Artikelarchiv

ln derzeit vom 7. bis 9. Juni 1988 fand in der Messehalle Sindelfingen die zweite von der Mesago Messe & Kongreß GmbH ausgerichtete SMT-Messe statt. Im Vergleich zum Vorjahr war mit über zweihundert Ausstellern eine fast 30%ige Steigerung zu verzeichnen. Allerdings konzentrierte sich das Angebot im wesentlichen auf Produktionsmaschinen für die Leiterplattenfertigung sowie Einrichtungen für die Entflechtung, SMD-Bestückung, Lötung und Prüfung von vorwiegend SMD-bestückten Flachbaugruppen.

Der Senat der Stadt Berlin hat zum Ende des vergangenen Jahres im Amtsblatt von Berlin Nr. 54 vom 4. Dezember 1987 „Grundsätze über die Anzeigepflicht für Umweltstraftaten und Ordnungswidrigkeiten“ veröffentlicht, die eine beachtliche Veränderung im Umgang mit aufsichtsführenden Behörden signalisieren. Die im Bereich des Umweltschutzes tätigen Dienstkräfte des Landes Berlin sind danach in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich aufgefordert, bei konkreten Anhaltspunkten für Verstöße gegen die Umweltgesetzgebung Anzeige zu erstatten.

Im Hinblick auf die mit der 5. Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes eintretenden verschärften Anforderungen an die Abwasseraufbereitung gewinnt die Meßtechnik für Überwachung und Regelung zunehmende Bedeutung. In diesem Zusammenhang dürfte das Meßgeräteprogramm der Fa. Monitek GmbH (Westfalenstraße 8, D-4000 Düsseldorf 30) von Interesse sein, das insbesondere auch Geräte zur Trübungsmessung nach einem patentierten Prinzip enthält. Mit diesem speziellen optischen System werden die Einflüsse von Störparametern weitgehendst eliminiert, z. B. Ablagerungen auf den für den Durchtritt des Lichtstrahls benötigten Fenstern oder Schlieren und Kratzer in diesen sowie Gasbläschen usw.

Was nicht anfällt, braucht nicht beseitigt zu werden“. Das sollte man als obersten Grundsatz ansehen.
Mit abgestimmten Verfahrenssystemen kann man sowohl bei der Glanzverchromung, aber besonders bei der Hartverchromung, die Entstehung von Schadstoffen vermeiden.
Die dafür notwendigen Investitionen machen sich in Form niedrigerer Betriebskosten und besserer Qualität schnell bezahlt. Ohne Investitionen sowie die konsequente Anpassung der Anlage und des Gestellbaus, bzw. der Chemie kommt man jedoch nicht aus. Das System ist sowohl in automatischen als auch in handbedienten Anlagen anwendbar.

Bericht über eine Vortragsveranstaltung in Berlin

Die 5. Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) hat durch die damit verbundenen Änderungen bzw. Neuerungen gegenüber der alten Fassung des Gesetzes diverse Probleme sowohl für die betroffenen Abwasseremittenten wie auch für die ausführenden bzw. überwachenden öffentlichen Dienststellen hinsichtlich des Vollzuges nach sich gezogen. Als gravierende Änderung gegen- über der abgelösten alten Fassung des WHG ist u. a. die sog. Indirekteinleiterverordnung zu sehen, die von den einzelnen Bundesländern entsprechend formuliert werden muß. So ergeben sich von Bundesland zu Bundesland nicht nur erhebliche terminliche Unterschiede, sondern auch die fixierten Stoffkataloge in Verbindung mit dieser Verordnung differieren im Umfang zwischen 10 und über 100 betroffenen Substanzen. Aufgrund der recht komplexen Problematik ist in einigen Bundesländern, z. B. auch in Berlin, diese Verordnung noch nicht verabschiedet worden.

ln „Amtliche Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz" (1987) 2, S. 8-9, wurde eine Darstellung des gegenwärtigen Standes der arbeitsmedizinischen Erkenntnisse von Perchlorethylen gegeben, die in die Diskussionen der letzten Monate betreffs Krebsgefährdung durch diesen HKW etwas mehr Licht bringen dürfte. Es bleiben zwar immer noch einige Fragen ungeklärt und bedürfen zu ihrer Klarstellung weiterer Untersuchungen. Es kann aber bereits aus den vorliegenden Erkenntnissen die berechtigte Forderung an die Anwender von Per gestellt werden, die Verwendung dieses oder ähnlicher Stoffe weitgehend durch Substitution zu vermeiden oder die Anlagentechnik auf den heute erprobten und realisierbaren Stand zu bringen.

Lagerung, Arbeitsplatz, Luft und Abwasser

1 Einleitung


In der Leiterplattenfertigung sind das Entwickeln und das Entschichten von Trockenresistfilmen unentbehrliche Prozeßschritte.
Von den beiden Prozeßalternativen zum Verarbeiten der Trockenresistfilme, wäßrig-alkalisch oder Lösemittel, überwiegt in Europa der Einsatz chlorierter Lösemittel (ca. 60%). Beide Systeme besitzen spezifische Probleme des Umweltschutzes.
Der Einsatz von Lösemitteln bietet als Vorteil die Möglichkeit einer geschlossenen Prozeßführung mit internem Recycling sowie den Vorteil eines weiten Prozeßfensters, das eine überaus flexible Produktion ermöglicht.
Wäßrig-alkalische Systeme sind offene Systeme mit beschränkten Recyclingmöglichkeiten und engeren Verarbeitungstoleranzen.

Die Oberflächentechnik hat bislang keinen direkten Anteil an der Kernkraft. Unsere Probleme liegen im Bereich nicht-aktiver, aber giftiger und gesundheitsschädlicher Stoffe. Was haben diese mit der Kernkraft zu tun?

Die jüngsten, zur Hysterie hochemotionalisierten Ereignisse auf dem Kernkraftsektor könnten auch der, wegen ihres verfahrensbedingten Umganges mit Chemikalien verschiedenster Art kritisierten, Oberflächentechnik warnende, aber nützliche Hinweise geben.

Verfärbte Chromatschichten auf Zink

Frage: Wir verzinken und chromatieren Gehäuse für elektronische Geräte. Die Teile bestehen aus Blech und sind geometrisch recht kompliziert geformt. Sie besitzen Ein- und Ausbuchtungen, Löcher, angeschweißte Rohrstutzen, Winkel und andere Unregelmäßigkeiten. Kompliziert wird die Angelegenheit dadurch, daß etwa 24 unterschiedliche Gehäusetypen anfallen, die wir in ungeordneter Reihenfolge und oft gleichzeitig behandeln müssen. Beim Verzinken erhalten wir in einem hochcyanidhaltigen Elektrolyten Schichten, deren Gleichmäßigkeit noch im Rahmen der Toleranzen liegt. Versuche in Elektrolyten mit niedrigerem Zinkgehalt und in schwachsauren Bädern waren ergebnis- los. Beim Blauchromatieren haben wir an- dauernd mit dem Einhalten des blauen Farbtons Probleme, da die Schicht meist irrisierend mit Farben von gelb bis rot ausfällt. Wir haben eine Reihe unterschiedlicher Chromatierungspräparate ohne dauernden Erfolg ausprobiert. In der Annahme, daß Warenbewegung hilfreich sein könnte, haben wir in den Chromatierbehälter eine Art „Kathodenstangen-Bewegung“ eingebaut. Die Ergebnisse sind zwar besser geworden, aber immer noch nicht zufriedenstellend. Trotzdem wir unserem Kunden erklären, daß ein irrisierender Farbton keinen schlechteren Korrosionsschutz bedeutet, haben wir mit der Abnahme der Teile zunehmend Schwierigkeiten. Können Sie uns einen Hinweis geben?

Bericht von Ing. W. Alberth über eine Veranstaltung an der Technischen Akademie Esslingen

In Wiederholungslehrgängen zu diesem Thema wurden unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. H. Gräfen (Bayer AG, Leverkusen) jeweils die neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen über den Korrosionsschutz abgehandelt. Vorträge und Diskussionen, die für die Galvanotechnik besonders interessant sind, werden nachfolgend kurz beschrieben.

Fachgespräch mit Dr. H. Erhart, Mitglied der Geschäftsleitung der Surpro GmbH

Das Oberflächenbeschichtungs- und Beratungszentrum Surpro im schleswig-holsteinischen Wüster beschäftigt sich mit dem Fertigen und dekorativen Beschichten von Metall- teilen, die für die Montage hochwertiger Konsumgüter benötigt werden. Beispiele sind Schreibgeräte der gehobenen Qualitätsstufen, wertvolle Uhren und ansprechende Brillen.
Neben der bereits viele Jahre praktizierten Galvanotechnik wird seit dem Frühjahr 1986 auch die PVD-Beschichtungstechnik, speziell das Hochleistungskathodenzerstäuben, auch Magnetronsputtern genannt, angewandt.

Wenn Abwasser mit Schadstoffen bewußt und planmäßig einem Gewässer zugeführt wird, so handelt es sich unzweifelhaft um ein Einleiten inein Gewässer. Nur auf diesen Vorgang kommt es an, nicht aber, ob die Einleitung schädlicher Stoffe mit oder ohne vorwerfbare Kenntnis oder Duldung des Einleiters vorgenommen wurde. Beim Einleiten von Abwasser ist dieses als Ganzes der Stoff, der ein- geleitet wird, nicht aber die darin enthaltenen Bestandteile, die sich im Wasser gelöst oder mit ihm vermischt haben.

Bericht über den 41. Verbandstag des Bundesinnungsverbands der Graveure, Galvaniseure, Gürtler und verwandter Berufe vom 12. bis 15. Mai 1988 in Bad Sassendorf

Der diesjährige Verbandstag wurde mit der traditionellen Pressekonferenz am Vortage eröffnet. Bundesinnungsmeister Hoppe und der gesamte Vorstand berichteten den anwesenden Vertretern der örtlichen Presse sowie der Fachpresse über die wirtschaftliche Lage der im BIV zusammengeschlossenen Berufs- gruppen. Einen größeren Rahmen nahm auch die Ausbildungsfrage in den vertretenen Berufen ein. Es wurden die Schwerpunkte für die gezielte Nachwuchswerbung genannt.

Bericht über ein Seminar des Z.O.G. am 14. und 15. April 1988 in Schwäbisch Gmünd

Im Auftrag des Zentrums für Oberflächentechnik (Z.O.G.) veranstaltete die Degussa AG, Geschäftsgebiet Galvanotechnik, am 14. und 15. April 1988 ein Fachseminar mit dem Themenschwerpunkt „Edelmetalleinsparung durch Selektivgalvanisierverfahren“. Die Teilnehmer kamen aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Holland und der Schweiz. Am ersten Veranstaltungstag wurde über die geeigneten Galvanisierverfahren, Anlagen und Prüfeinrichtungen referiert und diskutiert. Am zweiten Tag sahen die Gäste wie das Edelmetall selektiv - also nur an der für die Funktion erforderlichen Stelle - galvanisch abgeschieden wird. Die Bedeutung der Selektivtechnik soll am Beispiel verdeutlicht werden, daß es heute Elektronik- Bauteile gibt, bei denen der Goldverbrauch von 6000 auf 30 Gramm pro eine Million Teile gesenkt werden konnte.

Interessantes von der 11. Internationalen Fachmesse vom 19. bis 22. April 1988 in München aus der Sicht des Galvanotechnikers

Die im Zweijahresturnus veranstaltete Analytica fand in diesem Jahr vom 19. bis 22. April 1988 auf dem Münchner Messegelände statt. Ausgestellt wurden Geräte und Einrichtungen für die instrumentelle Analytik in Chemie, Biochemie, in der medizinischen Diagnostik, im Umweltschutz, in der Wasserchemie sowie Lebensmittel- und Arzneimittelchemie. Ein wichtiger Schwerpunkt lag auf den Gebieten der Biotechnologie und Gentechnologie, auf denen auch die meisten Neuheiten zu verzeichnen waren. Auf der Ausstellung stellten 597 Herstellerfirmen aus Deutschland, Europa und Übersee ihre neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Analysentechnik, Reagenzien und Laborausrüstungen vor.

Bericht von einer Besichtigung und einem Fachgespräch bei der Firma Leop. Siegle in Augsburg

Ein galvanischer Betrieb ist ohne Kunststoffe unvorstellbar - Wannen, Behälter, Filtergeräte, Rahmen für Absaugungen, Kühlschlangen, Anodenkörbe, lonenaustauschersäulen und Schrägklärer sind nur einige Beispiele aus der Anlagentechnik, die nahezu vollkommen aus Kunststoffen bestehen. Grund für die Wahl von Kunststoffen sind deren gute Beständigkeit gegenüber aggressiven Chemikalien und die ausgezeichneten Verarbeitungsmöglichkeiten, vor allem von Thermoplasten; sie können nicht nur zersägt und spanabhebend verarbeitet, sondern auch problemlos verformt und mittels Schweißen oder Kleben zusammengefügt werden.

Die Galvanotechnik als Zulieferer und Kunde (Teil 1)

Die Hannover Messe Industrie ’88 (20. bis 27. April 1988) bot einen hervorragenden Rahmen zur Kommunikation. Die „Oberflächentechnik“ war innerhalb von 14 Fachmessen und Präsentationen eingebettet, die vom Werkstoff bis zum Produkt, vom Verfahren bis zur Anlage alles beinhalteten, was unter den Bedingungen der fortschreitenden Industrialisierung von Bedeutung ist. Den rund 450 000 Fachbesuchern, von denen ein großer Teil gezielt nach konkreten Lösungen für anstehende Probleme, bzw. Anregungen suchte oder sich über den Stand der Technik informieren wollte, wurde auf einer Ausstellungsfläche von 536000 m2 in logischem Zusammenhang gezeigt, was 5600 Aussteller aus der Bundesrepublik Deutschland, Europa und vielen Staaten aus Übersee von der Idee bis zur maßgeschneiderten Lösung zu bieten hatten. So hatte auch die Oberflächentechnik - und mit ihr die Galvanotechnik - die Chance, ihr Angebot unmittelbar ihren wichtigsten „Kunden“, d.h. Entwicklern, Planern, Konstrukteuren, Designern, Verfahrenstechnikern vor Augen zu führen und - was noch wichtiger erscheint - die konkreten Probleme mit ihnen auf den Ausstellungsständen zu diskutieren.

Druck- oder Saugfiltration?


Ein Hersteller von Filtrationsanlagen für galvanische Bäder hat festgestellt, daß ein Filter weniger schnell „zu“ ist, wenn die filtrierende Lösung durch das Filter angesaugt und nicht gedrückt wird. Dadurch werden Standzeit und Wartungsintervalle in höherem Maße verlängert als durch schnelle Verringerung der Filtrationsgeschwindigkeit. Er bietet da- her ein Filtersystem an, bei dem eine Diaphragma-Pumpe die Lösung durch die in die Lösung eintauchende Filterpatrone saugt. Durch die Pumpe selbst und die entsprechenden Leitungen fließt auf diese Weise nur saubere Lösung bei geringem Druck. Bei diesem System können eine oder zwei Pumpen über ein Druckluftgefäß betrieben werden, mit dessen Hilfe ihre Durchflußgeschwindigkeit stufenlos bis zu einem Maximum von 2250 l/h variiert werden kann.

Teil 4: Die Mikrohärte von Metallen

Fortsetzung aus den Heften 1/88,3/88 und 4/88 der „Galvanotechnik“

Durch Härtemessung mit den bekannten Meßverfahren erhält man die sogenannte Eindringtiefe. Sie wird definiert als Gegendruck, den der Werkstoff dem weiteren Eindringen des Körpers entgegensetzt, ohne daß es dabei zu Rissen oder Schieferbildung kommt.
Da der Gegendruck aus der bleibenden Verformung des Werkstoffes berechnet wird, findet die sich durch seine Elastizität zurückbildende Verformung keine Berücksichtigung. Diese elastische Rückfederung kann sehr unterschiedliche Werte haben und sich zwischen 0,2 und 4 um bewegen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma wäre das Messen der Eindrucktiefe gleichzeitig mit dem Eindrücken in den Werkstoff. Die dazu benötigten Geräte stehen jedoch erst am Anfang ihrer Entwicklung.