Artikelarchiv

Teil 3: Überwachen von Beizprozessen

Fortsetzung aus Heft Nr. 6 und 8/88

2.4.4 Elektrolytische Regenerationssysteme

Diese Systeme werden vielseitig zur Regeneration von Eisen- und Buntmetall-Beizlösungen genutzt [54, 55, 56, 57]. Eine neue Elektrolysezelle wurde z. B. von der TU-Dresden mit der TU-Budapest entwickelt. Bei der Regeneration von H2S04-Beizlösungen für Eisenmetalle werden Fe-Kathoden und ein Polyester-Diaphragma eingesetzt, wobei aus der Fe(ll)S04-Abbeize kohlenstoffarmes Elektrolyteisen anfällt.

Teil 1

ln den Jahren 1982 bis 1984 veröffentlichten wir eine Aufsatzserie von Dr. Marv Rubinstein über den technischen Stand und die Anwendungsmöglichkeiten des Tampongalvanisierens. Das schon verhältnismäßig lange Zeitbekannte Verfahren hatte in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung durchgemacht und war sowohl von der Chemie als auch Anlagentechnik her modernisiert worden. Die Aufsatzserie verfolgte das Ziel, interessierte Leser mit den sich dadurch bietenden Möglichkeiten bekannt zu machen und die Anwendungspalette dieser Technik bei der Instandsetzung von Bauteilen und für andere Zwecke zu erweitern. Die Aufsatzreihe stieß auf reges Interesse und wir entschlossen uns daher, sie in Buchform (M. Rubinstein: Das Tampongalvanisieren. 1985. Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau) herauszugeben. Auch das Buch erhielt regen Zuspruch.
Mit der Anwendung des Verfahrens und der Technologie selbst wurden in der Zwischenzeit zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Im Bestreben, auch diese möglichst schnell und komplett an unsere Leser weiterzugeben, ist es uns gelungen, Dr. Rubinstein als Autor für eine weitere Aufsatzserie zu gewinnen, die wir unter der Überschrift „Tampongaivanisieren in der Praxis" in den folgenden Heften bringen werden.

Der vorliegende Aufsatz gibt einen kleinen Überblick über den Einsatz der chemischen Vernicklung in der Kunststoffverarbeitung. Dies sind die drei Einsatzgebiete, die zu diesem Zwecke vorgestellt werden sollen:

1. Korrosionsschutz kühlwasserführender Teile und allgemeiner Werkzeugbau

2. Verpackungswerkzeuge im Lebensmittel- und Pharmabereich

3. Instandsetzung von Werkzeugen.


Zuerst sollen der Korrosionsschutz von Werkzeugen allgemein und der Kühlwasserführung speziell besprochen werden.
Nicht nur die zu verarbeitenden Kunststoffe, auch das Kühlwasser kann trotz Zusätzen aggressiv sein. In Abb. 1 ist die Außenfläche eines Einsatzes aus Werkzeugstahl 1.2312 dargestellt, auf der sehr deutlich die Korrosion zu erkennen ist, die man so im gesamten Kühlwassersystem findet.
Wenn der Werkzeugmacher sich nun entschließt, dem Galvaniseur ein Werkzeug zur Bearbeitung in die Hand zu geben, gibt es - wie so oft im Leben - zwei Möglichkeiten. Die partielle Beschichtung, die später noch besprochen wird; oder die nicht so aufwendige - und daher für den Geldbeutel vorteilhaftere allseitige Beschichtung.

Allgemeine Betrachtungen
zur Wärmerückgewinnung aus Abluft

Wärmerückgewinnung aus Abluft, ein viel diskutiertes Thema, soll für Betriebe mit aggressiver Abluft praxisnah besprochen wer- den. Da die Ergebnisse solcher Anlagen häufig von sehr gut bis mangelhaft ausfallen, werden hier Hinweise gegeben, die dem Betriebstechniker ohne Erfahrung auf diesem Gebiet als Beurteilungshilfe dienen können.
Ein Luftaustausch in Gebäuden ist in unseren Breiten in sieben und mehr Monaten des Jahres mit beträchtlichem Energieaufwand verbunden. Die abgesaugte Luft muß durch Frischluft von außen ersetzt werden. Zur Vermeidung von Zugerscheinungen oder Störungen an Anlagen und Einrichtungen muß die nachgeführte Frischluft erwärmt werden.

Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (HKW)

Richtlinien vom DGO-Arbeitskreis „Reinigen“

Einleitung

Die in der Industrie notwendigen Oberflächenbehandlungen Reinigen und Entfetten können mit organischen Lösemitteln oder wäßrigen Systemen erfolgen. Im folgenden Aufsatz werden nur Anlagen zum Einsatz von HKW behandelt.
Der Leitfaden soll dem Planer und Betreiber die für die Auslegung und Beschaffung einer Oberflächenbehandlungsanlage erforderlichen Maßnahmen unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen aufzeigen.
Es empfiehlt sich, die Planung in enger Zusammenarbeit zwischen Betreiber, Chemikalienlieferanten und Anlagenproduzenten auf ein optimales Konzept abzustimmen und somit für jeden speziellen Anwendungsfall festzulegen. Die betriebsspezifischen Probleme können dabei eine Sonderbetrachtung im Hinblick auf ökologische und ökonomische Maßnahmen erfordern.

Moderne Detektions- und Auswertemethoden

Bei der Überwachung galvanischer Elektrolyte spielt die Titrimetrie eine herausragende Rolle. Es gibt kaum einen Stoff, der mit Hilfe dieser Methode nicht auf die eine oder andere Art bestimmt werden kann. Gleichzeitig ermöglichen moderne Methoden der Detektion und Auswertung eine weitgehende Instrumentalisierung der Titrimetrie, d. h. Substitution von manueller Arbeit und subjektiver Beurteilung bei gleichzeitiger Präzisierung der Ergebnisse. Die Nutzung dieser Möglichkeiten erscheint in Zeiten erhöhter Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Galvanotechnik überaus erforderlich. Der Aufsatz von Professor Surmann gibt einen Einblick in einige Möglichkeiten.

Im Wechselspiel zwischen funktionellen ,materialspezifischen und oberflächentechnischen Aspekten

Vorwort und Einführung


Wohl kaum ein anderes technisches Hilfsinstrument des Menschen hat eine so vielfarbig schillernde Entwicklung durchlaufen wie die Brille in ihrer jetzt 700jährigen Geschichte. Es findet sich wohl aber auch kaum ein anderes Beispiel, an dem sich konstruktive Einfälle, materialtechnische Entwicklungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Modetrends über die Jahrhunderte hinweg so anschaulich nachvollziehen lassen, wie gerade bei diesem „Korrektionsmittel für Fehlsichtige“. Um so mehr erstaunt es, daß die Fachliteratur über die material- und verfahrensspezifischen Aspekte dieser Thematik eher als spärlich zu bezeichnen ist, obwohl nahezu jeder zweite Mensch heute auf eine „Sehhilfe“ angewiesen ist. So sind über die besonders in unserem Jahrhundert dominierenden galvanotechnischen Herstellungs- und Behandlungsverfahren z. B. selbst in der Fachpresse nur selten Publikationen erschienen.

Ein materialtechnisches und Konstruktionsproblem (1285-1700),Teil 1

„Es ist noch nicht 20 Jahre her, daß die Kunst der Verfertigung von Brillen erfunden wurde. Ich habe selbst denjenigen gesehen, der sie erfunden und zuerst fertigte und mich mit ihm unterhalten. “
Dieser erste Hinweis auf die Brille ist einer überlieferten Predigt des Dominikanermönchs Giordano da Rivalto vom 23. Februar 1305 im Kloster der Hl. Katharina zu Pisa entnommen; der Name des Erfinders blieb unbekannt. Es wird behauptet, er sei Mönch in Murano bei Venedig, dem damaligen Zentrum der Glasherstellung, gewesen.

Aus dem Jahresbericht 1987 der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), bearbeitet von Christian Gg. Enke VDI

Die Arbeit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin, war 1987 vor allem durch eine weitere Zunahme der internationalen Kontakte gekennzeichnet. Neben der Beteiligung an Projekten im Rahmen der Wissenschaftsabkommen mit der DDR sowie der UdSSR und weiteren osteuropäischen Ländern, für die erste Gespräche geführt wurden, spielten insbesondere die enger werdenden Verbindungen in der Europäischen Gemeinschaft eine besondere Rolle, wobei die vorgesehene Vollendung des Binnenmarktes bis 1992 die Harmonisierung technischer Richtlinien und Normen sowie die gegenseitige Anerkennung der durch Gesetze und Verordnungen festgelegten Prüfungen und Zulassungen voraussetzt. Die Bundesanstalt hat auf die damit verbundenen Konsequenzen im nationalen Rahmen bereits seit langer Zeit hingewiesen und insbesondere Vorbereitungen für die Schaffung eines Anerkennungsdienstes für Laboratorien auf dem Gebiet der Materialprüfung betrieben. Auch das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat mit der Bildung des Deutschen Zertifizierungsrates gegen Ende 1987 einen ersten wichtigen Schritt hierfür getan.

Vortrag von Dr. G. Sotirova, Sofia/Bulgarien, im Rahmen der Internationalen Vortragsreihe am Forschungsinstitut für Metallchemie und Edelmetalle (FEM)
in Schwäbisch Gmünd am 20. Juni 1988

Die Streifendehnungsmethode zur Bestimmung innerer Spannungen in elektrolytisch abgeschiedenen Metallüberzügen wurde 1961 von Popereka vorgeschlagen. Die Ermittlung der inneren Spannungen erfolgt nach der Längenänderung eines beidseitig beschichteten Streifens.

Bericht von Christian Gg. Enke VDI

Im Mittelpunkt der Metav ’88 – Ausstellung für Fertigungstechnik und Automatisierung die vom 7. bis 11.Juni in Düsseldorf statt- fand, und auf der etwa 1600 Firmen, davon 540 aus dem Ausland, ihre Exponante zeigten, standen Werkzeugmaschinen für spanende und umformende Bearbeitung, Bearbeitungszentren und flexible Fertigungssysteme. Ein umfangreicher Zubehörbereich für die Handhabung, Meß- und Prüftechnik sowie für die Oberflächenbehandlung rundete die Ausstellungspalette ab. Oberflächentechnische Betriebe haben mit metallbe- und verarbeitenden sehr viele An- liegen gemeinsam. Als Produktionstechnologie wird die Oberflächenbehandlung, speziell die Galvanotechnik ebenso wie die anderen Betriebe laufend mit neuen Werkstoffen konfrontiert. Der Automatisierungsgrad wird bei ständig kleiner werdenden Produktionslosen immer höher. Flexibilität ist ebenso gefragt wie immer höhere Zuverlässigkeit und Qualität.

Bericht von Hanns Benninghoff über den Kongreß Symatec ’88 am 7. und 8. Juni 1988 in Bern/Schweiz

Kompakte Werkstoffe und Schichtwerkstoffe sind als Konstruktions- und Funktionsmaterialien für die gesamte technologische Entwicklung von zentraler Bedeutung. Oft sind sie es, die Möglichkeiten und Grenzen technischer Systeme bestimmen. Neue Werkstoffe und Schichten können den Durchbruch neuer Technologien und Verfahren entscheidend beeinflussen, Qualität und Leistung von Bauteilen erhöhen und die Abhängigkeit vom Import knapper Rohstoffe verringern. Daß neue Werkstoffe und Schichten zu den Schlüsseltechnologien der neunziger Jahre gehören, wird heute weltweit erkannt. In der Europäischen Gemeinschaft, den USA und in Japan wurden Materialforschungsprogramme mit je rund einer Milliarde DM ausgestattet. Neue Forschungsprogramme beginnen in Kürze.

Zusammengestellt von Dr. J.L Jostan, Fachausschuß Forschung der DGO

Um die Fachwelt über aktuelle Forschungs- arbeiten an den Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin zu informieren, erstellt der Fachausschuß Forschung der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik in regelmäßigen Abständen eine Übersicht mit den Themen der auf ihrem Fachgebiet durchgeführten Diplomarbeiten. Die folgende Zusammenstellung ergänzt frühere Berichte [1-3] und erfaßt vorwiegend die Fachhochschulen Düsseldorf, Hagen/Iserlohn, Niederrhein/ Krefeld, Reutlingen, Ulm und die Gesamthochschule Wuppertal für den Zeitraum von 1982/83 bis 1987.

Interview am Rande des Ulmer Gesprächs 1988
über die Förderung galvanotechnischer Forschungsaufgaben

In Zeiten, in denen sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse überstürzen und die Wege zwischen Forschungsergebnis und Anwendung in der Produktion immer kürzer werden, kann sich eine Technologie nur dann durchsetzen oder ihre Stellung behaupten, wenn sie ständig, in ausreichendem Maße und auf hohem Niveau Forschung und Entwicklung betreibt. Bei dem heutigen Stand der Technik ist dies jedoch immer mit großen finanziellen, personellen und materiellen Aufwendungen verbunden. Auf Technikgebieten, deren Schwerpunkt überwiegend in kleineren und mittleren Produktionsbetrieben liegt, ist es daher oft nicht möglich, Forschung und Entwicklung in ausreichendem Maße zu finanzieren.

Bericht über einen Vortrag und Überlegungen zur Galvanotechnik

Auf Märkten, die durch Überkapazitäten, neue und aggressive Anbieter, immer kürzere Produktionszyklen und zunehmenden Preisdruck immer wettbewerbsintensiver werden, können langfristig nur konkurrenzfähige Unternehmen überleben. Die Konkurrenzfähigkeit wird dadurch bestimmt, daß das Unter- nehmen im Vergleich zu den Konkurrenten günstigere Stückkosten und einen höheren Kundennutzen der Produkte vorweisen kann.
Der Kundennutzen eines Produktes wird beispielsweise bestimmt durch dessen Funktionalität, eine lange Störungs- und wartungsfreie Lebensdauer, geringe Weiterverarbeitungskosten und durch eine geringe Umweltbelastung bei der Weiterverarbeitung oder beim späteren Gebrauch. Je höher der Kundennutzen eines Produktes im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ist, desto weniger entscheidet der Preis über den Erfolg am Markt.