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Ende 1950 besuchte ein Stab englischer Fachleute auf Einladung des englisch-amerikanischen Rates für Produktivität (E.C.A.) eine Anzahl amerikanischer Betriebe, um sich aus erster Hand über die derzeitigen Arbeitsmethoden in USA zu unterrichten. Die Studienreise hatte den Zweck, zu prüfen, ob und welche amerikanischen Arbeitsmethoden zur Erhöhung der Produktivität in England eingeführt werden können. Da die Industrie hei uns in Deutschland unter ähnlichen Bedingungen arbeitet wie in England, sind die hierbei gemachten Feststellungen auch für den deutschen Fachmann von Interesse. Im nachfolgenden werden einige für uns interessante Punkte aus diesem Bericht auszugsweise wiedergegeben. Der vollständige Bericht kann von dem Anglo-American Council on Productivity, 2. Park Ave., New York, N. Y., bezogen werden.

Die meisten Metallgegenstände müssen vor dem Polieren gebürstet bzw. geschliffen werden. Dies geschieht in der Praxis, abgesehen von der Bearbeitung in einzelnen Fällen an der Schwabbelscheibe, oft an der Bürste mit Hilfe von Bürstpasten, meist aber mit Schmirgel oder sonstigen mit Schleifkorn beleimten Filz-, Leder- oder lederbelegten Holzscheiben. In den letzten Jahren hat sich nun ein anderes Verfahren, aus Amerika kommend, teilweise bei uns eingeführt, das sogenannte Band- oder Kontaktschleifverfahren, Es hat sich gezeigt, daß nur relativ glatte, das heißt wenig bzw, einfach profilierte Teile vorteilhaft auf dem Band geschliffen werden können.

Der Fachnormenausschuß Materialprüfung, Stuttgart O, Cannstatter Straße 212 veröffentlicht die folgenden neuen Norm-Entwürfe. An diese Anschrift sind auch Änderungs- und Ergänzungsvorschläge zu richten (möglichst zweifach).
Galvanische Überzüge, Nickelsalze für Nickelbäder, DIN 50970 Entwurf: März 1953, Einsprüche bis 31. Aug. 1953, Änderungs- u. Ergänzungsvorschläge an obige Adresse.

Anfragen aus unserem Leserkreis veranlassen, nachstehend einen Überblick über den Stand der Normung auf dem Gebiet der Galvanotechnik zu veröffentlichen. Wir bringen die nachstehende Zusammenfassung mit Genehmig, aus der Zeitschrifl „Werkstoffe und Korrosion“ Heft 1/1953. Daran anschließend veröffentlichen wir neue Normvorschläge für Nickelsalze (Nickelbäder) und für zyanidische Zinkbäder. Wir werden im nächsten Heft dieser Zeitschrift einen weiteren Überblick über die in nachfolgendem Aufsatz erwähnten versch. Normblätter bringen.

Oft liegt es an der Handhabung, am Wasser, an den angewendeten Chemikalien, oder andere Gründe sind maßgebend dafür, daß viele Praktiker mit Rezepten nicht „zurecht kommen“. Es sollen hier nur eine Reihe von Anfragen behandelt werden, die an den Verfasser gelangten. Es hat den Anschein, daß die polierten Metalle Messing, Nickel und Chrom zu „kalt“ wirken und daß man „wärmeren“ Tönen wieder den Vorzug gibt. Insbesondere handelt es sich um Anfragen aus den Kreisen der Lampen-, Schmuckwaren- und Beschläge-Industrie. Goldtöne in jeder Schattierung stehen im Vordergrund, für massige Teile (wie große Kronen und antike Türbeschläge) auch Patinafärbungen. Aus Frankreich und Spanien liegen Anfragen vor wegen Altsilber-Färbungen, die aber mit Oxydierung nichts mehr gemein haben, z. B. Goldtöne in den Tiefen oder schwarzgrüne Patina.

Zu den verschiedenen Veröffentlichungen und Zuschriften in den letzten Heften über dieses Thema erhalten wir nachstehende Abhandlung. Diese scheint uns besonders wichtig, weil sie sehr übersichtlich und sachlich Erfahrungen aus der Praxis gegenüberstellt.
Seit Mai vorigen Jahres arbeitet meine Abteilung mit Polierringen, auf die ich durch eine Fachzeitschrift aufmerksam gemacht wurde. Die zu polierenden Artikel sind Messing- und Aluminium-Gehäuse, Motorkappen und Zubehörteile für elektrische Trockenhauben. Es handelt sich dabei um ausgesprochen große Flächen, die vernickelt und verchromt werden, also eine einwandfreie Hochglanzpolitur voraussetzen.

In Heft 3/4 unserer Zeitschrift brachten wir von Hanns Benninghoff einen Übersichtsbericht über obiges Thema. Dieser Bericht hatte zur Aufgabe, den Praktikern die Möglichkeiten der Glanzabscheidung metallischer Überzüge näher zu bringen und weiterhin anhand von Rezeptbeispielen einen Einblick in die chemische Konstitution und die Arbeitsweise dieser Badgruppe zu geben. Unser heutiger Bericht stellt eine wertvolle Ergänzung dar. Ein bekannter Fachmann beleuchtet nochmal das Thema und zeigt vor allen Dingen die wirtschaßliche Seite. Das so vielfach erörterte Thema der Polierkosten wird ebenfalls besprochen, so daß unsere Leser diese Ergänzung willkommen heißen werden.

(Ein Verfahren zur Behandlung von Weißblech zwecks Verhütung des Röstens und Verfärbens) Einleitung: Das Protecta-Tin-Verfahren wurde in den Laboratorien des Tin Research Institute, Greenford, England entwickelt. Es ist ein chemisches Verfahren, welches keiner besonderen Anlagen bedarf und in seiner Anwendung äußerst einfach ist. Es kann in Kleinbetrieben mit einfachsten Mitteln durchgeführt werden, eignet sich aber gleichermaßen auch für den kontinuierlichen Großbetrieb. Dieses chemische Schutzverfahren vergrößert den Widerstand von Weißblech gegen Rosten und eine Verfärbung durch schwefelhaltige Produkte. Die behandelten Bleche verlieren ihr schönes glänzendes Aussehen nicht und es wurde festgestellt, daß eine Vermischung und ein Ineinanderlaufen mit Lacken und litographischen Drucken nicht stattfindet.

• Kadmium
• Auf den Kohlenstoffgehalt kommt es an
• Was oft vergessen wird
• Das Edelmetall Gold
• Ein Kraftwagen – 50 kg Kupfer

Die Härte von Chromniederschlägen wird stark beeinflußt durch die Abscheidungsbedingungen. Maßgebende Faktoren sind: a) die Badtemperatur und die angewendete Stromdichte in Amp./dm², b) Die Konzentration des Bades an Chromsäure, c) der Fremdsäuregehalt des Bades, bezogen auf Chromsäure, d) der Prozentgehalt Fremdmetall im Bade, sowie 3-wertiges Chrom.
a) Einfluß von Badtemperatur und Stromdichte. Die Badtemperatur und die angewendete Stromdichte spielen bei der Aufbringung von harten Chromniederschlägen eine wesentliche Rolle. Schon rein äußerlich erkennt man an der Farbe und dem Glanz des Niederschlages Veränderungen von Stromdichte und Temperatur.

• Patente
• Wichtiges in Kürze
• Fachbücher

• Ein eigenartiger Zufall
• Die Entdeckung des Aluminium

Galvanik-Selen-Gleichrichter Auf der diesjährigen Technischen Messe vom 26. 4. bis 5. 5. 53 in Hannover zeigt die Firma A U T O L A Stromrichter-Gerätebau, Paul Lattermann, Hannover-S, Altenbekener Damm 49, weiterentwickelte luft- und ölgekühlte sowie kombiniert öl-wassergekühlte Galvanik-Gleichrichter verschiedener Leistungen. Neben den normalen luftgekühlten Typen hatte diese Firma als erste auf der Techn. Messe Hannover 1951 einen ölgekühlten Selen-Galvanik-Gleichrichter gezeigt, bei dem die elektrischen Bauteile von Öl umschlossen sind, so daß sie gegen aggressive Atmosphäre geschützt liegen.

Referate aus dem wichtigen Fachschrifttum des In- und Auslandes Zusammengestellt für die Praxis von Hanns Benninghoff.
Diese Rubrik, welche fortlaufend in vorliegender Zeitschrift erscheint wird untergliedert in folgende Abschnitte:
I Theoret. Grundlagen
II Einrichtungen und Anlagen
III Reinigen und Entfetten
IV Schleifen, Glänzen, Polieren (mechanisch)
V Glänzen u. Polieren (chemisch u. elektrolytisch)
VI Galvanotechnik
VII Galvanoplastik
VIII Chem. u. elektrochem. Oxydation, Färbung von Leichtmetallen
IX Nichtmetallische Überzüge.
X Sonderverfahren
XI Prüf- u. Untersuchungsmethoden
XII Metallfärbungen
XIII Metall. Überzüge nach anderen Verfahren
XIV Korrosion und Korrosionsschutz

Vortrag gehalten auf der Frühjahrstagung des Institute of Metal Finishing in Eastbourne (England) am 24. 4.1952 Die Forscher gingen davon aus, daß bei kleinen Teilen wie Schmuckwaren, kosmetischen Artikeln usw. das Polieren von Hand oft sehr kostspielig ist. Versuche ergaben nun, daß man die gleiche Glanzwirkung in folgender Weise erzielen kann: Man trägt erst einen Lack auf, der mit glänzender Oberfläche trocknet; dann legt man eine glänzende Metallschicht (z. B. von Aluminium) durch Vakuumverdampfung darauf; schließlich wird diese Metallschicht durch einen zweiten Lacküberzug gegen Anlauf geschützt.

Wir begrüßen die verschiedenen Zuschriften im Anschluß an die Veröffentlichungen in den letzten Heften der vorliegenden Zeitschrift und fordern hierdurch zu weiteren Stellungnahmen aus der Fachwelt auf. Schriftleitung und Verlag Wasserflecken auf Glanznickel. Zu dieser in Heft 1/2 1953, Seite 91 veröffentlichten Notiz möchte ich wie folgt Stellung nehmen: Wasser flecken auf veredelten Gegenständen machen sich besonders stark bei hochglänzenden Teilen bemerkbar. Sie sind bekanntlich auf einen erhöhten Gehalt alkalischer Bestandteile des Heißwassers zurückzuführen.

Glanznickel, Schnell- und Glanzkupferbäder Frage: In der letzten Zeit werden von verschiedenen Firmen Schnell- und Glanzkupferbäder angeboten. Kann das Polieren nach dem Verkupfern fortfallen? Bisher wurde verkupfert, weil Kupfer an sich weich ist und sich beim Polieren so „verschmiert“ daß Poren und Risse geschlossen werden, dadurch wurde der Korrosionsschutz verbessert. Ist der Niederschlag aus Schnell- und Glanzkupferbädern so porenfrei, daß ein Korrosionsschutz gewährt ist? Es wäre ein wesentlicher Fortschritt, wenn nach dem Verkupfern nicht mehr poliert werden müßte. Unsere Arbeitsweise ist folgende: Stoßstangen, Radkappen und Hörnchen werden nach dem Schleifen in Tri abgewaschen, dann in Grisiron abgelaugt, mit einem Lappen abgewischt, kommen dann 1 ½ Min. in ein Entfettungsbad mit Unterkupferung, 20 Min. in ein cyank. Kupferbad und ohne polieren ½ Std. in ein saures Kupferbad, werden poliert und anschließend in einem Halbglanznickelbade 1 Std. vernickelt.

Das Wort Läppen kommt vom englischen to lap = läppen. Die Bezeichnung Läppen ist nach dem ersten Weltkriege von Nordamerika nach Deutschland gekommen und ist hier seit dieser Zeit in Gebrauch. In den Betrieben herrscht über den Begriff Läppen noch eine ziemliche Unkenntnis. Vielfach spricht man von Läppen, wenn lediglich ein Polieren der Oberfläche in Frage kommt oder wenn es sich sogar nur um Schleifen handelt. Der Ausschuß für Feinstbearbeitung beim Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung hat nun folgende Begriffsbestimmung festgelegt: „Läppen ist ein Arbeitsverfahren, bei dem Werkstück und Werkzeug ohne zwangläuflge Führung beider Teile unter Verwendung lose aufgebrachten Schleifmittels und bei fortwährendem Richtungswechsel aufeinander gleiten.

Lange Zeit bereitete die galvanische Abscheidung von Metallen auf Aluminium und dessen Legierungen erhebliche Schwierigkeiten. Diese bestand nicht nur darin, daß das Aluminium sehr unedel ist und alle Metallüberzüge auf ihm ein edleres Potential haben, sondern auch in der Vielzahl der Aluminiumlegierungen, die je nach ihrer Art einer anderen Vorbehandlung bedürfen. Soll der galvanische Metallüberzug das Aluminium wirksam gegen Korrosion schützen, dann muß dieser genügend dick, festhaftend und porenfrei sein. Bei der hohen Potentialdifferenz zwischen dem Aluminium und den anderen Metallen bilden sich in den Poren und Rissen des Überzuges Lokalelemente, die leicht zu starker Korrosion führen. Alle Vorbehandlungsverfahren haben zur Folge, daß die Oberfläche mehr oder weniger aufgerauht wird und so einen guten Haftgrund für das Überzugsmetall abgibt.

Immer und überall die gleiche Frage. Es wird langsam langweilig, diese noch zu beantworten. Diese Frage beginnt meist mit einer Bitte um Auskunft über die Glanzvernicklung. So langsam muß es nun überall in der Fachwelt „durchgesickert“ sein, daß die Glanzvernicklung überhaupt das Verfahren ist, mit dem sich die Fachfirmen in den letzten Jahrzehnten (abgesehen von der Verchromung) ein besonderes Lob verdient haben. Fast täglich werden in der Praxis die folgenden Fragen vorgetragen und diskutiert: Warum muß die Glanznickel-Schicht stärker sein als Mattnickel? Muß der Grund poliert werden und geht daher die Ersparnis an Polierunkosten nicht verloren? Wie kommt es, daß der Anodenverbrauch beim Glanznickelbade viel höher ist als bei Mattnickel? Welches Verfahren ist wohl das Beste?