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Metallfärbungen erfordern ein gewisses „Fingerspitzengefühl“, denn es handelt sich beim Gelingen nicht allein darum, das richtige Färberezept anzuwenden, sondern die Erfahrung spielt eine größere Rolle als bei anderen Arbeitsweisen. Im Anschluß an die heutige Veröffentlichung werden wir an dieser Stelle weitere Aufsätze veröffentlichen, die das „Gelingen“ von Metallfärbungen zum Ziele haben und unseren Lesern praktische Winke und Erfahrungen vermitteln. Die in nachfolgendem Aufsatz genannten Rezepte sind Beispiele. Weitere Rezepte für die verschiedenartigsten Färbungen findet der Leser in der 3. Auflage 1956 des Buches O. P. Krämer: „Metallfärbung und Metallüberzüge ohne Stromquelle“ (Preis DM 4.80). Das Buch enthält neben einer Farbtafel mit den Originalfarben der nach den Buchrezepten angefärbten Metalle auch ein Verzeichnis der in der Metallfärbung zur Anwendung kommenden Chemikalien.

Wir weisen unsere Leser darauf hin, daß in Heft Nr. 9/1955 der vorliegenden Zeitschrift ein umfangreicher Aufsatz erschien, der die galvanische Abscheidung von Silberniederschlägen behandelte unter Berücksichtigung des Anwendungsbereiches von Matt- und Hartglanzniederschlägen. Die nachfolgende Arbeit fußt auf praktischen Erfahrungen und behandelt insbesondere Fehlerursachen, wobei Ratschläge vermittelt werden.
Die Versilberung ist eines der ältesten galvanischen Verfahren. Viele Forscher haben sich damit beschäftigt, die günstigsten Elektrolytzusammensetzungen zu finden und die Auswirkungen der einzelnen Elektrolytbestandteile zu ermitteln. Viele Versuche hatten auch zum Ziel, die giftigen cyankalischen Elektrolyte durch andere zu ersetzen. Wenn auch in vielen Forschungsberichten ungiftige Elektrolyte angegeben worden sind, so haben sich diese in der Praxis doch nicht durchsetzen können.

Die Streufähigkeit: Streufähigkeit ist eine wichtige Eigenschaft galvanischer Bäder, sie bestimmt die Gleichmäßigkeit der Schichtdicke der abgeschiedenen Metallniederschläge. Um auf profilierten Gegenständen bei der Galvanisierung an allen Stellen der Oberfläche eine möglichst gleichmäßige Metallabscheidung zu erhalten, muß die Streufähigkeit des betreffenden galvanischen Bades groß sein. Da die Korrosionsschutzwirkung eines galvanischen Überzugs hauptsächlich von dessen Dicke abhängt, muß bei einem schlechtstreuenden Elektrolyten insgesamt viel mehr Metall auf einem profilierten Gegenstand niedergeschlagen werden, um auch auf den ungünstigen Stellen eine genügende Schichtdicke und damit einen ausreichenden Korrosionsschutz zu erzielen. Die Streufähigkeit bestimmt damit auch die Wirtschaftlichkeit eines galvanischen Bades.

Am 13. Juli dieses Jahres konnte der bekannte Schleif- und Polierfachmann Kleinschmidt in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag begehen. Schon vor Jahrzehnten zählte er zu dem Mitarbeiterkreis unserer Zeitschrift und die Fachwelt entbietet ihm mit uns nachträglich die besten Glückwünsche. Bernhard Kleinschmidt hatte von Anfang an eine Sammlung von Gegenständen, Abbildungen, geschichtl. Daten u. a. angelegt, die in irgendeiner Beziehung zum Schleifen und Polieren standen. In ihrer Vielseitigkeit bot diese einen nahezu lückenlosen Überblick der Entwicklung. Im Februar 1928 wurde die „Technisch-Wissenschaftliche Ausstellung der Schleif- und Poliertechnik“ auf der Kölner Messe gezeigt und 1929 veranstaltete Kleinschmidt im Schloß Benrath in Düsseldorf die „Schleiftechnische Fachausstellung“.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band III

• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patente und Patentschau: Kurzbeschreibungen deutscher Patente und Patentschau von Neuanmeldungen
• Neue Fachbürcher

15. Fortsetzung.

Ein Lehrgang von Studienrat Dipl.-Phys. K. Engelländer Komplett (erweitert) als Buch erschienen im Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg, DM 5.90

22. Cyanidbestimmung

Die Technik von heute kennt kaum ein Gebiet, auf dem die Entwicklung ruht. Die Entwicklung auf einem Gebiet zieht oft zwangsläufig die andere eines ganz anderen Gebietes nach sich. Die größten technischen Fortschritte sind zweifelsohne in den letzten hundert Jahren gemacht worden. Betrachten wir beispielsweise die Errungenschaften im Verkehrswesen, in der Nachrichtentechnik oder auf dem Bausektor: täglich machen wir von der einen oder der anderen dieser Errungenschaften Gebrauch, ohne daran zu denken, wie sie Zustandekommen konnten und daß sie vielmehr das Ergebnis zahlreicher Einzelerfindungen darstellen, die meist mühevollste Kleinarbeit zur Vorausetzung hatten.

Über die Ultraschallreinigung und -Entfettung wurde an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. Weitere Aufsätze werden sich mit dem Thema noch beschäftigen. Anfang Februar ds. J. wurde ein „Ultraschall-Kolloquium“ in Geislingen/Steige veranstaltet (gemeinsam vom Forschungsinstitut iür Metallveredlung und Edelmetalle, Schwäb. Gmünd mit der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung). Professor Dr. Raub gab einleitend einen Überblick der Ultraschall-Anwendung.

Poröse Chromniederschläge werden auf Lauf- und Gleitflächen (Zylinder, Kolben) verwendet, um eine gewisse Ölspeicherung zu erzielen. Diese porösen Chromschichten kann man grundsätzlich nach drei verschiedenen Verfahren erzeugen und zwar 1. durch mechanische Verfahren vor der Verchromung, 2. durch chemische oder elektrolytische Verfahren nach der Verchromung, 3. durch thermische Nachbehandlung der Chromschicht. Zu 1: Dieses einfache Verfahren besteht darin, daß die zu verchromende Lauf- oder Gleitfläche gesandstrahlt wird, um eine Rauhigkeit zu erzielen. Zur Erzielung einer tragenden Gleitfläche wird daraufhin geschliffen und gehont, anschließend verchromt und nachgehont. Es wurde auch vorgeschlagen, die zu verchromende Oberfläche mit einem Rändel- oder Reißwerkzeug einzudrücken, um eine Folge von „Ölnäpfchen“ zu bekommen.

Wir verweisen auf den Aufsatz „Elektrolytische Messingüberzüge“ von Ing.-Chem. Krahirus in Heft 11/1935 der vorliegenden Zeitschrift. In diesem Aufsatz wurden allgemeine praktische Gesichtspunkte zur Sprache gebracht. Das Hauptgewicht lag bei der Färbung der Niederschläge, dem Glanz und der vorteilhaftesten Anodenführung. Am Schluß wurden einige Hinweise auf Fehler beim Vermessingen gebracht. Die nachfolgende Arbeit von Edmund R. Thews entstand unabhängig von dem vorerwähnten Aufsatz. Beide Arbeiten ergänzen sich in zweckmäßiger Weise. In der heutigen Veröffentlichung kommen nach streng methodischer Auswertung praktische Erkenntnisse zur Sprache, wobei das Hauptgewicht bei den Fehlern, Ursachen und deren Behebung liegt. Als Endergebnis der Betrachtungen resultieren wichtige praktische Ratschläge für die Vermeidung von Fehlern.

Im nächsten Heft bringen wir als Ergänzung zu dem heutigen beachtenswerten Aufsatz von Dr. Savelsberg eine interessante Arbeit von Dipl.-Ing. Rittner (Forschungslabor Robert Bosch GmbH) „Die Spaltkathode, ein einfaches Hilfsmittel zur Messung der Streufähigkeit galvanischer Bäder“. Während sich der nachfolgende Aufsatz mit der Theorie beschäftigt, wird sich die Arbeit von Dipl.-Ing. Rittner im nächsten Heft unmittelbar an die Betriebspraxis wenden.

Es werden die bisher für die Festlegung der Streukraft aufgestellten bzw. abgeleiteten Formeln miteinander verglichen und darauf hingewiesen, daß diese entweder schwer zugängliche Werte enthalten oder allzu sehr vereinfacht sind. Aus der bekannten Abhängigkeit der Streuung von der Neigung der Stromdichte-Spannungs-Kurve wird eine neue Formel entwickelt, die eine ganz einfache Beziehung zwischen der Streuung, den Abständen der Elektroden und der Neigung der Strom-Spannungs-Kurve aufweist, und geeignet zu sein scheint, die Streuung mathematisch zu erfassen.

Wir bringen nachstehend einen zusammenfassenden Aufsatz über das Filtern. Es wird auf die Veröffentlichung des gleichen Autors „Grundlegendes zur Reinigung galvan. Bäder mittels Aktivkohle“ verwiesen. (Heft 2/ 1956 ds. Ztschr.) In Kürze wird von einem anderen Autor eine umfangreiche Aufsatzfolge über das gleiche Thema der Filtration erscheinen.
Zur Sicherstellung einer fehlerfreien Arbeitsweise galvanischer Bäder ist unter anderem dafür Sorge zu tragen, daß die Elektrolyte keine Trüben bilden, also frei von Verunreinigungen in Form suspendierter Festteilchen bleiben.

Daß Einsprüche gegen Patentanmeldungen jetzt gebührenfrei sind, ist vielen Fachleuten noch nicht genügend bekannt. Früher betrug die Gebühr für einen Einspruch gegen eine Patentanmeldung DM 60,00. Durch Wegfall dieser Gebühr ist heute praktisch jedermann in der Lage, Einspruch gegen eine bekanntgemachte Patentanmeldung zu erheben. Dadurch wird der Einsprechende zum Helfer des Patentamtes, das die Anmeldung vor der Erteilung eines Patentes zu prüfen hat. Die Einspruchsfrist beträgt 3 Monate nach der Bekanntmachung der Patentanmeldung seitens des Patentamtes. Wenn man bedenkt, daß die amtliche Gebühr, die bei einer Klage auf Vernichtung oder Teilvernichtung eines erteilten Patentes DM 350,00 beträgt, so gewinnt die gebührenfreie Einspruchsmöglichkeit bei bekanntgemachten Patentanmeldungen erhöhte Bedeutung.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band III

• Patente und Patentschau: Kurzbeschreibungen deutscher Patente und Patentschau von Neuanmeldungen
• Neue Fachbücher

Galvanisierung von Automatenstahl DIN 1651 „9 S 20 k“
Frage: Ein Leser erbittet Beantwortung zu diesem Thema. Wir werden in nächster Zeit über dieses Problem außerdem einen längeren Aufsatz an dieser Stelle veröffentlichen. Antwort: Der normale Automatenstahl DIN 1651 „9 S 20 K“ ist für die Galvanisierung geeignet. Die Tatsache, daß die Teile bei der geschilderten Arbeitsweise starke Anfressungen zeigen, läßt den Verdacht aufkommen, daß es sich möglicherweise um eine Materialverwechslung handeln könnte, und daß an Stelle von Automatenstahl „9 S 20 K“ bleilegierter Automatenstahl verarbeitet wird.

Während seiner chemischen Oberflächenbehandlung, wie z. B. Reinigen, Entfetten oder Beizen können auf Aluminium verschiedene Lösungen einwirken, welche es mehr oder minder stark angreifen. Da es in vielen Fällen noch nicht möglich ist, dieselben durch andere Flüssigkeiten zu ersetzen, welche auf Aluminium keinen schädlichen Einfluß ausüben, so ist die Frage nach solchen Stoffen, die einen Angriff abschwächen oder verhindern, den sogenannten Inhibitoren, wohl berechtigt. Im Gegensatz zu Eisen und Stahl, wo die Sparbeizen überhaupt nicht mehr wegzudenken sind, haben Inhibitoren bisher nur in einzelnen Fällen Eingang in die Oberflächenbehandlung von Aluminium gefunden.

Am 22. und 23. März hielt die Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung e. V. in der Rheinterrasse in Düsseldorf ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Der erste Tag war den Arbeitsgruppen und Fachkreissitzungen vorbehalten. Die Obmänner hielten über die von ihren Arbeitsgruppen geleistete Forschung Referate. Galvanotechnik, Prof. Dr. E. Raub, Feinblechpackungen, Obering. K. Wondratschek, Anstrichfragen, Dipl.-Ing. G. Miksch, Allgemeines Blechumformen und Untergruppe Werkzeuge, Prof. Dr.-Ing. E. Siebel, Mittel- und Grobbleche, Prof. Dr.-Ing. E. Siebel, Konstruktionselemente für die Blechverarbeitung, Prof. Dr.-Ing. G. Oehler, Maschinen der Blechverarbeitung, Prof. Dr.-Ing. O. Kienzle.

Die mechanische Bearbeitung durch Schleifen und Polieren, die chemische Behandlung (Entfetten, Beizen in alkalischen und sauren Lösungen). Weitere Fortsetzung folgt im nächsten Heft über die Elektrolytische Behandlung (anodische Oxydation, elektrolytisches Glänzen, galvanische Überzüge, Organische Überzüge verschiedener Art.) In diesem Zusammenhang weisen wir unsere Leser darauf hin, daß soeben ein Sonderdruck erschien der Arbeit von Hans Mäurer „Polieren und Glänzen von Aluminium in der Betriebspraxis“. Die Schrift ist erschienen im Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg., Preis DM 3.-. Mit tabellenmäßigen Übersichten sind darin die wichtigsten und gebräuchlichsten Verfahren zum Glänzen von Alu mit und ohne Stromquelle beschrieben.