Artikelarchiv

Bericht zum POT-Workshop am 21. und 22. Juni 2001
im Seminar- und Ferienhaus „An der Talsperre“ Ilmenau-Heyda

Der diesjährige Workshop des Fachgebietes Plasma- und Oberflächentechnik (POT) der TU Ilmenau zu Fragen und Problemen der Plasmatechnik und Oberflächentechnik fand wieder im Seminar- und Ferienhaus An
der Talsperre in Heyda statt. Das Ferienhaus bietet eine angenehme Umgebung für die Tagung, die Pausen und den Thüringer Abend.
Die Tagungsleitung hatte Herr Prof. em. Rother, der durch seine straffe und kompetente Tagungsleitung viel zum Gelingen des Workshops beitrug. Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau, Herr Univ.-Prof. H. Kern, eröffnete den Workshop.

Jede Bilanz des zu Ende gehenden Jahres 2001, fast gleichgültig auf welchem Gebiet, wird durch die Terrorakte am 11. September in den USA stark beeinflusst. Menschliches Erinnern konzentriert sich nun einmal auf die unmittelbare Vergangenheit, und weiter zurückliegende Ereignisse verblassen dagegen- wer redet in Deutschland noch von BSE?

Bericht über eine Reise nach Japan und die Beteiligung an der International Industrial Fair Kobe 2001

Von der Regierung der Hyogo-Präfektur in Japan mit Sitz in der Hafen- und Industriestadt Kobe (die 1995 von einem schweren Erdbeben betroffen war, wovon allerdings nichts mehr zu sehen ist) waren wir vom IMT als Vertreter des Forschungszentrums Karis- ruhe eingeladen, auf der High-Tech-Messe International Industrial Fair 2001 vom 26. bis 28. September2001 in Kobe auszustellen und während der Messe und bei Gesprächen mit Firmen über unsere Entwicklungen zu informieren. Das IMT hat seit einigen Jahren gute Kontakte zu der Hyogo-Präfektur, der Universität von Himeji und dem Wissenschaftszentrum Harima Science Garden City, die durch wechselseitige Besuche vertieft wurden.

Die Diskussionen über Kernkraft, Wiederaufbereitung, Endlagerstätten etc. scheinen zunächst für die Oberflächentechnik nicht relevant zu sein, ist diese doch an dieser Technologie weitgehend unbeteiligt. Dennoch beziehen sich zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die die Nutzung nuklearer Energie betreffen, auch auf andere radioaktive Vorgänge. Radioaktivität in der Oberflächentechnik? Ja, denn im Bereich der Schichtdickenmesstechnik werden teilweise radioaktive Standards verwendet, die z. B. auch die Bestellung eines Strahlenschutzbeauftragten nach sich ziehen.
Dieser Zusammenhang ist zunächst für die Oberflächentechnik unproblematisch. Doch eine aus ganz anderen Gründen an anderer Stelle in der Nukleartechnik ausgelöste Verschärfung von Richtlinien und Vorschriften kann sehr unmittelbar auch die Anwendung im Bereich der Oberflächentechnik einbeziehen und dort zu Schwierigkeiten führen. Man denke in gewisser Analogie an die Grenzwert-Problematik im Abwasserbereich, deren Ursprung in der chemischen Industrie liegt und die man dann einfach auch auf andere Gebiete wie die Oberflächentechnik ausgedehnt hat, wo die Erfüllung der gesetzlichen Forderungen nicht nur problematisch, sondern teilweise mit vernünftigem Aufwand nicht sicher möglich ist.
Es erscheint deshalb sinnvoll, dass sich auch die Oberflächentechniker über die aktuelle Entwicklung auf dem Vorschriftenwesen zum Umgang mit strahlenden Materialien informieren, um nicht kurzfristig unvorbereitet vor schwer erfüllbaren Probleme zu stehen. In diesem Zusammenhang ist der nachstehende Kurzbericht über Risiken durch Neutronenstrahlung von Interesse, der der Z. Umwelt 7-8/2001, S. 540-541 entnommen ist.

Für die Energieversorgung von Wohnsiedlungen wurden in den vergangenen Jahren Konzepte entwickelt, die bei möglichst geringen Mehrkosten den fossilen Brennstoffbedarf zur Wärmeversorgung um 50 % und mehr reduzieren. Die Nutzung solarthermischer Energie in Nahwärmesystemen ist ein wichtiger Baustein dieser Versorgungskonzepte.
Solarunterstützte Nahwärmeversorgung wird vorrangig bei der Planung von Neubaugebieten in Betracht gezogen. Wichtig ist ein von Anfang an abgestimmtes integrales Konzept, das sowohl den verbesserten Wärmeschutz der Gebäude als auch die energieeffiziente Wärmeerzeugung und -Verteilung umfasst und von allen beteiligten Akteuren gemeinsam entwickelt und umgesetzt wird.

Bedeutsamer Schritt gegen den Sommersmog

Das Bundeskabinett hat am 4. April 2001 den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegten Entwurf einer Verordnung zur Umsetzung der europäischen Lösemittelrichtlinie (Richtlinie 1999/ 13/EG) in innerstaatliches Recht beschlossen. Die Verordnung, die gleichzeitig Teil des Programms der Bundesregierung zur Verminderung der Ozonbelastung ist, bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates, um in Kraft treten zu können.

Nachdem sich inzwischen wohl die Gemüter über den Jahrtausendwechsel beruhigt haben, einige Firmen an der Vermeidung der befürchteten Katastrophen glänzend verdienen konnten und die meisten Weissagungen zum x-ten mal wieder nicht eingetroffen sind, können wir uns wieder auf die Dinge des täglichen Lebens konzentrieren.
So soll an dieser Stelle zunächst die erfreuliche Mitteilung hervorgehoben werden, daß uns die Enthone-OMI ohne gravierende Änderungen und in ihrer ganzen Leistungsfähigkeit erhalten bleibt (Seite 160 in diesem Heft). Der neue Eigner, die Cookson Group mit Sitz in London, hat mit dem Erwerb der Enthone-OMI ihre bisherigen Geschäftsfelder Elektronik, Keramik und Edelmetalle um den Bereich der klassischen Galvanotechnik und vor allem der Herstellung von Leiterplatten erweitert. Es ist zu erwarten, daß der finanzkräftige Konzern in Zukunft mit Entwicklungen und Innovationen die Oberflächentechnik bereichern wird.

Die britischen Beziehungen zur EU werden schlechter
Die britischen Beziehungen zur Europäischen Union werden immer schlechter. Schuld daran sind gerade zwei Schlagwörter nämlich „Lebensmittel” und „Frankreich”. In der ganzen BSE-Affaire gibt es überhaupt nichts, worauf die Briten stolz sein könnten, die ganze Angelegenheit wurde wirklich inkompetent behandelt. Egal was alles behauptet wurde, die Briten befolgten die Anweisungen der Europäischen Union, sogar bezüglich des Verkaufsverbotes von Rindfleisch außerhalb der EU- Länder.
Aus diesem Grund erwarten die Briten von ihren EU-Partnern, daß auch sie sich an die EU-Regeln halten, wenn die EU die Erlaubnis erteilt, daß britisches Rindfleisch wieder verkauft werden darf. Die Franzosen haben sich jedoch plötzlich dagegen entschieden. Das Urteil der Brüsseler Experten zeigt, daß sie dem britischen Standpunkt beipflichten und in britischen Zeitungen sind vermehrt Headlines wie „England siegt” usw. zu finden.

Bericht vom 7. Magnesium-Abnehmer-Seminar in Aalen

Am 29. und 30. September 1999 veranstaltete die Europäische Forschungsgemeinschaft Magnesiumguß e. V. EFM zum siebenten mal ein Seminar, auf dem die Hersteller, Verarbeiter und Nutzer von Magnesium die technischen Möglichkeiten, Forschungsergebnisse und Verfahren mit Magnesium vorstellen konnten. Es war die dritte Veranstaltung, welche in Zusammenarbeit mit der Internationalen Magnesium Association IMA stattfand. Trotz der auf den ersten Blick fachlich eingeschränkten Adressierung an die Gießereien von Magnesium und deren Vor- und Nacharbeiter entpuppte sich das Programm zu einer offenen, thematisch sehr weit gespannten Tagung. Es war der internationale Charakter der Tagung zu spüren, der aber durch die gute Organisation die lokalen Schwerpunkte nicht erdrückte sondern nutzte. Es gab selbst- verständlich eine simultan Übersetzung ins Englische für die internationalen Teilnehmer, ebenso aber auch eine simultan Übersetzung ins Deutsche bei Vorträgen auf Englisch. Es waren etwa 350 Teilnehmer gekommen, da- von waren über 1/3, gut 140 internationale Gäste aus fast allen europäischen Ländern von Skandinavien bis Spanien, von England und Frankreich bis Italien, Polen und Rußland sowie auch aus den weit entfernteren Ländern Japan, Australien, Argentinien, Südafrika, Kanada und USA.

Fraunhofer-Forscher und Ingenieure der Thyssen- Krupp Stahl AG werden am Dortmunder OberflächenCentrum (DOC) eng Zusammenarbeiten. Das besiegelten die Partner am 2. Dezember 1999 in einem Kooperations- und Rahmenvertrag. Im Frühsommer 2000 sollen alle Versuchshallen, Labor- und Büroräume fertiggestellt sein. Geplant ist, daß bis zu 80 Mitarbeiter der Thyssen Stahl AG und bis zu 20 Mitarbeiter aus den Fraunhofer-Instituten für Werkstoff- und Strahltechnik/WS, Dresden, und für Schicht- und Oberflächentechnik IST, Braun- schweig, auf das ehemalige Gelände der Westfalenhütte in Dortmund ziehen. Damit entsteht eines der größten Zentren für Oberflächentechnik in Deutschland.

Ein Überblick über die Situation in einem Spezialgebiet der Beschichtung von J. Marberg

Bereits im vierten Jahr in Folge hat die Feuer- verzinkungsindustrie den Gürtel enger schnallen müssen. Eine schwache Baukon- junktur, ungünstige Rahmenbedingungen und auch fehlende Investitionen in vielen In- dustriebereichen haben die Feuerverzinker hart getroffen.
Auf ihrer Jahrespressekonferenz anläßlich des Deutschen Verzinkertages Ende Septem- ber in Leipzig wurden die aktuellen Zahlen vorgestellt. Die Daten zeigen zwar ein Ende des Abwärtstrends der Branche, jedoch sind Signale für einen beginnenden Aufschwung noch nicht erkennbar.

Für die Beschichtung von Großteilen gibt es, was die Kabinengröße und die Bewegungstechnik angeht, bekanntlich Grenzen. Dazu kommt, daß aufgrund der enorm großen Beschichtungsflächen gerade hier die Anforderungen an die Automatisierung, den sparsamen Materialeinsatz sowie exakter Oberflächenqualität besonders hoch sind.
Eine neue Dimension für ABC-Kunststoffkabinen (Automotive Booth Cleaning) mit automatischer Innenreinigung wurde jetzt für Werkstückhöhen bis zu 4,5 Meter geschaffen und erstmalig in Betrieb genommen.