Herkömmliche flüssige Energieträger auf fossiler Basis werden wir noch eine Weile benötigen, aber irgendwann sind diese Ressourcen natürlich erschöpft. Dass dies jedoch weder Versorgungsengpässe noch Energiekrisen auslösen wird, führen die Experten auf eine ganz neue Generation flüssiger Energieträger zurück, die längst in den Startlöchern steht.
Innovative Technologien wie z. B. das Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) werden den Energiemix in Deutschland weiter in Richtung Treibhausgasneutralität und Klimaschutz lenken.
Der Grund für die umweltschonenden Eigenschaften dieser flüssigen Energien liegt im Herstellungsprozess mit Hilfe regenerativ gewonnenen Stroms. Damit markiert PtL einen echten Quantensprung gegenüber der rein fossilen Ära, ohne jedoch ein neues Prozedere bei Transport und Distribution zu erfordern.
Für die Qualitätskontrolle der Lieferlogistik kann ein bereits heute praxiserprobtes Instrumentarium genutzt werden: Das RAL-Gütezeichen Energiehandel bleibt bei Transporten der so genannten E-Fuels das anerkannte Prädikat zur Absicherung von zuverlässigen Lieferungen sowie korrekten Mess- und Abrechnungsvorgängen.
Auch andere Energieformen wie Gas (Power-to-Gas, PtG) oder Wärme (Power-to-Heat, PtH) können mit ähnlicher Technologie wie PtL beispielsweise bei künftigen Überschüssen von grünem Strom klimaneutral erzeugt werden. PtX lautet deshalb der Oberbegriff dieser Verfahren, deren Ausbau laut einem aktuellen Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) insgesamt das Potenzial für 1,2 Mio. neue Arbeitsplätze und einen Wertschöpfungseffekt in Höhe von 80 Mrd. Euro bereithält.
Voraussetzung ist laut IW, dass europaweit geeignete politische Rahmenbedingungen geschaffen werden: „Die EU hat die Chance, sich als führender Anbieter der zukunftsträchtigen, nachhaltigen PtX-Technologien zu positionieren“, so die Autoren des Gutachtens: „Der Hochlauf der Produktion von strombasierten Energieträgern hat ein enormes Potenzial sowohl für die europäische Wirtschaft als auch für die Produktionsstandorte.“