Dank smarter Elektronik und KI/AI entwickelt sich auch die Robotik weiter. Im Jahr 2025 stehen Smart Human Robots an der Schwelle zum breiten industriellen Einsatz – vor allem in der Produktion.
Ein gutes Jahr ist seit meiner Kolumne zum Thema Smart World vergangen.[1] Es hat sich in der Zwischenzeit sehr viel getan – ein Grund für mich, dieses Thema speziell mit Blick auf die Smart Robotics jetzt wieder aufzugreifen.
Dieses Mal geht es um die Entwicklungen rund um die Spezies der Human Robots. Die Technik hat sich rasant weiterentwickelt. Diverse Human Robots aus Asien – hier sind vor allem Japan und China zu nennen – sowie aus den USA sehen nicht nur aus wie menschliche Vorbilder, sondern bewegen sich auch teilweise sehr gekonnt (elegant wäre vielleicht etwas übertrieben – aber einige ‚Moves' sehen denen heutiger Party-Genossen sehr ähnlich). Diverse Videos kann man in den sozialen Medien bereits ansehen. Und wir gehen einmal davon aus, dass es keine KI-generierten Sequenzen sind.
Abb. 1: Human Robots auf der Tanzfläche
Abb. 2: Humanoider Roboter ‚Figure 02‘ des kalifornischen Unternehmens Figure, der im Werk von BMW in Spartanburg (South Carolina, USA) getestet wird
Die Grundbausteine sind smarte Elektronik, Sensorik, Materialien und Software
Smarte Robotik – in dem Fall die Human Robotics – ist kein klassischer Maschinenbau mehr. Wesentliche Eigenschaften werden durch die Verwendung Smarter Materialien und Smarter Elektronik (z. B. für die Sensorik – siehe Abb. 3 mit ‚Fingerspitzengefühl'), Smarter Aufbaukonzepte (Beyond Human … 360°+) und nicht zuletzt durch den Einsatz Smarter Daten und KI bestimmt.
Bei Exoskeletten taucht immer schnell die Frage ‚Fluch oder Segen' auf, und dies ist auch eine Weltanschauung wie beim Jizai-Projekt [1]. Bei ethischen Fragen bestehen enorme Unterschiede (z. B. zwischen Japan und Europa). Beim Einsatz von Human Robots ist das eher gar kein Thema mehr – es sei denn, die Ethikkommissionen sehen das anders und erheben die Roboter in den Status eines ‚menschlichen oder menschenähnlichen Subjekts' … dazu fehlt mir aber jetzt die Fantasie.
Vielleicht ist es ja auch gerade die bedingungslose Verfügbarkeit der technischen Helfer und somit auch eine Ironie der Geschichte, dass erste Human Robots (etwa bei Tesla oder BMW Spartanburg) ihre Arbeit aufnehmen, während zeitgleich mehrere Zehntausende Mitarbeiter in der Industrie, vor allem in der Automobilindustrie (siehe VW) freigesetzt werden. Natürlich sollen und werden diese Roboter nicht nur, wie in der Tesla-Präsentation, als Küchenhilfe zum Eieraufschlagen eingesetzt werden, sondern in vielen Industriebereichen. Dabei geht es vor allem um Wirtschaftlichkeit und Automatisierbarkeit im ökonomischen Sinne. Auch hierzu finden sich im Internet Videos, die dies eindrucksvoll demonstrieren.[3]
Abb. 3: Human Robots mit Fingerspitzengefühl
Abb. 4: ‚Figure 02‘ bei seiner Arbeit für BMW in Spartanburg
Bleiben wir aber bei den technischen Anforderungen. Human Robots werden nicht nur körperlich schwere Arbeiten übernehmen und monotone oder stupide Vorgänge ‚abarbeiten'. Sie werden auch hochpräzise Arbeiten verrichten – intelligente Sensorik und Software werden dabei immer dominanter. Aber Software und KI-Chips sind eben nicht alles.[5][6] Die technischen Fähigkeiten der Human Robots entwickeln nach wie vor Menschen, also gut ausgebildete Fachleute. Ich habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es dazu vor allem technischen Verständnisses bedarf … Ingenieurswissen! Das allgemeine Verständnis von Kausalitäten aus den Bereichen Mathematik, Physik und Chemie sind wichtige Grundlagen. Sonst überlassen wir die Innovation – wieder einmal – anderen.
Die einstigen Paradedisziplinen in Mitteleuropa wie Maschinenbau, Elektronik und Elektrotechnik sind also gefordert. Vielleicht arbeiten Sie, liebe Leser, längst an einem Projekt zu Human Robots hier in Europa, welches bevorzugt zivilen Zwecken zugute kommen soll.
Lassen Sie es mich wissen.
Man kann das ja auch mal so sehen – in einer smarten Welt.
Herzliche Grüße
Jan Kostelnik
www.tebko.de
Quellen
[1] Jan Kostelnik, PlattenTektonik ‚Smart World', PLUS 1/2024 (S. 86).
[2] Screenshot Tesla-Präsentation, 14.12.2023, ‚Optimus - Gen 2 | Tesla', Video (Youtube), www.youtube.com/watch?v=cpraXaw7dyc (Abruf: 25. Juni 2025).
[3] Nachrichten über Künstliche Intelligenz‚ 19.11.2024, ‚Tesla Optimus ‚GEN 3'. Humanoide Hände enthüllen NEUE 22 Achsen AI Tech (MELTANT α + β ROBOT)', Video (Youtube), www.youtube.com/watch?v=qgAw5eU9sjY (Abruf: 25. Juni 2025).
[4] https://www.bmwgroup.com/de/news/allgemein/2024/humanoide-roboter.html (Abruf: 25. Juni 2025).
[5] ‚AI wird in Zukunft das Programmieren durch Programmierer (Software-Spezialisten) unnötig werden lassen“, Keynote 18.März 2024, San Jose, CA, Jensen Huang Founder and CEO NVIDIA GTC 2024.
[6] Jan Kostelnik, PlattenTektonik ‚ Layouter und Designer stehen vor KI- und Robotik-Herausforderungen ', PLUS 5/2024 (S. 548).