Artikelarchiv

Bericht über die Mikrosystemtechnikkonferenz in Cannes im April 2001

„Jedes Frühjahr richtet die Welt ihre Aufmerksamkeit gen Cannes. Ende April, Anfang Mai trifft sich dort unter südlicher Sonne am Mittelmeer ein illustrer Kreis, um Neuigkeiten und Highlights aus der Szene zu erfahren. Wer einen Namen in der Community hat darf unter keinen Umständen fehlen und wer sich einen Namen machen möchte, hat hier die besten Chancen auf sich aufmerksam zu machen.“

Mitte des Monats wartet man als Betreuer eines redaktionellen Teils in der Galvanotechnik (das geht sicher auch den anderen so) auf den Kreativitätsschub, aus dem dann das Vorwort für das
nächste Heft entsteht. In diesem Monat hatte ich mir vorgenommen, über die HÄRMST2001 zu schreiben, die vom 17. bis 19. Juni in Baden-Baden abgehalten wurde. Heute ging die HÄRMST zu Ende und damit ist es höchste Zeit für das Vorwort der Juli-Ausgabe. Einen längeren Bericht über die Tagung werden Sie im Augustheft lesen können, einen ersten Eindruck von der Konferenz jedoch an dieser Stelle vermittelt bekommen.

Das in Würselen, in der Nähe von Aachen, ansässige Unternehmen CemeCon rief mit der CC800-/9flex eine noch leistungsfähigere und wirtschaftlichere Generation von Beschichtungsanlagen ins Leben. Die Neue glänzt mit modernen inneren Werten und besticht gegenüber herkömmlichen Beschichtungsanlagen durch ihre Flexibilität: Mit ihr können Kleinstserien bis hin zu Großserien gefertigt werden. Mit der neuen Technik wird es Werkzeugherstellern, Nachschleifern oder Jobcoatern ermöglicht, durch Einzelanlagen bzw. schlüsselfertige Linien, den so genannten Turn-key Solutions, Beschichtungskompetenz im eigenen Haus aufzubauen und so ihre Produkte selbst zu beschichten.
Beschichtungen wirtschaftlich realisieren: Sie wächst mit den an sie gestellten Aufgaben.

Das menschliche Haar ist einer der feinsten Gegenstände, der mit unserem Auge gerade noch erkannt werden kann. Ein Nanometer ist um den Faktor 50.000 kleiner. Trotzdem ist es möglich, mechanische oder elektronische Bauteile in der Größenordnung von nur wenigen Nanometern, wie z.B. Zahnräder, Sensoren, Ventile oder Transistoren herzustellen. Erste Arbeiten im Labormaßstab haben bereits zu Erfolg versprechenden Ergebnissen geführt. Die Nanotechnologie macht dies möglich.

Die Firma Lista ist ein weltweit agierendes Unternehmen in den Unternehmensbereichen Büroeinrichtungen, Betriebs- und Lagereinrichtungen. An den Standorten Deutschland, den USA und in drei Werken der Schweiz (Erlen, Arnegg und Degershelm), der Heimat der Lista, produzieren rund 1200 Mitarbeiter hochwertige Büro-, Lager- und Betriebseinrichtungen. Alle Werke in Europa sind zertifiziert nach ISO 9001 und vor fünf Jahren wurde das Umweltmangement-System nach ISO 14001 in das bestehende Qualitätsmanagement integriert. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2000 einen Umsatz von rund 400 Millionen Franken und zählt in der Schweiz zum größten Anbieter im Bereich Büro-, Betriebs- und Lagermöbel.

Am Anfang stand die Idee, aus den Trümmern des ehemaligen Lackforschungsbetriebes der DDR ein modernes privatwirtschaftliches Forschungsinstitut zu schaffen. Es sollte der Tradition folgend, eine industrienahe Forschungs-, Entwicklungs- und Prüfeinrichtung werden, die ihre finanzielle Existenz aus Forschungs- und Entwicklungsaufträgen der Industrie sichert.
Ohne Geld, ohne Marktkenntnis und unbekannt bei den neuen potentiellen Auftraggebern, ausgestattet mit maroder und überalterter Labortechnik in einer ebenso maroden Immobilie war dies eher eine wahnwitzige Idee als ein solides Unternehmenskonzept. So begann 1991, nur getragen vom Vertrauen in das fachliche Können der Mitarbeiter, der steinige Weg des iLF - Institut für Lacke und Farben e.V. - in eine Ungewisse marktwirtschaftliche Zukunft.

1 Emissionen und Abfälle sind Wert-Verluste

Mit der Verabschiedung der europäischen VOC-Richtlinie und der derzeit laufenden Umsetzung in deutsches Recht wird die Lösemittelsituation der industriellen Lackierprozesse wieder lebhaft diskutiert. Vergleicht man Maßnahmen zur Emissionsminderung anderer Bereiche mit denen im Lackierbereich (Abb. 1), so ist nicht verwunderlich, dass die Lackiertechnik nach wie vor unter Druck steht. Aus verschiedenen Quellen wie u.a. auch aktuellen Lack-Produktionsstatistiken kann man nach wie vor für Deutschland errechnen, dass noch immer ca. 420.000 Tonnen/Jahr organische Lösemittel eingesetzt und zum größten Teil (mit ca. 400.000 Tonnen/Jahr) auch emittiert werden (Abb. 2). Eine jüngste Statistik des VdL besagt, dass mit dem Konjunkturanstieg die Einsatzmenge an konventionellen Lösemittellacken eben- falls ansteigt, d.h. nicht einmal stagniert, geschweige denn - absolut gesehen - rückläufig wäre.

KoLaLeit ist nicht etwa die schwäbische Schreibweise eines weltweit bekannten Erfrischungsgetränkes - nein - es handelt sich vielmehr um die Kommission Lackleitlinien im VdL. Dieses umweltpolitische Vordenkergremium des Verbandes hat sich
zur Zielsetzung gemacht, die in der Mitgliederversammlung 1995 verabschiedeten VdL- Leitlinien Umwelt, Gesundheitsschutz und Sicherheit in einem kontinuierlichen Prozess, bei dem erzielte Fortschritte auf den genannten Gebieten mit eingebunden werden, weiter- zuentwickeln. Die Kommission Lackleitlinien hat nun vier Branchenziele formuliert, die umgehend in Angriff genommen und in fünf Jahren erreicht werden sollen.

Nachlassende Farbtiefe auf anodisiertem Aluminium

Frage: Für einen Kunden anodisieren und färben wir mit Eloxalfarben kleinere Teile aus Aluminium In vier verschiedenen Farben. Jeweils mehrere gleichfarbige der auf unterschiedliche Weise durch Drehen, Stanzen hergestellten und zum Teil aus Draht gebogenen Teile werden zu Serien zusammengestellt und gemeinsam verpackt. Alle Teile einer Serie sollen die gleiche Farbtiefe aufweisen. Unterschiede im Farbton zwischen den einzelnen Teilen, die durch die unterschiedliche Art ihrer Herstellung und wahrscheinlich auch durch unterschiedliches Material bedingt sind, werden toleriert.
Unser Problem besteht nun darin, dass die Farbtiefe im Laufe der Produktion nachlässt und die Teile immer heller werden, obwohl wir die Konzentration, den pH-Wert und die Temperatur ständig kontrollieren und die Anweisungen der Betriebsanleitung genau einhalten. Die Angelegenheit wächst sich langsam zu einem richtigen finanziellen und Entsorgungsproblem aus, weil meist nichts anderes übrig bleibt, als die Farblösung neu anzusetzen, wenn wir keinen Ausschuss fahren wollen. Wir haben schon mit verschiedenen Farben experimentiert, ohne zu einemzufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.

Unter dem Motto Lieber Feste feiern, als feste arbeiten hatte die Firma Stähle-Galvanik in Zaisenhausen, etwa auf halber Strecke zwischen Karlsruhe und Heilbronn, am 18. und 19. Mai 2001 zur Jubiläumsfeier auf das Firmengelände geladen. Der Lohnbetrieb beschichtet heute vor allem mit Zink, Nickel und Chrom empfindliche Oberflächen gegen Umwelteinflüsse bzw. im dekorativen Bereich sowohl in Gestell- als auch in Trommeltechnik.

Maximaler Korrosionsschutz ohne Cyanid und Chrom(VI) auf höchstem technischen Niveau

Eröffnung der neuen Galvanik bei der Firma PRÖPPER in Langenfeld

Am 9. Juni hat die Firma PRÖPPER in Langenfeld ihren neuen Galvanikbereich offiziell mit einer Feier und einem Tag der Offenen Tür in Betrieb genommen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Chemielieferanten Coventya (früher Chemetaif) und den Anlagenbauern Manz und WMV begonnen, eine neue Galvanikanlage für den ebenfalls neuen Hallentrakt zu konzipieren. Ziel der beteiligten Parteien und vor allem des Auftraggebers PRÖPPER GmbH war es, mit der neuen Anlage das gesamte Spektrum an derzeit interessanten Schichten für den Korrosionsschutz von Stahl- und Zink- teilen abzudecken und gleichzeitig durch Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten eine kostengünstige Fertigungstechnik anbieten zu können.

Am 25. und 26. April 2001 fand in der Nähe von Birmingham (England) zum ersten Mal in Europa ein Fortbildungskurs dieser Art, und zwar in Electroforming, statt. Dieser Kurs wurde vom Nickel Development Institute (NiDI) (Dr. Tony Hart, Ron Parkinson, Bryan Fisher, Dr. John Atherton) zusammen mit dem Institute of Metal Finishing (IMF) (Dr. Peter Farr) organisiert. Die Organisatoren rechneten anlässlich der Subskriptionsphase mit maximal 20 bis 30 Anmeldungen, tatsächlich waren es aber letztendlich über 60 Personen, die teilnahmen, was natürlich eine erfreuliche Überraschung war.

Zum Neubau der Betriebsgalvanik bei der Firma Huber & Suhner in Herisau/Schweiz

Die Firma Huber & Suhner mit ihrem Stammsitz in Herisau/Schweiz gehört zu den großen Lieferanten anspruchsvoller Technik auf dem Gebiet der Energie-, Signal- und Nachrichtenübertragungstechnik. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 4000 Mitarbeiter in zahlreichen Produktions- und Vertriebsniederlassungen.
Im Werk Hersiau bei St. Gallen werden Verbindungselemente für die Hochfrequenztechnik gefertigt. Die Schraub- und Steckverbindungen werden vorwiegend durch externe Lieferanten als Rohteil angeliefert und bei Huber & Suhner galvanisch veredelt. Anschließend erfolgt die Bestückung der Teile mit entsprechenden Kabeln oder auch die Abgabe als Einzelteil.

Bericht über das 23. Ulmer Gespräch am 3. und 4. Mai 2001 in Neu-Ulm

Korrosionsschutz für Stahlbauteile

Duplex-Verfahren

Nach dem Verständnis von Herrn Morgenstern bestehen Duplexschicht aus Zink/ Nickel bzw. Zink und KTL. Duplexschichten bestechen durch einen hohen Korrosionsschutz, die mögliche tiefschwarze Variante und Chromfreiheit. Weitere Vorteile sind ein guter Kantenumgriff und die Möglichkeiten, Innenräume zu beschichten. Im Falle einer Verletzung sind die Duplexschichten den ein- fachen Zink- bzw. Zink/Nickel-Schichten weit überlegen. Bei entsprechender Anlagentechnik lassen sich beide Schichten in einem Arbeitsdurchlauf herstellen. Besonders günstig ist die Arbeit mit Horden bei der Technik Duplex 2000, wobei die Teile nur aufgelegt werden; dadurch kann vor allem die Kapazität einer Anlage drastisch erhöht werden bei gleichzeitig geringer Personalbestückung.

Das Kirchberger Unternehmen alutecta Aluminiumprodukte GmbH &Co. KG befasst sich seit über 30 Jahren mit der Produktion und der Oberflächenveredelung von Bauteilen, Baugruppen und Halb- zeugen aus Aluminium-Werkstoffen. Zunächst als Eloxalwerk gegründet, konnte In den 80er Jahren eine Pulverbeschichtungsanlage In Betrieb genommen werden. Heute wird darüber hinaus ein breites Liefer- und Dienstleistungsprogramm offeriert, das auch Bearbeitungsschritte wie Sägen, Schweißen, Schleifen, Polieren, Stanzen und die Fertigung von kompletten Blechteilen sowie den Handel mit Aluminium-Halbzeuge einschließt. In den 30 Jahren des Bestehens wuchs der Betrieb von 6 auf 125 Mitarbeiter, was nicht zuletzt auf die künden- und marktnahe Ausrichtung des Liefer- und Leistungsspektrums sowie eine hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen zurückzuführen ist. Dazu meinte Dipl.-Ing. Michael Oswald, Assistent der Geschäftsführung und bei alutecta für die Bereiche Forschung und Entwicklung zuständig: Wirsind ein klassischer Mittelständler und genau da liegt unsere Stärke. Dienstleistungen werden immer wichtiger und in diesem Rahmen veredeln und bearbeiten wir das Rohmaterial individuell nach Auftrag und liefern die jeweils gewünschten Mengen nach Just-in- time-Kriterien zuverlässig aus.

Workshop am 29. und 30. März 2001 in Arnstadt/Thüringen

Der Aufbau einer neuen Fabrik und Produktionsstätte ist an sich schon etwas Besonderes. Der Produktionsbeginn für Solarzellen in Deutschland ist aber ein ganz besonderer Anlass. Die Antec Solar GmbH in Rudisleben begann Ende März mit der heißen Testphase in der Produktion und aus diesem Grunde veranstaltete die Fördergemeinschaft Dünne Schichten {PDS, Dresden) ein Seminar. In einer Reihe verschiedener Referate wurde der Stand der Technik, der Planungen und Entwicklungen aus Forschung und Produktion vorgestellt. Außerdem bestand am Donnerstagnachmittag die Möglichkeit, die Produktionsanlagen von Antec Solar in Betrieb zu sehen.

Die Volkswirtschaftler widersprechen sich wieder einmal

Schon wieder widersprechen sich die Volkswirtschaftler. In diesem besonderen Fall geht es um die bestmögliche Antwort auf die sich weltweit androhende Verlangsamung der Wirtschaft. In den USA antworten die Volkswirtschaftler (und die Regierung) auf die klassische Art nach Keynes (John M. Keynes war ein bekannter Volkswirt um 1930), indem sie den Zinssatz senken. Die Briten folgten dieser Maßnahme. In Japan können die Zinssätze nicht gesenkt werden, denn sie sind schon fast bei 0 %. Die Europäische Zentralbank verfolgt nach eigenen Aussagen andere Wege. Die Europäische Zentralbank übernahm das Denken der Bundesbank und deren Wurzeln gehen ironischerweise auf den amerikanischen Volkswirtschaftler Milton Friedmann zurück. Einfach ausgedrückt bedeutet/Monetarismus - so nennt sich die Theorie von Friedmann - dass es nur eine Aufgabe für die Zentralbank gibt und diese darin besteht, die Inflation zu kontrollieren. Auf nichts anderes kommt es an. Deshalb favorisiert die Bundesbank eine niedrige Inflation und somit eine starke DM. Einige Experten würden sagen, eine zu starke DM! Die Europäische Zentralbank verfolgt scheinbar das gleiche Denken und richtet ihre Zinssätze nur nach der Inflation.

1 Einleitung

Seit geraumer Zeit weiß man um die gesundheitsgefährdenden und umwelt- belastenden Eigenschaften zahlreicher Chromverbindungen. So können einige Chromate, die auch in der Oberflächenbehandlung von Gebrauchsmetallen verwendet werden, bei entsprechender Exposition nachweislich beim Menschen Krebs erzeugen. Hinsichtlich der Umweltbelastung ist vor allem die Giftigkeit für Organismen zu erwähnen, wie sie sich beispielsweise in einer hohen Fischtoxizität einiger chromathaltiger Verbindungen nieder- schlägt. Das sich ständig erweiternde Wissen um dieses Gefährdungspotential hat einerseits zu einer Erhöhung der Anforderungen an die Arbeitssicherheit beim Umgang mit derartigen Chemikalien geführt, andererseits sind die Grenzwerte für Chrom(VI)-Verbindungen im Abwasser heute so niedrig, dass sie nur mit einer aufwendigen Aufbereitung zu erreichen sind. Mithin sind die Kosten für den Umgang mit derartigen Produkten und die Entsorgung der Abwässer bzw. Schlämme entsprechend hoch. Parallel dazu findet in den Industriestaaten eine politische Diskussion statt, die auf eine noch striktere Beschränkung bzw. ein Verbot des Einsatzes chromhaltiger Chemikalien zielt.