Artikelarchiv -Galvanotechnik

Bericht von H. Silman über die Londoner Elektronik-Fachmesse
vom 24. bis 26. April 1990

British Electronik Week (BEW ’90), die größte Frühjahrsmesse für Elektronik in Europa, fand auch dieses Jahr wieder im Londoner Olympia statt und verzeichnete mehr als 500 Aussteller und über 30000 Besucher. Zusätzlich zum großen Bereich der elektronischen Bauelemente wurden auf der Ausstellung Exponate zu weiteren Gebieten wie z. B. Verbindungstechnik, Glasfaseroptik, SMT, Prüfend Meßtechnik gezeigt. Gleichfalls wurde in diesem Jahr eine größere Anzahl europäischer Aussteller registriert.

Bericht über ein Weiterbildungsseminar der Electronic Forum GmbH am 30. November/1. Dezember 1989 in Fellbach

Die jüngste der von der Electronic Forum GmbH Backnang turnusmäßig durchgeführten Weiterbildungsveranstaltungen zur Leiterplattentechnik beschäftigte sich mit der Qualitätsprüfung in diesem Industriezweig. Letzten Endes ist es die Qualität eines Produkts, daß das Image seines Herstellers prägt, den Kundenkreis erweitert und somit auch über Gewinn oder Verlust entscheidet. Angesichts der Einführung des europäischen Binnenmarktes kommt der Qualitätsproblematik erhöhte Bedeutung zu, denn nur über das Qualitätskriterium kann die deutsche Leiterplattenindustrie der verstärkten Konkurrenz in Europa und aus Übersee widerstehen.

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Der AGG-Gemeinschaftsstand auf der Hannover-Messe hat die Galvanotechnik zu recht als echten Problemlöser für Oberflächenfragen herausgestellt. Ob Aussehen, Korrosionsbeständigkeit, Härte, Abriebfestigkeit, Gleiteigenschaften, Strom- oder Wärmeleitung: die meisten dieser Forderungen aus dem Fahrzeug- oder Maschinenbau, der Elektrotechnik, Chemie, Kunststoffverarbeitung, Medizintechnik, Freizeitindustrie, der Erzeugung landwirtschaftlicher Maschinen und sogar dem Kunstgewerbe können durch galvanische Schichten erfüllt werden. 32 Lohnanstalten zeigten dies an durchschnittlich je zehn, meist Problemteilen, die sie für ihre Kunden serienmäßig galvanisieren.

1 Einleitung


Zink findet als leicht verfügbares und mit etwa 3,- DM/kg preiswertes Metall wegen seines chemisch unedlen Verhaltens als Korrosionsschutzüberzug für Stahl weiteste Verbreitung. Die wichtigsten Aufbringungsverfahren sind hierbei im Falle dicker Metallüberzüge ( > 25 um) im wesentlichen die Schmelztauchverzinkung sowie das thermische Spritzen. Schichten mit geringeren Dikken werden hauptsächlich durch galvano- technische Abscheidung nach einer großen Zahl von Verfahrensvarianten hergestellt. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daß etwa 10 % allen für die Oberflächenbehandlung verwendeten Zinks elektrolytisch abgeschieden wird. Vergleicht man jedoch die Flächen, so sind die elektrolytisch verzinkten Oberflächen etwa zehnmal so groß wie die durch Feuerverzinkung beschichteten Flächen.

Teil 2: Innere Spannungen in Metallen und binären Legierungen der Eisengruppe

Fortsetzung aus Heft Nr. 6/90

Elektrolytisch abgeschiedene Metallüberzüge der Eisengruppe werden als dekorative Schutzschichten weit angewendet. Andererseits finden sie wegen ihrer magnetischen Eigenschaften auch Einsatz in der elektronischen Industrie. Sehr perspektiv sind die magnetischen Filme, die binäre Legierungen darstellen: Co-Ni, Co-Fe, Ni-Fe [85]. Die Kenntnis ihrer genauen Zusammensetzung und auch der Natur anderer Einschlüsse (z. B. P, W, Mn, Mo) ist von wesentlicher Bedeutung, da sie stark die Inneren Spannungen, Kristallitgröße, Struktur und bevorzugte Orientierung der Kristallite beeinflussen, welche wiederum die magnetischen Eigenschaften, den Korrosionsschutz, die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Legierungen bestimmen [86-88]. Deswegen erfordert die Herstellung von Schichten mit bestimmten, vorgegebenen magnetischen Eigenschaften eine sichere Kontrolle sowohl ihrer Zusammensetzung und Struktur als auch der Inneren Spannungen (IS).

Fortsetzung aus Heft Nr. 5/90

Ein besonderes Problem in der Gleitschlifftechnik ist die Bearbeitung von unmagnetischen Werkstücken mit Schleifkörpern, wenn die Abmessung von Chip und Werkstück keine wesentlichen Unterschiede aufweisen. Eine Separierung über Sieb ist dann nicht möglich; die Werkstücke müssen von Hand ausgesucht werden. Mit Hilfe von magnetisierbaren Schleifkörpern können derartige Werkstücke jedoch bearbeitet und mittels Magnetseparator getrennt werden. Gleit- schliffanlagen mit dieser Verfahrenstechnik können mit der passenden Verkettung vollautomatisch betrieben werden.

Teil 7: Verbesserung von Ausrüstungen und Materialien

Fortsetzung aus Heft Nr. 6/90

Im ersten Aufsatz der Originalartikelserie unterschied der Autor zwischen dem herkömmlichen Bürstgalvanisieren und dem modernen Tampongalvanisieren als selektives Hochleistungsverfahren. Er versuchte, den großen Fortschritt aufzuzeigen, den die heute praktizierte Technik des Tampongalvanisierens gegenüber der altmodischen Verfahrensweise darstellt. Wer die Artikelserie seinerzeit gelesen hat, für den liegt das Ausmaß der erreich- ten Erfolge klar auf der Hand. Seit der ersten Veröffentlichung sind sieben Jahre vergangen und die Entwicklung ist nicht stehengeblieben. Im folgenden Aufsatz wird über die neuesten Verbesserungen von Ausrüstungen und die heute gebräuchlichen Materialien berichtet, so daß der Leser über dieses spezielle „Auftragewerkzeug“ vollkommen auf dem laufenden ist.

Die Anwendung nicht-thermischer Plasmen auf Kunststoffoberflächen zur Haftungssteigerung ist ein aktuelles Thema. Es soll an dieser Stelle versucht werden, in einem kurzen Abriß die Bedeutung dieser neuen Methode darzulegen.
Die nichtthermische Plasmaentladung kann man sich vereinfacht als Koronaentladung im Unterdrück vorstellen. Zündet man z. B. bei Drucken von einigen Millibar eine elektrische Gasentladung, so kann man diese genauso zur Oberflächenbehandlung heranziehen, wie eine Koronaentladung unter Atmosphärendruck. Es gibt jedoch einen bedeutenden Unterschied.

Der Begriff „Oberflächentechnik“ wird im allgemeinen für die Industriezweige verwendet, die technische oder dekorative Oberflächen konservieren, veredeln und verschönern. Dieser Industriezweig ist für die heutige Technik von bedeutender Wichtigkeit. Man findet ihn im Automobilbau ebenso wie in der Elektroindustrie, im Leicht- und Flugzeugbau, so wie auch in der Konsumgüterindustrie.
Eine technisierte Welt ohne diesen Industriezweig wäre heute nicht mehr denkbar. Die verschiedensten Verfahrensprozesse finden in der Oberflächentechnik Anwendung. Bei vielen dieser Prozesse spielt das Zu- und Abführen von Energie eine wichtige Rolle, denn das geregelte Kühlen oder Erwärmen von Badlösungen ist von entscheidender Bedeutung für eine gleichmäßigere und hoch- wertigere Oberfläche.

1 Grundlagen des Verfahrens

Edelstähle im Sinne dieses Vortrages sind nicht rostende Stähle mit einem Mindestchromgehalt von 13%, die sowohl aus tenitisches als auch ferritisches oder martensitisches Gefüge aufweisen können.
Industriell eingesetzte Verfahren zur Interferenzfärbung von Edelstahl in wäßrigen Lösungen sind mehrstufige Tauchverfarehn, wobei der eigentliche Färbeprozeß stromlos in heißer Chromsäure-/Schwefelsäurelösung erfolgt. Die nachfolgenden, teils mit Gleichstrom, teils stromlos arbeitenden Behandlungsstufen dienen dazu, die gefärbten Oberflächen widerstandsfähig und unempfindlich gegen mechanische Belastung und Verunreinigung zu machen.

Im Zeitraum der letzten zehn Jahre wird ein schnelles Anwachsen der Anwendung von Schwarzchromüberzügen beobachtet. Das größte Interesse zeigten die Kraftfahrzeugindustrie sowie der Fein- und allgemeine Maschinenbau beispielsweise bei der Herstellung von Scheibenwischerblättern und -armen, der Beschichtung von Autofensterleisten, Bauteilen für Meßeinrichtungen (vor allem bei optischen Apparaten), von kleinen Möbelbeschlags- und anderen dekorativen Teilen.
Schwarzchromüberzüge verbinden ein gutes dekoratives Aussehen mit hoher mechanischer Festigkeit und guter chemischer Widerstandsfähigkeit in einem breiten Bereich verschiedener Korrosionsbeanspruchungen. Je nach der Art der Vorbehandlung und der Abscheidungsbedingungen haben diese Überzüge ein hochglänzendes, mattes oder satinmattes Aussehen.

British Steel schaut nach Deutschland

Durch die erste Unternehmensübernahme in Deutschland hofft British Steel seine Präsenz in Kontinentaleuropa im Hinblick auf den zu- künftigen Europäischen Binnenmarkt zu stärken. Nachdem eine schwedische Gruppe von Papierfabriken nach heftigem Kampf die Feldmühle Nobel für sechs Milliarden DM ge- kauft hatte und so den ursprünglichen Plan, das gesamte Feldmühle-Aktienpaket und auch den Rest aufzukaufen, in dem auch die Edelstahlwerke Buderus, ein auf die Belieferung der deutschen Automobilindustrie mit leichten Stahlprodukten spezialisiertes Unternehmen, gewesen wären, vereitelt hatte, beabsichtigt die British Steel jetzt, die Edelstahlwerke Buderus aufzukaufen. Ihr Wert wird mit etwa 600 Millionen DM eingeschätzt.

Oberflächentechnik im Verbund mit der industriellen Fertigung Einige interessante Beobachtungen für den Galvanotechniker


Qualität, Zuverlässigkeit, Innovations- und High-Tech-Fähigkeit, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Umweltrelevanz sind nur einige der zahlreichen Kriterien, die eine moderne Industriefertigung in immer steigendem Maße erfüllen muß, um auf den heiß um- kämpften Weltmärkten wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben.
Als Voraussetzung dafür muß sie auf ein System von technologischen Disziplinen und Branchen zurückgreifen können, deren gegenseitige Beziehungen immer komplexer, enger und feinmaschiger ineinander über- greifen. Neben dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik und Elektronik, den verschiedenen Fertigungstechniken und der Informatik ist die Oberflächentechnik ein besonders wichtiger Bestandteil dieses Systems.

Probleme von Heute; Chancen für Morgen

Bericht von D. J. Bernhardt über die Fachtagung der Beziksgruppe Berlin der DGO vom 8. bist0. Februar 1990 in Berlin

Teil 2 (Fortsetzung aus Heft 6/90)

Bericht vom 20jährigen Betriebsjubiläum der Fa. WMV Apparatebau GmbH, Windeck/Sieg

Die WMV Apparatebau GmbH in Windeck/ Sieg feierte am 23. Mai ihr 20jähriges Betriebsjubiläum. Neben Vertretern von Gemeinde, Verbänden und der Industrie nahm auch Ministerialrat Dr. C. Ratjen vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium an den Feierlichkeiten teil.
Das Unternehmen wurde 1970 von drei Technikern gegründet, von denen noch zwei in der Geschäftsleitung tätig sind: Geschäftsführer Alois Müller und Technischer Geschäftsführer Lothar Welninger. In den ersten Jahren beschränkte man sich auf die Herstellung von Industriezentrifugen; die erste Waschanlage für Massenteile wurde bereits 1973 gebaut.

Den Molekülen auf der Spur


Die Münchener Fachmesse aus der Sicht des Oberflächentechnikers

Vom 8. bis 11. Mai 1990 fand auf dem Münchener Messegelände an der Theresienwiese die 12. Internationale Fachmesse für Biochemische und Instrumenteile Analytik statt. Parallel dazu gab es die internationale Fachtagung „Biochemische Analytik 90“, die wiederum aus den Teilen Symposium, Posterausstellung und Analytica Forum, einer Vortragsveranstaltung der ausstellenden Unter- nehmen, bestand.
Die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Analytica gilt als die wichtigste und erfolgreichste Fachmesse für das Gesamtgebiet der Analytik. Als Innovationsforum für biochemische und instrumentelle Analytik hat die Veranstaltung zukunftsweisende Funktion u.a. für die Gebiete der Biotechnologie, Gentechnologie und Umweltanalytik, für den medizinischen Pharmabereich sowie für die Industrieanalytik.

Bericht über die 40. Tagung der internationalen Gesellschaft für Elektrochemie (ISE) vom 17.-22. September 1989 in Kyoto/Japan

Die internationale Elektrochemie-Konferenz befaßte sich mit allen Aspekten dieser Disziplin, von denen nur kurz die wichtigsten Themenschwerpunkte aufgezählt werden sollen. Im Bereich neuer Materialien wurden die Hochtemperaturwerkstoffe, neue Supraleitungsmaterialien, elektronische Werkstoffe, Elektrokeramiken ebenso behandelt wie Materialien für die Informationstechnik, elektro- katalytische Prozesse und biotechnologische Anwendungen sowie Brennstoffzellen und Batterien oder Sensoren. Im Bereich fundamentaler Prozesse der Elektrochemie bildeten die Photoelektrochemie und Spektroelektrochemie, die Kinetik, die Bioelektrochemie und elektroorganischen Vorgänge besondere Schwerpunkte. Einige Beiträge, die Galvanotechnik betreffend, sollen wie folgt kurz zusammengefaßt werden.

Bericht über ein Kolloquium der Regionen Baden- Württemberg und Rhone-Alpes

Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen dem Land Baden- Württemberg und der französischen Partnerregion Rhöne-Alpes finden regelmäßig gemeinsam veranstaltete Kolloquien für Teilnehmer dieser Regionen statt. Weitere Partnerregionen sind die Lombardei (Italien) und Katalonien (Spanien). Diese Kolloquien sollen den auf den ausgewählten Gebieten arbeitenden Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft die Gelegenheit bieten, gemeinsam interessierende Fragen zu diskutieren und Möglichkeiten zur aktiven Zusammenarbeit zu finden.