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Die Eigenschaften von Glanznickelniederschlägen in ihrer Abhängigkeit vom Alter des Nickelbades: Die besondere Bedeutung dieser Arbeit liegt darin, daß vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte der Galvanotechnik das Verhalten von zwei Glanznickelbädern des Handels von einem Forschungsinstitut sehr genau und kritisch untersucht wurde. Es ist bekannt, daß Glanznickelbäder die organische Zusätze enthalten, während des Gebrauchs allmählich schlechter werden. Die Niederschläge werden mit dem Alter der Lösung brüchiger, und manchmal wird es schwierig, eine angemessene Glanzwirkung und Einebnung zu erhalten.

Ergebnisse der Handwerkszählung 1956 für das Galvaniseur- und Metallschleifer-Handwerk: Am 31. Mai 1956 bestanden in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich handwerklicher Nebenbetriebe 1166 galvan. Anstalten und Metallschleifereien. Sie beschäftigten 8371 Personen. Der Gesamtumsatz betrug 95 420 000.- DM. Der reine Handwerksumsatz belief sich auf 88 730 000.- DM. Auf den Kopf des Beschäftigten umgerechnet betrug der reine Handwerksumsatz 11458.- DM. (Unter Beschäftigten sind zu verstehen: Tätige Inhaber, mithelfende Familienangehörige, Betriebsleiter im Arbeitnehmerverhältnis, Gesellen und sonstige Facharbeiter, angelernte und ungelernte Arbeiter, Handwerkslehrlinge, Anlernlinge, technische und kaufmännische Angestellte, technische und kaufmännische Lehrlinge.)

Viele Metallteile und -geräte werden unter Bedingungen eingesetzt, bei denen sie einer starken Korrosionsbeanspruchung unterliegen. Für die Betriebssicherheit und eine lange Lebensdauer der Geräte ist aber ein guter Korrosionsschutz von ausschlaggebender Bedeutung. Wegen der Billigkeit und leichten Durchführbarkeit haben hierfür die Anstrichmittel ihren dominierenden Platz behaupten können. Porenfreiheit und Stärke der Anstrichschichten sind für den Schutz vor Korrosion entscheidende Punkte. Vorbereitung der Oberfläche Die wichtigste Voraussetzung für gutes Haften eines Schutzüberzuges auf Metall ist genau so wie beim Aufbringen metallischer Überzüge die völlige Sauberkeit. Verunreinigungen können bestehen aus: a) wasserabweisenden Schichten, b) nichtwasserabweisenden Schichten, die je nach Farbe, Dicke und Verteilung sichtbar oder unsichtbar sein können.

Vorbemerkung: In Heit 7/1958 vorliegender Zeitschrilt wurde ein Aufsatz veröffentlicht, welcher sich mit einem Spezialthema aus dem Gebiet der Abwasser-Entgiftung und -Neutralisation beschäftigte. Diese Arbeit trug den Titel „Die kontinuierliche Filtration sedimentierter, chromhaltiger Schlämme“. Wir begrüßen, daß erneut eine Diskussion zu dem aktuellen Thema der Abwasser- Frage zustande kommt und erinnern daran, daß aufgrund veröffentlichter Aufsätze an dieser Stelie in Heft 3/1958 bereits eine Diskussion zwischen Dr. Lancy und Dr. Asendorf zustande kam, die in der Fachwelt besondere Beachtung fand. Die nachstehende Diskussion ist im Zusammenhang mit den bisherigen Veröffentlichungen zu betrachten.

Das „Progreg“-Verfahren, ein völlig neues thermo-chemisches Verfahren für die Oberflächenbehandlung: Die Meldung in einer Fankfurter Tageszeitung, welche einen sensationellen Einschlag hatte, gab unserem Verlag Veranlassung, der Erfindung eines schottischen Ingenieurs nachzugehen. Es konnten bisher die nachfolgend vermerkten Einzelheiten über das Verfahren ermittelt werden. Unser Verlag leitet Zuschriften von interessenten, welche sich näher informieren wollen, an die zuständige Anschrift gern weiter, da weitere Einzelheiten bisher nicht bekannt wurden. Die in nachstehendem Bericht genannten Zahlen muten phantastisch an, sollen jedoch anhand praktischer Ergebnisse nachgewiesen werden können. Wir veröffentlichen diese information mit den angegebenen Daten so, wie sie unserem Verlag gegeben wurden, ohne dafür Gewähr übernehmen zu können.

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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band V

Das „Dalic“-Verfahren wurde in Frankreich entwickelt und praxisreif vervollkommnet. In Engiand und Amerika bestehen Firmen, welche das Verfahren vertreiben und die dafür erforderlichen Einrichtungen liefern. Die Stammfirma, welche auch für Lieferungen nach Deutschland in Betracht kommt, ist in Paris und die Anschrift lautet: Laboratoires Dalic, Paris 14, 29 Eue Dareau.
Begriffserläuterung und Anwendungsgebiet: Unter dem Namen „Dalicverfahren“ ist ein in neuerer Zeit namentlich in England und Frankreich verbreitetes Verfahren zur Metallabscheidung bekannt geworden, über das in Deutschland meines Wissens nach kaum etwas in die Fachwelt und die einschlägige deutschsprachige Literatur eingedrungen ist. Die nachstehenden Ausführungen bezwecken daher, auch den deutschen Leser mit diesem eigenartigen Galvanisierungsverfahren anhand der jüngsten Erkenntnisse bekannt zu machen.

Zweck und Anwendung: Die Hull-Zelle ist eine kleine stationäre Galvanisieranlage. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Einflüsse der galvanischen Arbeitsbedingungen (kathodische Stromdichte, Temperatur) und der Elektrolytzusammensetzung (Glanzbildner, Netzmittel, Verunreinigungen) auf die Eigenschaften des Überzuges prüfen. Die Beobachtung des in der Hull-Zelle abgeschiedenen Überzuges gibt Auskunft über den Stromdichtebereich, innerhalb dessen sich bei gegebener Temperatur und Elektrolytzusammensetzung technisch brauchbare Überzüge herstellen lassen. Verändert man innerhalb einer Versuchsreihe Temperatur und Stromdichte, so läßt sich die Verschiebung, Einengung oder Erweiterung des Stromdichtebereiches erfassen. Für die Prüfung von Hartverchromungen ist die Hull-Zelle wenig geeignet.

Das vorliegende Verfahren läßt sich bei Bädern anwenden, welche nur Nickelsulfat, Nickelchlorid und Borsäure enthalten. Die Anwesenheit organischer Glanzbildner stört nicht. Die Methode kann auf Grund der raschen, einfachen und zuverlässigen Arbeitsweise weite Anwendung finden. Die augenblicklich meist gebrauchten Hochglanz- und Hochleistungsnickelbäder entsprechen der obigen Zusammensetzung.

Vorbemerkung: In den Heften 6/1958 und 7/1958 vorliegender Zeitschrift wurden Berichte über die von unserem Verlag veranstaltete „Studienreise Galvanotechnik nach den USA“ veröffentlicht. Herr Roggendorf machte die Reise als Berichterstatter unseres Verlages mit. In Auswertung dieser Studienfahrt bringen wir nachfolgend eine Betrachtung zur Automatisierung. Weitere gegenüberstellende Betrachtungen über Stromquellen (Gleichrichter) in der Galvanotechnik und das Galvanisieren von Zinkspritzguß werden an dieser Steile folgen.

Als Ergebnis intensiver Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der galvanischen Abscheidung von Metallen aus Fluoboratlösungen liegt eine neuere Reihe von Daten vor, nach denen Legierungen aus Blei/Zinn abgeschieden werden können. Das Aussehen dieser Legierungsüberzüge ist sehr gut und gleichmäßig. Die Legierungsbestandteile liegen bei Zinn : Blei = 5 : 95 bis 60 : 40 %. Besonders wichtig ist die Tatsache der leichten und betriebsmäßigen Kontrolle des Verfahrens. Angewendet werden diese Legierungsniederschläge bei der Herstellung elektrolytischer Gleitlager, in der Galvanoplastik und zum Herstellen von Klischees und anderen Druckstöcken.

Über die Wirkung silikonhaltiger Hautschutzsalben: Zur Zeit sind 60 % aller Berufskrankheiten Berufsdermatosen, 85 % dieser Berufsdermatosen sind Berufsekzeme und wiederum 90 % dieser Berufsekzeme sind an den Händen lokalisierte Kontaktekzeme. Bei den beruflichen Kontaktekzemen der Hände liegt eine exogene Kontaktsensibilisierung durch die Arbeitsstoffe vor. Die Berufsekzeme bilden schon deshalb ein wichtiges soziologisches Problem, weil sie in erster Linie bei Spezialarbeitern auftreten. De facto werden diese Zahlen noch weit höher liegen, da die große Zahl der in den ersten Lehrjahren an Berufsekzemen erkrankten ihre ungünstige Tätigkeit von sich aus aufgeben, ohne daß ein berufsgenossenschaftliches Verfahren durchgeführt wird. So werden diese Fälle im Zahlenmaterial über Berufskrankheiten nicht erfaßt. Ferner kommt außerdem die Zahl der noch nicht oder nicht entschädigungspflichtigen Berufsekzeme hinzu.

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  Anregungen zum Schleifen und Polieren
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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band V

Mit dem Jahre 1959 beginnt der 50. Jahrgang vorliegender Fachzeitschrift, die ab Januar 1959 den Kurztitel ,,Galvanotechnik“ tragen wird. Aus diesem Anlaß veröffentlichen wir eine Chronik unter dem vorgenannten Titel, die reich bebildert ist (mit Vierfarben-Kunstdrucken). Diese Schrift im Umfang von 50 Seiten versenden wir an die Leser, Freunde und Mitarbeiter des Verlages kostenfrei. Lesen Sie dieses Heft bitte in einer geruhsamen Stunde. Sie werden es noch vor dem Weihnachtsfest erhalten.

Anhand einiger Elementarformeln kann der Techniker oder Ingenieur schnell und sicher Installationsrichtwerte ausarbeiten, die für die Praxis ausreichend sind. Die wichtigsten und ergiebigsten Heizquellen für galvanische Bäder sind Elektrizität, Dampf und Gas. Welcher Wärmeenergiespender jeweils in Frage kommt, hängt von den wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten ab, die ein Betrieb bietet. Nachfolgende Ausführungen geben die Möglichkeit, vor der Planung einer Anlage Kostenvergleiche anzustellen bezüglich des fortlaufenden Energieverbrauchs.

In Heft 10/1958 erschien der umfassende Aufsatz von Dr. Elze und Dr. Wiederholt „Galvanisch abgeschiedene Zink- und Kadmiumüberzüge als Schutz vor Korrosion“. Der nachfolgende Aufsatz gibt zur Badüberwachung wertvolle Anregungen. Glanz-Zinkbäder enthalten häufig Molybdän, das ihnen in Form von Molybdat in Mengen von einigen g/l zugegeben wird und maßgeblich für die gute Arbeitsweise des Bades ist. Wenn auch der Verbrauch des Molybdäns durch Einbau in den Zinkniederschlag nur gering ist, sind doch die Austragungsverluste des Elektrolyten nicht ganz zu vernachlässigen, so daß eine gelegentliche Ergänzung der Glanzzusätze notwendig ist.

Wie schon in einem Aufsatz dieser Zeitschrift „Die Anoden entscheidend für fehlerfreies Arbeiten“ (Nr. 11/12-1953, S. 25-32) hingewiesen wurde, ist in vielen Fällen der Anoden-Reinheitsgrad maßgebend für ein gutes Arbeiten des Bades, für die Herstellung fehlerfreier Überzüge, für die Vermeidung von übermäßiger Schlammbildung im Bade, sowie für einen glatten Verlauf der Elektrolyse. (Siehe auch Heft 5/1954 dieser Zeitschrift: Welche Nickelanoden für welches Nickelbad?) ln der folgenden Zusammenstellung sind einige einfache Bestimmungsmethoden aufgeführt, die es sowohl dem Praktiker, dem fortgeschrittenen Galvaniseur als auch dem Laboranten ermöglichen, sich rasch und ohne kostspielige Apparaturen über die Natur, die Reinheit und Zusätze seiner Anoden zu orientieren.

Das Thema Abwasserbeseitigung welches durch das im Jahre 1959 in Kraft tretende Wasserhaushaltsgesetz aktueller denn je ist wurde an dieser Stelle mehrfach besprochen. Zusammenfassende Literaturhinweise finden unsere Leser in Heft 2/1957 (Seite 53) und Heft 7/1958 (Seite 298). Prof. Weiner gibt in seinem Buch: „Die Abwasser in der Metallindustrie“ (Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg., DM 14.80) einen umfassenden Überblick über Theorie und Praxis moderner Verfahren. Abwassermengen und Konzentrationsschwankungen bestimmen Art und Größe der Entgiftungsanlagen. Im nachfolgenden Aufsatz wird u.a. die Verwendung der Dosiergeräte besprochen, über die verschiedenen Systeme Neutralisations- und Entgiftungschemikalien sowie über Bau und technische Einzelheiten der Anlagen wurde bereits früher ausführlich referiert.

Es ist aus der Literatur bekannt, daß einige organische Stoffe, die den galvanischen Bädern zur Glanzbildung zugesetzt werden, wie z. B. Gelatine, Stärke, Phenole und verschiedene Zuckerarten beim Rhodiumbad gerade das Gegenteil bewirken. Man erhält mit diesen Zusätzen dunkelgefärbte Niederschläge. Wie gewisse organische Verunreinigungen die Abscheidung des Rhodiums beeinflussen können, berichtet Y. J. Kupfer. Danach ergibt ein Bad gehltert durch gewöhnliches Filtrierpapier einen sehr brillanten Überzug, der aber sehr rissig ist. Gewisse organische Verunreinigungen sollen nach Y. J. Kupfer die Abscheidung des Rhodiums vollständig verhindern.

Der Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes wird der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt a. M. entsprechend dem ERP-Wirtschaftsplan 1958 auf Grund des Artikels 111 GG in Kürze eine Kreditermächtigung über den Betrag von 10 Mill. DM erteilen. Im Gegensatz zu den Vorjahren wird die Abwicklung der Kreditaktion vereinfacht und auf mittlere Industrieunternehmen beschränkt. Die Unternehmen können nunmehr ihre Kreditanträge unmittelbar über ihre Hausbanken der Kreditanstalt für Wiederaufbau vorlegen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau wird vor Erteilung von Zusagen die Zustimmung des Bundesministers für Wirtschaft einholen. In begründeten Ausnahmefällen ist der Bundesminister für Wirtschaft bereit, Anträge von den obersten Landesbehörden entgegenzunehmen und bei entsprechender Beurteilung der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Finanzierung zu empfehlen.

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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band V

Wir alle stehen schon wieder mitten in der Arbeit und das Neue Jahr begann mehr oder weniger mit neuen Problemen geschäftlicher oder privater Art. Als das Alte Jahr 1956 Abschied nahm und die Glocken das Neue Jahr 1957 einläuteten, hatte wohl jeder von uns (bei einem „guten Schluck“) die Frage, was die noch unbeschriebenen Tage des Neuen Jahres bringen werden. Hollen wir, für uns alle Gutes und für jeden Einzelnen Bestes. Das alte Jahr schloß bei unserer Zeitschrift mit einem Heft ab, das die Entfettung und Reinigung betraf. Das erste Heft 1957 liegt vor uns, das nächste vom Februar wird das so überaus aktuelle Thema der Abwasserfragen in der Galvanotechnik behandeln. (Entgiften und Neutralisieren der Abwässer.)

Inhalts-Übersicht – Einleitung – Kurze geschichtliche Entwicklung – Art der Bäder und ihre Zusammensetzung – Der chemische Vorgang – Arbeitsweise des Bades – Die Temperatur – Der pH-Wert – Die Ahscheidungsgeschwindigkeit – Härte des Niederschlages – Welche Metalle lassen sich stromlos vernickeln? – Stromlose Vernicklung von Kunststoffen und Glas – Schichtdickenprüfung – Zusammensetzung des Niederschlages – Weitere Eigenschaften des Niederschlages – Korrosionswiderstand – Vorbehandlung – Filtration – Zusetzung des Bades – Wannenmaterial – Reinheitsgrad der zu verwendenden Salze – Stromlose Vernicklung von Massenartikeln – Anwendungsmöglichkeit des Verfahrens – Arbeitsweise einer kontinuierlich arbeitenden Anlage – Beständigkeit eines stromlos abgeschiedenen Nickelniederschlages gegenüber Säuren – Zusammenfassung

In Heft 9/1956 vorliegender Zeitschrift wurden 2 neue Norm-Entwürfe veröffentlicht und zwar DIN 50 966 (Galvan. Chromüberzüge auf Messing und Neusilber) und DIN 50 970 (Nickelsalze für Nickelbäder). Letztgenannter Entwurf enthält Änderungen grundsätzlicher Art gegenüber dem Entwurf mit gleichem Titel vom März 1956. Bei dem Norm-Entwurf DIN 50 970 nahm der Fachnormenausschuß Bezug auf Veröffentlichungen unseres Verlages über die Prüfung galvan. Bäder in der Hullzelle (Autor W. Nohse). Es erschien geboten, jetzt einen zusammenfassenden Überblick über die Normung auf dem Gebiet der Galvanotechnik zu geben, da an vorliegender Stelle zuletzt in Heft 3/1955 (also im Vorjahr) Professor Dr. Schikorr eine Zusammenfassung der Bedeutung und des Standes der Normung auf diesem Gebiet veröffentlichte. Wir baten daher den Geschäftsführer des Fachnormen-Ausschusses Materialprüfung, Herrn N. Ludwig, um Zurverfügungstellung des nachstehenden Aufsatzes.

Über die Kalkulation in der Galvanotechnik ist eine zusammenfassende Arbeit bisher nicht veröffentlicht worden. Einzelaufsätze zum Thema an dieser Stelle gaben die Grundlage für bisherige Diskussionen (Siehe Fußnoten-Hinweise im Aufsatz). Die nachfolgende Arbeit von W. Nohse bezieht auch die Arbeitsvorbereitung mit ein, sie wendet sich somit auch an den Betriebsingenieur. Ein gewisses technisches Verständnis wird dabei vorausgesetzt und ebenso Gebrauch der von Nohse aufgestellten Formeln. Der Autor dringt sehr tief in das Thema ein. Im Laufe des Jahres 1957 wird eine weitere umfassende Arbeit zum Thema Kalkulation erscheinen von Herrn Gaida.

Zur Jahresversammlung der Fachgruppe des Galvaniseur- und Metallschleifer-Handwerks im Juni 1956 wurde beschlossen, das Berufsbild zu ergänzen. Wir hatten darüber an dieser Stelle berichtet. Das Mitteilungsblatt des Bundesinnungsverbandes gab nun bekannt, daß diese Vorschläge im wesentlichen durch das Institut für Berufserziehung im Handwerk an der Universität Köln akzeptiert worden sind.

In Heft 10/1916 der vorliegenden Zeitschrift wurde die Filtration allgemein und ihre Bedeutung in der Galvanotechnik besprochen. Dann kamen die Ursachen der Unreinlichkeiten galvanischer Bäder zur Sprache und die verschiedenen Filterarten wurden anhand von Abbildungen erläutert. In der zweiten Folge (Heft 11/1956) beschrieb der Autor die verschiedenen Filtermedien und Filterhilfsmittel und deren Einsatzmöglichkeiten, wobei auf die Besonderheiten der Filtration in der Galvanotechnik eingegangen wurde. Die heutige Folge und die weitere Fortsetzung beschäftigt sich mit den verschiedenen Typen von Filtergeräten, womit der Betriebspraxis eine wertvolle Zusammenfassung gegeben wird.

Aus der Arbeitsgruppe „Galvanotechnik“ der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung e. V.: Die Methoden und Verfahren der Oberflächentechnik haben sich in den letzten Jahren erheblich verfeinert. Wir verfügen heute über schnellarbeitende Hochleistungsbäder und automatische Anlagen und zu deren Pflege über einen gut eingespielten Kundendienst der Lieferfirmen, der jederzeit bereit ist, beim Auftreten von Schwierigkeiten in der galvanischen Werkstatt mit seinen Fachleuten und Laboratorien beratend zur Seite zu stehen. So lassen sich in Zusammenarbeit dieser auswärtigen Kräfte mit den werkseigenen Betriebschemikern Fehler, die badseitig bedingt sind, verhältnismäßig schnell erkennen und beseitigen. Anders ist es jedoch bei den Schwierigkeiten, die aus den Materialeigenschaften bzw. der Form des Werkstückes beim Galvanisieren entstehen.

Die Probleme der Stahlkorrosion sind häufig ausschlaggebend bei der Entscheidung der Frage, ob Stahl für die Herstellung von Gebrauchsgütern oder Werkteilen verwendet werden kann. Bei der Bekämpfung der Korrosion spielt das galvanische Verzinken eine wesentliche Rolle. Dabei tauchen immer wieder die Fragen auf: Wie muß der Zinkniederschlag beschaffen sein und welche Mindestauflage ist erforderlich, um ausreichenden Korrosionsschutz zu bieten? Eine generelle Antwort auf diese Fragen kann deshalb nicht gegeben werden, weil sich der Korrosionsschutz nach den gegebenen atmosphärischen Einflüssen richten muß, denen das verzinkte Teil ausgesetzt sein wird.

Vorschlag zur richtigen Verrechnung der Anoden bei der Kalkulation in der Galvanotechnik: In Heft 8/1956 veröffentlichten wir einen Aufsatz von Ing. B. Gaida über die „Kalkulation in der Galvanotechnik“. Im Zuge des Erfahrungsaustausches bringen wir nachstehend eine Arbeit, die sich im Rahmen der Kalkulation speziell mit der Anodenfrage beschäftigt.
Bei der Berechnung der Anoden ist zu berücksichtigen, daß häufig die Anoden nicht bis zum letzten Rest aufgebraucht werden können, sondern daß an den Anodenhaltern teilweise bedeutende Metallrückstände verbleiben, die aus technischen Gründen nicht aufgearbeitet werden können.

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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

Diesem aktuellen Thema widmet sich das vorliegende Heft. Die vielseitigen Probleme wurden von berufenen Fachleuten in Originalaufstätzen an dieser Stelle schon mehrlach behandelt. Unsere Leser finden eine Literaturaufstellung dieser Veröffentlichungen auf Seite 53 des vorliegenden Heftes. Die Aufsätze beschrieben jeweils spezielle Verfahren und Einrichtungen und zeigten Wege auf zur Lösung der Abwasserfragen in der Galvanotechnik. Wie erwartet, fanden diese Aufsätze zum aktuellen Thema in der Fachwelt ein reges Interesse.

Zunehmende Bedeutung der Abwasserfrage: Die Frage der Unschädlichmachung gewerblicher und industrieller Abwässer hat mit der sprunghaften Entwicklung von Industrie und Gewerbe in den letzten Jahrzehnten eine außerordentliche Bedeutung gewonnen und ist heute eine Frage von unerhörter, ja lebenswichtiger Bedeutung nicht nur für einzelne Industriezweige, sondern für die gesamte Bevölkerung mancher Gebiete geworden. Wer Bäche und Flüsse unserer europäischen Industriegebiete sieht, die nicht mehr als belebendes Element, sondern oft als trübe, stinkende Brühen die Landschaft durchziehen, wird sich, auch wenn er selbst nicht unmittelbar mit Abwasserfragen zu tun hat, der Wichtigkeit dieses Themas sofort bewußt sein. Dabei bedarf es keineswegs dieser ausgesprochen drastischen Beispiele.

Ionenaustauscher sind granulierte oder sphärische Kunstharzkörper, in welchen saure oder alkalische Gruppen fixiert sind. Ionenaustauscher stellen somit unlösliche Säuren, Alkalien oder Salze dar. Deren Gegenionen sind durch eine äquivalente Menge anderer Ionen gleichen Ladungssinnes ersetzbar, welchen Vorgang man als Ionenaustausch bezeichnet. Die Ionenaustauschreaktion entspricht weitgehend der doppelten Umsetzung bzw. Neutralisation zwischen niedermolekularen Elektrolyten. Charakteristisch ist jedoch, daß eine der beteiligten Ionenarten starr im Gerüst des Ionenaustauschers gebunden ist.

Die chemische Industrie steht mit etwa 1,1 Mrd. cbm im Jahre an der Spitze der industriellen Wasserverbraucher. 32% des von der gesamten Industrie benötigten Wassers wurden dem Grundwasser entnommen. 15% waren Fremdbezug und 53% Oberflächenwasser. Durch Reinigung von anfallenden Industrieabwässern können Bestandteile zurückgewonnen und das Wasser kann im Kreislauf wieder verwendet werden. Man ist in der chemischen Industrie bestrebt, die das Gleichgewicht eines Flusses störende Verschmutzung auf ein erträgliches Maß zu beschränken.

Kläranlagen für industrielle und gewerbliche Abwässer mit ihren Kanalisationsanlagen bedeuten für die betroffenen Werke und Betriebe eine erhebliche finanzielle Belastung. Nach den geltenden Steuervorschriften konnten die Aufwendungen für solche Anlagen nicht als Betriebsausgaben gebucht und daher steuerlich nicht begünstigt werden. Den Gemeinden ist in den letzten Jahren beim Bau von Kläranlagen durch Kredite zu besonders günstigen Bedingungen oder durch Zuschußmittel von Seiten des Staates erheblich geholfen worden. Diese Art der Finanzierung war bei der Industrie nicht möglich. Um aber auch der Industrie auf dem eben genannten Gebiet zu helfen, ist in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachorganisationen, mit der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft, den Länderparlamenten und den Bundesministerien für Finanzen und Wirtschaft das „2. Änderungsgesetz zum Einkommensteuergesetz“ erlassen worden, das für Aufwendungen zum Zwecke der Verhinderung, der Beseitigung oder der Verringerung von Abwasserschäden Sonderabschreibungen zuläßt.

Am 26. Oktober fand in Zürich die 3. Fachtagung der Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Galvanotechnik (SAGT) statt, an der über 70 Teilnehmer aus den interessierten Kreisen zwei aktuelle Themen der Galvanotechnik diskutierten. Am Vormittag wurden Fragen der Ausbildung der Galvaniseure und das Problem des Nachwuchses im Galvaniseurhandwerk besprochen, während am Nachmittag die Vernicklungstechnik Verhandlungsgegenstand bildete. Die beiden Vorträge der Herren: Dr. H. C. Castell, London, „Stand der Vernicklungstechnik“ F. K. Wilhelm, Zug, „Das Nickelbad“ werden im nächsten Heft der vorliegenden Zeitschrift veröffentlicht.

W. Nohse richtete am 9. 12. 56 den nachfolgend abgedruckten „Offenen Brief“ an den Fachnormenausschuß Materialprüfung und und gleichlautend an den Fachnormenausschuß Elektrotechnik, Berlin W 15, Fasanenstraße 22. Im Anschluß an den Wortlaut veröffentlichen wir das Antwortschreiben vom Fachnormenausschuß Materialprülung.

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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

Dieses Zitat eines der größten Autoren aller Zeiten, nämlich H. G. Wells, führt K. E. Langlord in der englischen Originalausgabe seines Buches „Analysis of Electroplating and related Solution“ im Vorwort an. Zum Zeitpunkt des Erscheinens des vorliegenden Zeitschriftenheftes etwa kommt die einzig autorisierte deutsche Ausgabe dieses wichtigen Standardwerkes der Galvanotechnik heraus. Die deutsche Ausgabe besorgte Herr Dr. Richard Springer, sie trägt den Titel „Die Analyse galvanisher Bäder und anderer Lösungen zur Oberflächenbehandlung von Metallen“.

In Heft 1/1957 veröffentlichten wir den Teil I dieser Arbeit, wobei auch Literatur-Hinweise gegeben wurden, denn eine zusammenfassende Arbeit zum Thema fehlte bisher. Der Aufsatz bezieht die Arbeitsvorbereitung mit ein und wendet sich somit auch an den Betriebsingenieur, wobei der Autor sehr tiel in das Thema eindringt. Der Einfluß der Arbeitstechnik auf die Fertigungszeit: Das Ziel dieses Teiles II der Abhandlung ist es, für einen gegebenen Gegenstand die kürzeste Fertigungszeit in einer gegebenen Anlage zu ermitteln. Die Begriffe Ware, Anlage und Personal haben bei der Kalkulation einen verschiedenen Einfluß.

Die heutige Folge setzt die Beschreibungen der verschiedenen Filtergeräte fort. Die bisherigen Veröffentlichungen im Rahmen dieser Aufsatzfolge behandelten; Heft 10/1956: Allgemeines und die Bedeutung der Filtration in der Galvanotechnik. Heft 11/1956: Ursachen und Arten der Unreinlichkeiten in galvan. Bädern und Filterarten, Filtermedien, Filterhilfsmittel. Heft 1/1957: Filtergeräte. Der Schluß dieser Aufsatzfolge, der im nächsten Heft erscheinen wird, gibt eine Zusammenfassung mit tabellenmäßigen Aufstellungen und Überblicken, die auf die Belange der Praxis abgestellt sind.

Der nachfolgende Bericht ergänzt die bisherigen Veröffentlichungen zum Thema an dieser Stelle und zeigt, wie für spezielle Zwecke das automatische Polieren zum rationellen Arbeiten von Serien- und Massenware eingesetzt wird. Wenn in dieser Veröffentlichung vom Polieren von Radkappen gesprochen wird, so ist das als ein weiteres Beispiel für eine Warengruppe zu werten, das für andere Teile in gleicher Weise Geltung hat. Es wird insbesondere verwiesen auf das Sonderheft der vorliegenden Zeitschrift Heft 9/1956 vom September, welches sich als Fachausgabe mit dem Schleifen und Polieren beschäftigte.

Das Nickel findet von den in der Technik angewendeten überzugsmetallen wohl die vielseitigste Verwendung. Verhältnismäßig dünne galvanische Niederschläge ergeben bereits eine korrosions- und verschleißfeste Oberfläche oder verleihen dem überzogenen Metall einen dauerhaften Glanz. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der galvanischen Vernicklung können praktisch in vier Gruppen eingeteilt werden: 1. Vernicklung zu rein dekorativen Zwecken 2. Vernicklung zu Korrosionsschutz 3. Vernicklungs als Verschleißschutz 4. Galvanoplastik. Die angeführten speziellen Anwendungsgebiete, die sich teilweise überschneiden können, erfordern Nickelauflagen mit entsprechenden Eigenschaften, die im folgenden kurz erläutert werden sollen.

Man wird immer bestrebt sein, die Rauhigkeit bzw. den Glanz einer bearbeiteten oder in Arbeit befindlichen Oberfläche zu prüfen und zu messen. Besonders Glanzmessungen sind während und nach bestimmten Bearbeitungsgängen erforderlich. Kürzlich wurde ein neuer Glanzmesser entwickelt, der einfach in der Handhabung ist, werkstattmäßig verwendet werden kann und für die Praxis hinreichend genaue Vergleichswerte gibt.

Über die Reinigung und Entfettung mittels Ultraschall erschienen in vorliegender Zeitschrift bereits folgende Original-Aufsätze: W. Roggendorf: Ultraschallreinigung, Heft Nr. 3/1956, Seite 102, Bericht über das Ultraschall-Kolloquium in Geislingen/Steige, Heft Nr. 7/1956, Seite 308. K. Tesser: Verbesserung von Reinigungsvorgängen durch Ultraschall, Heft Nr. 12/1956, Seite 552 (Sonderheft über das Fachgebiet „Reinigen und Entfetten“. Auf dem Gebiet der Ultraschall-Anwendung für die Metallreinigung besteht eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den Firmen Dr. Hesse & Cie., Bielefeld und Dr. Lehfeldt & Co,, Heppenheim. Auf Einladung der Firma Dr. Hesse & Cie., Bielefeld, hielt Herr Dr. Lehfeldt gegen Ende des Jahres 1956 im Haus der Technik in Bielefeld einen gut besuchten Vortrag über „industrielle Anwendungen der Ultraschalltechnik, insbesondere zur Reinigung feinmechanischer Teile“, der durch zahlreiche Lichtbilder den Hörern gut verständlich gemacht wurde.

„Überspitzte Anforderungen“ Ohne eigene Stellungnahme veröffentlichen wir nachstehend den Original-Wortlaut einer Leserzuschrift, die auf Wunsch zur Diskussion gestellt wird. Wir bitten um Zuschriften zum Thema, ganz gleich, welche Stellung zur aufgeworfenen Frage eingenommen wird. Es wird in diesem Zusammenhang auf die Normen verwiesen, z. B. DIN 50 956 „Prüfung galvan, Überzüge: Porenprüfung von Überzügen auf Zink und Zinklegierungen nach dem Kupfersulfatverfahren.“ Den genauen Wortlaut dieser Norm finden unsere Leser u. A. in dem Buch „Physik für Galvaniseure unter besonderer Berücksichtigung der Schichtdickenbestimmung und Schichtdickenberechnung”.

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Das Beizen: Die Behandlung der rostbeständigen Stähle unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der für die unlegierten Stähle üblichen. Die Zunderschichten sind hier nicht einfache Eisen-Sauerstoffverbindungen, da in die Zunderschale schwerlösliche Oxyde der Legierungsmetalle eingelagert sind. Das Chromoxyd, Cr₂O₃ ist in Salz- oder Schwefelsäure unlöslich, meist wird ein Gemisch von Salz-, Salpeter- und Flußsäure angewendet. Das Nickelmonoxyd, NiO, löst sich in Salz- und Salpetersäure, schwerer in Schwefelsäure. Das Molybdäntrioxyd, MoO₃, löst sich in Laugen und in einem Gemisch von Salz- und Salpetersäure. Unlöslich ist es in Salz- oder Schwefelsäure.

Die Frage nach dem Verhalten, nach Beständigkeit und Verwendungsmöglichkeiten verschiedener Metalle als Anoden in Chrombädern ist ein viel diskutiertes Thema. In der Literatur und auch von galvanotechnischen Spezialfabriken werden Metalle oder Metall-Legierungen empfohlen, doch scheint es, als ob deren Anwendungsmöglichkeiten gewisse Grenzen gesetzt sind. Mit vorliegender Arbeit berichtet Verfasser über seine Erfahrungen und Beobachtungen hinsichtlich des Verhaltens und der Brauchbarkeit verschiedener Metalle und deren Legierungen als Anoden in Glanz- und Hartchrombädern.

Die Schwarzfärbung von Kupfer und Kupferlegierungen bereitet auch dem erfahrenen Fachmann gewisse Schwierigkeiten. So kann man mit der bekannten Ammoniakbeize (200 g Kupferkarbonat in 1 Ltr. konz. Ammoniak gelöst) auf den Messingsorten Ms 58 bis Ms 63 sehr gute blauschwarze bis tiefschwarze dekorative Farbtöne erzielen. Bei höheren Kupfergehalten ist aber eine ansprechende Färbung nur noch schwer zu erhalten. Auch auf Teilen, die aus betriebstechnischen Gründen mehrmals gelbgebrannt werden mußten, lassen sich gute Färbungen kaum noch aufbringen.

In Heft 9/1956 der vorliegenden Zeitschrift erschien bereits ein Aufsatz über das Kugelpolieren. Darin wurde bereits auf die Vorteile des Kugelpolierens, als dem wirtschaftlichen Polierverfaren für kleinere Metallwaren, hingewiesen. Dabei wurden vor allem die grundlegenden mechanischen Voraussetzungen kurz dargestellt, die zu einem einwandfreien Ergebnis beim Kugelpolieren (K.P.) führen. Diese mechanischen Grundlagen bestimmen weitgehend die Konstruktion geeigneter Trommelpolieranlagen sowie auch die günstigste verfahrenstechnische Handhabung dieses Verfahrens. Selbst die beste Anlage ergibt einen schlechten Poliereffekt, wenn sie nicht richtig bedient wird. Zudem soll nicht nur ein möglichst hochwertiges Ergebnis erzielt werden, sondern gleichzeitig soll damit eine Kostensenkung verbunden sein.

In früheren Veröffentlichungen wurden an dieser Stelle Schleif- und Polieraggregate besprochen, mit denen es möglich ist, bisherige Handarbeit maschinell zu erledigen. Auf Einzelheiten dieser automatischen Schleif- und Poliermaschinen soll heute nicht eingegangen werden. Es wird nachfolgend über neue Erkenntnisse des Einsatzes solcher Automaten berichtet. Grundsätzlich wäre es falsch, zu versuchen, bei den gegebenen deutschen und europäischen Verhältnissen die gleichen Maschinen und Bedingungen vorauszusetzen, die für gleiche oder ähnliche Warenteile zum Schleifen und Polieren in den USA gebräuchlich sind bzw. gelten. Auf diese Tatsache ist an vorliegender Stelle zwar schon mehrfach verwiesen worden, sie muß aber erneut besonders herausgestellt werden.

Material-, Energie-, Wasser- und Personalkosten: Wie schon im Teil I und II dieser Veröffentlichung, sollen die Material-, Energie-, Wasser- und Personalkosten auf die Fertigung von je 100 gleichen Gegenständen bezogen werden. Im folgenden Teil soll untersucht werden, wie weit man die entstehenden Kosten unmittelbar auf die galvanisierte Ware übertragen kann. Die Materialkosten und ihre Unterteilung sollen zunächst einer Betrachtung unterzogen werden. Wie schon zu Beginn gesagt wurde, sollen alle Kosten so genau wie möglich ermittelt werden, wobei die Kosten möglichst in einer direkten Beziehung zur Menge der bearbeiteten Ware stehen sollen.

Fleckige Ausblühungen auf verkadmetem Eisen:
Frage: Auf breiten, verkadmeten Eisenschienen bilden sich nach einiger Zeit schwarze, fleckige Ausblühungen. Die Ware wird nach der Plattierung gespült, in verdünnter Salpetersäure geglänzt, dann zweimal kalt gespült und in der Schleuder getrocknet.
Antwort: Wenn die Kadmiumüberzüge nach der Galvanisierung gut aussehen, dann kann der Fehler nicht vom galvanischen Bade herrühren. Dem Wortlaut der Anfrage nach muß angenommen werden, daß das Eisen porös ist. In den kleinen Poren bleiben dann Reste der Salpetersäure zurück, diese schwitzen nach einiger Zeit aus und verursachen die Fleckenbildung. Zum Glänzen der Kadmiumüberzüge soll dem Wasser 0,3% konz. Salpetersäure zugesetzt werden. Konzentrierte Lösungen zu verwenden ist nicht ratsam. Die letzte Spülung sollte in warmem Wasser erfolgen, etwa 40° C. Die Eisenteile trocknen dann schneller.

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Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

Bei Erscheinen des vorliegenden Heftes hat die Deutsche Industrie-Messe in Hannover 1957 ihre Tore geschlossen. Das nächste Heft dieser Fachzeitschritt wird den umfassenden Fachbericht bringen. Die Fachgespräche auf der Messe in Hannover, die wir auch an unserem Messestand des Verlages mit zahlreichen in- und ausländischen Fachleuten führten, zeigten manche Probleme auf, die in der Fachwelt aktuell sind. Nur einige davon wollen wir kurz umreißen. Die Automation hat auch in der Galvanotechnik aut die Arbeitsweisen und Verfahren ihren Einfluß ausgeübt. Diese Entwicklung schreitet fort. Sowohl beim Schleifen und Polieren, bei der Vorbehandlung und bei der Aufbringung metallischer Überzüge werden die Vorteile bei halb- und vollautomatischer Arbeitsweise immer mehr erkannt.

Der fachlich orientierte Leser wird mit Recht annehmen, daß sich die Anwendung des Ultraschalls in der Galvanotechnik auf die Vorbehandlung der zu plattierenden Flächen beschränken wird. In vorhergegangenen Arbeiten in dieser Zeitschrift wurde darüber ausführlich berichtet. Die bei genügend intensivem Ultraschall auftretende Hohlraumbildung (je nachdem mit Kavitation oder mit Pseudokavitation bezeichnet) ist im wesentlichen für den Reinigungseffekt verantwortlich. Im Gegensatz zu mechanischen Reinigungsverfahren erfolgt bei der Ultraschallreinigung auch eine Säuberung von kleinen Löchern, Rissen usw., was bei vielen Anwendungsgebieten von außerordentlicher Bedeutung ist.

Wir bringen nachstehend einen Beitrag für die Praxis zum Thema der Betriebsüberwachung galvanischer Bäder. Es bedarf in diesem Zusammenhang der Erwähnung, daß kürzlich im Verlag Eugen G. Leuze, Saulgau / Wttbg. die einzig autorisierte deutsche Ausgabe des Buches „Langlord“ erschienen ist, wofür die deutsche Bearbeitung Dr. Rieh. Springer besorgte. Der Titel dieses Buches lautet „Die Analyse galvan. Bäder und anderer Lösungen zur Oberflächenbehandlung von Metallen“. Diese bemerkenswerte Neuerscheinung beinhaltet praktisch lückenlos alle Anweisungen für die Betriebsüberwachung galvanischer Bäder mit Analysen-Vorschriiten sowohl für den Chemiker, wie auch für den Galvaniseur.

Auf der Gründungssitzung des Arbeitsausschusses „pH-Meßtechnik“ im Deutschen Normenausschuß am 24. Februar 1954 in Essen wurde als vordringlich angesehen, eindeutige Begriffsbestimmungen für die pH-Meßtechnik zu schaffen. Zunächst sollten die grundlegenden Begriffe der pH-Messung festgelegt werden, soweit sie für Laboratorium und Betrieb von Bedeutung sind.

Bisher erschienen folgende Veröffentlichungen dieser Aufsatziolge an dieser Stelle: 1) Heft 10/1956: Allgemeines über die Filtration und ihre Bedeutung in der Galvanotechnik, Ursachen der Unreinlichkeiten und Filterarten. 2) Heft 11/1956: Die verschiedenen Filtermedien und Filterhilfsmittel mit ihren Besonderheiten. 3) Hefte 1 und 3/1957: Die verschiedenen Typen der Filtergräte. Die heutige Fortsetzung bringt die Beschreibungen weiterer Filtergeräte. Es gibt auch eine Reihe von Filteraggregaten, die in jedem Falle vor der Filtration galvanischer Bäder mit einer Anschwemmschicht versehen werden. Eine typische Art dieser Filter ist das Metafilter der Firma The Metafiltration Co., Ltd., Hounslow, England. Obgleich die Metafiltration schon seit langem bekannt, ist die Ringform dieser Metafilter mit der besonderen Ausbildung und Anpassung der Ringe eine gute Lösung zur Erzielung einer großen Oberfläche und für das Haften des Anschwemmittels.

In Heft 8/1956 veröffentlichten wir vom gleichen Autor einen Aufsatz über Färbungen auf Kupfer und Messing. Nachfolgend werden Färbungen auf Eisen beschrieben. Berichtigung: Auf Seite 349 des Aufsatzes in Heft 8/1956 muß am Schluß des Abschnittes „g) Patina“ (auf Kupfer und Messing) noch folgender Zusatz ergänzt werden: Um ein leuchtendes Grün zu erhalten, taucht man in Ammoniumchloridlösung, soll der Ton jedoch blau werden, so taucht man in Natronlauge. Wir bitten unsere Leser um Beachtung dieser Ergänzung. In diesem Zusammenhang sei erneut darauf verwiesen, daß weitere erprobte Rezepte für Metallfärbungen zu finden sind in der 3. Auflage (1956) des Buches Krämer, „Metallfärbung und Metallüberzüge ohne Stromquelle“. Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg.

Die Schleifmittelindustrie befaßt sich u. a. mit der Herstellung von Hartmetall- oder Widiascheiben, d. h. von Schleifscheiben, Töpfen, Ringen und Sonderformen gebundener Schleifmittel aus Silicumcarbid zur Bearbeitung von Hartmetallen. Auf geeignete Korngrößen abgesiebte Schleifkörnungen, die von der Schmelze bezogen werden erfahren nach bestimmten Mischungsverhältnissen eine Vermengung mit keramischen Bindungen, die bei Porzellanbrenn-Temperaturen nach der Formgebung durch Preß-, Gieß- oder Stampfverfahren eine kompakte Sinterung zu einer keramischen körperlichen Einheit durchmachen.

Wenn auch, wie der Übersetzer des „Langford“ in seinem Vorwort vorausschickt, in der deutschsprachigen Buchliteratur sich bereits verschiedene Werke mit der Analyse galvanischer Bäder befassen, steht doch eindeutig fest, daß es bisher kein Werk gab, das dieses Thema derart vielseitig und erschöpfend behandelt, wie es das nunmehr von R. Springer ins Deutsche übertragene Werk tut. Selbst wer jahrelang mit galvanischen Bädern und deren Analyse zu tun hat, ist überrascht, welche Fülle des Stoffes in diesem neuen Buch vorliegt und bemerkt erst nach seiner Kenntnis, daß hier eine klaffende Lücke bestanden hat, die nun geschlossen wurde und erfreulicherweise so glücklich geschlossen wurde.

Von Jahr zu Jahr nimmt die Leipziger Messe wieder an Bedeutung zu. Der wachsende Zuspruch von Ausstellern, Käufern und Besuchern aus der Bundesrepublik und fast allen Ländern der Welt unterstreicht diese Entwicklung. VEB Galvanotechnik, Leipzig – 05 zeigten verschiedene Neuentwicklungen galvanischer Einrichtungen und deren Zubehör. Ein Wanderbad und ein Ringbad waren im Modell ausgestellt. Großes Interesse fand die Trommelstraßenanlage zur Galvanisierung von Massenartikeln. Die einzelnen Badgruppen sind nach dem Baukastenprinzip konstruiert, dadurch ist es möglich, Verfahrensänderungen ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Handelt es sich um Massenteile, bei denen einfadie elektrolytische Entfettung genügt, so kann diese in der Galvanisiertrommei erfolgen. Die erforderlichen Expositionszeiten können durch optische oder mechanische Signaleinrichtungen geregelt werden.

Praktischer Wink für das Arbeiten mit Galvanisierglockenapparaten: Die meisten der in den Betrieben vorhandenen Galvanisierglocken sind so konstruiert, daß die Anode ungefähr parallel zur Elektrolytoberfläche in der Glocke eingebracht ist; ihre Stellung läßt sich praktisch nur in der Eintauchtiefe verändern. Praktische Versuche haben ergeben, daß eine Aufhängung der Anode, die es gestattet, diese parallel zur sich bildenden Warenebene zu bringen, vorteilhafter ist. Wenn man in der laufenden Glocke eine gut fallende Ware beobachtet, so sieht man, daß sich eine Warenebene bildet, die ungefähr in einem Winkel von 45° zur Mittelachse und 60° zur Waagerechten steht.

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Eigenbericht von der Deutschen Industriemesse Hannover 1957 (28 4. bis 7. 5. 57) mit Fotos des Verlages. Während die ersten Messetage uns etwas verhaltener gegenüber den Messen der Vorjahre erschienen, änderte sich das Bild in den weiteren Tagen bis zum Messeschluß. Es setzte ein ungeahnter Messestrom ein. Auch an unserem Messestand des Verlages fanden sich Besucher aus aller Welt ein. Sicher hat mancher Fachmann angenommen, auf der Msese mehr Neuerungen zu finden hinsichtlich der viel besprochenen „Automation“, trotzdem fanden wir bei eingehendem Studium der Messe auch in dieser Beziehung Neues, das in unser Fachgebiet erst noch Eingang finden wird und durchaus geeignet ist, in der Galvanotechnik Anwendung zu finden. Erfreulich ist, daß im Apparate- und Instrumentenbau die Geräte formschöner geworden sind.

Die Galvanotechnik beschäftigt sich seit Jahren in Literatur und Praxis mit dem Glanznickelbad. Die Zahl der erteilten und angemeldeten Patente ist groß, die Meinung über den Erfolg machmal geteilt. Diese Situation und die einschlägigen Arbeiten, die auch in dieser Zeitschrift veröffentlicht wurden und immer wieder den Hinweis auf das „gute, alte Kadmium“ enthalten, waren der Anlaß zu dieser Untersuchung. Es soll der Versuch unternommen werden, die Frage zu beantworten, unter welchen Betriebsbedingungen das Kadmium im normalen Bad und in der Trommel verchrombare Glanz-Nickel-Niederschläge entstehen läßt.

In früheren Jahren, als man die modernen Hilfsmittel für die pH-Messungen noch nicht kannte, halfen sich die Galvanotechniker bei der Prüfung richtiger Ansäuerung der galvanischen Bäder, indem sie den Säuregrad mit der Zunge feststellten. Diese primitive Prüfmethode ergab kaum sichere Anhaltspunkte. Auch das einfache Lackmuspapier fand in früherer Zeit oft Verwendung, es ist zur genauen Messung der pH-Werte der heutigen modernen galvanischen Bäder nicht geeignet. Man hat auf Grund von langjährigen Forschungsarbeiten festgestellt, daß die genaue Messung und Einhaltung der  pH-Werte in sauren und alkalischen Bädern von großer Bedeutung ist. Eine tägliche Kontrolle des pH-Wertes der einzelnen Bäder ist unerläßlich, wenn man einwandfrei und fehlerlos arbeiten will.

Im Jahre 1955 betrug der Nickelverbrauch für die galvanische Vernicklung schätzungsweise 30000 Tonnen, was etwa 15% der Welt-Nickelerzeugung entspricht. Dieser wachsende Nickelverbrauch ist wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die Nickelbäder mehr und mehr den Anforderungen der Praxis angepaßt und für eine Reihe spezieller Anwendungsgebiete entwickelt wurden. Es gibt kein Universalbad; jedes Nickelbad stellt vielmehr immer eine Kompromißlösung dar, was schon aus den im folgenden kurz zusammengefaßten Anforderungen an die Bäder selbst und an die Überzüge hervorgeht: Hohe anodische und kathodische Stromausbeute; Gute Streufähigkeit; Gute Glanz- oder Einebnungswirkung bei schwankenden Bedingungen; Hohe Belastbarkeit; Einfache Bedienung, Wartung und Kontrolle; Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit; Gute Korrosionsbeständigkeit und Porenfreiheit; Gute Duktilität und geringe innere Spannungen; Gute Haftfestigkeit und guter Haftgrund für nachfolgende Verchromung; Wärmebeständigkeit (keine Verfärbung in der Wärme).

Überspitzte Forderungen: (Zum gleichnamigen Artikel in Heft 3/1957) Die Tatsache, daß nicht nur in der Galvanotechnik, sondern ganz allgemein in der industriellen Fertigung sehr häufig überspitzte Forderungen gestellt werden, läßt sich nicht bestreiten. Dazu muß noch festgestellt werden, daß diese Forderungen fast niemals seitens des Endverbrauchers erhoben werden, der oft gar nicht genügend fachkundig ist, sondern überwiegend nur seitens der Zwischenhändler oder der weiterverarbeitenden Industrien. Ein Beispiel von vielen aus meiner eigenen Praxis. Es handelte sich um die Versilberung von Uhrenbestandteilen, besonders von Platinen, jener Metallteile im Innern der Uhr, in denen die bewegten Teile des Uhrwerkes montiert sind. Wer eine Uhr öffnet, wird finden, daß entweder diese Platinen oder die Innenseite des Uhrgehäuses häufig kreisförmige Zeichnungen aufweisen.

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Durch fachliche Gespräche und Diskussionen ergeben sich stets Anregungen, die ihren Niederschlag im Inhalt der vorliegenden Zeitschrift finden. Deshalb interessieren auch immer Erfahrungsberichte aus der Praxis heraus über erprobte Arbeitsweisen. Eine Mitarbeit am Inhalt der Zeitschrift ist dem Verlag jederzeit willkommen, sei es durch Wort oder Bild. Wir pflegen den Erfahrungsaustausch zum Nutzen für die Betriebspraxis.

In zwei früheren Aufsätzen der vorliegenden Zeitschrift wurden die Vorteile des Kugelpolierens dargestellt. Insbesondere wurde dabei auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens allgemein hingewiesen, besonders aber im Zusammenhang mit leistungsfähigen Anlagen hierfür. Außerdem wurde die gute Glanzwirkung. bei richtiger Handhabung des Verfahrens herausgestellt. Hervorzuheben ist der gute Glanzeffekt beim Kugelpolieren von Teilen mit stärker gekrümmten Formen, der mit dem Glanz von geschwabbelten Teilen durchaus konkurrieren kann. In der nadrfolgenden Abhandlung werden an Hand von elektronenoptischen Aufnahmen an kugelpoliertem und geschwabbeltem Golddouble sowie bei galvanischen Goldüberzügen die Unterschiede in der Mikrostruktur der Oberfläche herausgestellt und diskutiert. Sämtliche Aufnahmen sind 3000fach vergrößert, so daß eine unmittelbare Vergleichsmöglichkeit der einzelnen Aufnahmen besteht.

Der Wunsch nach analytischen Methoden, die rasch, einfach und womöglich auch von nur angelernten Kräften durchgeführt werden können, ist in allen Betrieben, die Analysen durchzuführen haben und daher auch in galvanotechnischen Anlagen, seit je vorhanden. Während man es aber in früheren Jahrzehnten gerade in der Galvanotechnik mit der analytischen Betriebskontrolle nicht sehr genau nahm, ist man auch hier zur Erkenntnis gekommen, daß ein exaktes und stets einwandfreies Arbeiten nur bei laufender Kontrolle aller Arbeitsbedingungen, demnach auch der jeweiligen Badzusammensetzungen möglich ist, und gerade die modernen Glanzend Hochleistungsbäder sind in dieser Hinsicht wesentlich anspruchsvoller als die alten einfachen Bäder.

Das Heit Nr. 2/1957 vorliegender Zeitschrift beschäftigte sich als Sondernummer mit dem Thema der Abwasser-Neutralisation und -Entgiftung in der Galvanotechnik. Ergänzend zu diesen umfassenden Veröffentlichungen bringen wir nachstehend einen Beitrag von Herrn Ing. E. Lutter, der sich mit den Abwasserfragen in der Galvanotechnik intensiv befaßte. Es befindet sich außerdem ein Buch über die Abwasserfragen aus der Feder von Prof. Dr.-Ing. Weiner in Vorbereitung, das im Laufe des Jahres 1957 im Eugen G, Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg. erscheinen wird. Darin wird in erweiterter Form das Gesamtgebiet der Abwasserfragen in der Galvanotechnik, Beizerei und der Metallindustrie behandelt mit zahtreichen Bildern im Text.

Die Ermittlung des günstigsten Stromausbeutebereiches eines galvanischen Bades ist für die Praxis wichtig. Bei der bisher üblichen Methode wird die Kathode vor und nach dem Versuch gewogen. Die Differenz ist die abgeschiedene Metallmenge, nach der anhand der Expositionszeit und Stromdichte die Stromausbeute berechnet wird. Zur Ausführung dieser Messungen ist eine empfindliche Analysenwaage erforderlich. (Vergl. den Aufsatz in vorliegender Zeitschrift in Heft 8/1956 „Die Bestimmung der kathodischen Stromausbeute“.) Im nachfolgenden Aufsatz wird eine neue Meßmethode beschrieben, bei der jede Wägung entfällt, die aber dennoch genaue Werte ergibt und erheblich weniger Zeit beansprucht.

Veranlaßt durch unerklärbare Schwankungen des Gehaltes an freiem Cyanid in Kupferelektrolyten führten Nohse und Laß eine Reihe von Versuchen durch. U. a. wurde das freie Cyanid – wie in den meisten Betriebslaboratorien üblich – nach der modifizierten Liebig‘schen Methode mit n/10 Silbernitratlösung unter Kaliumjodid-Zusatz titriert. Dabei stellte sich heraus, daß der AgNO₃-Verbrauch von der Menge des zugesetzten Kaliumjodids, von der Temperatur und von dem Grad der Verdünnung der Badprobe stark abhängig ist. Anhand von Reihentitrationen wurde gezeigt, daß die Schwankungen des Cyanidgehaltes nicht durch Veränderungen innerhalb des Bades verursacht wurden, sondern bei den verschiedenen Baduntersuchungen die besagten unterschiedlichen Versuchsbedingungen in Bezug auf Temperatur, Verdünnung und KJ-Zusatz bestanden haben mußten.

Die amerikanische Firma Bausch & Lomb hat ein Gerät entwickelt, welches die vergleichende und direkte Beurteilung einer bearbeiteten Oberfläche mit einem „Standard“ gestattet. Das Gerät ist in Abb. 1 dargestellt. In das Gerät wird ein Musterstück eingelegt, das zum Vergleich mit der zu prüfenden Oberfläche dient. Beim Betrachten der zu prüfenden Oberfläche sieht man jeweils 1/2 des Bildes der Vergleichsoberfläche und 1/2 des Bildes der zu prüfenden Oberfläche mit einer 10-fachen Vergrößerung nebeneinander. Die Beleuchtung erfolgt über einen Strahlungsumlenker von einer einfachen Taschenlampenbirne aus sowohl auf die zu prüfende, als auch auf die zu vergleichende Oberfläche.

Das Blankbeizen weichgelöteter Stellen an Messinggegenständen: Weichgelötete Teile aus Messing, welche durch Gelbbrennen in der Glanzbrenne eine Schwarzfärbung der Lötstellen zeigen, können entweder in 2- 5%iger Salpetersäure oder in 5-10%iger Cyannatriumlösung durch kurzes Einlegen blank gemacht werden. Nach dem Spülen können die Teile sofort im cyankalischen Kupferbad gedeckt werden, ohne daß der Kupferniederschlag blasig wird oder schlechte Haftfestigkeit aufweist.

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Mancher Fachmann wird der Ansicht sein, daß eine Werkzeugmaschinen-Ausstellung für unser Fachgebiet kaum viel Interessantes bringt. Diese Meinung muß aber berichtigt werden und es hat den Anschein, daß diese internationale Schau viel und manches zeigt, was interessant und sehenswert ist. Man verspricht sich teilweise sogar mehr als von der Deutschen Industriemesse Hannover.

Auf der 4. Fachtagung der „Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Galvanotechnik“, die vor einiger Zeit in Zürich stattfand, hielt Herr Dr. G. Elssner diesen Vortrag. Wir bringen nachstehend einen Auszug, der von Herrn Ing. W. Huber referiert wurde. Weitere Vorträge, die auf dieser Tagung gehalten wurden, referieren wir an dieser Stelle in Kürze.
Unter den Begriff „nichtmetallische anorganische Schutzschichten“ fallen jene Verfahren, welche im Rahmen der Oberflächenschutztechnik entwickelt und ausgeübt werden, sie gehören zum weitgefaßten Gebiet der Galvanotechnik. Die Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß ohne Einwirkung des elektrischen Stromes unter oberflächlicher Umwandlung des Metalls eine Schutzschicht gebildet wird, wodurch auch die Verfahren von denjenigen der Emaillierung und Lackierung abgegrenzt sind.

Auf folgende Stoffe wird nur dann qualitativ oder halbquantitativ geprüft, wenn die Vermutung besteht, daß sie vorhanden sind: Eisen, Kupfer, Aluminium, Blei, Chrom, Nitrat. Eisengehalt Methode: Ausfällung mit Ammoniak und Ammoniumchlorid. Diese Methode kann als qualitative, halbquantitative oder quantitative Arbeitsweise angewendet werden. Man nimmt eine Probe von 25 ml und setzt 10 g Ammoniumchlorid und 10 ml konzentrierte Salpetersäure zu. Erhitze zum Sieden und verdünne auf 200 ml. Nach dem Abkühlen auf 70° C macht man mit Ammoniak stark akalisch. Wenn Eisen vorhanden ist, bildet sich ein Niederschlag von Eisen(III)-hydroxyd in der Lösung.

In neuerer Zeit treten die Verfahren zum elektrolytischen Entrosten und Entzundern stärker in den Vordergrund. Es handelt sich hierbei um salzförmige Präparate, die von den Spezialfirmen der Galvanotechnik geliefert werden. Die Elektrolyte arbeiten kathodisch oder anodisch und es erfolgt beim Entrosten und Entzundern kein Angriff auf das Grundmaterial. Die metallisch blanke Oberfläche nach dieser Behandlung gestattet eine Galvanisierung ohne die sonst erforderliche elektrolytische Entfettung. Der nachfolgende Aufsatz behandelt die Verfahren des Beizens mit Säuren, der auch Aufschluß gibt über das Entstehen und die Struktur der zu entfernenden Oxydschichten.

Die nachfolgende Arbeit gliedert sich in Teil I, II und III. Einführend erläutert der Autor in Teil I den heute allgemein üblichen Flächen begriff, während in Teil II der Begriff der „wirksamen“ Fläche einer Ware beschrieben wird. Der Verfasser ist der Auffassung, daß der heute allgemein übliche Flächenbegriff unhaltbar ist, da er die wirkliche, wirksame Fläche, die für den Galvanisierungsvorgang entscheidend ist, nicht richtig festlegt, was natürtlch auch für die Schichtdicken-Berechnung entscheidend wird, in Teil III werden die Meßverfahren zur Bestimmung der wirksamen Fläche beschrieben und praktische Belange.

Der Aufsalz befaßt sich eingangs mit allgemeinen Darstellungen über das Metall Indium und galvanische Indium-Niederschläge. Die Autoren gehen dann auf eigene Versuchsarbeiten ein zur Herstellung galvanischer Indium-Niederschläge aus EDTA-Lösungen.
In vorliegender Zeitschrift erschien im Jahre 1953 (Heft No. 11/12) ein Aufsatz über die Anwendung des Indiums in der Oberflächentechnik. Da man in der Zukunft mit einer größeren Anwendung dieses Metalles rechnen muß, ist es von Interesse, sich mit dem Indium näher vertraut zu machen.

Die am 15. 5. 1957 in Köln veranstaltete Korrosionstagung befaßte sich mit der Bedeutung der Passivierung und Deckschichtenbildung bei der Korrosion in Atmosphäre und in Wässern. In seinen Einleitungsworten nannte Prof. Dr. E. Houdremont, Essen, die Korrosion den „Sündenfall der Materie“ und stellte es als Aufgabe der Korrosionsforscher hin, Regeln zu finden, um ein Bewähren der Stoffe in der Umwelt zu ermöglichen. Prof. Dr. Th. Heumann, Münster, berichtete über die Vorgänge beim Auf- und Abbau von Passivschichten beim Eisen, Nickel und Chrom.

Vom 13. bis 15. 6. 1957 führte der Bundesinnungsverband der Graveure, Galvaniseure, Gürtler und verwandter Berufe seinen 10. Verbandstag in Solingen durch. Neben einer großen Zahl von Delegierten aus der gesamten Bundesrepublik konnte Bundesinnungsmeister Dreher Gäste aus Ostberlin, der DDR, aus Dänemark und Holland begrüßen. Aus Holland waren 40 Gäste erschienen. Ihr Sprecher, Herr Waal machte der Hauptversammlung den bemerkenswerten Vorschlag, im Zeichen der allgemeinen Integrierung Europas einen Internationalen Verband zu gründen. Die Versammlungsteilnehmer spendeten ihm hierzu lebhaften Beifall. Die Frage soll im Herbst auf dem holländischen Verbandstag weiter verfolgt werden.