Auf der Lopec 2023 (28.2. bis 2.3. in München) präsentierte die OE-A (Organic and Printed Electronics Association) die 9. Ausgabe ihrer Roadmap für die flexible und gedruckte Elektronik. Mit ihrer neuesten Roadmap gibt die international aufgestellte Arbeitsgemeinschaft im VDMA einen Ausblick auf die Zukunft der Branche und die Trends der wichtigsten Märkte.
Laut Stan Farnsworth, OE-A Vorsitzender und Chief Marketing Officer von PulseForge (USA), habe sich seit der letzten Ausgabe der Roadmap viel getan und die gedruckte, flexible und hybride Elektronik Einzug in eine Vielzahl von Produkten und Märkten gehalten.
Das Whitepaper‚ OE-A Roadmap for Flexible, Organic and Printed Electronics‘ bietet einen Einblick in die zunehmende Marktreife. Mehr als 100 Experten der OE-A haben neben den neuesten Entwicklungen detaillierte kurz- und langfristige Vorhersagen für ihre Absatzmärkte beigesteuert. Zu den wichtigsten Abnehmermärkten zählen die Automobilindustrie, Unterhaltungselektronik, Gesundheitswesen, Verpackung, Gebäudetechnik und das Internet der Dinge (IoT).
Im Automobilsektor wird die Technologie unter anderem für Rücklichter genutzt. Inzwischen haben die OLEDs auch den Fahrzeug-Innenraum als dreidimensionale Displays und Beleuchtungskonzepte erreicht. Das Gleiche gilt für Sensoren mit Touch-Oberflächen. In der Unterhaltungselektronik gewinnt die gedruckte Elektronik als Schnittstelle an Bedeutung. Smartphones mit faltbaren Displays erfreuten sich wachsender Beliebtheit. In der Gesundheitsbranche finden intelligente Pflaster zur Überwachung von Vitalfunktionen, wie Herzschlag und Atmung, an Bedeutung. Smart Labels in der Logistik überwachen die Temperatur und Erschütterungen bei empfindlichen Gütern. Beim Wachstumstreiber IoT kommen RFID- und NFC- Label sowie Smart Tags, die GPS enthalten, zum Einsatz. Anlagen mit organischer und großflächiger, gedruckter Photovoltaik werden auf Dächern und Fassaden eingesetzt.
Die Ergebnisse der halbjährlichen OE-A- Geschäftsklima-Umfrage für 2023 bestätigen die Erwartungen des weiteren Wachstums der Branche. In diesem Jahr rechnen die OE-A-Mitgliedsfirmen mit einem Umatzzuwachs von 18 % bei den Anwendungen für die flexible und gedruckte Elektronik. Der Ausblick auf 2024 geht von einem ähnlichen Anstieg um 19 % aus. Damit ist er weniger optimistisch als im Herbst 2022 (+24 %), worin sich negative Effekte wie die Unterbrechungen in den lange etablierten globalen Lieferketten spiegeln. Mehr als 73 % der OE-A-Mitglieder rechnen mit weiteren Disruptionen und Preisanstiegen infolge höherer Energiekosten, Inflationseffekten und Schwierigkeiten bei der Komponentenbeschaffung. Doch die Zeitspanne bis zum ‚Back-to-normal‘-Geschäft wird als relativ kurz vorausgesehen. Die Hälfte der befragten OE-A-Mitglieder (57 %) erwartet eine Erholung innerhalb der nächsten zwölf Monate. Auch die steigende Nachfrage seitens der Kunden, speziell in den USA und Europa, gibt im Vergleich zum Oktober 2022 Anlass zur Zuversicht.