Am 11. Dezember verstarb im Alter von 86 Jahren Dr. Hannes Androsch, schillernde Persönlichkeit der österreichischen Politik und Aufsichtsratsvorsitzender des österreichischen Unternehmens AT&S.
Hannes Androsch übernahm 1994 mit Partnern den bedeutenden Hersteller von IC-Substraten von der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG). Androsch war als Mitglied der sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) zwischen 1967 und 1981 Abgeordneter des Nationalrats, mehrere Jahre Finanzminister und Vizekanzler der österreichischen Republik. In Folge langjähriger Gerichtsverfahren wurde er Ende der 1980er Jahre rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung verurteilt und musste mehrere seiner Ämter aufgeben.
Bei der Bekanntgabe seines Todes hoben der Aufsichtsrat und Vorstand von AT&S Androschs Engagement für Bildung und Forschung hervor. Unter anderem hatte er von 2003 bis 2013 den Vorsitz des Universitätsrats der Montanuniversität Leoben inne, war zwischen 2005 und 2020 Mitglied des Senats der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, zwischen 2007 bis 2021 Aufsichtsratsvorsitzender des österreichischen Forschungsinstituts AIT und von 2010 bis 2020 Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung.