Artikelarchiv -Galvanotechnik

Wir leben in Deutschland in einer Ära, in der das Streben nach möglichst hundertprozentiger Sicherheit und Qualität – koste es, was es wolle – die Wirtschaft zunehmend in eine bemerkenswerte Situation dirigiert. Die Vermeidung individueller Einflüsse und der Schutz der Mitarbeiter gegen Gefahren jeder Art haben zur Entwicklung von unterschiedlichsten Automaten – auch in der Oberflächentechnik – geführt und dabei noch den Vorteil der Produktionssteigerung gebracht. Inzwischen beginnt man auch im Ausland zu automatisieren. Arbeitslose Fachkräfte wandern ab ins Ausland und nehmen ihr Fachwissen und Erfahrungen mit; die Anlagen-Hersteller sorgen dafür, dass durch zunehmend globalisiertes Geschäft auch die nötige Technik dorthin gelangt. Verbunden mit niedrigeren Löhnen führt die Entwicklung dahin, dass auch im Ausland zunehmend mit gleicher Qualität und Sicherheit, aber zu geringeren Kosten produziert wird. Wo bleiben noch die ehemaligen Wettbewerbsvorteile?

Von Dipl.-Ing. Peter Winkel, Berlin

 Die Welt der Technik entwickelt sich rasant. Es scheint, dass insbesondere durch die vielfältigen Möglichkeiten der Elektronik und der daraus resultierenden globalen Kommunikationsmöglichkeiten noch ein zusätzliches Beschleunigungselement hinzugekommen ist. Moderne Produktionsverfahren, der Fortfall von Zollgrenzen intensivieren den Warenaustausch und Handel und damit auch die Produktion, aber auch die Umweltbelastungen. Organisches Leben führt immer zu Umweltveränderungen, die Historie bestätigt uns diese Tatsache: Veränderungen von Fauna und Flora – die Saurier und Riesenfarne sind ausgestorben, der moderne Mensch ist in Erscheinung getreten. Aber es ist eine Frage der Belastungsintensität, mit welcher Geschwindigkeit diese Veränderungen vor sich gehen, ob sie eine allmähliche Anpassung der natürlichen Umwelt zu- lassen oder ob spontane Veränderungen gravierende Einflüsse auf das gesamte organische Leben unseres Planeten haben.

Zwar sind zurzeit andere, insbesondere wirtschaftsbezogene Themen stärker ins Interesse gerückt, doch sind die Stimmen, die, orientiert z. B. an schmelzenden Gletschern, die Klima-Katastrophe und ihre Folgen in dramatischer Form heraufbeschwören, keineswegs verstummt. Die Berliner Boulevard-Zeitung BZ inszenierte z. B. auf der Titelseite vom 8.11.04 das Szenario, dass die schmelzenden Eismassen der Pole die Ozeane auf ein Niveau ansteigen lassen könnten, dass von Deutschland nur noch die Mittel- und höhere Gebirge aus dem Wasser ragen. Umweltschmutz durch Verängstigung der Bürger zum Zweck größerer Zeitungsauflagen. Gegen diese Art von Umweltverunreinigung gibt es leider keine Gesetze.

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Wohl kaum ein anderes Thema in der Beschichtungstechnik führt zu soviel Zank und Streit wie das Thema Sauberkeit von Bauteilen. Fakt ist: Ein zu beschichtendes Bauteil muss sauber und fettfrei sein, damit eine Schicht überhaupt dauerhaft aufgebracht werden kann – also „hält" – und außerdem auch fehlerfrei aufgebracht werden kann, d. h. ohne Knubbel und Warzen. Streit kann es später, im Falle einer mangelhaften Lieferung, um vielerlei Punkte geben. Wer ist für die Bauteilesauberkeit überhaupt zuständig? Muss der Kunde die Werkstücke schon beschichtungsfertig anliefern oder ist der Beschichter auch fürs Reinigen zuständig? Und überhaupt: Wie sauber muss sauber eigentlich sein? Selbstverständlich dann bleibt auch noch die Frage zu klären, ob die (mangelnde) Vorbehandlung eines Werkstückes überhaupt für eine fehlerhafte Beschichtung verantwortlich war und überhaupt – ist die Schicht denn wirklich fehlerhaft? Die matte Stelle unten rechts liegt klar innerhalb der Toleranzen!

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Im Fahrzeugbau werden angesichts hoher Anforderungen an die Funktionalität der Materialien und an den energiesparenden und langzeitbeständigen Einsatz der Strukturen vermehrt Leichtmetalllegie- rungen als Werkstoffe eingesetzt. Deren Korrosionsschutz erfordert technologisch den Einsatz abgestimmter Beschichtungssysteme, die die Grundwerkstoffe temporär während Transport und Lagerung oder permanent während ihres Einsatzes nachhaltig vor der Einwirkung flüssiger Medien schützen. // 

Vehicle production, faced with stringent requirements in regard to the functionality of materials as well as energy saving and long-term stable structures, is migrating to the deployment of light alloys as preferred materials. Their protection against corrosion depends on the technologies of adjusted coating systems to protect the basic materials temporarily during transport and storage, and permanently over their usage period against the impact of liquid media.

The increasing number of applications of microflui- dic devices in many technological fields has raised the question of assessing the correlation between manufacturing processes, employed material and physical- chemical properties of microstructured surfaces. The characterization of roughness for conventional engi- neering surfaces is a well developed technological field, offering several technological solutions according to the different kind of applications and the information needed. For microstructured systems, however, many of these technologies can not be implemented, or show several limitations which, if not correctly identified, might lead to erroneous conclusions. In this work some of the commonly available surface characterization techniques have been implemented to measure the surface roughness of micromachined surfaces (both structured and non-structured). The recorded roughness values are reported and compared for the different measuring techniques. The results are then discussed to highlight the main limits and strengths of the employed characterization methods, with particular attention to their implementation in the field of microfluidic devices. // 

Die wachsende Zahl der Anwendungen mikrofluidi-scher Systeme hat die Abschätzung der Korrelation zwischen den Fertigungsprozessen, der eingesetzten Materialien und der physikalisch-chemischen Eigenschaften mikrostrukturierter Oberflächen zu einer wichtigen Fragestellung erhoben. Die Charakterisierung der Rauheit von konventionell bearbeiteten Oberflächen ist ein gut entwickeltes Technologiefeld, das mannigfache technologische Lösungen bereitstellt. Für mikrostrukturierte Systeme können viele dieser Technologien allerdings nicht implementiert werden, oder sie zeigen diverse Begrenzungen. In dieser Arbeit wurden einige der gebräuchlichen Techniken zur Charakterisierung von Oberflächen implementiert, um die Oberflächenrauheit von mikrobearbeiteten Oberflächen (strukturiert und nicht-strukturiert) zu messen. Die dabei erhaltenen Rauheitswerte werden vorgestellt und anhand der unterschiedlichen Messtechniken verglichen. Die Ergebnisse werden anschließend diskutiert, um die hauptsächlichen Begrenzungen und Stärken der eingesetzten Charakterisierungsmethoden darzustellen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf deren Implementierung im Bereich mikrofluidischer Systeme.

Die REACh-Verordnung stellt Hersteller und Anwender gewisser Stoffe und Chemikalien vor große Herausforderungen. Betroffen sind fast alle Branchen der europäischen Wirtschaft, unter anderem auch galvanische Betriebe, die Chrom(VI)-Schichten erzeugen. Dieser Artikel gibt einen grundsätzlichen Überblick über chemikalienrechtliche Veränderungen, das Zulassungsverfahren gewisser Stoffe und der allge- meinen Vorgehensweise. // 

The REACh Directive poses strong challenges to the producers and users of certain materials and chemicals. Affected are almost all industrial branches of the European economy, among them electroplating businesses, which produce chromium(VI) coatings. The article conveys a basic overview over the legally relevant changes concerning chemicals, the approval procedure for certain materials and the general procedure.

Schon geringe Mengen an Verunreinigungen können bei Beschichtungen zu Haftungsproblemen und optischen Beeinträchtigungen führen. Daher ist die Kernaufgabe der Bauteilreinigung und Vorbehandlung die erforderliche Reinheit und Oberflächenfunktionalisierung für die nachfolgenden Prozesse herzustellen. Dieser Behandlungsschritt beeinflusst nicht nur die Qualität, sondern auch die Kosten der Produktion entscheidend. Zu den wichtigsten Anforderungen in der industriel- len Teilereinigung zählen die stabile Bauteilsauberheit und hohe Wirtschaftlichkeit. Somit ist eine qualitätssichernde Prozessführung in der Bauteilvorbehandlung eine wesentliche Voraussetzung für qualitativ hochwertige und haltbare Beschichtungen. Die Bauteilvorbehandlung kann mit unterschied- lichen Prozessen durchgeführt werden. Eine Methode hierfür ist die Reinigung und Aktivierung mittels Niederdruckplasma. // 

In the realm of surface coating already small amounts of impurities can lead to adhesion problems and optical impairment. The core task in component cleaning and pre-treatment therefore is to establish the necessary cleanliness and surface functionality for all subsequent processes. This process step decisively impacts not only the quality but also the cost of production. Among the most important requirements in industrial component cleaning are stable component cleanliness and high efficiency. Thus an appropriate process management assuring the quality level of component pre-treatment is a major condition for high-quality, durable coatings. Component pre-treatment may be carried out using different processes. One method is cleaning and activation via low pressure plasma.

Bei der Oberflächenbeschichtung von Bauteilen kommt eine Vielzahl von verschiedenen Verfahren zum Einsatz. Die Beschichtungsprozesse sollen eine definierte Funktion des fertigen Bauteils gewährleisten. Dazu zählen zum Beispiel das Aussehen, der Korrosionsschutz oder eine bestimmte elektrische Funktion. Eines haben aber all diese verschiedenen Anwendungsbespiele gemeinsam: Um die gewünschten Eigenschaften über einen Bauteillebenszyklus sicherzustellen, muss jedes Grundmaterial mit einer geeigneten, auf das Material abgestimmten Reinigung vorbehandelt werden, damit ein haftender und beständiger metallischer Überzug aufgebracht werden kann. Neben den Anforderungen an die unterschiedlichen Grundmaterialien kommen heute auch moderne, innovative Schmierstoffe und Fertigungshilfsstoffe zum Einsatz, die eine zusätzliche Herausforderung an die Teilereinigung stellen. // 

In the surface coating of components a multitude of different procedures is used. These coating processes shall ensure the component‘s defined functionality, maintain its appearance, protect it against corro- sion or uphold a certain electrical function. One thing is common for all these application examples: they have to guarantee the desired properties over the life cycle of the component. Therefore, each basic mate-rial must be pre-treated with an appropriate cleaning procedure, which is adjusted to the material, so that an adherent and durable metallic coating can be applied. Besides the requirements concerning the different basic materials there are now modern, innovative lubricants and manufacturing support materials to be considered as well. This is an additional challenge to the component cleaning process.

CO2-Schneestrahlreinigung vor und nach dem Schweißen

Ob Laser-, Widerstands-, WIG-, MAG-, oder MIG-Schweißen – sowohl vor als auch nach dem Fügeprozess ist meist eine Reinigung genau definierter Bereiche erforderlich. Aus produktionstechnischer und wirtschaftlicher Sicht eignen sich dafür besonders Verfahren, die eine effiziente selektive sowie trockene Behandlung ermög- lichen und sich einfach in eine automatisierte Fertigung integrieren lassen. Die CO2-Schneestrahltechno- logie erfüllt diese Voraussetzungen.

Die Aufnahme von Trichlorethylen in den Annex XIV der EU REACh-Verordnung stellt zahlreiche Anwender vor die Herausforderung, das Lösemittel bis spätestens April 2016 zu ersetzen. Die Interstil Diedrichsen GmbH löste diese Aufgabe gemeinsam mit Roll durch eine neue Reinigungsanlage, die mit Perchlorethylen arbeitet. Das Unternehmen erzielt damit bei Teilen aus Aluminium und Buntmetall eine optimale Oberflächensauber- keit für die anschließende Lackierung – und das bei höherer Wirtschaftlichkeit.

Präzisionsreinigung mit Ultraschall

Ob Elektronik, Halbleiter- und Photovoltaikindustrie, Mikrotechnik, Feinmechanik oder Optik – Bauteile und Komponenten müssen immer leistungsfähiger und zuverlässiger werden. Gleichzeitig setzt sich der Trend zur Miniaturisierung fort. Daraus ergeben sich auch für die Bauteilreinigung zunehmend höhere Anforde- rungen. Mit innovativen Entwicklungen eröffnet Weber Ultrasonics neue Anwendungsfelder in der Präzisionsreinigung mit Ultraschall.

Spezifikationen zur partikulären und/oder filmischen Sauberkeit sind bei zahlreichen Bauteilen heute eine Selbstverständlichkeit. Um die erforderliche Reinigungsqualität effizient zu erreichen und zu erhalten, lohnt es sich, nicht nur die Reinigung im Blick zu haben, sondern die gesamte Prozesskette.

Das 22. Leipziger Fachseminar, eine Gemeinschaftsveranstaltung der DGO-Bezirksgruppen Sachsen und Thüringen, fand im Rahmen der Messen Z und Intec am 26. Februar 2015 im Congress Center der Leipziger Messe statt. Das Organisationsteam freute sich, dass auch in diesem Jahr die Ausstellerzahl stabil gehalten werden konnte; 55 ausstellende Unternehmen und zwei ausstellende Bildungseinrichtungen waren vor Ort. Auch die Teilnehmerzahlen haben sich auf einem hohen Niveau gefestigt.

Die in Ilshofen-Eckartshausen (Landkreis Schwäbisch Hall) angesiedelte Sager + Mack GmbH ist einer der profiliertesten Hersteller von Galvanikpumpen und -zubehör. Was vor 25 Jahren in der elterlichen Werk- statt begann, hat sich heute zu einem respektablen Mittelstandsbetrieb gemausert.

Der Nahe Osten versinkt immer tiefer in der Hölle

Vor ein paar Monaten beschrieb ich den Nahen Osten als einen „Hexenkessel". Zu dieser Zeit hätte ich niemals gedacht, dass es noch schlimmer werden könnte – aber die Dinge haben sich seither tatsächlich noch verschlechtert. Libyen kann zur Liste der Staaten hinzugefügt werden, die in Chaos und Anarchie versunken sind, und in den letzten Wochen wird jetzt der Jemen, ohnehin bereits eines der ärmsten Länder der Welt, durch Kämpfe mit Raketen und Bomben der Houthi-Rebellen und saudischen Flugzeugen zermalmt, seine Städte und Ortschaften zerstört. Dem Jemen gebührt das „Merkmal", wenn wir es mal so nennen wollen, das erste Land der Welt zu sein, dem allen Prognosen nach das Wasser ausgehen wird – dies kann vielleicht in den nächsten vier Jahren der Fall sein, wenn die Bohrlöcher, welche das Wasser aus den tiefen Aquiferen fördern, die das Kapital bringen, schließlich versiegt sind. Wenig zur Lösung der Probleme trägt auch die Tatsache bei, dass viele im Jemen nach der betäubenden Pflanze Qat süchtig sind, die sie in Form grüner Blätter kaufen und kauen und dann in einen leichten, narkotischen Schlaf fallen.