Einstein-Teleskop startet neue Ära in der Astronomie

Laboraufbau des Thulium-dotierten Faserverstärkers für das Einstein-Teleskop am Fraunhofer ILT in Aachen
  • Titelbild: Laboraufbau des Thulium-dotierten Faserverstärkers für das Einstein-Teleskop am Fraunhofer ILT in Aachen

Noch ist es ein Plan, aber bald schon soll ein neues Teleskop Gravitationswellen messen. Diese sind so etwas wie die Schallwellen des Weltalls. Sie entstehen zum Beispiel, wenn schwarze Löcher oder Neutronensterne kollidieren. Im zukünftigen Gravitationswellendetektor, dem Einstein-Teleskop, wird dafür die neueste Lasertechnologie genutzt werden. Es soll unter anderem Kollisionen von schwarzen Löchern im frühen Universum messen.

Neutronensterne sind ausgebrannte Sterne, sie wiegen etwas mehr als unsere Sonne bei einem Durchmesser von weniger als 20 km. Die Wucht bei ihrem Zusammenstoß ist groß, gigantische Mengen von Massen werden ausgestoßen und schwere Atome wie Gold können entstehen. Dank der Gravitationswellendetektoren wissen wir heute mehr über die Kollisionen von Neutronensternen und die dabei entstehenden Gravitationswellen. Weitere Erkenntnisse erwartet man sich von dem geplanten Einstein-Teleskop. Es soll aus drei ineinander verschachtelten Detektoren bestehen. Zu jedem gehören zwei Laserinterferometer mit 10 km langen Armen. Damit möglichst viele Störungen abgeschirmt werden, soll das Observatorium 250 m unter der Erde gebaut werden.

Das Einstein-Teleskop wird zusammen mit einer neuen, innovativen Generation von Observatorien im elektromagnetischen Spektrum arbeiten, die den Bereich von Radio- bis zu Gammastrahlen abdecken. Diese „Multimessenger-Astronomie“ wird dann nicht nur Ohren, sondern auch Augen für die Erfassung unterschiedlicher Signale haben. An der Messapparatur arbeitet bereits ein großes Team, darunter die RWTH Aachen University und das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT.

  • Ausgabe: September
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Redaktion
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