Artikelarchiv

Abgeschlossen im März 1988

Fortsetzung aus den Heften 1, 2, 3/88 der „Galvanotechnik“

5 Klima und Korrosion
5.1 Allgemein
5.2 Prüfungen

6 Normenregister

1 Einleitung


Am Kernforschungszentrum Karlsruhe wird das auf Lithographie mit Synchrotronstrahlung, Galvanoformung und anschließender Abformung mit Kunststoffen beruhende LIGA-Verfahren zur Herstellung von Mikrostrukturen mit kleinsten Lateralabmessungen im um-Bereich und Strukturhöhen von mehreren hundert um entwickelt [1,2], Hierbei wird eine Strukturgeometrie mit Hilfe von intensiver und hochparalleler Röntgenstrahlung aus einer Synchrotronstrahlenquelle über eine Maske in eine strahlungsempfindliche Kunststoffschicht (Resist) übertragen, die bestrahlten Bereiche des Resists in einem nachfolgenden Entwicklungsprozeß entfernt und die Zwischenräume der entstandenen Resiststruktur galvanisch mit Metall ausgefüllt. Nach Entfernung des verbleibenden Resists wird die erzeugte Metallstruktur als Formeinsatz für die Kunststoffabformung verwendet, bei der mit Hilfe eines einzigen Formeinsatzes viele Tochterstrukturen aus Kunststoff repliziert werden.

Der hohe Goldpreis erfordert eine schnelle, zuverlässige analytische Kontrolle aller Lösungen, die Gold enthalten. Dazu gehören die verschiedensten Goldlösungen, die goldhaltigen Elektrolytsysteme für die Legierungsabscheidung, bis hin zum mit ionischem Gold kontaminierten Prozeßabwasser.
Die galvanisch abgeschiedenen Gold- oder Legierungsüberzüge werden sowohl für dekorative (Farbvergoldung) als auch für technische Zwecke (Elektronik) eingesetzt. Die Eigenschaften der abgeschiedenen Goldlegierungsschichten sind in starkem Maße von ihrer Legierungszusammensetzung abhängig. Solche Eigenschaften sind neben dem Farbton der Goldschicht insbesondere die technischen Parameter wie Härte und Verschleiß, Korrosionsbeständigkeit und Kontaktwider- stand.

Am 5. und 6. Mai dieses Jahres begeht die DGO mit ihrem 10. Ulmer Gespräch ein Meines Jubiläum. Thema wird dieses Mai „Die stromlose Beschichtung von Metall, Kunststoff, Glas und Keramik“ sein, also eine sehr aktuelle facettenreiche Thematik, die von der Kunststoffmetallisierung über die Elektronik bis zur Erzeugung verschleißfester Dispersionsschichten für Motoren reicht und zahlreiche Neuentwicklungen beinhaltet. Das Vortragsprogramm ist wie gewohnt reichhaltig und wird von insgesamt 26 Vortragenden aus allen Bereichen Deutschlands und des benachbarten Auslands gestattet. Ausrichter und Organisator ist wie seit Gründung der Fachausschuß Forschung der DGO, wobei diesmal als Mitveranstalter das VDI-Technologiezentrum auftritt.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Bericht von Dipl.-Ing. (FH) Rolf Kummer über das 9. Kontaktseminar vom 7. bis 9. Oktober 1987 an der Universität Karlsruhe,

Leitung des Seminars: Prof. Dr.-Ing. K. H. Schröder (Fachhochschule Bochum)

Diese nationale Veranstaltung findet alle zwei Jahre im Wechsel mit der Internationalen Kontakttagung (1988 vom 20. bis 24. Juni in Paris) statt. Wie groß das Interesse war zeigte die hohe Teilnehmerzahl von 260 Fachleuten aus der Bundesrepublik Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Es ist feststellbar, daß zu dieser nationalen Veranstaltung von Seminar zu Seminar immer mehr Besucher kommen.
Eröffnet wurde das Seminar durch den Seminarleiter, Prof Dr. Ing. H. Schröder, und H. Bergmann vom VDE-Bezirksverein Mittelbaden e.V.

Bericht über eine Präsentation der Fa. Cipel-Elektronik GmbH in Dreieich

Die Focus-Coat-Flüssig-Lötstoppmaske der DRP-Sehe zeichnet sich durch hohe Auflösung (besser als ± 30 jum) gegenüber der Fotomaske, der hohen Kantenschärfe sowie dem ausgezeichneten elektrischen und physikalischen Isolationsvermögen aus.
Es existieren zwei Versionen des Focus- Coat, ein wäßrig-alkalisch entwickelbarer Typ DPR-305 sowie ein Lösungsmittei entwickelbarer Typ DRP 105, dessen großer Vorteil V. a. darin besteht, daß als Entwickler- medium ein Produkt namens Buthyldigiycol eingesetzt werden kann.

Bericht zum 10jährigen Betriebsjubiläum der Technics Plasma GmbH

Im Oktober 1987 beging die aus der Technics Europa hervorgegangene Technics Plasma GmbH ihr zehnjähriges Bestehen. Grund genug für die Redaktion, sich mit der Firmengeschichte näher zu befassen.
Eigentlich war Technics Europa als reine Vertriebs- und Servicefirma für Plasma- und lonenstrahlgeräte konzipiert. Aufgrund von Schwierigkeiten bezüglich der Lieferbereitschaft und auch der Qualität der in den USA hergestellten Produkte entschloß sich die Unternehmensleitung im Jahre 1980 für den Aufbau einer eigenen Fabrikation in Deutschland und die Entwicklung eigener marktgerechter Produkte.

Neue Fertigungseinrichtungen für Flachbaugruppen

Ein Bericht von Dipl. -Physiker Gustl Keller

Die Oberflächenmontagetechnologie (SMT) und ihr Umfeld war eindeutig der Schwerpunkt der vergangenen Productronica. Es fand sich fast kein Anbieter von (Flachbaugruppen-)Fertigungseinrichtungen mehr, der nicht mindestens ein Produkt für den Sektor Oberflächenmontagetechnik präsentierte.
Das Angebot an neuen Bestückungs- und Lötanlagen, weniger an Reinigungsanlagen, war so groß, daß es sich kaum überblicken ließ. Im Gegensatz zur Productronica '85 konnte man diesmal viele Exponate für die SMT aus deutscher Produktion bewundern.

Ein Firmen-Portrait von Manfred Bechtold

Mehr denn je versuchen Forscher, der Natur ihre Geheimnisse zu entreißen, immer tiefer gehen ihre Fragen und immer tiefer müssen sie nach den Antworten suchen, die sie zu finden hoffen. Jede Antwort, die die Wissenschaftler heute bekommen, wirft sofort neue Fragen auf. Aber um heute noch weiter zu kommen, benötigen die Forscher auch das entsprechende Werkzeug. Die Instrumente und Meßgeräte, die es den Forschern ermöglichen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, unterliegen dem gleichen Fortschrittsdruck wie die Wissenschaftler selbst. Die analytischen Möglichkeiten reichen weit über das gemeinhin Vorstellbare hinaus. Toleranzen werden immer feiner und die Forderungen an die Meßgeräte immer höher. Höhere Leistung bei den Geräten bedingt immer höhere Fertigungstechniken. Bereits innerhalb einer Generation werden Technologien, die einen Durchbruch bedeuteten, zu Standardmeßmethoden.

Einführung


Dieser Aufsatz beschreibt die Eigenschaften eines vollkommen wäßrig-alkalisch entwickelbaren Visible Laser Dry Film-Photoresists für die Verwendung zum Direct Laser Imaging von Leiterplatten. Er hat seine maximale Empfindlichkeit zwischen 470-520 nm und ist gut geeignet für die Belichtung mit handelsüblichen Niedrig- und Mitteldruck- Argon-Ionenlasern. Eine Auflösung von 30 nm Leiterzügen und Zwischenräumen ist möglich und zwar mit handelsüblicher Ausrüstung und unter Verwendung von Lasern mit der geeigneten Pixelgröße (getestet wurde mit 25 um Pixelgröße),

1 Einleitung


Wir möchten hier eine Pilotanlage vorstellen, die nur Leiterplattennutzen durchkontaktieren kann. Das aber in einer reproduzierbaren Qualität, wie sie mit den bisher üblichen Fertigungsmethoden in der Produktion nicht erreicht wird. Gründe für diese Neuentwicklung waren die Nachteile der bisherigen Anlagentechnik und die ständig steigenden Anforderungen an die Leiterplattentechnologie.

Einleitung
Die in der Elektronikbranche fortschreitende Miniaturisierung ist vielfach nur durch den verstärkten Einsatz von oberflächenmontierten Bauelementen (SMD) möglich.
Der Übergang von der konventionellen Technik auf SMT (Surface Mount Technology) erfolgt zur Zeit vorwiegend noch in Form einer Mischbestückung. Trägerelement ist in der Regel eine durchkontaktierte Leiterplatte, die die bedrahteten wie auch SMD-Bauelemente aufnimmt.
Durch die erforderlichen neuen Löttechniken, aber auch schon von der Leiterplattenherstellung her (z. B. Heißverzinnung) werden die durchkontaktierten Bohrlochhülsen einer mehrfachen thermischen Schockbeanspruchung ausgesetzt. Dabei darf es keinesfalls zu Beschädigungen der Durchkontaktierungen kommen. Maßnahmen zur Vermeidung von Kanten- oder Hülsenrissen gewinnen damit wieder an Bedeutung.

Eine zunehmend strenge Umweltgesetzgebung (Abwasserabgabengesetz, Wasserhaushaltsgesetz, TA-Luft u. a.) erfordert von der Industrie weitere Maßnahmen, um dieser Gesetzgebung zu entsprechen. Für gefährliche Stoffe müssen die Anforderungen an das Abwasser nicht mehr nur den allgemeinen Regeln der Technik sondern darüber hinaus dem Stand der Technik entsprechen.

Die durch Altlasten verursachte Kontamination von Böden gehört zur Zeit fast zur alltäglichen Situation. In Zeiten, während der man in der Entdeckung und der kostengünstigen Verfügbarkeit von nicht brennbaren Lösemitteln wie Perchlor- und Trichlorethylen einen wesentlichen technischen Fort- schritt sah, erfolgte auch ein entsprechend ungehemmter Umgang mit diesen Produkten. Die Tatsache, daß diese Lösemittel z.B. die für Mineralöltanks geforderten, voll wirksamen Betonwannen gegen Grundwasserverunreinigungen ungehindert passieren, ist noch relativjung.

Wegen des vermuteten Interesses insbesondere kleinerer Gewerbebetriebe wie Lohngalvaniken usw. wird nachfolgend der komplette Wortlaut eines, in der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit herausgegebenen Zeitschrift Umwelt 5/87S. 176-177 enthaltenen Artikels wiedergegeben. Die nachfolgend angesprochenen Untersuchungen dürften die finanziellen aber auch technischen und juristischen Probleme, mit denen sich gerade die umweltrelevanten ober- flächentechnischen Betriebe heute häufig konfrontiert sehen, unmittelbar berühren. Es ist diesem Forschungsvorhaben auch im Interesse der oberflächentechnischen Branche ein Resultat zu wünschen, das allen Betroffenen nützlich ist und die Furcht vor scheinbar unlösbaren finanziellen Belastungen weitgehend abbaut:
Seit Januar 1986 läuft der vom Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderte Modellversuch „Umweltschutz und Mittelstand“. Im Rahmen des Modellversuchs sollen praxisorientierte Untersuchungen in insgesamt über 450 mittelständischen Unternehmen von Industrie und Handwerk im Raum Mittelfranken durchgeführt werden.

Bericht über eine TÜV-Veranstaltung in Berlin am 14. Dezember 1987

Ziel der Veranstaltung, zu der der TÜV Berlin e.V., der TÜV Hannover e.V., und der TÜV Norddeutschland e.V. geladen hatten, war es, bei den wachsenden Aufgaben, die sich aus der Bedeutung des Umweltschutzes für Politik, Industrie und Wirtschaft ergeben, zu deren Bewältigung die Unterstützung der Technischen Überwachungsvereine als neutrale und unabhängige Institutionen anzubieten.

Fragen an Dipl.-Ing. Walter Gütling,
Geschäftsführender Gesellschafter der Gütling GmbH in Fellbach

Das neue Wasserhaushaltsgesetz und die auf ihm basierenden Indirekteinleiterverordnungen der Länder zwingen die galvanischen Betriebe, in ihre Abwassertechnik zum Teil wesentliche Summen zu investieren. Eine erfreuliche Tatsache für die Lieferanten solcher Anlagen, weniger dagegen für die galvanischen Betriebe. Deren Problem ist es heute wie in der Zukunft, ihre Kosten unter Konkurrenzdruck nicht nur nicht ansteigen zu lassen, sondern sie im Gegenteil zu verringern. Sie müssen daher auch bei unumgänglichen Investitionen in die Abwassertechnik mit spitzem Bleistift rechnen und werden das Ange- bot danach beurteilen, ob und wie es ihre Betriebskosten in die Höhe treibt.

Die aufgrund ihrer zunehmend erkannten Umweltrelevanz unter steigender Kritik und verschärften Auflagen stehenden HKW-Lösemittel stellen die Lösemittel-Entfettungs- verfahren mehr und mehr in Frage. Dabei spielen subjektive Momente eine nicht unwesentliche Rolle. Die chemische Industrie demonstriert seit Jahrzehnten den sicheren Umgang mit teilweise wesentlich gefährlicheren Substanzen als den halogenierten Kohlenwasserstoffen (HKW); man denke beispielsweise an die Acetylen-Chemie. So lassen sich auch Lösemittelentfettungsanlagen nach dem heutigen Stand der Anlagentechnik so sicher konstruieren und fertigen, daß der Austritt von Lösemittelemissionen außerordentlich gering ist. Dennoch wird jedoch bei zahlreichen Anwendern zunehmend der Makel befürchtet, daß allein die Tatsache, daß man derartige Stoffe im Einsatz hat, aus- reicht, um diesen Betreiber mit dem Gedanken der Umweltbelastung in Zusammenhang zu bringen.