Früher sagte man in Deutschland ja etwas überheblich, der Umweltschutz würde an Deutschlands Grenzen beginnen oder aufhören, je nachdem von welcher Seite der Grenze man das bewertete. Jetzt überrascht ein Land im Orient mit einem Vorstoß in Sachen Umweltschutz, dem man das so nicht zutraute: Saudi-Arabien.
90 % weniger Abfall auf den Deponien bis 2040, Abfallvermeidung durch ambitionierte strategische Planung und die Umsetzung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft lauten die Ziele, die man sich auf der Arabischen Halbinsel gesetzt hat. Saudi-Arabien treibt nicht nur die Transformation seiner Wirtschaft voran, sondern verfolgt auch mit Nachdruck Nachhaltigkeitsinitiativen. Zum ersten Mal präsentierte das Land seine Transformationsreise der globalen Öffentlichkeit und Investoren auf der IFAT 2024, der Fachmesse für Abfallwirtschaft (13. - 17. Mai 2024). „Der Abfallwirtschaftssektor von Unternehmen und Privathaushalten spielt eine zentrale Rolle bei der nationalen Transformation im Rahmen der Vision 2030“, sagt Sultan AlHarthi, Direktor für Unternehmenskommunikation des National Center for Waste Management (MWAN).
Das 2019 gegründete MWAN ist die nationale Regulierungsbehörde, die mit der Planung und Sicherstellung der Nachhaltigkeit des Abfallwirtschaftssektors beauftragt ist. Im Rahmen dieses Mandats entwickelt das MWAN einen strategischen nationalen Masterplan, der sich an einer nationalen Strategie orientiert, die die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft aufgreift.
79 % des Abfalls sollen bis 2040 recycelt werden. Deshalb investiert Saudi-Arabien massiv in entsprechende Technologien und entsprechendes Know-how. Herzstück soll unter anderem eine nationale Datenbank werden, um die geplanten Fortschritte zu erreichen.