TikTok: Wie die Industrie über Social Media Fachkräfte findet

Mit Reels auf Tiktok können jungen Leute das Berufsbild des Oberflächenbeschichters kennenlernen (Foto: stock.adobe.com/Syda Productions)
  • Titelbild: Mit Reels auf Tiktok können jungen Leute das Berufsbild des Oberflächenbeschichters kennenlernen (Foto: stock.adobe.com/Syda Productions)

Der Fachkräftemangel ist inzwischen gelebte Realität – besonders in spezialisierten Berufsfeldern wie der Oberflächenbeschichtung. Hier fehlen motivierte Auszubildende, um die Anforderungen der Branche langfristig abzusichern. TikTok, Instagram und Co. werden für immer mehr Industriebetriebe zum Schlüssel, um junge Menschen zu erreichen und für technische Berufe zu begeistern. Die Generation Z wächst digital auf. Sie informiert sich, kommuniziert und orientiert sich über soziale Netzwerke. TikTok hat sich hier zu einem echten Einflussfaktor entwickelt, wenn es darum geht, Berufsbilder attraktiv und greifbar zu machen. Erfolgsformel: authentische Inhalte, ein Blick hinter die Kulissen, Mut zur Persönlichkeit.

Potenzielle Azubis über Social Media mit durch den Berufsalltag nehmen

Entscheidend ist die Glaubwürdigkeit der Videos. Wenn ein Azubi in kurzen Clips seinen Arbeitsalltag zeigt, das Team vorstellt oder erzählt, warum ihn die Kombination aus Technik und Präzision fasziniert, erreicht das weit mehr als jeder Imagefilm. Es geht darum, greifbar und nahbar zu werden. Dabei punkten vor allem Formate wie „Ein Tag mit…“, in dem ein Azubi den Nutzer durch seine Schicht begleitet, oder kurze Reels, in denen Mitarbeiter erzählen, was ihnen an ihrem Job gefällt. Junge Zuschauer erkennen sich wieder und denken sich: „Da könnte ich auch arbeiten.“

TikTok hat sich hier zu einem echten Einflussfaktor entwickelt, wenn es darum geht, Berufsbilder attraktiv und greifbar zu machen

Authentizität ist wichtiger als Hochglanz

Dabei ist Social Media keine reine Spielwiese für Selbstdarsteller und Influencer – ganz im Gegenteil. Gerade technische Berufe profitieren von einer sachlichen, aber zugänglichen Darstellung. Auch wer eher introvertiert oder zurückhaltend ist, kann mit ruhigen, ehrlichen Beiträgen punkten. Wichtig ist: keine aufgesetzte Werbung, sondern echte Einblicke. Authentizität schlägt Hochglanz. Industriebetriebe sollten Authentizität allerdings nicht mit planlosem Posten verwechseln. Es geht mehr darum, als Betrieb zu wissen, wer man ist und wofür man steht.

Jede Aufwendung in Social Media ist ein Gewinn für Industriebetriebe

Mit 2 bis 4 Stunden pro Woche lässt sich bereits ein nachhaltiger Social-Media-Auftritt aufbauen. Planung ist dabei das A und O. Ein Clip kann zum Beispiel mehrfach verwertet werden: als Reel, Story oder Beitrag.

Für das Berufsfeld des Oberflächenbeschichters liegt hier eine große Chance: Viele junge Menschen kennen das Berufsbild kaum. TikTok und Instagram bieten die Bühne, um genau das zu ändern – mit Einblicken in Technik, Prozesse und das Team. Wer sich in Social Media reinhängt, hat die Chance, eine neue Generation für ein anspruchsvolles und zukunftsrelevantes Berufsfeld zu begeistern.

  • Ausgabe: Juli
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Liborio Manciavillano
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