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Maus oder Elefant?

Fusionen größerer Firmen zu noch größeren, oft marktbeherrschenden Einheiten sind seit Jahrzehnten en vogue. Ebenso schlucken große Fische gerne kleine, um danach von noch größeren Fischen selbst verschluckt zu werden. Auch der Galvanikmarkt bleibt davon nicht verschont. Mein Rundgang auf der Surface Technology in Stuttgart hat diesen Eindruck weiter verstärkt.
Doch ist dieser Trend positiv oder negativ zu bewerten? Profitiert der Kunde? Sind die größeren Firmen besser für die neuen Aufgaben der Zukunft gerüstet als kleinere Unternehmen?

Neues aus Großbritannien

Der „Brief aus England” wird normalerweise von England aus mit Blick auf den Rest der Welt geschrieben. Diesen Monat möchte ich mit drei Themen beginnen, die zwar britisch sind, aber Auswirkungen auf ganz Europa haben.
Erstens, der Brexit. Zwei Jahre ist es nun her, dass eine Mehrheit der Briten dafür stimmte, die EU zu verlassen. Und wie laufen die Verhandlungen mit der EU heute? Antwort: Katastrophal! Nach zwei Jahren hat noch immer niemand eine Vorstellung, wie unsere künftige Beziehung zur EU aussehen wird. Wird Großbritannien Mitglied des Binnenmarkts, des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) oder der Zollunion? Oder wird es einfach „aus all diesen Modellen ausbrechen“? Großbritannien ist größtenteils selbst schuld an dieser Unsicherheit. Premierministerin Theresa May hat, genau wie ihr deutsches Pendant Angela Merkel, keine parlamentarische Mehrheit und ist daher in einer schwachen Position. Politiker beider großen Parteien, Conservatives und Labour, sind zutiefst gespalten. Ein paar versuchen, das Ergebnis des Referendums rückgängig zu machen.

Die Geschichte der thermonuklearen Fusion begann 1946 mit der Entdeckung der Atomfusion durch englische Wissenschaftler. Die Idee wurde aufgrund des ständig steigenden Energiebedarfs weiter entwickelt. Seit der Atom-Friedenskonferenz im Jahr 1958 sind zahlreiche Initiativen unternommen worden, insbesondere mit der Gründung von Organisationen wie Euratom-CEA in Grenoble und der Inbetriebnahme vieler Fusionsreaktoren (beispielsweise Tokamak) wie ASDEX in Garching und JET in Culham. Die für diese Projekte verantwortlichen Wissenschaftler und Forscher bewerten den Fortschritt der Technologie optimistisch. Man könnte sogar bis 2030 eine erste Produktion von Plasma und somit von Elektrizität ins Auge fassen. Der Reaktor „DEMO“, dessen Bau in den 2020er Jahren beginnen soll, bringt die Aussicht, bis zum Ende des Jahrhunderts Fusions- energie in großem Maßstab zu erzeugen.

Bei der weltweit wichtigsten Leitmesse der Prozessindustrie (11. bis 15. Juni 2018) zeigten über 3700 Aussteller aus 55 Ländern eine Woche lang die neueste Ausrüstung und innovative Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Ein Resümee.

Am 12. und 13. April 2018 veranstalteten die Eidgenössische Materialprüfanstalt (Empa), die Schweizerische Gesellschaft für Oberflächentechnik (SGO), die Deutsche Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. (GfKorr) und die TU Wien die Drei-Länder-Korrosionstagung. Rund 80 Teilnehmer hörten 13 Vorträge und zwei Kurzpräsentationen.

Am 17. Mai 2018 richtete das Kunststoff-Institut Lüdenscheid bereits zum dritten Mal die renommierte Fachtagung zum Themenkomplex Kunststoffgalvanisierung aus. Es wurden neben neuen Designmöglichkeiten für metallisierte Dekorelemente ein Erfahrungsbericht zu Energieeinsparung sowie die gegenwärtige Herausforderung der Chemikalienreferenten in Bezug auf Chrom(VI) freie Vorbehandlung von ABS präsentiert. Außerdem wurden Alternativen zu Nickel in der Galvanotechnik, Chromsäurefreies Beizen von ABS, sowie neuartige Verfahren zum Eliminieren von Trennnähten und zum Detektieren von Oberflächenverschmutzungen vorgestellt.

Mehr als 6000 Fachbesucher strömten vom 5. bis 7. Juni 2018 durch die Halle 1 des Stuttgarter Messegeländes. Ihr Ziel: Die Stände der etwa 300 Aussteller, die die Messe im Vorfeld gebucht hatten. Die internationale Fachmesse für Oberflächentechnik ist mit besonderer Spannung erwartet worden: Mit neuem Namen und ganz in Grün hatte sich die ehemalige O&S auf den Weg gemacht, noch internationaler zu werden. Das ist gelungen. Ein Viertel aller Aussteller und der Fachbesucher kam aus dem Ausland.

Wer kennt nicht die alten Filmklassiker, die bis heute neue Filme und Projekte inspirieren. Ebenso verhält es sich mit der Weiterentwicklung bestehender und bewährter Produkte in der Galvanotechnik. Über viele Jahre haben sich die im Tauchverfahren angewendeten Evabrite-Passivierungssysteme einen Namen erarbeitet und dem Anwender gute Dienste geleistet. Doch wie mit den alten Leinwandklassikern, benötigte die Evabrite-Produktfamilie eine Neuauflage mit wesentlichen technischen Verbesserungen. So hat MacDermid Enthone kürzlich seine Weiterentwicklung im Bereich der Anlaufschutzsysteme unter dem Namen Evabrite WS Protect Plus auf dem Markt ein- geführt. //
Who doesn‘t know the old film classics that still in- spire new films and projects today. The same applies to the further development of existing and proven products in electroplating. Over many years, the Evabrite passivation systems used in the immersion process have made a name for themselves and served the user well. But as with the old screen classics, the Evabrite product family needed a new edition with significant technical improvements. For example, MacDermid Enthone recently launched its Evabrite WS Protect Plus anti-tarnish system.

Durch Alterung verursachte Ausfälle stromführender Verbindungen im Bereich der Elektroenergieübertragung können in einigen Industriezweigen wie der Halbleiter- und der Chemieindustrie zu hohen Umsatzeinbußen führen. Ziel des hier vorgestellten IGF- Projekts war es, die Alterung insbesondere durch chemische Reaktionen an beschichteten Verbindungen zu untersuchen und den Einfluss des Sauerstoffs auf diese Prozesse näher zu charakterisieren. //

In some industries, such as the semiconductor and chemical industries, failures of current-carrying connections in the field of electrical power transmission caused by aging can lead to significant losses in sales. The aim of the IGF project presented here was to investigate ageing in particular by chemical reactions on coated compounds and to characterise the influence of oxygen on these processes in more detail

Die Automobil- und Luftfahrtindustrie verlangt nach immer leichteren Werkstoffen, um ihre Fahrzeuge energieeffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Fahrzeugbauteile aus Stahl oder Aluminium könnten in Zukunft durch Bauteile aus Magnesiumlegierungen substituiert werden. Im Zuge dessen wurde eine neue Oberflächenvorbereitung für die Magnesiumknetlegierung AZ31 entwickelt, durch die sehr saubere, glatte und spiegelnde Oberflächen erzeugt werden können. Das Verfahren zeichnet sich außerdem durch eine einfache Anwendung aus. Die erhaltenen Oberflächen wurden mittels AFM- und REM-Untersuchungen charakterisiert. Außerdem wurden wässrige Cer(III)nitrat-haltige Nanopartikeldispersionen für den nachfolgenden durch Ultraschall unterstützten Konversionsschritt hergestellt und mittels dynamischer Lichtstreuung (DLS) untersucht. Auf den vorbereiteten Probenblechen wurden mit Hilfe von Ultraschall annähernd rissfreie Nanofaser- verstärkte Ceroxidschichten erzeugt. Die Schichten wurden mittels XRD, REM und Raman-Spektroskopie untersucht. Im Focus zukünftiger Arbeiten sollen die Schichten einerseits elektrochemisch charakterisiert (elektrochemische Impedanzspektroskopie) sowie andererseits die Nanoröhren mit einem Korrosionsinhibitor, welcher durch einen Trigger freigesetzt wer- den soll, beladen werden. //
The automotive and aerospace industries demand on more lightweight materials to make their vehicles more energy efficient and environmentally friendly. Vehicle components made of steel or aluminum may be replaced in the future by parts made of magnesium alloys. A new surface preparation for the magnesium alloy AZ31 was developed, which can produce very clean, smooth and mirror like surfaces. The method outlined is also characterized by its simple application. The surfaces were investigated with AFM and SEM measurements. In addition, ultrasonically prepared aqueous cerium(III)nitrate dispersions containing nanoparticles were investigated by dynamic light scattering (DLS) for the subsequent conversion step. The prepared sample sheets have a nearly crack-free nanofiber reinforced cerium oxide layer generated by using ultrasound. The coatings were analyzed by XRD, SEM and Raman spectro- scopy. In the focus of future work, the coatings are intended to be electrochemically characterized (electrochemical impedance spectroscopy) with addition of corrosion inhibitor loaded nanotubes, which release the inhibitor by a trigger.

Neues aus der Fachwelt
Aus den Unternehmen
Wichtiges in Kürze
Tagungen, Ausbildungen, Fachmessen

Wann immer während der vergangen Wochen der Fußball- Weltmeisterschaft über Putins Russland berichtet wurde, fiel das Wort Korruption. Im Fokus: Die Stadien. Regierungstreue Oligarchen hätten auf Kosten der Steuerzahler Millionen Rubel damit gemacht. Die Gleichung lautet: Putin und seine Mannen = Plünderer russischen Gemeinwohls. Wohlgefällig zeigen wir mit dem Finger nach Russland.
Nun ist es jedoch so, dass hierzulande in den Gemeinderäten zufällig Bauunternehmer und Bauhandwerker die
größte Gruppe zusammen mit den Lehrern und Anwälten
bilden. Und deshalb in schöner Regelmäßigkeit öffentliche Aufträge abschöpfen. Dazu braucht man nicht der Billigste zu sein.

Kritische Betrachtung eines internationalen Spektakels

Welt-Klima-Konferenz! Erste internationale Folge-Konferenz nach Rio! Rettet die Umwelt - rettet die Erde! Horror-Szenerien untergehender Inselstaaten, von Wirbelstürmen verwüsteter Landschaften, mit denen man auf die Besucher, insbesondere auch der angekoppelten Fachausstellung mit Nachdruck auf die Notwendigkeit klimaschützender Maßnahmen hinweist.

Bei der galvanotechnischen Beschichtung von Metall- und Kunststoffteilen fallen verschiedene Abfallarten an, von denen Galvanikschlämme den mengenmäßig größten Anteil ausmachen. Im Jahre 1993 wurden in Baden-Württemberg insgesamt ca. 12.500 Tonnen dieser besonders überwachungsbedürftigen Abfälle (Abfallschlüssel 511) über Begleitscheine erfaßt und größtenteils auf der einzigen Sonderabfalldeponie des Landes in Billigheim/Neckar-Oden- wald-Kreis abgelagert. Die Schlämme enthalten oft noch größere Mengen an metallischen Wertstoffen wie Nickel, Kupfer, Chrom oder Zink, die auf diese Weise dem Wirtschaftskreislauf dauerhaft entzogen werden.

Österreichisches Modell


1 Problemstellung und Zielsetzung


Der Umstieg auf umweltfreundliche Technologien, d. h. auf Cleaner Technologies, Cleaner Production und Clean Products (sogenanntes Ökodesign) mit Vermeidung und Verminderung von Emissionen und Abfällen, Wiederverwendung sowie Verwertung von Reststoffen und Abfällen, aber auch einer Deponierung in Endlagern bzw. Lagern mit Langzeitcharakter und nicht in Reaktordeponien ist notwendig und machbar (Ökoeffizienz) [1-13]. Ebenso klar ist die große Bedeutung der Materialtrennung, Wiederverwendung und -Verwertung als ein Entwicklungsschritt zur Nachhaltigkeit des Materialdurchsatzes und damit die Optimierung zu schließender Kreisläufe und Zyklen - die sogenannte stoffliche Kreislaufwirtschaft [14].
Zur Bewältigung dieser großen Herausforderung können die Galvanotechnik, Oberflächenbehandlung und Metallchemie als Schlüsseltechnologien durch Effizienzsteigerung in allen Bereichen entscheidende Beiträge zum nachhaltigen Entwickeln leisten. Denn im Grunde ist Galvanotechnik und Oberflächenbehandlung „praktizierter Umweltschutz“ [15,37].

Umwelt- und Naturschutz - die einzige Chance, die natürliche Entwicklungsbasis auf unserem Planeten zu erhalten! -
Grenzwerte hinab bis in den Nanogrammbereich - jedem der künftig 6 Milliarden Erdbewohner sein eigenes Nanogramm Schadstoff! (In den Reformhäusern wird uns das naturbedingt notwendige Quantum essentieller Elemente gegen Geld wieder angeboten.) -
Höherrangige Landespolitiker schöpfen persönlich mit dem Löffel den Sand von Kinderspielplätzen, um ihn auf schädliche Dioxinspuren zu verkosten! -

MaTech - Neue Materialien für Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts

Mitte 1994 wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, ForschungundTechnologießMBF), das MaTech-Programm vorgestellt, das als Nachfolger des BMFT-Programms Materialforschung 1985 - 1993 anzusehen ist.
Das auf mittel- und langfristige FuE-Ziele anwendungsorientiert ausgerichtete Programm ist mit einem Budget von jährlich etwa 140 Mio. DM Projektmitteln zwischen 1994 und 1999 ausgestattet. Es soll die nationale Technologieposition im Bereich der Material- und Werkstoffentwicklung stärken. Das Programm ist ausgerichtet auf die Förderung mittel- bis langfristiger Ziele mit hohem wissenschaftlich - technischen und wirtschaftlichem Risiko bei hohem Innovationspotential im Erfolgsfall. Nach fünf Jahren ist eine Evaluierung des Programms vorgesehen, deren Ergebnisse bei weiteren Fördermaßnahmen berücksichtigt werden sollen.

Aluminium mit unterschiedlicher Oberflächenbehandlung wird heute in fast allen Bereichen eingesetzt. Dabei stehen entweder das dekorative Aussehen, der Korrosionsschutz oder der Erhalt einer Funktion im Vordergrund.
Bei den Verbrauchsgütern des täglichen Lebens mit einem relativ niederen Handels- wert führen Schäden durch falsche Oberflächenbehandlung fast nie zu einer Reklamation, verbunden mit einer aufwendigen Schadensfindung, das der Aufwand in keinem Fall gerechtfertigt wäre. Dies spiegelt auch die Erfahrung der Arbeitsgruppe Aluminium-Oberflächentechnologie wieder, die seit mehr als 15 Jahren auch mit Schäden aus dem Werkstoffbereich Aluminium konfrontiert wird.

Einleitung


Die Herstellung von Industrie- und Gebrauchsgütern aus Metallen erfolgt prinzipiell auf zwei Verfahrenswegen der Metallbe- und -Verarbeitung;

- mit Materialabtrag als Metallzerspanung
- ohne Materialabtrag als Metallumformung

Typische Produkte metallumformender Fertigungsverfahren sind

Halbfabrikate:
Bleche, Rohre, Stangen

Blech- und Gußgroßteile:
Karosserieteile, Gehäuseteile für Haushalts- geräte, Badewannen