Pilot-Reinigungsanlage für Training in der industriellen Teilereinigung

An der 6-Kammer-Reinigungsanlage können die Trainingsteilnehmer die Reinigungsparameter optimieren

Für industrielle Reinigungsprozesse und Qualitätssicherung bei der Bauteilherstellung liegt viel theoretisches Wissen vor. Nun besteht auch die Möglichkeit, das Beherrschen von komplexen Prozessketten in der Bauteilreinigung zu trainieren, und zwar im neuen Lernlabor für die Industrielle Teilereinigung, dem LinTR.

Gefördert durch die Fraunhofer Academy arbeiten das Fraunhofer IPA, das Fraunhofer IVV Dresden und das Fraunhofer IWS unter Leitung des Fraunhofer FEP an der Konzeption und Umsetzung der erweiterten Trainingsmöglichkeiten. Das Trainingskonzept ist modular aufgebaut. Je nach Anforderung der Teilnehmer wird z. B. ein dreitägiges Kompaktseminar angeboten oder auch eine berufsbegleitende Qualifizierung. Für das Training der praktischen Fähigkeiten stehen Labore bei allen vier Projektpartnern zur Verfügung, u. a. ein Laserlabor am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden. Spezielle Labore zu den Themen Reinraum und Partikelsauberkeit bietet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart. Die Simulation und praktische Umsetzung von Spritzreinigungen stehen u. a. in den Laboren des Fraunhofer IVV Dresden bereit.

Standardisierte Ausgangsbedingungen

Am Fraunhofer FEP wurde im Rahmen des Projektes die vorhandene Reinigungstechnik um eine Mehrkammer-Reinigungsanlage zur wässrigen Ultraschallreinigung erweitert. Die Anlage hat pro Becken ein Fassungsvermögen von 100l. Die Anlage ermöglicht die Ansteuerung einzelner Ultraschall-Generatoren. Dadurch können Richtung, Frequenz und Leistung des Ultraschalls und damit auch die Reinigungswirkung variiert werden. Über eine Automatik ist auch die Abfolge der Reinigungsprozesse in den sechs Becken frei einstellbar. Es werden verschiedene Reinigungsverfahren und auch Prüfmethoden praktisch angewandt. Dazu wurde ein spezielles zweiteiliges Testbauteil entwickelt, das typische Geometrien und Materialien industrieller Bauteile, wie z. B. verschiedene Bohrungen, Kanten und Verschraubungen sowie Materialkombinationen aus Metall, Kunststoff und additiv gefertigten Komponenten enthält. Die Trainingsteilnehmer optimieren in der Mehrkammeranlage die Reinigungsparameter für diese Normbauteile. Das Normbauteil wird dafür mit produktionsrelevanten, typischen Substanzen (Schmieröl, Kühlschmiermittel und Schleifpasten) standardisiert verunreinigt und anschließend mit verschiedenen Methoden bearbeitet. Die standardisierten Ausgangsbedingungen ermöglichen eine vergleichende Analyse der verschiedenen Verfahren und zeigen Grenzen und Möglichkeiten der Methoden am praktischen Beispiel. Die Mehrkammer-Reinigungsanlage soll bis Ende des Jahres für erste praktische Reinigungsprozesse zur Verfügung stehen.

  • Titelbild: An der 6-Kammer-Reinigungsanlage können die Trainingsteilnehmer die Reinigungsparameter optimieren
  • Ausgabe: Oktober
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Dipl.-Ing. Viola Krautz
  • Link: https://www.fep.fraunhofer.de/
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