Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) hat die Entwicklung der Preise für die Energieträger Erdgas, Öl, Steinkohle sowie Strom für die Jahre 2026 und 2030 in mehreren Szenarien untersucht.
Dabei werden die Strom- und Gasnachfrage, die Verfügbarkeit russischer Importe und der Ausbau der erneuerbaren Energien variiert. Die Entwicklung der Gaspreise in Europa hängt vom Umfang der Energieimporte aus Russland und der Entwicklung der Gasnachfrage ab. Gelingt es, die Gasnachfrage deutlich zu senken und sind Importe zumindest teilweise verfügbar, könnten die Gaspreise bis 2030 etwa auf historische Werte zurückgehen. Gelingt es nicht, die Gasnachfrage zu reduzieren, würden die Gaspreise auch im Jahr 2030 darüber liegen. Die Großhandelsstrompreise liegen mittelfristig in allen Szenarien deutlich über den historischen Preisen. Das zeigt das Gutachten „Szenarien für die Preisentwicklung von Energieträgern“ des EWI im Auftrag des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS). Das EWI-Gutachten bildet eine Grundlage für das Impulspapier „Welche Auswirkungen hat der Ukrainekrieg auf die Energiepreise und Versorgungssicherheit in Europa?“.
Geht die Gasnachfrage bis 2030 um etwa ein Drittel zurück, könnten sich Preise von 25-43 Euro/MWh im Jahr 2026 und 18-22 Euro/MWh im Jahr 2030 einstellen. Diese entsprächen etwa den repräsentativen historischen Gaspreisen (2018 ca. 24 Euro/MWh). Bliebe die Gasnachfrage konstant, könnten die Preise auf einem hohen Niveau von 29-66 Euro/MWh im Jahr 2026 und 28-59 Euro/MWh im Jahr 2030 verbleiben. Ohne Gasimporte aus Russland stellen sich die oberen Werte der Spannbreite ein.