Lithium-Akkus: BAM entwickelt Referenzmaterial für Kathodenmaterial

Lithium-Akkus: BAM entwickelt Referenzmaterial für Kathodenmaterial

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat das weltweit erste zertifizierte Referenzmaterial für Kathodenmaterial von Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. Es erlaubt, die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung im Bereich der derzeit leistungsstärksten und erfolgreichsten Batterietypen weiter voranzutreiben.

Gleichzeitig ermöglicht es, Recyclingverfahren zu verbessern und damit Recyclingquoten, wie sie die künftige EU-Batterieverordnung vorschreibt, einzuhalten und so die Nachhaltigkeit von Lithiumbatterien zu steigern. Kathoden sind ein entscheidender Bestandteil von elektrischen Batterien und spielen eine Schlüsselrolle für die Leistungsfähigkeit und Effizienz von Energiespeichersystemen.

Kathoden sind ein entscheidender Bestandteil von elektrischen Batterien

Um die Leistung von Batterien weiter zu verbessern, ist es unerlässlich, hochwertige Kathodenmaterialien und ihre exakte Zusammensetzung bis auf die Partikelebene zu kennen. Bisher fehlte ein Referenzmaterial, das es erlaubte, die Zusammensetzung und damit auch die Qualität und Leistungsfähigkeit von Kathodenmaterial zu überprüfen und zu vergleichen. Die BAM schließt diese Lücke jetzt. Entwickelt wurde das Referenzmaterial im engen Austausch mit der Batterieindustrie und abgestimmt auf deren Bedürfnisse. Es besteht aus Nickel-Mangan-Cobalt-111 Kathodenmaterial, welches in Lithium-Ionen-Systemen verbaut ist. Es werden die exakten Massenanteile für Lithium, Nickel, Mangan, Cobalt und weitere sieben Bestandteilen angegeben, dazu die Partikelgrößenverteilung und die spezifische Oberfläche des Pulvers.

Das Referenzmaterial kann künftig als verlässlicher Maßstab für die Charakterisierung und Bewertung von Kathodenmaterial des Nickel-Mangan-Cobalt-Typs dienen.Zugleich ermöglicht es Unternehmen, die Qualität von Kathodenmaterial schon bei der Herstellung zu kontrollieren, es miteinander zu vergleichen und kontinuierlich zu verbessern. Auch der Anteil von Cobalt, dem teuersten Kathodenmaterial, kann jetzt bestimmt und optimiert und so die Herstellung des Akkus wirtschaftlicher und ohne Verunreinigungen gestaltet werden. Besondere Bedeutung erlangt das Referenzmaterial durch die vom EU-Parlament kürzlich beschlossene neue EU-Batterieverordnung, die feste Recyclingquoten für Bestandteile von Lithium-Ionen-Batterien vorschreibt. Mit dem Referenzmaterial können Kathodenmaterialien wie Cobalt, Nickel und Mangan in Altbatterien identifiziert, sortiert und auf Qualität und Wiederverwendbarkeit überprüft werden.

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