Artikelarchiv

Während das Aufbringen eines metallischen Niederschlages auf elektrolytischem Weg erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gelang, soll die Kunst des Feuer-Verzinnens bereits im Altertum bekannt gewesen sein. Die Verzinnung ist somit das älteste Verfahren, einen Gegenstand mit einer metallischen Schicht zu überziehen. Das liegt daran, daß das Zinn relativ zu den anderen Metallen einen sehr niedrigen Schmelzpunkt hat. Durch einfaches Tauchen eines entsprechend vorbereiteten Gegenstandes in eine Zinnschmelze kann daher dieser mit einer Zinnschicht überzogen werden. Diese Art der Herstellung einer Deckschicht nennt man „Feuerverzinnung“. Sie ist das wichtigste Anwendungsgebiet des Zinns.

Nachdem die hauptsächlichsten Glanzvernicklungsverfahren und die grundlegenden Theorien über den Glanzbildungsmechanismus besprochen werden, wird in dieser Veröffentlichung über die Ergebnisse berichtet, die man bei Nickelbädern unter Zugabe organischer komplexbildender Stoffe der Reihe des Oxybenzaldehyds, des Pyridins und der Acetylenderivate erreicht hatte. Auch der Einfluß des Saccharins wird erwähnt. Die erzielten glänzenden Niederschläge werden als Folge einer Zwischenbildung des kathodischen Adsorptionsfilms eines aktivierten Komplexes besonderer Art bei der Abscheidung des Nickels bezeichnet; eines Komplexes, welcher die Bildung von Kristallkeimen begünstigt, deren Größenordnung geringer als die der Lichtwellen ist.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes
Band V

Als Leiter des Korrosionslaboratoriums in der Chemischen Landesuntersuchungsanstalt Stuttgart ist Professor Dr. Schikorr Obmann der Ausschüsse „Galvanische Überzüge“ und „Korrosion und Korrosionsschutz“ im Fachnormenausschuß Materialprüfung des Deutschen Normenausschusses und hat außerdem einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Stuttgart für Metallkorrosion. Prof. Schikorr wurde 1901 in Berlin geboren, besuchte dort die Schule und die Universität. Seine Doktorarbeit behandelte ein kolloidchemisches Thema, die er am Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie in Berlin-Dahlem bei Professor H. Freundlich durchführte. Im Jahre 1925 promovierte er zum „Dr. phil. et mag. lib. art.“.

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Vom 25. Januar bis 2. Februar 1958 fand in Basel eine Ausstellung, verbunden mit einer Vortragstagung über die Probleme der Wasserbeschaffung, Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung statt. Diese umfassende Fachschau verfolgte ein doppeltes Ziel. Einmal wollte sie allgemein der Bevölkerung die Probleme der Wasserwirtschaft und den Gedanken vom „gesunden Wasser“ näher bringen. Andererseits sollten vor allem Fachleuten Anregungen geboten und Lösungsmöglichkeiten für Probleme aufgezeigt werden, die heute jedem Gemeinwesen große Sorgen bereiten.

Seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gelang es, durch die Begründung und ständige Verfeinerung metallkundlicher Gesetze die Verarbeitung und Wärmebehandlung der Werkstoffe mit wachsendem Erfolg durchzuführen. Hierbei hielt die Beschaffenheit der Oberfläche der Metalle zunächst nicht in gleichem Maße Schritt, weil während der Wärmebehandlung auf die Oberfläche des Materials chemische Vorgänge einwirken. Hierunter ist im Hinblick auf das Blankglühen insbesondere die mehr oder weniger große Sauerstoffaffinität des Eisens und vieler anderer Nichteisenmetalle zu verstehen. Sie bewirkt, daß blanker Stahl bereits bei Temperaturen über 150° C anläuft und bei 400° C eine merkliche Verzunderung eintritt.

Über das Trommelpolieren erschienen in der vorliegenden Zeitschrift folgende Original-Aufsätze: Heft 4/1957: Aus der Praxis des Kugelpolierens. Heft 7/1957: Elektronenmikroskopische Untersuchungen von geschwabbelten und kugelpolierten Metalloberflächen. Heft 9/1957: Über die verfahrenstechnischen Grundlagen von Trommelanlagen.

Beim Kugelpolieren genügt es bekanntlich nicht, wenn die Kugeln nur mit dem Bearbeitungsgut und Wasser in der Trommel laufen. Das allein würde zu keiner Glanzbildung führen. Dem Wasser müssen noch Stoffe zugesetzt werden, die eine Gleitwirkung besitzen und einen starken Angriff auf die Oberfläche der Kugeln und des Bearbeitungsgutes verhindern. Jahrzehntelang verwendete man hierfür meist Seife, die über das nötige Schaumbildungs- und Gleitvermögen verfügt und sich außerdem vielen Metallen gegenüber einigermaßen neutral verhält. Außer Seife werden auch noch andere, ähnlich wirkende Alkalien verwendet, teilweise in Verbindung mit schwachen Säuren oder Salzen.

Mit dem Einsatz von Kunststoffen und Gummi in der Industrie begann eine Verschiebung in der Anwendung von Werkstoffen für die Technik. Durch entstandene Notwendigkeiten vor allem im chemischen Sektor bemühte man sich erfolgreich der Situation Herr zu werden. Heute verfügen wir über so ausreichende Mittel, insbesondere auf dem Kunststoffgebiet, daß kaum noch Schwierigkeiten in der Wahl der einsatznotwendigen Stoffe entstehen. Trotzdem geht die Entwicklung auf diesen Gebieten so sprunghaft weiter, daß die Ingenieure in der verarbeitenden Industrie nur mühsam Schritt halten können, wenn sie alle Vorteile neuer Entwicklungen berücksichtigen wollen.

Achema-Tagung 1958, Frankfurt (Main) 31. Mai bis 8. Juni 1958
Das Europäische Treffen für Chemische Technik und die ACHEMA, Ausstellungs-Tagung für chemisches Apparatewesen, haben sowohl in Europa als auch in den überseeischen Ländern die volle Anerkennung der chemischen Wissenschaft und der chemischen Technik gefunden. Am Europäischen Treffen für Chemische Technik 1955 in Frankfurt (Main) beteiligten sich 12 150 Fachleute aus 53 Ländern für die gesamte Dauer des Kongresses, ferner 11 300 Studenten aus 28 Ländern und weitere 52 200 Teilnehmer, die diesen Kongreß für nur kurze Zeit besuchten.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes
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Dekapierung
Frage: Stark profilierte Gegenstände aus Eisen, die durch Ausglühen eine saubere, fleckenlose Oberfläche haben, können wegen der Empfindlichkeit nicht getrommelt werden. Beim Ätzen in Schwefelsäure bekommen die Gegenstände eine starke Oxydschicht. Bei normaler Entfettung und Dekapieren in Salzsäure 1:1 haftet der Nickelniederschlag nicht gut. Am Nickelbad kann es nicht liegen, da auf anderen Warenteilen eine einwandfreie Vernicklung erzielt wird. Können Sie mir Auskunft geben, wo der Fehler liegt? Wahrscheinlich wird eine andere Vorbehandlung der genannten Teile günstiger sein.
Antwort: Daß die erwähnten Eisenteile beim Beizen in Schwefelsäure eine starke Oxydschicht bekommen, ist nicht wahrscheinlich. Es kann sich dabei um Abscheidung von Verunreinigungen aus der Schwefelsäure handeln. Vielleicht ist eine Spur Kupfer in die Säure gelangt.

Herr Hugo Krause lebt derzeit in Schwäbisch Gmünd. Mit Recht bezeichnet man ihn als einen Altmeister der Galvanotechnik. Er wurde geboren am 11. Oktober 1875 in Leipzig, lernte als Feinmechaniker, besuchte Tages- und Abendkurse der Gewerbeschule und bildete sich (schon in seiner Jugend auf sich selbst gestellt) durch Selbststudium, Besuch von Sprachkursen usw. weiter. Krause studierte dann als Hörer an der Universität Leipzig, mußte aber das Studium aus finanziellen Gründen vorzeitig abbrechen. Dem Chemiestudium widmete er sich aber Jahre später nochmals an der Universität in Münster.

Abhängigkeit von Form und Art des zu galvanisierenden Gutes, des gewünschten Nieder Schlages und der geforderten Schichtdicke fünf maximale Grenzen: 1. Das Warenfüllvolumen in Ltr. 2. Die gewichtsmäßige Höchstbelastungsgrenze in kg. 3. Die für den jeweiligen Elektrolyten höchstzulässige Stromdichte in A/dcm². 4. Die größte zu erreichende Stromstärke in A. 5. Die Galvanisierzeit, die erforderlich ist, um eine bestimmte Schichtdicke zu erreichen. Diese letztgenannte maximale Grenze schwankt sehr beträchtlich, sie ändert sich bei sonst gleichen Bedingungen mit der Gesamtoberfläche des eingebrachten Gutes.

Patina ist die ursprüngliche Bezeichnung für jene Überzüge, die sich durch die Einwirkung der Atmosphäre im Laufe der Zeit auf Kupfer oder kupferreichen Legierungen bilden. Edelrost und Antikenbronze werden oft ebenfalls als Bezeichnungen verwendet, aber die Anwendung des Wortes Grünspan für Patina ist falsch, denn die echte Patina hat mit dem Grünspan keine weiteren Eigenschaften gemein, als daß sie grün ist und Kupferverbindungen enthält. Heute versteht man unter Patina im allgemeinen einen Überzug nicht nur auf Kupfer, sondern auch auf Bronze und Messing, kurz auf kupferreichen Gegenständen überhaupt, der verschiedene Farben zeigen kann.

In vielen galvanisdien Betrieben wird die Beizerei als ein „notwendiges Übel“ betrachtet und die Wartung der Beizbäder wird auf das Äußerste beschränkt. Diese Tatsache wirkt sich sehr zum Nachteil des gesamten Betriebes aus. Eine Kontrolle der Beizbäder findet oft überhaupt nicht statt oder sie wird nur mangelhaft durchgeführt. Ein neuer Ansatz der Beize erfolgt nur dann, wenn die Beize nicht mehr wirkt oder wenn die Ware fehlerhaft gebeizt herauskommt. Oft wird auch unabhängig von ihrer Beschaffenheit eine neue Lösung hergestellt. Dabei erfordert auch der Beizprozeß, wie jeder andere chemische Vorgang, zu seiner wirtschaftlichen Durchführung eine regelmäßige Kontrolle der verwendeten Beizsäure.

Neue Versuche der Autoren sind die Grundlage für die nachfolgende Arbeit. Im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung wird verwiesen auf den Aufsatz in Heft 7/1957 (Band 48) vorliegender Zeitschrift „Schnellanalysen in der Galvanotechnik durch Komplexometrie“. Außerdem wird verwiesen auf das Buch Langford (deutsch von Dr. R. Springer) „Die Analyse galvanischer Bäder und anderer Lösungen zur Oberflächenbehandlung von Metallen“. In diesem Buch werden die üblichen erprobten Analysenmethoden erschöpfend beschrieben.

Das Bestreben, sich das Leben zu vereinfachen, ist wohl so alt, wie die Menschheit selbst. Der erste Mensch, der einen Gegenstand von einem Tier ziehen ließ, hat bereits auf seine Art rationalisiert und automatisiert. Die erste Rechenmaschine soll bereits um das Jahr 3000 V. Chr. von einem Chinesen gefertigt worden sein. Die Automation ist also gar nicht neu, im Gegenteil: Sie hat sogar eine außerordentlich lange Geschichte. Das einzig Neue an ihr ist ihr Name. Auch auf dem Gebiet des Schleifens und Polierens irgendwelcher Materialien oder Gegenstände ist das Automatisieren absolut nichts Neues.

Mit der elektrolytisdien Abscheidung von Metallen befaßte man sich schon Mitte des vorigen Jahrhunderts. Um jedoch einen glänzenden Niederschlag zu erhalten, mußte die Oberfläche vor und nach dem Abscheiden mechanisch geglänzt werden. Das führte nicht nur durch die Schwächung des Niederschlages zu einem unerwünschten Materialverlust, sondern brachte auch erhöhte Polierkosten mit sich. Es war daher der Wunsch verständlich, wenigstens einen dieser Arbeitsgänge durch die Abscheidung bereits glänzender Niederschläge einzusparen.