Moderne effiziente Kraftwerke für eine CO2-freie Energieversorgung benötigen Materialien, die stärksten Belastungen gewachsen sind. Diese so schnell wie möglich zu entwickeln, ist das Ziel des EU-Projekts INNUMAT (Innovative Structural Materials for Fission and Fusion).
Forscher des vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierten Vorhabens wollen neue innovative Strukturwerkstoffe für den Einsatz in der Kernspaltung, der Kernfusion und der Solarthermie untersuchen und geeignete Materialien identifizieren. Strukturwerkstoffe sind Werkstoffe, die im Einsatz großer mechanischer Belastung ausgesetzt sind und daher besondere Eigenschaften aufweisen müssen. „Da sie in Kern- oder Fusionskraftwerken eingesetzt werden sollen, müssen die Werkstoffe eine korrosive Umgebung, sehr hohe Temperaturen und u. U. auch Bestrahlung über viele Jahre aushalten, ohne Schaden dabei zu nehmen“, so Projektkoordinator Jarir Aktaa vom Institut für Angewandte Materialien – Werkstoff- und Grenzflächenmechanik des KIT. Innerhalb von vier Jahren sollen sechs Werkstoffklassen verfolgt und bspw. mit Künstlicher Intelligenz und Hochdurchsatz-Charakterisierungsmethoden auf ihre Eignung für extreme Einsatzbedingungen untersucht werden.
An dem Forschungsprogramm beteiligen sich 36 Partner – Forschungseinrichtungen, Universitäten und private Firmen – aus 15 Ländern. Das Projekt hat ein Gesamtbudget von 11Millionen Euro, das KIT erhält davon knapp über eine Million Euro hauptsächlich für Untersuchungen zum mechanischen, Korrosions- und Bestrahlungsverhalten neu entwickelter Strukturwerkstoffe.