Artikelarchiv

10. Neues Dresdner Vakuumtechnisches Kolloquium am 17. und 18. Oktober 2002

Zwei Besonderheiten sind es, die das Neue Dresd- ner Vakuumtechnische Kolloquium zur Beschich- tung und Modifizierung von Kunststoffoberflächen im Jahre 2002 aufwies. Es war das zehnte in un- unterbrochener Folge und fiel zudem genau mit dem zehnten Jahrestag der Gründung der Dresdner Transferstelle für Vakuumtechnik zusammen, die dieses Kolloquium begründete und über die Jahre maßgeblich organisierte. Beides war Anlass, dass der Staatsministers für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Martin Gillo, die Schirmherrschaft über diese Jubiläumsveranstaltung übernahm.

U. Bögel (FH Darmstadt) ordnete das Kolloquium in die Tradition der industriellen Vakuumtechnik in Sachsen und speziell in Dresden ein und zeigte die Entwicklung zu einer Veranstaltung, die von Anbie- tern und Nutzern von vakuumrelevanten Technolo- gien angenommen wird.

Das 10. Neue DresdnerVakuumtechnische Kolloquium stellte die Haftung von Schichten auf Kunststoff- oberflächen in den Mittelpunkt und konzentrierte sich damit bewusst auf ein Problem, das auch in den vorherigen Kolloquien immer eine Rolle spielte. Die vergleichsweise große Anzahl dazu angebotener Vorträge (mindestens 15 von 30) und die auch in diesem Jahr wieder bei 100 liegende Zahl der Teil- nehmer sprechen dafür, dass für die Thematik ein echter Bedarf besteht. Um es vorweg zu nehmen: Es ist noch ein beträchtlicher Weg bis zur praktischen Beherrschung der Schichthaftung auf Kunststoffen.

Introduction

Two decades ago Günter Ecker raised the question about the technological potential of plasma physics. He and his colleagues investigated this question and in 1985 came to the conclusion, that plasma physics already serve the further development of existing plasma based technologies in the areas of e.g. switching large electric currents, cutting and welding metals, lighting, or plasma based coatings and offered a wide field for developing novel technologies [1]. In 1993 and 1994 more than 200 scientists and engineers of 12 countries tried to evaluate the state of plasma technology and to figure out its perspectives [2]. One of the results was the identification of an economic potential for plasma technology of 250 billion Euro p.a. world wide. Last year markets for plasma technology and a perspective how to enlarge them have been addressed [3]. Today we ask the question about the economic potential of plasma technology again.

Everybody active in business and related to marketing has to face this question about the economic potential of the technology he is making money with and about his possible share in this market for his enterprise every couple of years. Every entrepreneur has his own answer. This paper tries to give some background information on a global scale, which may help to put one ?s own business decision in perspective. It will treat economic potentials and the plasma technology related.

In der Geschichte der Wissenschaft und Technik gab es viele Genies, die bahnbrechende Erfindungen machten, gewagte Theorien aufstellten oder neue Weltbilder postulierten. Es gab aber mindestens genau so viele Scharlatane, deren Thesen einer genaueren Überprüfung nicht standgehalten hätten. Ihre Motive sind unterschiedlich, ein überhöhtes Anerkennungsbedürfnis beispielsweise, kommerzielle Hintergedan- ken oder vielleicht auch nur Bosheit und Schadenfreude darüber, den ach so selbstbewussten Kollegen eins auswischen zu können. Wie uns die Geschichte immer wieder gezeigt hat, ist die Fachwelt häufig eher geneigt, einem Scharlatan Glauben zu schenken als einem wirklich ernsthaften Erfinder oder Entdecker, vor allem, wenn dessen Thesen im Widerspruch zur gerade gültigen Lehrmeinung stehen. Beispiele für verkannte Genies gibt es viele, vom Astronomen Galilei und dessen lästerlicher Behauptung, dass sich die Erde um die Sonne drehe und nicht umgekehrt bis zum Mediziner Semmelweis, der seine Fachkollegen mit der unzumutbaren Aufforderung brüskierte, sich auch vor einer Operation die Hände zu waschen. Scharlatane hingegen konnten sich oft lange der Verehrung einer großen Fangemeinde sicher sein. So wurde z.B. die kalte Kernfusion im Wasserglas erst nach längerer Zeit als Scharlatanerie entlarvt.

Stand der Technik für die Trocknung von Beschich- tungen, Lacken und Druckfarben ist bei thermisch oder physikalisch trocknenden und/oder vernetzen- den Substanzen der Einsatz von Thermoluft. Bei anderen Trocknungskonzepten werden lang- bis kurzwellige Infrarotstrahler eingesetzt, oder Infra- rotstrahler in Thermolufttrockner integriert.

Ziel dieses Beitrages ist es nun einen neuen wirt- schaftlichen Trockner vorzustellen, bei dem kurz- wellige ?-IR®-Strahler mit einem Wellenlängen- maximum bei 0,9 ?m mit Luft kombiniert werden und so erstmals die hohe Trocknungsleistung von Infrarotstrahlung nahe des sichtbaren Lichtes durch die Verwendung von temperierter Luft intensiviert wird. Dadurch werden sehr kurze Trocknungsstre- cken bei optimalem Energieeinsatz realisierbar.

Es scheint als wäre es noch nicht genug, dass die deutsche Wirtschaft unter den Belastungen stöhnt, die von der eigenen Regierung und der allgemeinen Weltwirtschaftslage ausgehen, da droht schon neues Unheil. Die neue Stoff- und Chemikalienpolitik der EU könnte gravierende Auswirkungen haben. Je nach Ausgestaltung der Verordnungen drohen der deutschen Wirtschaft Verluste von im günstigsten Fall 150.000 Arbeitsplätzen, bis hin zu 2,35 Millionen. Dies gilt für den Fall, dass Überregulierungen des bisherigen Chemikalienrechts zur Grundlage des neuen Regel- werks werden. So lautet kurz gefasst das Ergebnis einer Studie, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit Unterstützung einer Reihe von Mitgliedsverbänden von der Unternehmensberatung Arthur D. Little erar- beiten ließ. Die Industriestudie untersuchte die ökonomischen Auswirkungen der Umsetzung der EU-Stoffpolitik auf die deutsche Wirtschaft. Ziel dieser Politik ist es, die meisten derzeit und zukünftig hergestellten Stoffe und Chemi- kalien einem umfassenden Verfahren der Registrierung, Prüfung und Risikobewertung zu unterziehen. Für beson- ders kritische Stoffe soll ein eigenes Zulassungsverfahren vorgesehen werden. Die Informationen, die der Öffent- lichkeit über die Stoffeigenschaften zur Verfügung stehen, sollen erheblich ausgedehnt werden. All dies ist einem Weißbuch der Kommission vom Februar 2001 zu entnehmen.

Stabile stromlose Vernicklung

Frage: Als Hersteller von gestanzten, gepressten und gezogenen Blechteilen betreiben wir auch eine kleine Galvanik, in der Werkzeuge und Vorrichtungen ver- chromt, vernickelt und verkupfert werden. Seit einiger Zeit scheidet man auch stromlos Nickelschichten ab, die für bestimmte Anwendungen sehr interessante Eigen- schaften haben. Das Problem besteht lediglich darin, dass der stromlos arbeitende Elektrolyt nicht stabil ist und immer wieder erneuert werden muss. Abgesehen von den relativ teueren Chemikalien und den Schwierig- keiten beim Entsorgen, kann das selbstverständlich kein Dauerzustand sein. Unsere Galvaniseure haben lang- jährige Erfahrungen und behaupten, alle Vorschriften des Verfahrenslieferanten genau einzuhalten. Sollen wir weiter machen?

Bericht über die November-Veranstaltung der DGO-Bezirksgruppen Leipzig/Halle und Dresden/Chemnitz

Im Rahmen der 15. Internationalen Wissenschaftli- chen Konferenz, die die Hochschule Mittweida am 7. und 8. November 2002 veranstaltete, führten die DGO-Bezirksgruppen Leipzig/Halle und Dresden/ Chemnitz ihre November-Veranstaltung zum Thema Ausbildung und Forschung für die Oberflächentech- nik an der Hochschule Mittweida durch.

Mittweida liegt mitten im Sachsendreieck zwischen den Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig. Neben den traditionellen Wirtschaftszweigen – Textilher- stellung, Papiergewerbe, Metallbearbeitung und Elektrotechnik –, die teilweise schon seit dem 15. bis 16. Jahrhundert hier ansässig sind, sind gegenwärtig Lasertechnologie, Mikrosystemtechnik, Sensorik oder biokinetische Medizintechnik Felder, aus denen im Landkreis Mittweida innovative Produkte und Verfahren entstehen.

Den Ruf einer praxisnahen Ausbildung genießt die

Hochschule Mittweida (FH) University of Applied Sciences seit ihrer Gründung vor 135 Jahren.

Viele ehemalige Studenten erlangten nicht zuletzt aufgrund dieser Ausbildung Weltberühmtheit. Der ehemalige Automobilbauer August Horch oder der Erfinder des DKW-Frontantriebes Jörgen Skafte Rasmussen gehörten ebenso dazu wie der Erfinder des PAL-Farbfernsehsystems Walter Bruch. Die Namen Opel, Bahlsen oder Körber sprechen in der deutschen Wirtschaftssprache für sich selbst. Auch sie haben sich das technisch-wirtschaftliche Rüst- zeug in Mittweida geholt.

Präsident George Bush

Präsident George W. Bush, der mächtigste Mann in der Welt (nicht zu verwechseln mit seinem Vater, Präsident George Bush) ist kein sogenannter Rocket Scientist, dies ist ein englischer Ausdruck, um äußerst clevere Männer zu beschreiben. Aber er ist auch kein Trottel. Die Beraterin des kanadischen Premierminister, die törichterweise ihre Meinung über Bush als einen „Trottel“ in der Öffentlichkeit kund tat, trat nun zurück. Was durchaus so ist wie es sein sollte, da Berater von Politikern ihre persön- liche Meinung für sich behalten sollten.

Es wird nun klar, dass George W. Bush ein „simple“ Mann ist, und das Wort „simple“ lässt sich nicht so leicht korrekt übersetzen und bedeutet gewiss nicht einfältig/dumm. In Frankreich oder Italien beispielsweise könnte es leicht als Beleidigung aufgefasst werden, wenn ein Mann als „simple“ bezeichnet wird. Herr Bush ist z.B. vielleicht nicht so schnell darin, sich Begriffe (aus der Zeit der Borgias) wie „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ zu eigen zu machen. Es hat den Anschein, dass für Bush die Welt meistens schwarz und weiß ist mit nur sehr wenigen Grauschattierungen. Sie ist geteilt in diejenigen, die für ihn sind und in die, die gegen ihn sind. In England werden wir vielleicht sehen, wie Präsident Bush’s Ansichten und seine persönlichen Meinungen in der Praxis funktionie- ren. Die britische Regierung entschied, zwei sehr große Flugzeugträger mit neuen Hubschraubern und Kampfflugzeugen für die Königliche Marine zu bauen. Dies ist ein riesiger und sehr lukrativer Vertrag. Nur zwei Firmen sind ernsthafte Bewerber, die erste ist BAe (British Aerospace) und die zweite ist French Thales. Natürlich würden beide Unter- nehmen sich mit vielen anderen Unternehmen hin-

sichtlich ihrer Angebote für diese Verträge zusam- mentun. Aus den USA kommt nun das „Getu- schel“, dass sie Mitspracherecht wollen, wer mit- arbeitet, da US-amerikanische Hochtechnologie in diesem Projekt eingesetzt werden soll. Und das Ge- tuschel suggeriert, dass sie nicht wollen, dass die Franzosen involviert sind. Man sagt, dass Präsident Bush die Aufzeichnungen der Franzosen bezüglich diplomatischer und militärischer Angelegenheiten in der Vergangenheit nicht vergessen hat. Schlimm für Deutschland, denn es gibt kein Anzeichen dafür, dass Präsident Bush vergessen hat, was während der SPD-Wahlkampagne gesagt wurde. Ich befürchte, dass es beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen wird, bis diese Wunde geheilt ist. Wenn die Dinge im Irak gut laufen, werden die Amerikaner sagen, dass sie die Deutschen sowieso nicht brauchen, und wenn sie schief gehen, werden die Amerikaner andeuten, dass ihre Freunde in Deutschland sie im Stich ließen. Kanzler Schröder muss diesen Effekt erkannt haben für seine Kommentare im Wahl- kampf über die Amerikaner und diese Kommentare sogar so abzugeben, deutet an, dass Herr Schröder als ein sehr mutiger Mann gesehen werden sollte!

Time to market ist die verstreichende Zeit bis zum Markteintritt eines neuen Produkts. Bei Produkt- einführungen ist dieser Zeitraum einer der wich- tigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Aber: Notwendige Zulassungen technischer Produkte für die Zielmärkte zu erhalten sind oft langwierige Prozesse und stehen dem gegenüber. Eine optimale Abwicklung bietet jetzt die TV Product Service GmbH, Gruppe TÜV Süddeutschland, an: Für den amerikanischen Markt ist sie als erste Prüfstelle für technische Produkte außerhalb der nordame- rikanischen Freihandelszone anerkannt. OSHA (Occupational Safety and Health Administration) erteilte dem Unternehmen die Zulassung als Nati- onally Recognized Testing Laboratory (NRTL) technische Produkte gemäß den strengen Bestim- mungen der US-Bundesbehörde für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu prüfen und zerti- fizieren. Die Zulassung ist notwendig, da in den USA – wie in Kanada – europäische Prüfzeichen und Prüfstellen nicht anerkannt werden.

Nachdem sich die Einführung der 42 Volt-Fahrzeug- elektrik in Europa mehrfach verzögert hat, erwartet eine neue Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sulli- van nun eine forcierte Umstellung von 14 auf 42 Volt. Spätestens ab dem Jahr 2008 wollen die meisten Her- steller Fahrzeuge mit 42 Volt-Bordnetz anbieten, ab 2015 sollen knapp die Hälfte aller Neuwagen mit der neuen Technik ausgestattet sein.

Ich muß hier noch eines sehr einfachen Verfahrens Erwähnung thun, welches häufig mit großem Nutzen zur Vergoldung des Silbers in Anwendung gebracht wird. Es ist dies die Methode, deren man sich früher bediente, um das Innere von Tabaksdosen und andere ähnliche Artikel zu vergolden, und man bezeichnet die- selbe mit dem Namen Daumen- Stopfen- oder Lappen- Vergoldung.

Ein Seminar zur ganzheitlichen Betrachtung von Beschichtungsverfahren

Bei der Oberflächenveredlung handelt es sich um eine wachstumsstarke Branche mit überdurch- schnittlicher Ertragskraft. Neuere Umfragen bestä- tigen, dass insbesondere in der Metallverarbeitung, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Verkehrs- technik sowie der Luft- und Raumfahrt mit einer verstärkten Nachfrage an innovativer Oberflächen- technik zu rechnen ist. Bestätigt wird diese Aussage durch eine Untersuchung der Deutschen Industrie- bank IKB, welche die Oberflächenveredlung mit 12 % Zuwachs in der Nettoproduktion als größte Wachstumsbranche 2002 identifiziert hat. Für den Bereich der Kunststoffbeschichtung wird in den nächsten 10 Jahren sogar mit einem stetigem Wachs- tum bis zu 30 % gerechnet.

Beschichtungstechnologien wie Galvanotechnik, plasmagestützte Verfahren und zunehmend auch Nanotechnologien sind aus unserem Alltag und der industriellen Praxis nicht mehr wegzudenken und erlauben die gezielte Einstellung funktioneller Eigenschaften. Erst die genaue Kenntnis und Opti- mierung des Produktionsprozesses ermöglicht aber eine reproduzierbare Qualität und eine optimale Nutzung der Ressourcen zur Reduktion von Kosten und Stoffverlusten. Dabei muss der Produktions- prozess als Gesamtheit betrachtet werden, um die Wechselwirkungen der Einzelprozesse beurteilen zu können.

Einleitung

Chemische und Biochemische Sensoren

Durch den steigenden Bedarf an einfachen und schnellen analytischen Testverfahren in der klini- schen Medizin, der Lebensmitteltechnologie, der Umweltanalytik, der Prozesskontrolle und der Bio- technologie, hat die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Chemo- und Biosensorik in den letzten Jahren ein besonderes Interesse erlangt. Solche Sensoren sind preiswert und massenhaft her- zustellen und vereinfachen die gewünschten Mes- sungen. Für viele Anwendungszwecke müssen sie äußerst robust und zuverlässig arbeiten. Im medizi- nischen oder biotechnologischen Umfeld wird vor- ausgesetzt, dass Sensoren sterilisierbar und bio- kompatibel sind. Hier eignen sich besonders Sys- teme zum Einmalgebrauch. Idealerweise werden dazu Einwegsensoren aus Kunststoffen hergestellt. Als Sensoren bezeichnet man miniaturisierte Mess- fühler, die durch Transformation einer chemischen, physikalischen oder biologischen Messgröße in ein elektrisches oder optisches Signal den Wert dieser Größe anzeigen [1]. Darüber hinaus bestehen so genannte Biosensoren aus drei Modulen:

– der stofferkennenden Schicht, die möglichst selektiv auf den Analyten ansprechen soll;

– dem Signalwandler (Transducer) zur Vermittlung des chemischen oder biologischen Signals und

– demelektronischenVerstärker. Als Biokomponenten dienen Zellen, Enzyme oder Antikörper. Die Signalwandlung erfolgt durch massensensitive, magnetische, optische, thermische und elektrochemische Transducer.

Einleitung

Die Abwasserströme in den Galvanikbetrieben ent- stehen zum größten Teil durch die Verschleppung von Prozesslösung in die Spülbäder. Bei den Spül- prozessen werden die anhaftenden Prozesslösun- gen entsprechend dem geforderten Spülkriterium entfernt und die Waren für den nächsten Behand- lungsschritt vorbereitet. Ein unzureichendes Spül- ergebnis kann zu einer Verschlechterung der Ober- flächenqualität der Beschichtung führen. Die Spül- prozesse benötigen erhebliche Mengen an saube- rem Wasser, die wieder aufbereitet werden müssen. Die Verschleppung führt außerdem dazu, dass dem Arbeitselektrolyten mit der Prozesslösung auch deren Inhaltsstoffe, wie Metallsalze, Komplex- und Glanzbildner sowie Tenside verloren gehen. Diese müssen regelmäßig und kostenintensiv wieder zu- gefügt werden.

Zur Verminderung der Verschleppung ist eine Reihe von mehr oder weniger aufwendigen Einrichtun- gen und Technologien entwickelt worden. Einfache Möglichkeiten [1] sind beispielsweise:

– Abklopfen der Gestellteile, – Günstige Lochformen bei Trommeln (Schlitz-trommel),

– Vortauchen in die erste Spülposition,

– Galvanisiergerechte Konstruktion der Waren-träger,

– VermeidungvonhorizontalenVerstrebungen und Kanten (Abtropfkante),

– Versetzte Warenaufnahme bei Gestellen,

– Vermeidung von Spalten (Kapillarwirkung) und schöpfenden Formen, – Installation von Auffang- und Rücklaufflächen zwischen den Arbeitspositionen,

– Optimierung der Abtropfzeit und Aushebegeschwindigkeit.

Daneben sind auch technisch aufwendigere Maß- nahmen [2-4] wie z.B.:

das Vibrations-Saugverfahren sowie Kombinationen aller genannten Verfahren und deren Varianten zu nennen.

 Einleitung

Die rasante Entwicklung von praktischen Berei- chen wie Elektronik und Kunststoff-Galvanisierung führten um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zu einem außerordentlichen Interesse für die strom- lose Verkupferung von Nichtmetalloberflächen. In diesem Zeitabschnitt richteten die Forscher ihre Untersuchungen auf:

– das vorherige Aufrauen der Kunststoffoberflä- che, um die notwendige Haftfestigkeit des darauf abgeschiedenen Kupferüberzugs zu sichern;

– die notwendige Entwicklung von wirksamen Aktivierungslösungen, die eine katalytisch aktive Kunststoffoberfläche gewähren;

– die Schaffung von stabilen Elektrolyten, die mit einer genügenden Geschwindigkeit Kupferüber- züge stromlos abscheiden. Diese Elektrolyte ent- halten Kupfer(II)salze, Reduktor, Komplexbild- ner, Puffer und verschiedene Zusätze als Stabili- satoren, Netzmittel, Glanzbildner u.a.m.

Die Probleme der stromlosen Kupferabscheidung erscheinen als Hauptthemen in einer Reihe von Monographien [1-5], sowie in einer beträchtlichen Anzahl von Artikeln und Patentschriften.

Ein neuer Bereich in diesem Problemkreis ist die Gewinnung von Kupfer-Dispersionsschichten. Sie werden beispielsweise durch die Einlagerung von Molybdänsulfid (MoS2), Graphit oder einigen Kunststoffen in die Metallmatrix erzielt [6]. Viele Verfasser untersuchten die in einem alkalischen Ver- kupferungselektrolyten stromlos abgeschiedenen Dispersionsüberzüge. Zu diesem Zweck kommen als Dispersoide Boride, Karbide, Nitride, sehr oft aber auch feinkörniges Diamantenpulver zum Ein- satz [7]. In [8] erörtert man die Ergebnisse von ver- schiedenen stromlos abgeschiedenen Metallüber- zügen mit einer PTFE-Dispersionsphase.

Ein bedeutender Vorteil der Abscheidungsverfah- ren für Dispersionsüberzüge besteht darin, dass die

Arbeitsbedingungen sehr wenig von der jeweiligen stromlosen Vernicklung, Verkupferung usw. abwei- chen. Im Vergleich zur Plasmametallisierung oder zu den pulvermetallurgischen Verfahren weisen die Dispersionsüberzüge im Hinblick auf Dicke und Strukturbeschaffenheit eine größere Gleichmäßig- keit auf, die Vorbehandlung der Formteile ist dem- entsprechend feiner und das Grundmaterial ist nur sehr schwach beansprucht.

In der einschlägigen Literatur fand die Autorin keinerlei Daten über etwaige stromlose Abschei- dungsverfahren für Kupfer-Dispersionsschichten auf Kunststoffen. Das ist ein sehr interessanter Pro- blemkreis in der Praxis, wenn an die Formteile erhöhte Anforderungen im Hinblick auf mecha- nische Verschleißfestigkeit, Härte oder niedrigen Reibungskoeffizienten gestellt werden. Aus diesem Grunde wurde als Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Forschungsreihe eben die stromlose Abscheidung von Kupfer-Dispersionsüberzügen auf Kunststoffen mit eingelagertem mikroskaligem Siliziumkarbid gewählt.

Einleitung

Die Veredlung von Poly- meroberflächen durch nasschemische oder plasmachemische Modi- fizierung und nachfol- gende Metallbeschich- tung ist heute ein grundlegender Bestand- teil der modernen Werk-

stofftechnik. Ein praktischer Einsatz solcher Ver- bundwerkstoffe ist aber nur sinnvoll, wenn unter den eigentlichen Einsatzbedingungen der Verbund aus Beschichtung und Grundmaterial nicht versagt. Mit anderen Worten, wenn die Schicht unter den Einsatzbedingungen gut haftet.

Zur Charakterisierung der Haftfestigkeit eines Metall-Polymer-Verbundwerkstoffs setzen die indu- striellen Hersteller und Anwender eine Vielzahl von Methoden zur Haftungsprüfung unter unterschied- lichen Belastungen ein. Hierzu zählen u. a. unter- schiedliche Abreißtests, bei denen z. B. durch Kle- bung Folien oder Stäbe mit der Schicht verbunden und dann unter Zug- oder Scherspannung gesetzt werden. Vielfach werden auch einfache Biege- oder Knicktests eingesetzt, durch deren Anwendung schlecht haftende Schichten identifiziert werden können. Obwohl diese Tests in der Regel genormt sind, führt ihre Anwendung durch verschiedene Hersteller und Anwender oft zu unterschiedlichen, in Einzelfällen sogar zu widersprüchlichen Ergeb- nissen. Darüber hinaus erschwert das Fehlen von Referenzmaterialien den Vergleich von Ergebnissen verschiedener Prüfer sowie die Bewertung von Prä- zision und Reproduzierbarkeit verschiedener Prüf- verfahren. Aus diesen Gründen erscheint die Qua- lifizierung von Verfahren zur Prüfung der Haft- festigkeit als notwendig. Es wurden die häufig in der industriellen Praxis eingesetzten Prüfverfahren Schältest und Stirnabzugstest qualifiziert. Weiterhin wurde der bisher eher wenig genutzte Torsionstest qualifiziert.

Es wurden exemplarisch die beiden Verbundsyste- me Kupfer auf Polyimid und Aluminium auf Poly- carbonat untersucht. Diese Materialien wurden auf Grund ihrer wirtschaftlich-technischen Bedeutung ausgewählt, die durch Umfragen bei kompetenten industriellen Polymerproduzenten, Anlagenbauern, Beschichtern und Anwendern bestätigt wurde.

Fast jeder kennt sie – die erstaunlichen Techniken, durch mal mehr oder weniger geheimnisvolle Einrichtung das Brauchwasser so zu behandeln, dass keine Kalkablagerungen in den Wasser- leitungen mehr entstehen. Und einige der Anbieter berichten sogar davon, dass bereits mit Kalk- ablagerungen besetzte Leitungssysteme nach einer gewissen Benutzungsdauer wieder vom Kalk befreit sind. Seriöse Fachleute haben mit der Erklärung der Wirkungsweise von elektrischen und magnetischen Feldern zur Kristallisation von Calciumverbindungen etwas Probleme. Die klassi- schen Wissenschaftsgebiete bieten keine schlüssigen Ansatzpunkte, obwohl die Wasserchemie mit zu den gut verstandenen Gebieten zählt. Unter Umständen könnte man von einer Verände- rung der Kristalle in der Gestalt ausgehen, dass zwar die Summenformel der Calciumverbin- dungen unverändert bleibt, sich aber die Kristallform ändert und die bekannte feste Ablagerung nicht mehr auftritt. Anwender berichten davon, dass bei Einsatz diverser Geräte im Wasser ein feiner, sandartiger Feststoff enthalten ist, bei dem es sich um die abweichende Kristallvariante der Calciumniederschläge handeln könnte, was für eine solche Theorie sprechen würde.