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Moderne Kfz-Schilder zum neuen Jahr

Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass alle Kraftwagen, die ab Januar 2005 in Indien angemeldet werden, mit modernen, fälschungssicheren Kfz-Schildern ausgestattet sein müssen. Indische Hersteller hatten über ihren Verein, Association of Registration Plates Manufacturers of India, gegen die strikten Anforderungen der Regierung geklagt und vor Gericht argumentiert, dass dieser Schritt nur ausländischen Herstellern, wie Eric Utsch, Tonnjes und Real Mazon, helfen würde. Binnen zwei Jahren soll diese Entscheidung komplett implementiert sein. Schätzungsweise liegt der indische Markt für solche Sicherheitskennzeichen und Identifizierungssysteme in der Größenordnung von 800 Mio. bis eine Milliarde Euro. Man hofft, dass dieser Schritt zu einer Verminderung der Autokriminalität und des Missbrauchs für illegale Zwecke führt. Neuere Entwicklungen auf dem Oberflächentechniksektor werden sicherlich von solchen Produkten stark geprägt.

Beitrag über eine Diskussionsveranstaltung in Stuttgart

Die nunmehr dritte Veranstaltung des Kompetenznetzes Galvanotechnik fand am 1. Dezember 2004 am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart, statt. Dieses Mal stand die Diskussion über verschiedene aktuelle Themen im Vordergrund. Für die etwa 30 Teilnehmer gab es ein breites Spektrum an Themen zur Auswahl. Dazu gab es zu Beginn der Veranstaltung zunächst eine kurze Einführung, in der die Themen beschrieben und aktuelle Fragen zusammengestellt wurden. Das Interesse konzentrierte sich schließlich auf drei Bereiche:

– Vereinfachen / Maßschneidern von Prozessen,

– Ersatzstoffe in Schichten und Legierungen auf Grund gesetzlicher Anforderungen,

– Neue Schichten für neue Funktionalitäten.

Diese wurden in getrennten Gruppen diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden am Nachmittag jeweils vom Moderator zusammengefasst und allen Teilnehmern vorgestellt. Nachfolgend sind die wichtigsten Ergebnisse in Kürze aufgeführt.

Berlin und Brüssel

Ich glaube wirklich, dass wir nun nach Jahren stufenweiser Entwicklungen größere Veränderungen in der EU erfahren werden. In den vergangenen paar Wochen ist viel geschehen in Brüssel! Die gewählten Mitglieder des Europäischen Parlaments (MEP) haben echte Macht kennen gelernt und es hat ihnen gefallen. Viele glauben, dass durch erfolgreiches Drohen, die neuen Kommissare abzuweisen, die Dinge nicht mehr wie zuvor sein werden. Zum ersten Mal hat die EU ein Maß an echter Demokratie gezeigt. Von den Ministern in Berlin, Paris und London kamen verzweifelte Gesuche an die MEPs, nicht gegen die neuen Kommissare zu stimmen. Die meisten MEPs waren nicht nur taub hinsichtlich solcher Gesuche, sondern sie waren darüber sehr verärgert, weil sie darin eine Bedrohung ihrer Unabhängigkeit sahen. Der casus belli betreffs dem Italiener Rocco Buttiglione ist ebenso wichtig, da er hervorhebt, dass der religiöse Glaube, an dem Herr Buttiglione festhält, mit der EU-Verfassung scheinbar nicht vereinbar ist (dasselbe würde gewiss so sein, wenn er ein Moslem wäre). Somit haben wir einen Konflikt zwischen Kirche und Staat. Wo wird dies enden? Die Amerikaner haben ein wunderbares Rezept für solche Schwierigkeiten: nicht fragen – nichts sagen.

Bedeutung immaterieller Wirtschaftsgüter im Unternehmen und ihre Bewertung für Praktiker

Die Bedeutung von immateriellen Wirtschaftsgütern, also von Know-how und Spezialwissen, nimmt einen immer wichtigeren Platz im Wirtschafts- und Geschäftsleben ein. Besonders durch die stetig wachsende Informationstechnik mit ihren speziellen Technologien und der Geschwindigkeit mit der Neuentwicklungen aufeinander folgen, verlagern sich die gewichtigen Werte eines Unternehmens oft unbemerkt in den immateriellen Bereich. In vielen Unternehmen wird bei einer Untersuchung deutlich, dass der marktwirtschaftlichen Schutzrechtslage im Unternehmen, insbesondere im Rahmen eines Risiko-Managements (HGB, KonTraG), nicht die genügende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Man erkennt die Risiken einer unkontrollierten Verlagerung nicht und kann dadurch keine konkreten Maßnahmen einleiten. Die Zusammenhänge dieser Vorgänge haben einen Einfluss auf die Bewertung von Unternehmen. Damit kann möglicherweise die Frage beantwortet werden, warum bei Unternehmen so große Unterschiede bei ihrer jeweiligen Bewertung auftreten, obwohl die Größe des Unternehmens, wenn als Messlatte Umsatz und Bilanzsumme dienen, nahe- zu identisch ist.

Stark matrixbehaftete Proben stellen in der instrumentellen Ionenanalytik häufig ein Problem dar, da Überschusskomponenten die Analyse stören oder die zum Einsatz kommenden Geräte beschädigen können. Deshalb werden oft zeitaufwändige Probenvorbereitungsschritte angewandt, die häufig zu schlechter Reproduzierbarkeit neigen und die Analysenkosten erhöhen. Bisher wenig beachtete Methoden zur Ionenanalytik stellen die zweidimensionale Isotachophorese (ITP-ITP) bzw. die Kopplung zwischen Isotachophorese und Kapillarzonenelektrophorese (ITP-CZE) dar. Diese Verfahren zeichnen sich durch sehr geringe Matrixempfindlichkeit aus und sind prinzipiell auf alle ionischen bzw. ionisierbaren Analyten anwendbar. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst die Methodenentwicklung der zweidimensionalen ITP für eine Mischung von real existierenden Zusätzen in gebrauchten Nickelelektrolyten (used samples) vorgestellt. Darüberhinaus wird die ITP-CZE-Kopplung, welche einen Weg zur Analytik gering konzentrierter Zersetzungsprodukte erschließt, erstmalig für solche Elektrolyte vorgestellt.

Mikrotechnik, fortschreitende Miniaturisierung und Leichtbauweise bei höherer Effizienz benötigen immer weniger Konstruktionsmaterial und verlagern immer mehr Funktionen auf die Oberfläche [646]. Die Eigenschaften der Oberfläche und deren Modifikation durch Oberflächenbehandlungen ge- winnen dementsprechend ständig an Bedeutung. Besonders betrifft dies metallische Schichten und Schichtkombinationen und damit das gesamte Umfeld der mit ihnen zusammenhängenden Technik und Technologie. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in dem oben genannten Zeitabschnitt in technischen Fachzeitschriften aus dem gesamten Bereich der metallverarbeitenden Industrie rund 1000 Beiträge gefunden wurden, die Probleme der Oberflächentechnik in unmittelbarer oder mittelbarer Form ansprechen. Dazu wurden insgesamt 52 Fachzeitschriften gesichtet, davon 33 deutsche, zehn englische, vier russische, je zwei französische und polnische sowie eine italienische. 19 Zeitschriften befassen sich ausschließlich mit Oberflächentechniken, davon acht vorwiegend mit der Galvanotechnik.

Vor kurzem war in einer überregionalen Sonntagszeitung in Süddeutschland ein Interview mit dem Porsche-Chef Wendelin Wiedeking abgedruckt. Wiedeking zählt zu den erfolgreichsten Managern Deutschlands, der den angeschlagenen Sportwagenhersteller aus Stuttgart wieder zu dem wohl interessantesten und lukrativsten Automobilunternehmen weltweit gemacht hat – und das ohne die derzeit gebräuchlichen massiven Entlassungen oder Unternehmensverlagerungen in Billiglohnländer. Eine der dort getroffenen Aussagen bezieht sich auf die dringend notwendige Modernisierung der deutschen Unternehmenslandschaft. So spricht sich Wiedeking u.a. vehement gegen die stark zunehmende Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer aus. Seiner Meinung nach spielen dabei die Lohnkosten eher eine sekundäre Rolle, während vorrangig Steuervorteile und Subventionen den Ausschlag geben, woraus sich ein erheblicher Handlungsbedarf für die Politik in Deutschland und Europa ergibt. Zwar soll ein Aufbau von Industriezweigen vor allem in den europäischen Nachbarstaaten erfolgen, aber ein an Ausverkauf grenzender Abbau in Deutschland muss ungedingt vermieden werden. Eine Lösung, die Wiedeking anspricht, besteht in einer deutlich stärkeren Ausschöpfung der vorhandenen Entwicklungspotenziale und der Erzielung einer industriellen Wertschöpfung durch die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Bericht über ein Symposium der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts IZM

Sustainable Development ist seit den 1970er Jahren jener Begriff, der ein dauerhaft nachhaltiges Wirtschaften unserer Generation in sowohl ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Hinsicht anstrebt, ohne dabei die Lebensqualität der nächsten Genera- tionen zu beeinträchtigen. Da die Wirtschaft, sprich die Unternehmen, die mit ihren Massenherstellungen von nützlichen wie weniger nützlichen Produkten, je nachdem wie Angebot und Nachfrage den Markt bestimmen, auch gewaltigen Einfluss auf das Verhalten des Käufers vor und nach dem Kauf (Benutzung, Entwertung etc.) und folglich auf die Umwelt haben, spielen sie eine der wichtigsten Rollen im Prozess des nachhaltigen Wirtschaftens insgesamt.

Auch die Vorbehandlung trug zu den Umweltbelastungen bei. Die Seite der Emissionen in die Abluft wurde, wie bereits beschrieben, durch die Abkehr von den HKW und auf der Seite der Metallbearbeitung durch Verbesserung der Absorption von Stickoxiden entschärft. Die Rückkehr zu wässrigen Systemen bei der Reinigung und Entfettung war jedoch nicht überall ohne Schwierigkeiten möglich. Das alte Universalmittel der in den Galvaniken ehedem eingesetzten Abkochentfettung war keine probate Lösung wegen des Energiebedarfs und der erforderlichen Behandlung des resultierendenn stark alkalischen Abwassers – obwohl die Abkochentfettung auch heute noch das Mittel der Wahl ist, wenn verharzte Fette usw. allen anderen neuen Medien trotzen. Man hatte auch bei Vergleichen erkannt, dass Lösemittel aufgrund ihrer Oberflächenspannung auch Fette und Öle in sehr dünnen Kapillaren herauslösen, während die Abkochentfettung in diese Hohlräume nicht eindringt. Die ungewollte Folge ist, dass derartige Kapillaren bei maximaler Entfettung mit Lösemitteln Ursache für spätere Korrosion sein können, wenn ausreichend Feuchtigkeit durch einen darüber gelegten Lackfilm diffundiert ist, während der aus unvollkommener Reinigung bei der Abkochentfettung noch verbliebene Restfettfilm einen längeren Korrosionsschutz in der Kapillare vermittelt.

Nach nun schon alter Tradition veranstaltete die DGO-Bezirksgruppe Berlin/Brandenburg/Mecklenburg am 26. und 27. Januar ihre Berliner Wintertagung 2006 in bewährter Weise im Hotel Holiday Inn Berlin – Esplanade. Die Teilnehmerzahl von über Hundert, von denen rund 75 % von auswärts angereist waren, dokumentierte, dass die angebotene Themenauswahl offenkundig auf weitreichendes Interesse stieß. In einer kleinen Ausstellung offerierten fünf Fachfirmen ihre Produkte und Dienstleistungen über die gesamte Palette von Oberflächenbeschichtung über Galvanochemikalien, Mess- und Apparatetechnik bis hin zur Abwasseraufbereitung. Die regen Gespräche in den Pausen betrafen nicht nur den intensiven Erfahrungsaustausch, sondern wohl auch die Pflege der Fach-Kollegialität, ohne die eine Branche ihr Leben verlöre. Hierzu diente auch das Treffen der schon am Vortag angereisten Teilnehmer im Luisen-Bräu am Charlottenburger Schloss. Eine fachliche Ergänzung zu den Vorträgen am 26. Januar lieferte die sehr interessante Besichtigung des zweitgrößten Berliner Klärwerks in Waßmannsdorf, südlich vor den Toren der Stadt, am Vormittag des 27. Januars.

Im Zuge der galvanischen Nickelabscheidung erfolgt durch die Elektrolytausschleppung ein Austrag von Komponenten der Prozesslösung in das Spülsystem und von dort, zum größten Teil, in die Abwasserbehandlung. Stoffverluste sind dadurch vorgegeben, denn bei der abwassertechnischen Behandlung dieses Teil- stroms mit Kalk entstehen schwermetallhaltige Neutralisationsrückstände (Galvanikschlamm) mit komplexer Zusammensetzung. Wegen dieser Zusammensetzung des Galvanikschlamms können die in ihm enthaltenen Wertstoffe nicht mehr stofflich genutzt werden und gehen somit dem Wirtschaftsprozess verloren. Durch eine separate Behandlung dieses Teilstroms mit Natronlauge als Fällungsmittel lassen sich so genannte Monoschlämme erzeugen, die einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können. Hierfür ist allerdings der Einsatz zusätzlicher Ausrüstungen (separater Behandlungsbehälter und zusätzliche Filterpresse) erforderlich. Wegen der Aufbereitungskosten ist die Verwertung von nickelhaltigen Monoschlämmen für den Abfallerzeuger (Oberflächenbeschichter) in der Regel mit Kosten verbunden. Zur sicheren Einhaltung der behördlichen Vorgaben im behandelten Abwasser (Konzentration an Ni2+ < 0,5 mg/l) werden in vielen Fällen noch Selektivionenaustauscher (Ionenaustauscher mit IDE-Harzen) als so genannte Polizeifilter der Fällung nachgeschaltet, um Schwermetallreste aus dem Filtrat (behandeltes Abwasser) abzutrennen.

Ein Arbeitsplatz ohne Computer, ohne Telefon und ohne Handy grenzt an Anachronismus. Die wesentliche Arbeit wird heute per Knopfdruck mit Orientierung am Monitor vollzogen. Automatische Speicher protokollieren den Produktionsablauf, geben bei Störungen Signal und ermöglichen den Abruf von Betriebs-Protokollen aller Art, anhand derer die einzelnen Fertigungsvorgänge nachgelesen, nachgeprüft und nachvollzogen werden können – so lange die Kalibrierung einwandfrei ist. Anstatt der sich drehenden Zahnräder oder strömenden Medien sieht der Bediener Zahlen und Flussdiagramm auf seinem Bildschirm – vielleicht zur Verschönerung mit Palmen und sonnigem Strand als Bildschirmschoner unterlegt. Der Arbeitsplatz bei möglichst kurzer – aber selbstverständlich voll bezahlter – Arbeitszeit soll den Mitarbeiter nur minimal belasten, damit ihm noch ausreichend Kräfte für die oft recht anstrengenden Freizeitbeschäftigungen bleiben. Sauberkeit und Sicherheit sind wesentliche Prämissen, die neben der gesundheitlichen Schonung des Personals viele deutsche Arbeitsplätze charakterisieren. Die Arbeit im virtuellen Umfeld vor dem Bildschirm kommt diesen Wünschen entgegen und reduziert auch die Unfallgefahr auf ein Minimum, so dass dem Mitarbeiter genügend Ressourcen verbleiben, beim Bungy-Jumpen, Skispringen usw. gesundheitliche Risiken zu erproben.

Very few papers on the topic of photochemical machining (PCM) are available in the Annals of the CIRP or elsewhere and this is the first time, that PCM has been the subject of a CIRP Keynote Paper. It therefore appears, that PCM is not as well understood or publicised as many of the other non-conventional machining techniques such as electrodischarge machining (EDM), electrochemical machining (ECM) and laser beam machining (LBM). This is one of the reason, that PCM has been the subject of the following Keynote Paper of the CIRP (Collège International pour la Recherche en Productique). The Paper appeared in 2004 (CIRP publ., 53 (2004)2, p. 559). Using techniques similar to those employed for the production of copper printed circuit boards and silicon integrated circuits (Tab. 1), the PCM industry currently plays a valuable role worldwide in the production of a very wide range of precision parts and decorative items [1].

Wenn man ein paar Tage lang zu Hause ist, weil man alten Urlaub abfeiern muss und Wegfahren nicht lohnt, dann sollte man etwas für seine Kondition tun und joggen, walken Rad fahren oder schwimmen. Stattdessen siegt dann der innere Schweinehund, man bleibt am Frühstückstisch sitzen und liest die Zeitung ausführlicher als üblich. Das ist wahrscheinlich immer ein Fehler, aber in den letzten Tagen habe ich das geradezu als Strafe empfunden, nicht nur, weil meine Zeitung nicht gerade zu den führenden in Deutschland gehört. Oben rechts auf der Titelseite findet sich die Anregung von Wirtschaftsverbänden, den 1. Mai als Feiertag zu streichen, um die Produktivität in Deutschland zu steigern. Auf der zweiten Seite wird doppelt so lang darüber geschrieben, dass die Bundesregierung mit einem dauerhaften Konjunkturaufschwung rechnet. Im Wirtschaftsteil steht, dass DaimlerChrysler und Bosch höhere Gewinne erwarten. EnBW kündigt an, nach einem guten Betriebsergebnis jetzt neue Stellen zu schaffen – und Siemens entlässt in der Kommunikationssparte weitere tausend Mitarbeiter und erklärt, dass das vielleicht noch nicht das Ende ist. Außerdem sind die Spritpreise gegenwärtig so hoch wie im ganzen Jahr noch nicht. Kürzlich hat jemand in einem Zeitungskommentar das Verhalten mancher Firmen als unappetitlich bezeichnet; das erscheint mir ein ganz passender Ausdruck. Und ich habe ein gewissen Verständnis dafür, wenn junge Paare keine Kinder in eine solche Welt setzen wollen – Elterngeld hin oder her.

Festkolloquium zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dimigen

Am 21. Februar 2006 wurde am Fraunhofer-Insti-tut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig ein Festkolloquium anlässlich des 70. Ge- burtstags von Prof. Dr. Heinz Dimigen abgehalten. Prof. Dimigen war Gründer und langjähriger Leiter dieses Instituts. Mehr als hundert ehemalige Kollegen aus der Branche hatten diese Gelegenheit wahrgenommen, nach Braunschweig zu kommen und mit dem Jubilar gemeinsam zu feiern. Zu den Gästen zählte auch der Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, MinRat Wilfried Kraus. Auch Institutionen wie die VDI Technologiezentrum GmbH, Vereine wie die DGM, die EFDS und der VDMA sowie die Leiter von zahlreichen Forschungseinrichtungen und Hochschulinstituten waren mit hochrangigen Vertretern präsent und überbrachten Grüße. Prof. Bräuer, Gastgeber und heutiger Leiter der Fraunhofer Institute IST, Braunschweig, und FEP, Dresden, eröffnete die Veranstaltung mit einer Würdigung der Verdienste des Jubilars.

ericht über eine Veranstaltung des neuen Inplas in Dresden

Am 22. März 2006 fand in Dresden am Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP die Auftaktveranstaltung des Kompetenznetzes industrielle Plasma-Oberflächentechnik e.V. (Inplas) statt. Mehr als 70 Fachleute aus Forschung und In- dustrie waren gekommen, um sich über die Ziele und Möglichkeiten des Netzwerks zu informieren und einen Einblick in neueste Forschungsergebnisse und Entwicklungen auf diesem Gebiet zu bekommen.

Zerspanwerkzeuge für die innovative Fertigung unterliegen höchsten Beanspruchungen. Adhäsiver und abrasiver Verschleiß, Oxidation und Tribooxidation treten gleichermaßen in den verschiedenen Applikationen auf, wenn auch mit unterschiedlicher Ausprägung. Durch eine Beschichtung soll die Oberfläche optimal an die Anforderungen der je- weiligen Anwendung angepasst werden [1]. Dies geschieht immer unter der Vorgabe, die Verlustfaktoren Reibung und Verschleiß zu reduzieren. Hohe Druck- und Scherfestigkeit, hohe Diffusionsbeständigkeit, hohe thermische und chemische Stabilität, hohe Härte, hohe Warmhärte und gutes Reibverhalten sind Anforderungen, die an Schichten für die Hart-, Trocken-, und Hochgeschwindigkeitsbearbeitung sowie andere innovative Fertigungsverfahren gestellt werden. Die Gewichtung der einzelnen Merkmale innerhalb eines Schichtsystems wird durch die jeweilige Applikation bestimmt. Um den unterschiedlichen Anforderungsprofilen gerecht zu werden, wurden im Bereich der Beschichtungstechnik die verschiedensten Entwicklungen vorangebracht. Harte, mehrlagige, nanostrukturierte Verschleißschutzschichten sowie Gradientenschichten mit und ohne integrierten reibmindernden Festschmierstoffschichten, sowie komplexe, oxidations- beständige Schichten und metastabile Systeme zählen zu diesen Entwicklungen. Sputterprozesse mit hochenergetischen Plasmen wie das High Ionization Sputtering (H.I.S.) und High Ionization Pulsing (H.I.P.) eröffnen ein weites Feld an neuen Schichtwerkstoffklassen, Schichtwerkstoffen und Werkstoffkombinationen, das bisher mit konventioneller PVD-Technik nicht erschlossen werden konnte. Kristalline PVD-Oxidschichten in anwendungsspezifischer Modifikation werden erstmals mit metastabilen Hartstoffsystemen zu neuen, leistungsfähigeren Systemen der Zukunft kombiniert werden können.

Die Verwendung von Plasma als Werkzeug ist viel älter, als wir denken. Schon in grauer Vorzeit nutzten es die Götter in seiner natürlichen Form als Blitz entweder zur Bestrafung von Frevlern oder auch bei Kompetenzstreitigkeiten untereinander. Die Mythologie liefert uns dafür zahlreiche eindrucksvolle Beispiele. Auch in historischer Zeit galt der Blitz lange noch als Strafe höherer Mächte und der, den er traf, hatte dies durch seinen Lebenswandel oder seine geistige Einstellung selbst verschuldet. Richtig gezähmt wurde der Blitz erst durch Benjamin Franklin (1706 bis 1790), der den Blitzableiter erfand. Das Plasma war damit ein wenig kontrollierbarer geworden.