Bericht vom VDI-Expertenforum in Berlin
Auf dem am 24. Juni 2014 durchgeführten Forum beschäftigten sich die circa 110 Teilnehmer mit der neuen VDI-Richtlinie 4800 Blatt 1. Die 30seitige Richtlinie geht über das klassische Umweltmanagement hinaus, da sie mit Hilfe einer umfassenden unternehmensstrategischen Betrachtung von Produkten und Produkt-Service- Systemen über den gesamten Lebensweg hinweg große Ressourceneffizienz-Potenziale aufzeigt. Sie bildet den Rahmen der VDI-Richtlinienfamilie zu Ressourceneffizienz. Sie definiert und erläutert praxisnah wesentliche Begriffe und Rahmenbedingungen, methodische Grundlagen und setzt sich mit möglichen Zielkonflikten von Ressourceneffizienz auseinander. Es werden Strategien aufgezeigt, mit denen sich Ressourcen-Effizienzmaßnahmen in die Praxis umsetzen lassen. Somit soll sie Unternehmen und Dienstleistungsanbietern Hilfestellung und Anregung geben, Potenziale für Verbesserungen zu identifizieren. Das VDI-Expertenforum informierte über die Inhalte und die Anwendungsmöglichkeiten der Richtlinie.
H. Wendenburg (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin) betonte in seiner Begrüßungsrede, dass Ressourceneffizienz bei denen anfängt, die ein Produkt gestalten. Das Thema muss aber auch in der Gesellschaft aufgenommen werden. Die VDI-Richtlinie ist dazu ein wichtiger Meilenstein, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit umzusetzen. J. Giegrich (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH) hob hervor, dass die Diskussion über die Ziele der Nutzung natürlicher Ressourcen sehr komplex ist und eigentlich erst begonnen hat. Die Richtlinie soll auch bei der Beantwortung der Frage helfen, welche Eingriffe in Umwelt und Ökosysteme akzeptabel sind.
B. Bongardt (Naturschutzbund Deutschland e. V., Berlin) stellte die Ressourceneffizienz aus Sicht eines Umweltverbandes dar.