Artikelarchiv

Referate aus dem wichtigen Fachschrifttum des In- und Auslandes
Band 1, Nr. 2/1954

Die rationellen Galvanisiermöglichkeiten und die erhöhten Qualitätsansprüche, die an fast alle Massenartikel gestellt werden, haben der Massengalvanisierung eine sehr große Bedeutung gegeben. In den letzten Jahren sind die Apparate und Anlagen dafür entscheidend weiterentwickelt worden. Vor ein oder zwei Jahrzehnten kam es noch selten vor, daß man bei Massenartikeln Schichtstärken vorschrieb. Man sprach von „leichter“ oder „starker“ Vernickelung, wobei diese Begriffe ziemlich verwischt waren. Bei besonderen Qualitätsansprüchen wurde hier und da „2 oder 3 Stunden trommelvernickeln“ vorgeschrieben. Im allgemeinen fand man sich damit ab, daß an massengalvanisierte Teile in Bezug auf Qualität nicht die Ansprüche gestellt werden konnten, die man von Teilen verlangte, die in ruhenden Bädern galvanisiert wurden.

Bei der Herstellung von Metallschildern ergibt sich vielfach ein verhältnismäßig großer Ausschußhundertsatz, gekennzeichnet durch stark unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit. Die Ursache der Verschiedenheit der Oberflächenspiegelung liegt in der unsachgemäßen Vorbehandlung der bedruckten Metallplatten, wobei der Grund sowohl glänzend und matt, als auch halbmatt und leicht flimmernd ausfallen kann. Der richtige Herstellungsgang ist folgender: Die Metallplatten werden nach dem Zuschneiden in einer Glanzbrenne gelbgebrannt. Die Brenne besteht aus zwei Raumteilen konz. Salpetersäure, einem Raumteil Schwefelsäure 66° Be und 2-5 g/l Glanzruß. Der Glanzruß muß mit der konz. Salpetersäure zuerst gemischt werden.

Fortsetzung des Berichtes über die Tagung in Darmstadt am 7. und 8. Oktober 1954: In Heft 11/1954 dieser Zeitschrift wurde über die Vorträge der Gruppe 1, die sich mit dem Schleifen und Polieren auf mechanischem Wege befaßt hatten, berichtet. Am zweiten Tag folgten auf der Tagung die Vorträge, die nachstehend referiert werden.

Über das elektrolytische Polieren sprach Dr. Bosdorf, Düsseldorf. An der Entwicklung des Verfahrens war in Frankreich vor allem Jacquet in Verbindung mit der Hispano Suiza-Gesell-Schaft beteiligt. In USA arbeitete hauptsächlich das Battelle Memorial Institut an diesem Verfahren. Die Anwendungen in Deutschland seien noch nicht sehr zahlreich, obwohl das Verfahren sehr vielseitig sei. Zum Beispiel kann man ohne Schwierigkeiten MS 58, MS 60, rostfreie austenitische Stähle, Ni, Reinstaluminium, Kupfer und Kohlenstoffstähle polieren. Man glättet damit Turbinenschaufeln, Zahnräder, Meßwerkzeuge u. v. a.

Das HDT, Essen (Außeninstitut der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule Aachen) veranstaltete diese Tagung, auf der eine Reihe Vorträge gehalten wurden. Sehr wichtige Tagungen für das Fachgebiet der Galvanotechnik, Oberflächenbehandlung usw. haben sich in den Monaten Oktober-November 1954 auf einen kurzen Zeitraum zusammengedrängt. Diese Tatsache bedauern wir außerordentlich und man sollte künftig den Tagungskalender besser gegeneinander abstimmen. Lange Monate hindurch fand praktisch keine Tagung für unser Fachgebiet statt und es ist auffallend, daß sehr wichtige Veranstaltungen mit äußerst interessanten Vorträgen dann zeitlich sehr dicht zusammenlagen und zwar: 7./8. Oktober 54: Arbeitstagung Galvanotechnik in Darmstadt, veranstaltet von der Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung u. dem Forschungsinstitut für Edelmetalle. 14. Oktober 54: Tagung „Oberflächenbehandlung“ im Haus der Technik, Essen. 26. Oktober 54: Galvanotechnische Vortragstagung des Zinn-Informationsbüros Düsseldorf in Verbindung mit dem Tin Research Institute, London. 11./13. November 1954: Korrosionstagung 1954 in Frankfurt a. M., zugleich Dechema-Jahrestagung 1954.