Die Elektronik wird immer smarter. Baugruppen, Multi-Funktionale-Boards und Sub-Module erhalten zunehmend Intelligenz (KI/AI) – eine Firmware mit einer Schnittstelle zur individuellen und kundenspezifischen Konfiguration (Customizing).
Es scheint, dass die virtuelle Welt immer mehr im Kontrast zur realen Welt steht. Auch wenn die virtuelle oder digitale Welt nicht überall eine Dominanz erreicht hat – wer spricht denn noch von ‚Second Life' – gibt es genügend andere Parallel-Welten im Internet und anderswo.
Schauen wir aber einmal aus dem Jahr 2023 zurück auf die reale Welt. Denn das hält für uns einige Jubiläen bereit:
- 200 Jahre ‚Ode an die Freude' (in der Version mit Chor von Beethovens 9. [1, 2])
- 120 Jahre Harley Davidson
- 80 Jahre Leiterplatte
- 30 Jahre recyclinggerechte Leiterplatte – TWINflex
- 25 Jahre PLUS vom Eugen. G. Leuze Verlag
Die Leiterplatte – eine stete Konstante in der Elektronik-Welt
Die PLUS wird ein viertel Jahrhundert alt. Und die Leiterplatte 80 Jahre. Gespiegelt an den technischen Fortschritten klingt 80 Jahre dann doch irgendwie nicht wirklich alt. Die Leiterplatte scheint aber dennoch eine stete Konstante in der Elektronik-Welt zu sein. Ich denke, dass wir hier noch einiges Neues zur und rund um die Leiterplatte in der PLUS dieses Jahr lesen können. Ich bin schon gespannt. Und möchte dem an dieser Stelle auch nicht vorgreifen.
Somit möchte ich nun Ihren Blick zunächst einmal auf andere Bereiche der Elektronik lenken.
Aus Wikipedia entnehmen wir, dass „die Elektronik ein Hauptgebiet der Elektrotechnik ist. Sie ist die Wissenschaft von der Steuerung des elektrischen Stromes durch elektronische Schaltungen, das heißt Schaltungen, in denen mindestens ein Bauelement aufgrund von Vakuum- oder Halbleiter-Leitung funktioniert. Elektronische Elemente verhalten sich nichtlinear, während das Verhalten anderer elektrischer (nicht-elektronischer) Elemente als linear bezeichnet wird.“
Die Elektronik umfasst inzwischen ein weites Feld:
Dazu gehören die Mikroelektronik, Nanoelektronik, Optoelektronik, Leistungselektronik und weitere sowie deren Kombination.
Inzwischen hat sich auch auf Grund der wirtschaftspolitischen Definitionen die Mikroelektronik als eine Art Oberbegriff der ‚zukunftsweisenden' Elektronik-Technologien so gut wie manifestiert, so dass innovative Bereiche wie die Optoelektronik, welche auch gerade in Deutschland eine bedeutende Rolle spielt, sich diesem Oberbegriff unterordnet. Sehen wir es positiv, wenn die Gießkanne aus Brüssel auch diese Bereiche versorgt.
In meiner Kolumne aus dem letzten Jahr bin ich bereits auf das Thema Chips Act eingegangen:
- Wird neben Intel, Infineon und Bosch auch der Rest der Elektronik-Branche bedacht und gefördert?
- Wird Magdeburg neben Dresden eine neue Hochburg der Mikroelektronik? 2023 wird es zeigen.
- Welche neuen Allianzen und Treiber für die Elektronik-Industrie wird es geben?
- Werden es Intel und Tesla sein? Oder auch Bosch und Infineon mit Volkswagen??
- Interessant wird es sein, wie weit die Mikroelektronik auch den Rest der Elektronik-Branche nachzieht. Und vor allem, wird die Hightech-Elektronik der dafür benötigten passiven und optischen Bauelemente und der Hightech-Leiterplatten auch in Serie aus Deutschland bzw. Europa kommen? Das werden uns die nächsten Jahre zeigen.
Hoffen wir auf ein besseres Jahr 2023 und nicht auf eine Wiederholung von vor hundert Jahren – der Hyperinflation in der Weimarer Republik (1923).
Lassen Sie uns ganz im Sinne von Schiller und Beethoven und deren ‚Ode an die Freude' hoffen, dass das Jahr 2023 zu einem guten Jahrgang werden wird.
Man kann das ja auch mal so sehen.
Herzliche Grüße
Jan Kostelnik