Artikelarchiv

Anwendungsgebiet

In der Oberflächentechnik werden die eingesetzten Beschichtungsverfahren, z.B. die physikalische Dampfphasenabscheidung (PVD), die chemische Dampfphasenabscheidung (CVD), elektrochemische Ab- scheidungen (ECD) und Sol/Gel-Verfahren ständig komplexer, um immer anspruchsvollere Funktionalisierungen bei gleich bleibenden bzw. sinkenden Stückkosten qualitätsgesichert herzustellen. Die Topographie von Oberflächen und die Haftfestigkeit von Beschichtungen sind dabei zentrale Fragestellungen.

Vor allem durch den Einsatz der Galvanotechnik in der Mikrosystemtechnik sowie der Galvanoformung sind zum Ende des letzten Jahrhunderts die Eigenspannungen von galvanisch abgeschiedenen Schichten stärker in den Vordergrund gerückt. Die hierbei hergestellten Teile erfahren je nach Art und Stärke der vorliegenden Spannungen eine makroskopische Formänderung, während bei der klassischen Beschichtungsaufgabe das Substrat durch die in Relation geringen Kräfte keine Verformung erfahren kann. Hier äußern sich Spannungen in den Schichten jedoch in Form von Rissbildung oder – bei einer geringen Haftung zwischen Substrat und Schicht – als Blasenbildung oder Abheben der Schicht. Insofern sind und waren Eigenspannungen auch immer ein Kriterium zur Charakterisierung von galvanischen Schichten.

Es sind inzwischen einige Jahre vergangen, als an selber Stelle über die außerordentliche schlechte Meinung der Deutschen Bank als eine der führenden Industriebanken über die Branche der Galvanotechnik berichtet wurde – zugegebener Maßen mit einem erheblichen Maß an Entrüstung. Ob sich die Ansichten bei der Deutschen Bank in Bezug auf galvanotechnische Beschichtungsunternehmen inzwischen geändert haben ist nicht bekannt. Dass aber die IKB-Bank als wichtiger Geldgeber für innovative und lukrative Unternehmen (von der Misere um die Finanzierung der amerikanischen Investmentkredite einmal abgesehen) der Galvanotechnik heute eine sehr gute Bewertung abgibt, darf uns alle mit einem gewissen Maß an Stolz erfüllen. So hat ein Vertreter der IKB im Rahmen des Unternehmerforums auf den ZVO-Oberflächentagen in Garmisch-Partenkirchen der Branche eine Note im Bereich zwischen 2,0 und 2,5 unter den Kriterien des heute angewandten Bankenrankings zugesprochen. Dies begründet sich nicht zuletzt auf den erheblichen Anstrengungen der letzten Jahre, vom einfachen Beschichter zum Partner in Fragen der Oberflächentechnik aufzusteigen. Vielen Betrieben im Bereich der Galvanotechnik ist dieser Schritt sehr gut gelungen.

Bericht über die Pressekonferenz vor dem 3. Energiegipfel am 3. Juli 2007 in Berlin

Am 3. Juli 2007 fand der dritte Energiegipfel im Bundeskanzleramt statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen kann. Anwesend waren Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter auch Vertreter der deutschen Energiewirtschaft von Seiten der erneuerbaren Energien. Die EU auf höchster Ebene hat in der Vergangenheit unter anderem beschlossen, dass bis zum Jahr 2020 die Energieeffizienz der EU um 20 Prozent steigen muss, um die Ziele des Europäischen Rats, die Treibhausgase mindestens um 20 Prozent zu vermindern, umzusetzen. Eine Energieproduktivität von jährlich drei Prozent ist nach den Vorgaben des Europäischen Rats in Deutschland dafür nötig.

Bericht über eine Ausstellung im Landesmuseum Mannheim

Museen – Schatzkästen der Nation

Museen sind die Schatzkästchen der Nation [1]. Sie bewahren Wissen und Erfahrungen in praxisgerechter Form, zum Teil sogar als noch funktionstüchtige Exponate. Insbesondere für die nachwachsenden Generationen können sie Interessen wecken und sie mit Ideen und Gedanken von Menschen in Berührung bringen, die unsere Welt nachhaltig und positiv verändert haben. Besser als jedes Lehrbuch vermögen Museen konkrete Ansichten und Erfahrungen zu vermitteln, wenn sie von der Elterngeneration oder auch den Schulen sinnvoll genutzt werden. In einer Zeit mangelnden Nachwuchses, einer für die Wirtschaft fast tödlichen Entwicklung, können insbesondere technische Museen vor allem in den jungen Besuchern neue Aspekte für die Berufswahl und damit Pioniergeist wecken. Man denke an Konrad Zuse, der in Handarbeit den ersten Computer der Welt entwickelt und gebastelt hat und dem im letzten Jahr im Deutschen Technikmuseum Berlin eine Gedächtnisausstellung gewidmet wurde.

Die Politik engagiert sich in globalen Klimakonferenzen. Die Medien überstürzen sich in der Vermarktung von Vorschlägen zur Rettung der Erde z. B. durch Einschränkung der Mobilität über Fahrverbote oder entsprechend erhöhte Steuern als lukratives Regularium, mit dem sich nicht nur Ozonlöcher, sondern gleichzeitig auch Lücken im Staatshaushalt stopfen lassen, oder durch Substitution der Glühbirnen durch Halogenleuchten. Gefüttert werden die Politiker mit Gutachten und Prognosen aus dem Bereich der Wissenschaft, wobei die begrenzte Transparenz nicht immer erkennen lässt, inwieweit mittels entsprechender Papiere auch kommerzielle Interessen gefördert werden sollen. Schließlich lebt unser Staatshaushalt auch vom Steueraufkommen steigender Umsätze.

Bericht von der MiNaT 2007 in Stuttgart

Die Neue Messe in Stuttgart soll neue Maßstäbe setzen. Direkt am Flughafen aus den berühmten Filderkrautäckern gestampft sorgte sie schon in der Planungsphase für viel Aufsehen. Dieses Jahr nun soll sie im Herbst eröffnet werden. Den ganzen Sommer über wurden aber schon kleinere Veranstaltungen sozusagen für Beta-Tester durchgeführt. Die allererste Messe, die sich in den heiligen Hallen präsentieren konnte, war die eigens für Stuttgart neu konzipierte Messe für Mikro und Nano Technologien (MiNaT).

Die Erfolgsgeschichte Mikrosystemtechnik Schon in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts haben vorausschauende Strategen aus Politik und Wirtschaft die Mikrosystemtechnik als Nachfolger der Mikroelektronik als Innovationskraft identifiziert und insbesondere auch in Europa auf diesem Gebiet zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben initiiert. Marktstudien versprachen zweistellige Wachstumsraten, die sich mit der einen oder anderen Verzögerung durchaus bestätigten. In der Tat kann man heute von vielen erfolgreichen Anwendungsbeispielen berichten.

Im Juli war ich zwei Wochen in Japan unterwegs. Empfehlen kann ich diese Reisezeit nicht, jedenfalls, wenn man etwas unternehmen will – oder muss, wie in meinem Fall. Im Juli endet zwar die Regenzeit, aber es wird dann schwül-heiß, so dass man sich am liebsten im klimatisierten Hotel bzw. Büro aufhalten möchte. Erfreulicherweise sind auch die U-Bahnen und Züge klimatisiert, was das Reisen erträglich macht. In Japan angekommen bin ich eine Woche nach dem Erdbeben vor der Küste der Niigata-Präfektur, etwa 300 Kilometer Luftlinie nördlich von Tokyo, das eine Anzahl Tote gefordert und viele Gebäude beschädigt hatte. Von den Schäden in dem Kernkraftwerk-Komplex in Kashiwazaki konnte jeder in Deutschland in der Zeitung lesen – die Japaner beschwerten sich, dass die ausländischen Journalisten alles gewaltig übertrieben und ungerechtfertigterweise die ganze Region in Verruf gebracht hätten, so dass der Tourismus schwer zu leiden habe – immer wieder wurde von der italienischen Fußballmannschaft berichtet, die aus Angst vor Verstrahlung ihre Reise in die Niigata-Präfektur und ihre schon festgelegten Spiele abgesagt hatte.

Bericht über eine Veranstaltung an der TU Ilmenau

An 22. und 23. Juni fand an der TU Ilmenau nunmehr zum 14. Mal der gemeinsam vom Fachgebiet Plasma- und Oberflächentechnik und dem Förderkreis Plasmaoberflächentechnik e.V. veranstaltete Workshop Plasmatechnik statt. Diese inzwischen traditionsreiche Veranstaltung hat ihren festen Platz nicht nur im wissenschaftlichen Veranstaltungskalender der TU Ilmenau sondern auch im Terminkalender einer Vielzahl von Fachleuten aus Industrie und Forschung. Besonders die Möglichkeit, Probleme in einem relativ kleinen Rahmen entsprechend intensiver diskutieren zu können, wird von den Teilnehmern, von denen viele bereits zu Stammgästen zählen, immer wieder geschätzt.

Bericht über die Firma Techno-Coat Oberflächentechnik GmbH in Zittau

Die Techno-Coat Oberflächentechnik GmbH wurde 1996 gegründet und beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter. Zusätzlich werden fünf Jugendliche zu Industriemechanikern, Mechatronikern und im Bereich Büroorganisation ausgebildet. Die Kernkompetenz der Firma besteht in der Entwicklung und Herstellung von speziellen Schichtsystemen mittels PVD-Vakuumtechnologien (Physical Vapour Deposition) unter dem Label deQoline®. Das umweltfreundliche PVD-Fertigungsverfahren ermöglicht das Aufbringen verschiedener Metall- und Hartstoffschichten bei Temperaturen zwischen 80 und 400 °C. Es können Schichtstärken von 0,1 bis 5 Mikrometer erzeugt werden.

ie kontinuierliche Leistungssteigerung bei gleichzeitig immer größer wer- dendem Kompaktheitsgrad in modernen Fahrzeugen führt auch zu steigenden Anforderungen an die verwendeten Bauteile in Bezug auf Reibungsreduzierung und Verschleißwiderstand. So wurde zum Beispiel die Leistungsdichte (kW/L Hubraum) von Dieselmotoren seit der Erfindung durch Diesel um den Faktor vier gesteigert. Zugleich konnte der spezifische Verbrauch (L Kraftstoff/kW) der Motoren drastisch gesenkt werden.

Naturwissenschaft und Technik galten in unserer Gesellschaft lange als verpönt. Sinkende Studentenzahlen in naturwissenschaftlichen Studiengängen sowie eine allgemeine Technikfeindlichkeit prägten das Bild. Angehende Soziologen, Politologen und Geisteswissenschaftler saßen in Scharen auf den Stiegen vor den Hochschulen und diskutierten über eine bessere Welt, während die wenigen an Technik interessierten in den Labors und Hörsälen intensiv daran arbeiteten, die Grundlagen für eine solche zu schaffen. Die Erkenntnis, dass wir mit sozialer Kompetenz, politischer Bildung oder einem humanistischen Menschenbild allein drängende Probleme wie Klimawandel, zunehmende Energieknappheit und die weltweite Sicherung der Lebensgrundlagen für Milliarden Menschen nicht lösen können, setzt sich auch heute nur sehr langsam durch. Als Folge dieser jahrelangen Vernachlässigung und Abwertung technischer Leistungen haben wir heute einen extremen Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in Deutschland.

Mit ihrer speziellen CO2-Schneestrahl-Reinigungstechnologie hat die acp – advanced clean production GmbH ein umweltfreundliches Reinigungsverfahren entwickelt, das Verschmutzungen trocken und rückstandsfrei entfernt. Eigentlich ideale Eigenschaften für die Reinigung von Kunststoffanbauteilen wie z.B. Stoßfängern vor der Lackierung. Vorausgesetzt, das Verfahren lässt sich hinsichtlich Automatisierung an die spezifischen Anforderungen industrieller Prozesse anpassen. Dass dies nicht nur möglich ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bietet, ergab eine Untersuchung, die am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Abteilung Lackiertechnik, durchgeführt wurde. Zur Reinigung von Karosserieanbauteilen aus Kunststoff vor dem Lackieren werden häufig Powerwash-Systeme eingesetzt. Der Platzbedarf für diese Durchlaufanlagen ist durch den mehrstufigen Reinigungsprozess sowie einen nachgeschalteten Haftwassertrockner enorm hoch. Bei Teilen mit schöpfender Geometrie oder Kavitäten besteht trotz der Trocknung die Gefahr, dass Wasser in den Lackierprozess verschleppt wird. Außerdem fallen hohe Investitions- und Betriebskosten an. Im Gegensatz dazu entfernt das umweltfreundliche CO2-Schneestrahlverfahren der acp partikuläre und filmische Verunreinigungen trocken und rückstandsfrei.

Neue Gesetzgebungen und Vorschriften, aber vor allem die EU-Altautoverordnung aus dem Jahr 2000 haben im Bereich der Konversionsbehandlung/Passivierung von Zink und Aluminium dazu geführt, neue Verfahren zu entwickeln. Chrom(VI)haltige Verfahren sind im Bereich des Bauwesens im Moment noch nicht verboten, jedoch sind strenge Auflagen hinsichtlich Arbeitssicherheit, Anlagentechnik und Entsorgung zu beachten. Die Chemielieferanten haben heute verschiedene Systeme zur Verfügung, mit denen die Anforderungen hinsichtlich Lackhaftung und Korrosionsschutz erfüllt werden können. Im Bauwesen haben sich vor allem die Passivierungen auf Basis von Zirkon/Titan als Alternative zur Chromatierung bewährt. Mit diesen Systemen können mit den gängigen Aluminiumlegierungen in Verbindung mit Pulverlacken die Anforderungen der Qualitätsorganisationen wie zum Beispiel der GSB-International erfüllt werden.

Das 7. Rahmenprogramm ist verabschiedet und erste Calls bereits veröffentlicht. Mit abgewandelter Struktur und vereinfachten Verfahren für die Teilnahme ist das 7. Rahmenprogramm mit einer Laufzeit von 2007 bis 2013 anders als seine Vorgänger. Eine positive Veränderung ist das deutlich höhere Budget, und zwar um 2,7 Mrd. Euro höher gegenüber dem sechsten Programm. Diese Aufstockung ist zu einem großen Teil ganz der Grundlagenforschung gewidmet, die erstmals auch in einem Rahmenprogramm unterstützt wird. Das 7. Rahmenprogramm baut auf vier großen spezifischen Teilen auf: Zusammenarbeit, Menschen, Ideen und Kapazitäten. Man will sich hier auf bedeutende Forschungsthemen konzentrieren, insbesondere im Bereich Zusammenarbeit, was sich auch in der Mittelaufteilung widerspiegelt. Zusammenarbeit hat ein Budget von knapp 32,5 Mrd. Euro. Die neue Strukturaufteilung soll das Programm flexibler machen und so kann leichter auf die Bedürfnisse der Industrie eingegangen werden.