Artikelarchiv

Lehrgang an der Technischen Akademie Esslingen am 14. und 15. April 1980

Die analytische und meßtechnische Badführung ist als Mittel zur Qualitätssicherung und Kostenreduktion eine wichtige Voraussetzung. Aber oft besteht zwischen Wunsch und Wirklichkeit ein großer Unterschied. Die Kostenoptimierung wird im Wesentlichsten durch gleichmäßige Produkte, minimalen Ausschuß und beste Nutzung von Rohstoff, Energie und menschlicher Arbeitskraft erreicht.

Arbeitstagung der Vertreter der Ausbildungsbetriebe für Galvaniseure aus Baden-Württemberg

Aus Anlaß der Neuregelung des Berufsschulunterrichtes für Galvaniseure an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd fand am 18. 6. 1980 an der dortigen Schule eine Zusammenkunft der an der Berufsausbildung Beteiligten statt.

Redaktioneller Überblick über Vorbehandlungsverfahren

In der nachfolgenden Auswertung von Firmenunterlagen wird über Fortschritte auf den Gebieten Schleifen und Polieren sowie Reinigen und Entfetten berichtet.
Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: sicher aber werden unsere Leser manche wertvollen Hinweise finden. Die Firmenanschriften der Lieferanten sind angegeben. Fordern Sie bitte bei diesen nähere Informationen unter Bezugnahme auf diese Veröffentlichung an.

Neue Aspekte bei der mechanischen Oberflächenbearbeitung

Das Gebiet der mechanischen Oberflächenbearbeitung ist bekanntlich sehr umfangreich. In diesem Bericht soll deshalb nicht auf spezielle Einzelprobleme, sondern nur auf Neu- und Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet eingegangen werden.
Die mechanische Oberflächenbearbeitung erfolgt einmal aus dekorativen Gründen und zum anderen aus technischen Erfordernissen. Den Schwerpunkt bildet das Gebiet der dekorativen Oberflächenbearbeitung, beispielsweise bei

- Haushaltswaren,
- 
Sanitärarmaturen,
- Geschenkartikeln,
- Automobil und Automobilzubehör,
- Zweiradteilen,
- Baubeschlägen,
- Eloxierten Teilen,
- Bestecken, Schmuckwaren, Kunststoff- und Glasartikeln.

Rückblick

Im Jahre 1950 treffen wir in Schleiferei und Galvanik gelegentlich Schleifer mit mittlerer Reife, Galvaniseure mit ein paar Semestern Chemie, Heimkehrer, ganz selten Facharbeiter – der Friede ist fünf Jahre jung.
Das Bandschleifen ist eben so jung, kaum in der Einführungsphase; es werden in großer Zahl Schleifscheiben aus Woll- oder Haarfilz aufgeleimt und für die unterschiedlichsten Schleifarbeiten eingesetzt. Die Metallindustrie sammelt einen Stamm von Schleifern und Galvaniseuren zur Bewältigung steigender Produktionsziffern für Werkstücke, welche durch Schleifen, Polieren, Verkupfern, Vernickeln und Verchromen oberflächenveredelt werden sollen.

Die in der DIN-Norm 17611/17612 aufgeführten mechanischen Vorbehandlungen für dekorative Oberflächen sind festgelegt in den Bezeichnungen E1 bis E5 und sagen aus:
- E 1: Schleifen mit handelsüblichen Schleifbändern;
- E 2: Bürsten mit handelsüblichen Fibre- oder Sisalbürsten;
- E 3: Polieren mit Polierscheiben oder Polierringen;
- E4: Schleifen und Bürsten mit den genannten Materialien;
- E5: Schleifen und Polieren mit den genannten Materialien.

Die Vorbehandlung nach E0 sowie E6 sind nicht Thema dieses Aufsatzes. 
Bei
der mechanischen Oberflächenbehandlung nach E 1 müssen vorhandene
Ziehriefen verschliffen sein. In den meisten Fällen reicht der Einsatz von zwei
bis drei Schleifbandkörnungen etwa Korn 180/240/ 320 aus.

Das Entgraten roher oder mechanisch bearbeiteter Werkstücke wird als notwendige Zusatzoperation meist stiefmütterlich behandelt. In den letzten Jahren wurden hier in Zusammenarbeit mit Werkzeugmaschinen-Herstellern und in direktem Kontakt mit Anwendern, die diese Operationen durchführen müssen, Spezialmaschinen und Sonderbearbeitungseinheiten entwickelt, um diesen Arbeitsgang zu mechanisieren.

Das Arbeitsgebiet „Gleitschleifen“ und andere artverwandte Verfahren zählen zur mechanisch-chemischen Oberflächenbehandlung. Im Englischen hat man hierfür den umfassenden Begriff,,Massfinishing". Es ist ein empirisches Arbeitsgebiet und erfordert viel Erfahrung. Nach ersten Anfängen blieb es zunächst für Jahrzehnte mehr ein ..Anhängsel" der galvanotechnischen Lieferfirmen, um dann vor und während des letzten Krieges in den USA und auch bei uns eine Eigenständigkeit zu entwickeln, die dann gegen Ende der Vierziger und in den Fünfziger Jahren zu Fachfirmen auf diesem Arbeitsgebiet führte.
In der metallverarbeitenden Industrie sind diese Verfahren aus der heutigen Fertigungstechnik nicht mehr wegzudenken. Dies nicht nur wegen der damit erzielbaren Kosteneinsparungen unter dem steten Zwang zur Rationalisierung, sondern weil oftmals nur damit die Anforderungen an die Qualität des Finishs erfüllt werden können.

Schadenfälle aus der Praxis, 8. Teil


Mitteilung aus dem Institut für Werkstoffkunde der Technischen Hochschule Darmstadt (Institutsleiter Prof Dr.-Ing. K. H. Kloos)

Fortsetzung aus den Heften Nr. 1 - 7/1980

Nickel, außenstromlos

Funktionell chemisch (stromlos) vernickelt - Schadenfall f-2.5

Schaden


Bei einem außenstromlos (Ni-B-Verfahren) vernickelten Steuerteil aus Baustahl platzte stellenweise der Überzug ab.

Teil 1: Informationssystem für galvanische Anlagen (GO-IN)

1. Moderne Techniken und Galvanotechnik

Es ist eine von weiten Kreisen akzeptierte These, daß die Galvanotechnik eben eine besondere Branche darstellt, sie sich von der großen Vielzahl anderer Industriebereiche dank ihrer Besonderheiten abhebt, in welcher infolgedessen anerkannte Tatbestände nicht so ohne weiteres angewendet werden können. Diese These verführt nun zu dem Schluß, daß man eben Entwicklungen, die sich außerhalb der Galvanotechnik abspielen, nur am Rande mitverfolgen muß, weil sie ja eben nicht so ohne weiteres übertragbar sind.

Vermehrte Anwendung der Elektroformung

Die Elektroformung wird immer mehr zur Herstellung komplizierter Metallteile eingesetzt und bietet Kostenvorteile. Abb. 1 zeigt einen Hohlleiter (hergestellt von der Firma Plessey Comp.) wie er in der Elektronik-Industrie verwendet wird.

Einführung

Bei der Entfettung und Reinigung von metallischen Werkstücken mit wäßrigen Lösungen nehmen diese Öle und Fette auf. Nach einer gewissen Gebrauchszeit sind deshalb Reinigungslösungen erschöpft und müssen erneuert oder regeneriert wer- den. Sollen verbrauchte Entfettungslösungen in die Kanalisation oder den Vorfluter abgelassen werden, so müssen sie entsprechend den gesetzlichen Vorschriften von den Verunreinigungen befreit werden. Ein häufig verwendetes Verfahren zur Entfernung von Ölen und Fetten aus diesen Lösungen ist die Spaltung der Emulsion mit hülfe von adsorbierend wirkenden Substanzen.

Teil 2: Elektrolytische Abscheidung von Nickel

Fortsetzung aus Heft Nr. 7/1980

Mit Fördermitteln des BMFT Bundesministerium für Forschung und Technologie wurde das Vorhaben Entwicklung und Erprobung eines abfallarmen Galvanisierverfahrens für Nickel (Förderkennzeichen 01 VQ 108 ZK NT NTS 1012) durchgeführt.

1. Problemstellung

Bei der galvanischen Vernickelung beträgt im Normalfall die anodische Stromausbeute bezüglich der Nickelauflösung ca. 100 %, die kathodische Stromausbeute bezüglich der Nickelabscheidung dagegen nur ca. 95 %; die Nickelabscheidung wird demnach von einer Wasserstoffentwicklung begleitet. Diese Stromausbeute-Differenz führt zur Bildung der entsprechenden Menge Nickel-Ionen und einem pH-Wertanstieg, der im allgemeinen zumeist mit Schwefelsäure ausgeglichen wird; insgesamt reichert sich der Elektrolyt also an Nickelsalz, zumeist Nickelsulfat, an.

Beim Schleifen und Polieren ging die Entwicklung der Maschinen, Anlagen und Einrichtungen weiter. Es überrascht nicht, daß es kaum etwas Brandneues gibt Aber die Verbesserungen sind oft so bemerkenswert, daß an ihnen nicht vorübergegangen werden kann. Spezialmaschinen wurden entwickelt, die für bestimmte Zwecke, Branchen und Teile gebaut wurden. Die Führungen und Bewegungen sind so zugeschnitten, wie es das speziell zu bearbeitende Teil erfordert. Auch das gehört zur Rationalisierung.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Dieses Thema wurde anläßlich einer Tagung des Arbeitskreises Leiterplatten der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik e. V. behandelt. Ziel der Diskussion war es, einige Verfahrensabläufe zur Steckervergoldung aufzuzeigen. Gleichzeitig wurden für jedes Verfahren die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen.

Für das vom 21. bis 23. Mai abgehaltene Leiterplatten-Seminar war das Dorint-Hotel Rhein- Lahn in Lahnstein wieder einmal der Tagungsort. Der Einladung der Firmen Exellon Europa GmbH, Norpiex Europa/Abt. der UOP inc. GmbH, Dr.-Ing. Max Schlotter GmbH &Co. KG, Shipley GmbH, Du Pont de Nemours Deutschland GmbH, Electrovert Germany GmbH und Mania GmbH waren 280 Leiterplattenspezialisten gefolgt. Viele Teilnehmer hatten auch die vorangegangenen fünf Leiterplatten-Seminare besucht, so daß man sich gegenseitig kannte und dem Fachgespräch von Anfang an freien Raum lassen konnte. Aufgrund der bereits gewohnten tadellosen Organisation dieser Fachveranstaltung, war in gelöster Atmosphäre die Diskussion mit dem Kollegen oder den Vertretern der Fachfirmen möglich.

1. Komplexbildner

Der einst so gefürchtete Einsatz von komplexbildenden Substanzen in Prozeßbädern der Oberflächentechnik ist heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Das soll jedoch nicht bedeuten, daß damit auch die Probleme restlos beseitigt sind, die bei der Behandlung von Abwässern auftreten, die solche Substanzen enthalten.
Die z. Z. geübte Technik der Herstellung von Leiterplatten wäre ohne Komplexbildner gar nicht denkbar. Die üblichen Ätzlösungen und die Bäder zur chemischen Kupferabscheidung enthalten je nach Fabrikat Kupferkomplexverbindungen aller Stabilitätsgrade.

Redaktioneller Überblick über Anlagen und Verfahren der Lieferfirmen

Wasser-und Abwasseraufbereitung Wertstoffrückgewinnung
Messen und Prüfen in der Abwassertechnik

Eine aktuelle Betrachtung

Die schnelle und fortschreitend spezialisierte Entwicklung von Verfahren zur Abwasserbehandlung verschafft der Abwassertechnik eine Schlüsselrolle bei internationalen Fachmessen. Diese Auffassung vertrat Prof. Dr.-Ing. Günther Rincke (Technische Hochschule Darmstadt), Mitglied des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen. Er wies in diesem Zusammenhang u. a. auf die ENVITEC 80 hin, die vom 11. bis 15. Februar 1980 in Düsseldorf einen Überblick über den internationalen Stand der Technik im Umweltbereich vermittelte. Ein Hauptthema dieser 3. Internationalen Fachmesse war die
Abwasserbehandlung. Deren technischer stand in der Bundesrepublik Deutschland und die Entwicklungstrends sind das Thema eines Beitrages, den Prof. Rincke aus Anlaß der bevorstehenden ENVITEC Im Dezember 1979 verfaßt hatte.