung, Betriebszertifizierung, Beratung und Gutachten. Der SVS verfügt über alle zur Durchführung seiner Aufgaben erforderlichen Akkreditierungen. Gut ausgebildete Mitarbeiter, ein Ausbildungstechnikum und ein materialkundliches Labor auf dem Stand der Technik sind ebenfalls vorhanden. Das Netzwerk des SVS hat Zugang zum internationalen Know-how in der Schweiß-, Füge- und Trenntechnik.

Medizinprodukte durchlaufen umfangreiche technische Tests, bevor sie in klinischen Studien erprobt und beim Patienten angewendet werden. Neue Herzschrittmacher-Modelle werden beispielsweise über 40000 Stunden geprüft, bis alle erforderlichen Tests durchgeführt sind. Diese Testdokumentation steht dann den Zulassungsstellen zur Verfügung. Hinzu kommt ein speziell für Medizinprodukte eingeführtes Qualitäts-Management-System, das Kontrollen im technischen Labor oder Chargen- und Stichprobenprüfungen umfasst, wenn die Produk- tion angelaufen ist.

Weihnachten ist nicht zu übersehen. In den Discountern kommt das Weinachtssortiment schon im Oktober in die Regale. Kaufhäuser und Geschäfte zeigen uns frühzeitig, was wir schenken können. Überall werden die Geschenke liebevoll eingepackt, um nach der Bescherung vor einem Berg an Verpackungsmüll und zerknülltem Geschenkpapier zu stehen. Und Silvester ist auch nicht mehr weit, da wollen wir es traditionsgemäß mal wieder richtig krachen lassen.

Im Rahmen des Projektes „Rheines Wasser“ durchschwamm der Chemiker Prof. Dr. Andreas Fath im August 2014 den Rhein von seiner Quelle in den Graubündner Alpen bis zu dessen Mündung in der Schweiz. Auf dieser Reise wurden kontinuierlich Wasserproben entnommen, die auf unterschiedliche Substanzklassen untersucht worden sind. Das Karlsruher DVGW Technologiezentrum Wasser übernahm hierfür die Untersuchung der Wasserproben auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Hierbei handelt es sich um Moleküle aus Kohlenwasserstoffen, deren Wasserstoffatome vollständig (per-) bzw. teilweise (poly-) durch Fluoratome ersetzt worden sind.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Wie in letzter Zeit zu hören war, findet die Oberflächentechnik für Metalle in zunehmendem Maße als Schlüsseltechnologie Anerkennung. In den meisten Fällen entstehen Neuentwicklungen aus den Anforderungen der Kunden nach besonderen Eigenschaften von Bauteiloberflächen zum Beispiel in Bezug auf Korrosion oder Verschleiß. Eher selten ist zu verzeichnen, daß eine Art der Oberflächentechnik eine breite Entwicklung erst in Gang gebracht hat, wie dies zum Beispiel mit der Leiterplattentechnologie und der dadurch ermöglichten Entwicklung in der Mikroelektronik erfolgt war.

Eine Auswertung der internationalen Fachliteratur 1996/97

1 Allgemeines

Das Bild über den State of the Art, das sich beim Sichten der Veröffentlichungen in Fachzeitschriften des genannten Referatzeitraumes ergibt, knüpft im wesentlichen an die Aussagen an, die im Vorjahr an dieser Stelle gemacht wurden [82, 383], Wie immer verständlicherweise mit einer bestimmten Subjektivität behaftet, die sich jedoch durch die große Zahl der gesichteten Literaturstellen von mehr als 1000 In 57 deutsch- und englischsprachigen, französischen, italienischen, polnischen, russischen und tschechischen Fachzeitschriften relativiert. Zusätzlich auch dadurch, daß darunter nur 22 spezialisierte oberflächentechnische Fachzeitschriften sind, während es bei den restlichen im wesentlichen um andere Fachbereiche geht, die dem Markt der Galvanotechnik zuzurechnen sind und nur unregelmäßig Aufsätze zur Oberflächenbehandlung bringen.

Durch die Fertigungsflußintegration von Beschichtungsanlagen bieten sich ökonomische und ökologische Vorteile. Vorgestellt wird ein geschlossenes, modular aufgebautes Anlagensystem für die galvanische Oberflächenveredelung.

1 Ausgangsbasis


Bei konventionellen Galvanikanlagen (Abb. 1) werden die Werkstücke von Bad zu Bad befördert. Dies bedingt große Fertigungsflächen, wodurch eine wirtschaftliche Integration der Anlagen in Fertigungslinien nicht möglich ist. Aber gerade lean production verlangt nach einem fertigungsflußintegriertem Verfahren, ohne Lagerhaltung und ohne Wartezeiten.

Mächtiges Amerika - schwaches Europa

Wir nähern uns der Jahrtausendwende und die Briten schmieden allerlei Pläne, diese feierlich zu begehen. Da Greenwich der Ort des Null- Meridians ist, der für die Zeitzonen und Datumsfestlegung eine wichtige Rolle spielt, glauben sie, daß sie gewissermaßen zur Zeit eine besondere Beziehung haben. So soll in Greenwich eine riesige Kuppel errichtet wer- den, wahrscheinlich die weltweit größte. Das Kunststoffdach wird von einer deutschen Firma konzipiert. Niemand weiß heute, was zur Jahrtausendwende unter der Kuppel stattfinden wird.
Ich weiß nicht, ob in Deutschland die Jahrtau- sendwende in ähnlicher Form begangen wird. Die Amerikaner nutzen jedoch die Gelegenheit, um sich selbst und ihr Land unter die Lupe zu nehmen - „Inventur” zu manchen.

Bericht zu einer Veranstaltung der DGO vom 24. bis 26. September 1997 in Lübeck-Travemünde

Unter dem Oberbegriff Prozeßtechnik standen Themen über die Anlagen- und Prozeßtechnik sowie eine Untersuchung über die Verbindungstechnik und deren Einflüsse auf die Sprödigkeit von Nickelschichten. Zwei Vorträge befaßten sich mit Organisation und Management eines Unternehmens. Der umfangreichste Themenblock stand unter dem Stichwort Umweltmanagement und war mit zehn Einzelvorträgen ausgestattet. Diese befaßten sich vorwiegend mit den Bestrebungen zur Minimierung von Abfällen und der Erfüllung der Forderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.

Bericht über eine vom BIV organisierte Weiterbildungsveranstaltung

Am 19. November 1997 bot der Fachausschuß Qualität in Bundesinnungsverband federführend für die Lenkungsgruppe Qualität der Arbeitsgemeinschaft Galvanotechnik e.V. in Darmstadt eine informative Veranstaltung zum Thema Erweiterte Forderungen an Qualitätsmanagement-Systeme QS-9000 an, die von 21 interessierten Unternehmen der Branche aus dem In- und Ausland wahrgenommen und überwiegend erfolgreich bewertet wurde. Alle Teilnehmer erhielten am Veranstaltungs- ende ein Teilnahmezertifikat.

Mit Dipl.-Ing. Ulrich Gabriel und Dipl.-Ing. Volkmar Rühle hatte der BIV zwei namhafte Referenten aus dem Hause Bureau Veritas gewinnen können.

Lehrgang der Technischen Akademie (TA) Esslingen für Hersteller und Anwender von metallisierten Kunststoffen, 1./2. Oktober 1997

Das Metallisieren von Kunststoffen, das in den 70er Jahren seine Blüte erlebte und in den darauf folgenden Jahren an Bedeutung z.T. stark verlor, ist wieder auf dem Vormarsch. Grund dafür sind im Gegensatz zu früher vor allem funktionelle Anwendungen, obwohl auch die dekorativen besonders in der letzten Zeit zunehmend gefragter werden.

Bericht über die Veralit AG in Schlieren bei Zürich, Schweiz

Bei der Herstellung von Maschinen werden eine große Anzahl von verschiedenen Teilen mit mehr oder weniger großem Aufwand hergestellt und zu einem Ganzen komplettiert. Handelt es sich hierbei um eine Stück- oder Einzelfertigung, werden besonders hohe Anforderungen an die Konstrukteure und Werker gestellt. Falsch konstruierte oder gefertigte Teile verursachen dann einen großen Schaden, falls ein Teil nochmals konstruiert oder gefertigt werden muß. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat sich die Veralit AG in Zürich bereits in den 30er Jahren darauf verlegt, die galvanotechnische Abscheidung von Nickel so zu perfektionieren, daß zu klein gefertigt oder auch abgenützte Teile bis in den Millimeterbereich wieder aufgebaut werden können. Diese Technik machte sich vor allem bei teuren Teilen bezahlt. Heute unterstützt sie zudem eine veränderte Einstellung gegen die lange praktizierte Wegwerfmentalität. Zwar spielt diese Verfahrenstechnik heute durch den starken
Rückgang der Großmaschinen-Hersteller in der Schweiz für die Veralit nicht mehr die dominante Rolle, aber nach wie vor schätzen Kunden aus vielen Industriebereichen die ausgezeichneten Möglichkeiten des galvanischen Materialaufbaus mit hohen Schichtdicken.

Bericht über die konstituierende Sitzung eines neuen Fachausschusses der DGO

Der Abteilungsleiter Chemie am Institut für Mikrotechnik Mainz IMM, Dr. Holger Löwe, lud zusammen mit der DGO am 26. November 1997 zur konstituierenden Sitzung des neuen DGO-Fachausschuß Mikrosysteme und Oberflächentechnik ein. Gekommen waren Vertreter der Hochschulen und Industrie zur Einführung dieses neuen Fachausschusses, der vor allem dazu beitragen soll, die zu einer aussichtsreichen neuen Technologiesparte wach- sende Mikrotechnik aus dem Blickwinkel der Oberflächentechnik zu berücksichtigen.

Hartes Wasser beim Chromatieren

Frage: Aufgrund einer Änderung in der Wasserversorgung erhalten wir neuestens Leitungswassermit höherer Härte als bisher. Unsere Zinkbäder fahren wir mit Kreislaufwasser von der lonenaustauscheranlage, so daß es dort wahrscheinlich keine Schwierigkeiten geben wird. Nicht sicher sind wir uns, was hartes Wasser beim Chromatieren bewirken kann und überlegen, ob wir ev. eine eigene Enthärtungsanlage vorschalten sollen. Gibt es einschlägige Erfahrungen ?

Die qualitätsbewußte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung

Umweltfreundlich und kostengünstig erschließt sich die Pulverlacktechnologie immer neue Anwendungsbereiche. So bieten moderne Pulverlacke eine beachtliche Oberflächenqualität, gepaart mit geringeren Prozeßkosten, höherer Produktivität, höherer Materialausbeute, reduzierten Energie- und Arbeitskosten und - vor allen Dingen - der Eliminierung von Lösemittelemissionen. Sie leisten heute schon einen erheblichen Beitrag zur Verminderung des Sommersmogs. Seit Mitte der achtziger Jahre konnten ins- gesamt 430.000 Tonnen Lösemittel eingespart werden, da immer mehr Industriebetriebe ihre Erzeugnisse mit Pulverlacken beschichteten.

Richtig! Mit einer neuen Lackieranlage muß man sich nur alle 10 bis 20 Jahre befassen. Das heißt aber nicht, daß bei einer Investition von 1 bis 2 Mio. DM und mehr Eile angesagt sein muß. Es ist rechtzeitig daran zu
denken, was es heißt, die falsche oder nicht ganz richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bei allen künftigen Problemen in der Lackiererei steht man als Verantwortlicher in der Defensive, muß also immer wieder Argumente erfinden, warum die Anlage trotz aller Probleme die richtige ist. Der vorliegende Bei- trag - aus verschiedenen Quellen zusammen- gestellt und absichtlich recht detailliert gehalten - soll vor Fehlern bei der Pulverbeschichtung bewahren.

Bericht eines Teilprojektes aus dem Programm
„Neue Anwendungsmöglichkeiten der Pulverbeschichtung”

Die Fa. Maquet AG stellt in ihrem Werk in Rastatt Krankenhauseinrichtungen, insbesondere Operationstische und Möbel, her. An die Qualität der Lackierung werden besondere Anforderungen hinsichtlich der Optik, vor allem die Lösemittel und Chemikalienbeständigkeit, gestellt. Als Werkstoffe werden verzinkte und chrompassivierte Stahlbleche, Edelstahlbleche, Aluminium und Stahlguß, wie auch Baustahlteile und Kunsstoffe verwendet.

Bericht über die Jubiiäumstagung in Bonn

Die Fachgruppe Anstrichstoffe und Pigmente in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) beging anläßlich einer Vortragstagung vom 7. bis 9. Oktober 1997 in Bonn ihr Jubiläum zum 50jährigen Bestehen. Am 6. Oktober 1947 fand, ebenfalls in Bonn, die erste Tagung der jungen, 132 Mitglieder starken Fachgruppe statt. Heute beschäftigen sich 550 Mitglieder mit den wissenschaftlichen Grundlagen eines wirtschaftlich bedeutenden Teilbereiches der Chemie.
Kreative chemische Forschung und Entwicklung hat in den letzten Jahren bei Farben und Lacken zu erstaunlichen Verbesserungen so- wohl in der Anwendung als auch in ökologischer Hinsicht geführt. Wasserbasislacke für die Automobilindustrie oder neue Pigmente ohne Blei und Chrom sind nur zwei Beispiele, die Anerkennung verdienen.

Das neue Jahr 1998 hat begonnen und die Jahrtausendwende rückt immer näher. Mit schöner Regelmäßigkeit werden solche runden Jahreszahlen für Endzeitszenarios mißbraucht. Selbsternannte Propheten und Heilsbringer stehen auf, verkünden den Untergang der Welt und
liefern gleichzeitig auch das Patentrezept dafür, wie man mit ihrer selbstlosen Hilfe daraus zumindest esoterischen Profit schöpfen kann. Der Euro steht vor der Tür Europas, für viele ein noch schlimmeres Schreckgespenst als die Apokalyptischen Reiter. Auch hier erheben bereits zahllose Scharlatane ihr Haupt, um unwissenden Geldbesitzern sachkundige Anlageberafung zu geben und ihnen ihre Ersparnisse wegzunehmen, bevor sie der Euro erwischt. Arbeitslosigkeit, Pensionskürzung, globale Erwärmung und Umweltverschmutzung, Kriminalität und Terrorismus sind zusätzliche Perspektiven, die viele von uns teilweise zu Recht bedrücken. Denn niemand kann sich gegen das Ein- treffen schicksalshafter Ereignisse hundertprozentig absichern.

Bericht über eine Veranstaltung in Paris

Oberflächenbehandlungs-Verfahren bieten eine Lösung gegen Verschleiß-, Abrieb-, Erosions- und Korrosionsprobleme. Mit Hilfe von Oberflächenbehandlungs-Verfahren können auf Werkstücken aber auch dünne Schichten erzeugt werden, die zur Wärmedämmung oder zum Schallschutz nötig sind. Auf der SMT11, der 11. Internationalen Konferenz über Technologien zur Modifikation von Oberflächen, wurden Verfahren vorgestellt, bei denen Laser- und Plasmatechniken eine entscheidende Rolle spielen. Die Veranstaltung fand in Paris vom 8. bis 11. September 1997 statt.

Bericht über eine Veranstaltung in Dresden

Am 16. und 17. Oktober 1997 trafen sich Kunststoffverarbeiter, dienstleistende Beschichter, Anlagen- und Technologieanbieter zum Neuen Dresdener Vakuumtechnischen Kolloquium, das nun schon auf eine fünfjährige Tradition zurückblicken kann. Die Teilnehmerzahl pegelt sich bei 90 ein und bietet einen guten Rahmen für Diskussionen und Kontaktaufnahme. Das zeigte auch das abendliche Zusammentreffen vieler Teilnehmer.
Von den 22 gehaltenen Vorträgen befaßten sich acht mit harten bzw. kratzfesten Schichten auf Kunststoffen, acht mit der Modifizierung und Beschichtung von Kunststoffoberflächen aus der Sicht der Weiterverarbeitung bzw. aus biologischen Gründen, vier mit Verfahrens- und gerätetechnischen Fragen und zwei mit der Charakterisierung von Kunststoffoberflächen.

Das zur Universität Braunschweig gehörige Institut beschäftigt sich mit der gezielten Modifikation von Oberflächen und der Werkstoffprüfung beschichteter und unbeschichteter Substrate. Zur Oberflächenmodifikation werden hauptsächlich zwei Verfahrensgruppen angewandt: Plasmadiffusionsprozesse (PDT, plasma diffusion treatment) und plasmagestützte Abscheidung aus der Gasphase {PACVD, plasma assisted chemical vapor deposition). Weitere Gebiete sind das Plasma Processing (Plasmasintern, Herstellung ultrafeiner Pulver), die Modifikation von Kunststoffoberflächen, die Plasmareinigung sowie die Plasmadiagnostk. Die einzelnen Verfahren werden nachfolgend kurz vorgestellt.

Ein neues Verfahren für den Auftrag metallischer Überzüge unter Einsatz eines Lichtbogen-Systems wurde vom Unternehmen Sutzer Metco entwickelt. Das unter der Bezeichnung SmartArc angebotene System wird nach Ansicht des Unternehmens die Thermo-Spritztechnik mit Hilfe des Lichtbogen- Verfahrens auf ein völlig neues Niveau bringen, das sich durch seine Vielseitigkeit, konsistente Leistung und Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
Bei einem Lichtbogen-System werden zwei Metall- beschichtungs-Werkstoffe, die in Drahtform vorliegen, auf eine solche Weise zusammengebracht, daß zwischen ihnen ein elektrischer Lichtbogen entstehen kann. Das erschmolzene Material wird atomisiert und durch einen unter Druck stehenden Luftstrahl in Richtung auf die Bauteiloberfläche geschleudert. Bei ihrem Aufprall kühlen die feinen Metallpartikel ab und gehen mit dem Trägermaterial eine Haftverbindung ein, die einen Überzug mit den spezifischen, geforderten Merkmalen bildet. So lassen sich beispiels- weise Beschichtungen erzielen, die gegen Hitze, Verschleiß oder Korrosion beständig sind.

Bericht über ein Kolloquium in Erding bei München

Das Thermische Spritzen ist eines der vieiseitigsten und wirksamsten Oberflächenbehandlungsverfahren zum Schutz gegen Verschleiß-Reiboxidation, Erosion, Kavitation, Korrosion und Verzunderung sowie bei Wärmeschränken.
Neue Technologien und Anlagen, bewährte Konzepte und Optimierungsmöglichkeiten für noch höhere Wirtschaftlichkeit standen im Mittelpunkt des 4. Kolloquiums Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen, das am 13. und 14. November 1997 in Erding bei München stattfand.

Als der Mensch aufgrund seiner Neugier schließlich aus dem biblischen Paradies geworfen wurde, lautete das Urteil Gottes: „im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ (Bibel, 1. Mose 3,19).
Inzwischen hat sich die Menschheit stetig bemüht, diesem Gottesurteil zu entgehen. Dank der Entdeckung der insbesondere für die Galvanotechnik existenziellen Elektrizität hat man Mittel und Wege gesucht, schweißtreibende Arbeit zu substituieren und diese elektronisch gesteuerten Systemen wie Robotern und allen Arten mechanisierter Maschinen zu übertragen. Ihre Bedienung beschränkt sich zunehmend auf die Betätigung von Schalt-Knöpfen vielfältigster Manuale.

Der Einsatz von elektrischem Strom für die Behandlung, d.h. also die Klärung von Schmutzwässern aus gewerblicher oder industrieller Herkunft, hat eine lange Tradition. Ein klassisches Anwendungsgebiet ist die elektrolytische Emulsionsspaltung insbesondere für ÖI-Wasser-Emulsionen. Auch in an- deren Zweigen der verarbeitenden Industrie,
z. B. zur Silberabscheidung aus verbrauchten Fotobädern, findet dieses Verfahren seine Anwendung. Hierbei geschieht im elektrischen Feld eine Entladung des Systems Öl / Emulgator / Wasser an der polaren Emulgator- Wasserbindung, wodurch ein Auseinander- brechen des Emulsionsverbundes bewirkt wird. Das nicht nicht emulgierte Medium wird durch die aufsteigenden Elektrolysegase als Schwimmschlamm nach oben ausgetragen, woraus sich die Bezeichnung Elektroflotation für dieses Verfahren ableitet.

Bericht über die letztjährige Tagung vom 1. bis 2. Oktober 1997

Einleitung

Die von der Fa. Dr. Bruno Lange GmbH Berlin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weiterbildung und Beratung im Umweltschutz e. V., IWU in Magdeburg, seit 1990 jährlich veranstalteten Magdeburger Abwassertage gehören inzwischen wohl zu einer fest etablierten Veranstaltung, die sich, davon zeugen die etwa 100 Teilnehmer, trotz mancher Orts zu beobachtender Tagungsmüdigkeit eines erheblichen Interesses erfreut.
In 18 Vorträgen wurden dem Hörerkreis neben neuen Entwicklungen und Erfahrungen auch Perspektiven aus dem Bereich des Gesetz- und Verordnungsgebers vermittelt und damit dem Praktiker wieder eine nach allen Richtungen weitgehend abgerundete Tagung geboten. Obwohl die Adresse des Veranstaltungsträgers dafür spräche, bezogen sich die Ausführungen der Referenten keineswegs allein auf die Wasser- und Abwasseranalytik, sondern vielmehr auf die gesamte Verfahrenstechnik, bei der allerdings die Analytik zur Steuerung und Kontrolle einen wesentlichen Beitrag leistet.

Bundesforschungsminister Rüttgers und Bundesumweltministerin Merkel erklären anläßlich der Verabschiedung des neuen Umweltforschungsprogramms im Bundeskabinett (gemeinsame Pressemitteilung vom 03.09.1997):
Heute hat das Bundeskabinett das Programm „Forschung für die Umwelt“ verabschiedet. Es wurde unter Federführung des Bundesforschungsministeriums gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium erarbeitet. Das Programm umfaßt erstmalig sämtliche Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung und Finanzierung der Umweltforschung. Es soll über die direkten auf die Umwelt gerichteten Maßnahmen - wie beispielsweise die Förderung der Klima- und Atmosphärenforschung - hinaus dazu beitragen, Ergebnisse aus anderen Programmen zur künftigen Gestaltung unserer Lebenswelt zu nutzen.

Bericht von einem Lehrgang der Technischen Akademie (TA) Esslingen/Ostfildern 6./7. Oktober 1997

Neben den definitionsgemäßen Korrosionsfaktoren werden Werkstoffe und Oberflächenbehandlungen in ihrem Lebenszyklus auch durch andere Umweltfaktoren belastet. Bei immer kürzer werdenden Entwicklungs- und Umlaufzeiten der Produkte müssen des- halb zeitgeraffte Umweltsimulationsprüfungen eingesetzt werden, um langwierige Feld- versuche zu vermeiden. In einem Lehrgang der TA Esslingen wurden die dazu benötigten, z.T. sehr komplexen Voraussetzungen behandelt und Beispiele für Korrosionsprüfzyklen verschiedener Kfz-Hersteller aufgeführt.

Bericht über die 13. französische Umweltmesse Pollutec vom 30. September bis 3. Oktober 1997 in Paris

In die Ausstellung wurde die Messe Ademe Energie einbezogen, die die erneuerbaren Energien zum Thema hatte. 1341 Aussteller auf 978 Messeständen nahmen an dieser Veranstaltung teil. Technologien für Problemlösungen in den Bereichen Wasser, Luft, Boden, Lärm, Abfälle, Energie, Analytik, Messen und Regeln wurden vorgestellt. Darüber hinaus fanden zahlreiche Vortragsveranstaltungen zu den genannten Themen statt. Der größte Teil der Aussteller war auf dem Gebiet Wasseraufbereitung tätig.
Die Messe hatte eine ausländische Beteiligung von 17%, wobei die deutschen Aussteller noch vor den Vereinigten Staaten mit 123 Ausstellern den größten Anteil hatten. 40 000 Besucher wurden erwartet.

Reduzierung von Schmierstoffverbrauch und Aitölanfall um 30 % bis 2005 realistisch

In Deutschland werden jährlich ca. 1,1 Mio. t Schmierstoffe einschließlich Hydrauliköle verbraucht. Etwa 600.0001 der gebrauchten Öle werden als Altöle gesammelt. Es muß damit gerechnet werden, daß ein Großteil der verbleibenden rund 500.0001 Schmierstoffe beim Gebrauch direkt oder über die Verbrennung mit den Kraftstoffen in Motoren in die Umwelt eingetragen werden.
Das Bundesumweltministerium beauftragte das Umweltbundesamt im Rahmen eines Forschungsprojekts, den Stofffluß von der Schmierstoffanwendung bis zur Altölentsorgung darzustellen und in einzelnen Anwendungsbereichen die Schmierstoffeinträge in die Umwelt zu ermitteln. Ferner sollten im Projekt die mögliche Umweltgefährdung durch diese Einträge bewertet und Vorschläge zur Vermeidung von schädlichen Einträgen in die Umwelt und Verringerung des Altölanfalls durch technische oder organisatorische Maßnahmen erarbeitet werden.

Wenn es um aufzuspürende Rationalisierungspotentiale in der Fertigung geht, denkt der Leiterplattenhersteller wahrscheinlich in erster Linie an Verbesserungen an der Konstruktion des Produktes und der Technologie seiner Herstellung. Vernachlässigt wird oft, daß für den Markterfolg auch die Logistik des Prozesses eine entscheidende Rolle spielt. Nicht von ungefähr hat die Logistik ihren Ursprung in der Militärtechnik und dort haben logistische Fehler in vielen Fällen zu militärischen Mißerfolgen und Katastrophen geführt.

Teil 1

Wesentlicher Schlüsselpunkt einer erfolgreichen Elektroniklösung ist der Schaltungsträger bzw. das Substrat. Auf ihm werden als zentrale Einheit eines jeden elektronischen Gerätes alle Bauteile montiert und kontaktiert; er enthält die Leiterzüge als Verbindungen der Bauteile zueinander und meist auch die Verbindungstechnik nach außen. Zukünftig müssen Substrattechnologien zudem das Integrationspotental aufweisen, bisher räumlich separate Funktionselemente wie Elektronik, Aktuatorik und Sensorik möglichst in einem Gehäuse zu konzentrieren. Gerade die Automobil-Elektronik mit ihren drastischen Ansprüchen an Funktion, Qualität und Zuverlässigkeit sowie Kosteneffizienz verlangt dazu optimierte Elektronikaufbauten und Substratlösungen.
Vorliegender Beitrag zeigt einen Erfahrungsbericht über entsprechende Aufgabenstellungen und Lösungen aus dem Bereich Kfz-Elektronik.
Teil 1 erläutert den Einsatz bisheriger Standard-Substrattechnologien und zeigt deren heute erkennbare Grenzen auf.
In Teil 2 werden auf der Basis aktueller Anforderungen ausgewählte anwendungsspezifische Substrattechniken vorgestellt.