Artikelarchiv

Als die 5. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes 1986 verabschiedet wurde, war die 4. vorangegangene Novelle gerade zehn Jahre alt. Ein Zeitraum von zehn Jahren liegt bereits unterhalb der in der Wirtschaft üblichen Realisierungs- und Abschreibungsdauer größerer Investitionsvorhaben. Man kalkuliert für Planung, Bestellung und Realisierung in der Wirtschaft mit einem Zeitraum von in der Regel zwei Jahren; für öffentliche Investitionsvorhaben wird dieser Zeitraum infolge oft langwieriger Genehmigungsgänge häufig erheblich überschritten. Es gibt Beispiele für Zeiträume von mehr als zehn Jahren infolge sehr langwieriger Genehmigungsverhandlungen, insbesondere wenn, wie bei Umweltschutz-Investitionen gar nicht so selten, auch noch Bürger-Initiativen ihre Interessen ein- bringen. Addiert man dann einen in der Wirtschaft üblichen Abschreibungszeitraum von zehn Jahren, so liegt der Gesamt-Zeitrahmen für Planung und Nutzung bereits erheblich oberhalb des Intervalles zwischen den beiden letzten Novellierungen des WHG.

Trotz wachsender Erfolge bei der Vermeidung und Verwertung von Abfällen ist es erforderlich, die Anstrengungen in diesem Bereich weiter zu verstärken und zu beschleunigen.
Das hat Bundesumweltminister Töpfer am 13. September 1991 in Bonn unterstrichen. Dabei gilt es, alle Instrumente zu nutzen, die den Verursacher von Abfällen unmittelbar in die Pflicht nehmen und so in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen ein umfassendes „Denken vom Abfall her“ bewirken. Bundesumweltminister Töpfer hob bei der Vorstellung des entsprechenden Gesetzentwurfs hervor, daß deshalb die Erhebung einer Abfallabgabe in der Koalitionsvereinbarung eindeutig festgeschrieben ist.

Die Entsorgung von Abfällen oder Verwertung von Reststoffen ist in den letzten Jahren zu einem der wesentlichen Probleme jedes Produktionsunternehmens geworden. Die Verwendung von Produktionsresten in anderen Bereichen zeichnet sich hier und da erfolgversprechend ab und entspricht letztlich auch dem Verwertungsgebot der Bundesregierung, soweit keine Vermeidung möglich ist.
Unsere Meßmöglichkeiten und das Aufkeimen ständig neuer Verdachtsmomente gegen alle möglichen Stoffe hat jedoch wiederholt dazu geführt, daß bestimmte, jahrzehntelang als ausgezeichnete Betriebsstoffe eingestufte plötzlich als „hochgiftig“ erkannt werden („giftige“ Stoffe scheinen in unserem Land nicht mehr zu existieren). Es beginnt dann eine Jagd auf alle Quellen oder Reservate dieser Stoffe, die schließlich auch auf die Stätten ausgedehnt wird, an denen Reststoffe mit diesen Sub- stanzen sekundär verwertet wurden.

ln der von Fa. Dow herausgegebenen Hauszeitschrift „Report“ 3/91 wird darüber berichtet, daß Dow als weltweit führender Hersteller chlorierter Lösemittel jetzt nach sorgfältiger Entwicklungsarbeit ein Sicherheitskonzept entwickelt und mit RCN Recycling-Chemie Niederrhein GmbH (ein Unternehmen der VEBA Kraftwerke Ruhr AG) eine Leistungsgemeinschaft vereinbart hat, die den gesamten Produktkreislauf betreut.
Kern des Konzeptes ist ein Sicherheitssystem, das aus speziellen Transport- und Lagercontainern mit integrierten Fässern besteht. Die Sicherheits-Container für den Frischware- und für den Altware-Kreislauf sind im Prinzip baugleich und für die Aufnahme der bewährten 200-l-Fässer konstruiert. Beide Container können im Falle einer Leckage den gesamten Faß-Inhalt aufnehmen. Die witterungs- beständigen Container aus Stahl umschließen das gesamte Faß; damit ist ein doppelwandiger Schutz gegen mechanische Beschädigung, Auslaufen und Verschütten gewährleistet (siehe Abb. 1-4).

ln Zeiten des verschärften Wettbewerbs und Preisnotstandes sind Lieferqualität und deren Konstanz über lange Produktionszeiträume oftmals ein Argument, das manchen Abnehmer dazu bewegt, bei der Auftragsvergabe den Preis nicht so sehr in den Vordergrund zu rücken. Wie kann der einzelne Hersteller seine Qualitätsarbeit offiziell dokumentieren und werbewirksam heraussteilen? Das ist einmal durch Produktfreigaben möglich, in viel umfassender und allgemeiner Form jedoch durch die Zertifizierung seines Qualitätssicherungssystems (QSS) nach Normen der Serie DIN ISQ 9000.

Bericht über die Jahreskonferenz des EIPC am 11/12. Dezember 1991 in Zürich

LP-Anwendungen, OEM-Anforderungen und Fernostherausforderungen sowie neue Prozeßtechnologien waren die Schwerpunkte der 91er ElPC-Jahreskonferenz.
Auffallend war die große Zahl der japanischen Teilnehmer. Nach Vorarbeit gelang es dem EIPC mit der Japan Printed Circuit Association (JPCA), der Vereinigung der japanischen Leiterplattenhersteller, eine Zusammenarbeit zu vereinbaren. Die in Zürich anwesende Delegation der japanischen Leiterplattenindustrie unter der Leitung von Herrn Nakayama war sichtbares Zeichen für die beginnenden Kontakte, die, vom Plenum begrüßt, in Zukunft weiter ausgebaut werden sollen.

Bericht über das Electronic Forum- Weiterbildungsseminar Leiterplatten am 28. - 29. November 1991 in Fellbach

Das letzte Fellbacher Weiterbildungsseminar im Jahre 1991 befaßte sich mit High Tech- Leiterplatten, einer Thematik, die von besonderem Interesse für Hersteller und Anwender war, da über die Darstellung innovativer Technologien hinaus notwendigerweise Marktrichtungen und wirtschaftliche Aspekte zur Sprache kommen mußten. In den Referaten und besonders in den Diskussionen tauchte auch dann immer wieder die Frage auf, welche Verbindungs- und Verpackungstechnologien in den nächsten fünf bis zehn Jahren marktbestimmend sein werden. Es wurde z. B. deutlich, daß die Multichip Modul (MCM)-Technik stark im Vormarsch ist und sicher in den Marktstrategien der Betriebe eine Rolle spielen wird, die technologisch in vorderer Linie stehen möchten.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Daß sich Qualität als unverzichtbarer Bestandteil eines Produktes messen lassen muß, ist seit jeher bekannt. Ebenso, daß dies beim Produkt galvanischer Überzug durch einfaches Messen meist nicht möglich ist. Wegen der vielen beeinflussenden Faktoren und der Möglichkeit nicht unmittelbar erkennbarer Fehler, muß das Messen durch eine übergreifende Qualitätssicherung ergänzt werden.
Der galvanische Betrieb, der eine solche Qualitätssicherung betreibt, kann sich dies bestätigen lassen. Erfüllt er bestimmte, von einer mit der Gütesicherung befaßten Organisation vorgegebene Voraussetzungen, so ist er berechtigt, ein Gütezeichen zu benützen, kann sich Fachbetrieb nennen oder erhält einen Zertifizierungsgrad.

Abgeschlossen im November 1991

Fortsetzung aus Heft 3/92

In der modernen Qualitätssicherung, die gleichermaßen für die Automobilhersteller und ihre Lieferanten gilt, stehen im Gegensatz zur althergebrachten Sicht, die primär die Produktion mit ihren Teilbereichen im Vordergrund sieht, sich also relativ kundenfern orientiert, die Kunden mit ihren Anforderungen im Mittelpunkt aller Aktivitäten eines Betriebes, sowohl der technischen als auch der kaufmännischen und Dienstleistungsbereiche (Abb. 1).

Zukunftsaussichten in Europa

Großbritannien und Deutschland haben nicht nur die schiechtesten Zeitungen in Europa - ich möchte hier keine Namen nennen sondern auch die besten. Wer die guten Blätter liest, glaubt, daß wir sehr gut über unsere deutschen Freunde informiert sind. Derzeit führen unsere Zeitungen eine ausführliche „Standort Deutschland“-Debatte. Und in der Tat kann man, wenn man will, viel Negatives aus den Statistiken herauslesen. Ein Aspekt, der dabei leicht übersehen wird, ist das Tempo, mit dem die Geschichte voranschreitet. Vor wenigen Jahren prophezeiten einige Experten , daß die Veränderungen nicht nur weitergehen, sondern sich auch beschleunigen werden. Diese Veränderungen betreffen nicht nur die Politik, sondern auch das moderne Managementdenken. Wegen der hohen Lohn- und Herstellungskosten verlagern viele große Autohersteller Teile ihrer Produktion aus Deutschland oder planen eine Verlagerung ins Ausland. Richtig ist auch, daß die Produktionskosten in der Tschechoslowakei z.B. so attraktiv sind, daß es töricht wäre, diese Vorteile nicht zu nutzen.

Bericht von M. Murphy für die „Galvanotechnik-Leiterplattentechnik“

Die AESF/EPA-Konferenz


Vom 27. bis 29. Januar 1992 fand in Orlando/ Florida die 13. Konferenz über die Kontrolle des Umweltschutzes in der oberflächenbehandelnden Industrie statt. Die Veranstaltung wurde von der American Electroplaters Surface Finishers Society AESF (Amerikanische Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik) und der United States Environmental Protection Agency EPA (Amerikanisches Umweltschutzamt) gefördert.

Auswirkungen, Konsequenzen, Perspektiven


Bericht von einem IIR-Seminar vom 21. bis 23. Januar 1992 in München

Das Institute for International Research (HR) veranstaltete vom 21. bis 23. Januar 1992 ein Seminar mit dem Titel „Produktrücknahme - Auswirkungen, Konsequenzen, Perspektiven“. Referenten aus der Elektro-, Elektronik- und Kraftfahrzeugindustrie, von Rohstoffherstellern und Entsorgungsunternehmen, vom Staat und anderen Organisationen stellten die Problematik der Produktrücknahme jeweils aus ihrer Sicht dar. Teilweise wurden voneinander abweichende Meinungen vertreten, so daß sich lebhafte und interessante Diskussionen - wofür glücklicherweise ausreichend Zeit zur Verfügung stand - entwickelten. Auf diese Weise konnten alle Teilnehmer einen umfassenden Überblick darüber bekommen, was heute und in Zukunft gefordert wird beziehungsweise machbar ist.

1 Einleitung


Chipbauelemente (z. B. Chip-C, Chip-R oder Chip-Carrier) zur Montage in SMT werden weltweit in riesigen Stückzahlen (bis zu Milliarden Stück) preiswert hergestellt. Die rationelle Herstellung gebietet, die Funktionsschichten und Hilfsschichten in den ersten Produktionsstufen auf Großsubstraten auszuführen. Im weiteren Herstellungsverlauf muß die Vereinzelung erfolgen und damit die erforderliche Kantenmetallisierung. Siebdruck-, Pastentauchverfahren und galvanische Gestell- und Trommelmetallisierungsverfahren sind dabei heute für die Metallisierung ebenso dominierend, wie als Substratwerkstoff Al203-Keramik in hochreiner Form oder mit funktionellen Beimengungen .

Bericht über das Weiterbildungsseminar der Electronic Forum GmbH am 13./14. Februar 1992 in Fellbach

Die naßchemischen Prozesse und im besonderen die Durchmetallisierung sind für die Qualität des Produktes Leiterplatte von größter Bedeutung. Die Vielzahl der Komponenten in den einzelnen Badlösungen und weitere Variablen, wie Temperatur, Warenbewegung etc. sind ständigen Änderungen unterworfen, so daß es schwierig ist, einen konstanten Prozeß zu erreichen. Dieser wird aber immer mehr zur Voraussetzung, je mehr sich die Leiterplatte zum High-Tech-Produkt entwickelt, je feiner das Schaltungslayout, je höher das Aspektverhältnis wird. Die Chemie-Zulieferer haben die daraus erwachsenden Anforderungen an Chemie und Equipment aufgenommen und arbeiten intensiv an Lösungen, die nicht nur technisch angelegt sind, sondern auch Umweltrestriktionen berück- sichtigen.

Der Markt für flexible Schaltungen

Wie aus Tab. 1 ersichtlich, erreicht die japanische Produktion flexibler Schaltungen vom Umfang her fast die Hälfte der gesamten in Deutschland gefertigten Leiterplatten. Sie betrug 1990 1,12 Milliarden
DM und wird voraussichtlich auf 1,17 Milliarden DM 1991 ansteigen. In 1990 wurden 73 % der Schaltungen auf Polyimidbasis hergestellt und dieses Basismaterial wird auch zukünftig hauptsächlich verwendet werden (Tab. 2).

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Die große Schau der Galvanotechnik in Hannover 1992 ist vorbei. Sie erfüllte nicht nur ihr eigentliches Ziel, das Leistungsspektrum der Galvanotechnik vorzustellen. Wie immer wurde sie auch zum Treffpunkt und Forum der Branche schlechthin. Anwender galvanischer Überzüge, Veredlungsunternehmen, Hersteller von Anlagen und Zubereitungen, von Abwasser- und Recyclinganlagen, von Meß- und Regeltechnik, Fachleute der Qualtitätssicherung, aus Forschung und Lehre, Behördenvertreter aus dem Bereich Umweltschutz, Verwerter und Abfallbeseitiger, alle betrachteten die präsentierte Galvanotechnik - ob als Teilnehmer oder Besucher, ob passiv oder aktiv - auf irgendeine Weise aus ihrer Sicht. Für den Betrachter ergab sich so eine Art großer Dialog, der ein nuancenreiches Bild der Branche mit ihren positiven Seiten und Problemen vermittelte.

Abgeschlossen im November 1991

Fortsetzung aus Heft 3 und 4/92