Artikelarchiv

Die ‚Werkstoff-Frage ist eng verbunden mit dem Galvanisieren als Endbehandlung. Fehler in den aufgebrachten metallischen Überzügen haben ihre Ursachen in vielen Fällen nicht bei den galvanischen Arbeitsmethoden selbst. Oft genug werden die Eigenschaften und Eigenheiten des Materials ungenügend erkannt oder es wird ein ungeeigneter Grundwerkstoff gewählt. Aus diesem Grunde wird in nachfolgendem Aufsatz zur Frage des Werkstoffes selbst Stellung genommen. Ein Stahlband wird aus einem Block gewalzt, der aus einem Schmelz- bzw. Gießprozeß entsteht. Eigenheiten im Kern des Materials (Blockes) werden auch bei der Oberflächenbehandlung erfaßt, so daß diese Betrachtungen für die Blech- oder Bandoberfläche Bedeutung gewinnen.

Uns liegen die „vorläufigen Richtlinien Juni 1960 für Anforderungen an die Beschaffenheit abzuleitender Awässer“ des Regierungspräsidiums Nord-Württemberg vor. Man kann nur mit höchstem Erstaunen lesen, welche Anforderungen diese Dienststelle heute an die Industrie stellt und muß dabei zu der Überzeugung kommen, daß die Durchführung dieser Anordnung völlig unmöglich ist. Bei einer genauen Einhaltung der Vorschriften ist es noch nicht einmal möglich, Leitungswasser in die Kanalisation abzuführen, da diese Vorschriften Bezug nehmen auf das Buch „Die einheitlichen Anforderungen an die Trinkwasserbeschaffenheit und Untersuchungsverfahren in Europa“, zusammengestellt von Prof. Dr. med. Heinrich Kruse im Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart, 1959.

Kurzauszüge aus dem internationalen Schrifttum der Oberflächenbehandlung von Metallen

Erstes Referate-Organ dieses Fachgebietes

• Neues aus der Fachwelt
• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patentschau; Erteilte Patente, Patentanmeldungen, Gebrauchsmuster, Patente aus der DDR, Patente aus USA

Ausstellung für Meßtechnik und Automatik fand vom 10. bis 26. Oktober in Düsseldorf statt. Die „Interkama“ umfaßt das gesamte Gebiet der Messetechnik sowie die Steuer- und Regelungstechnik. Die Messetechnik ist dabei ein unerläßlicher Pfeiler der Regelungstechnik und sie ist heute in einer Weiterentwicklung begriffen, die durch die Bedürfnisse der Automatik angeregt und gefördert werden. Mit diesen Worten umriß Herr Prof. Gerecke von der ETH Zürich die Aufgaben dieser internationalen Veranstaltung. Auf dem Kongreß wurde eine größere Zahl von Vorträgen über die vielfältigen Probleme dieses Spezialgebietes gehalten, die in Kürze in Buchform beim Verlag Oldenbourg erscheinen werden.

Die Anfertigung des Tonmodelles und der Gipsform: Die Herstellung des Urmodelles in Ton erfordert künstlerische und gestaltende Fähigkeiten. Diese Arbeit wird deshalb auch von geschulten Modelleuren ausgeführt. Das Urmodell besteht aus Modellierton. Dieses Tonmodell wird mit Gips übergossen. Man verwendet gewöhnlichen Stuckgips. Wenn es sich um ein einfaches Modell handelt, z. B. ein Puppenkopf mit einer offenen Seite, dann ist die Arbeit nicht so kompliziert.

Diese Ausstellung fand auf dem Messegelände in Hannover vom 11. bis 20. September 1960 statt. Veranstalter war der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken. Es beteiligten sich 769 Aussteller, davon 131 ausländische Firmen. Das Feinschleifen und Polieren nahm erwartungsgemäß nur einen beschränkten Platz bei dieser Messe ein, sofern man das reine Grobschleifen als spanabhebende Bearbeitung im Werkzeugmaschinenbau unberücksichtigt läßt.

Gelb und Braun: Die Durand & Huguenin AG hat ein Verfahren entwickelt, nach welchem mit Sicherheit eine gleichmäßige Gelb- oder Braunfärbung mit Hilfe einer Permanganatlösung erhalten wird. Vor dem Färben wird die anodische Oxydschicht mit einem Hydrokolloid, z. B. Knochenleim oder Gelatine, imprägniert. Die wässerige Kolloidlösung soll 0,05- bis 10prozentig sein, die Permanganatlösung 0.01- bis 10prozentig. Das Färben erfolgt zweckmäßig zwischen 50 und 70° C; es können aber Temperaturen bis 100° C angewandt werden.

Die günstigen Betriebserfahrungen, die seit vielen Jahren mit Gleichrichtergeräten zur Speisung galvanischer Bäder gesammelt wurden, verschaffen diesen Stromquellen eine ständig steigende Verwendung. Zu den bekannten Selen-Gleichrichtern kamen in den letzten Jahren Geräte, die mit Germanium- und Siliziumzellen bestückt sind. Diese drei Gleichrichterarten, ihre Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten werden nachstehend im einzelnen näher behandelt.

Mit großem Interesse verfolgte ich die Diskussion zwischen der Firma Union Fröndenberg und Herrn Chem.-Ing. Weber, welcher in der August-Ausgabe Ihrer Fachzeitschrift „Galvanotechnik“ veröffentlicht wurde und die Frage der Giftigkeit von Cyanverbindungen und die Ergebnisse von verschiedenen Analysenmethoden behandelte. Über die Giftigkeit von Cyanverbindungen sind zahlreiche und sehr sorgfältige Untersuchungen gemacht worden. Wenn man die dabei gefundenen Ergebnisse genau untersucht, so stellt man eine allgemeine Übereinstimmung der erhaltenen Werte fest.

Auslegung und Planung der Gleichstromausrüstung: Die niederspannungstnäßige Ausrüstung moderner Galvanikanlagen wird durch die umfangreicheren Vorbehandlungsmethoden, die heute üblichen hohen Stromdichten und die meist geforderten großen Schichtdicken umfangreich und platzaufwendig. Vor allem zwingt die Notwendigkeit, daß die Gleichrichter zur Verhinderung großer Leistungsverluste oder Spannungsabfälle möglichst in der Nähe der Bäder Aufstellung finden müssen, zu Überlegungen bezüglich der geeigneten Raumbereitstellung. Ein weiterer Grund, der dazu zwingt, die Gleichrichter in Badnähe zu bringen, sind die Kosten des Leitungsmaterials.

• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patentschau: Erteilte Patente, Patentanmeldungen, Patente aus Österreich, Patente aus USA
• Neue Fachbücher

Auch eine Kriegserinnerung .... über „Angewandte“ Chemie Kriegszeit ist‘s – und an allen Ecken und Enden und auf allen Gebieten herrscht Mangel. Auch in den Betriebslaboratorien fehlt ausgebildetes Personal. Neben wenigen Chemotechnikerinnen sind einige Laborantinnen und viele Hilfskräfte vorhanden: ehemalige Kellnerinnen, Näherinnen, Hausgehilfinnen, dienstverpflichtete Soldatenfrauen und Studentinnen ..., Versehrte Arbeiter und Ausländer. Als verantwortlicher Chef hat man seine Plage –!

Verschiedene spezielle Anwendungsgebiete für die Hartverchromung: Einleitend sprach Herr Vaulchier allgemein über die Haftung von Chromüberzügen auf verschiedenen Werkstoffen. Da die Phenomena dieser Vorgänge noch nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt wurden, kann man über die Haftung keine klaren Definitionen vermitteln. Man vermutet jedoch, daß sie durch Grenzflächenvorgänge zwischen den beiden kristallinen Gitteraufbauten, von denen eines elektrolytisch formiert wurde, hervorgerufen wird. Der Vortragende zeigte einige Mikroaufnahmen von solchen Grenzflächen zwischen Nickel/Uran und Chrom/Titan.

Faktoren, die einen Einfluß auf die Korrosionsbeständigkeit dekorativer, galvanischer Überzüge auf Zinkdruckguß ausüben: Dieser Vortrag muß in zwei Hauptteile aufgegliedert werden und zwar 1) die Auswirkungen der Struktur der Zinklegierung und Gußfehler in Bezug auf die Haltbarkeit des Überzuges; 2) der Einfluß der abgeschiedenen Schichten und Schichtkombinationen auf die Korrosionsbeständigkeit des Grundmetalles. Für die Untersuchungen wurden Türgriffe für Automobile verwendet.

Wie erst in jüngerer Zeit festgestellt und mitgeteilt, sind öfter Fehler in galvanischen Schichten durch im Wasser enthaltene biologische Substanzen verursacht. Mit Teich-, Brunnen- oder Flußwasser, das beim Spülen oder Badnachfüllen verwendet wird, gelangen diese Algen (Kiesel-, Faden-Algen) in die Bäder, wo sie mit dem galvanischen Niederschlag auf die Ware gelangen und dort mehr oder weniger unangenehme Fehler hervorrufen. Jedoch nicht nur in offenen Wässern sind Algen bestimmt worden, sondern auch im Leitungswasser der Städte. Dieses war auf Durchtritt der im Kiesfilter weiterwachsenden Algen zurückzuführen.

Die zunehmende Verunreinigung der Flußläufe durch Industrieabwässer zwingt die Wasserverbände und -behörden, die Anforderungen an die Abwasserqualität immer größer werden zu lassen. Es werden sich daher in nicht allzu ferner Zeit auch die galvanischen Betriebe mit der Entgiftung ihrer Abwässer beschäftigen müssen, die bisher noch keine Anlage zur Unschädlichmachung ihrer mit Cyanid oder Chromsäure verunreinigten Abwässer besitzen. Natürlich ist die Zusammensetzung und Konzentration der Abwässer weitgehend vom Fertigungsprogramm und dem technischen Stand des Betriebes abhängig.

Die Ausrüstung der galvanischen Betriebe hat in den letzten Jahren durch die Einführung neuzeitlicher Arbeitsmethoden grundsätzliche Veränderungen erfahren. Die Galvaniken hatten in der Vergangenheit immer den Charakter eines Handwerksbetriebes, auch wenn sie als Abteilung eines Industriebetriebes bestanden. Die steigende Qualitätsforderung der Verbraucher und das gewaltige Ansteigen der Produktion zwangen dazu, auch diesen Fertigungszweig zu rationalisieren und betriebssicher zu gestalten. Vor allem die unterschiedlichen Qualitäten der Metallüberzüge, eine zwangsläufige Folge der rein manuellen Arbeit, führten in der Serien- und Großserienproduktion zu erheblichen Störungen und Schwierigkeiten.

Bereits vor vier Jahren berichtete E. Brüche in einer Abhandlung „Wozu Elektronenmikroskopie in der Galvanotechnik?“ in vorliegender Zeitschrift über die Verwendung des Elektronenmikroskopes zur Untersuchung der Feinstruktur metallischer Oberflächen. Mit einer Reihe von eindrucksvollen Abbildungen wird dort der Beweis erbracht, daß das Elektronenmikroskop gerade auch in jenen Vergrößerungsbereichen, wo auch das Lichtmikroskop noch einsatzfähig ist (2200-fach und darunter) gegenüber letzterem entscheidende Vorteile aufweist. Diese liegen vor allem in der außerordentlich großen Tiefenschärfe und dem besseren Auflösungsvermögen des Elektronenmikroskops.