Artikelarchiv -Galvanotechnik

Jedes Jahr im Herbst werden Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen für ihre herausragende wissenschaftliche Leistung mit dem Nobel Preis ausgezeichnet. Leute wie Albert Einstein, Tenzin Gyatso der vierzehnte Dalai Lama und viele mehr haben ihn erhalten. Aber kennen sie den Ig Nobel Preis? Auch er wird seit 1991 in zehn verschiedenen Kategorien, die sich von Jahr zu Jahr ändern können, an der Harvard University in Cambridge Massachusetts verliehen. Organisiert und gesponsert vom US Wissenschaftsmagazin The Annals of Improbable Research werden die potentiellen Gewinner von den Lesern des Magazins nominiert. Vorgeschlagen werden Forschungsarbeiten, die nicht wiederholt werden können oder sollten. Mit dem Ig Nobel Preis werden Menschen ausgezeichnet, die Leute erst zum Lachen bringen und anschließend zum Nachdenken anregen. In jedem Fall sorgen die Projekte in jedem Jahr für Heiterkeit. 2005 wurden die Preise in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Biologie, Hydrodynamik, Frieden, Literatur, Wirtschaft, Ernährung und Agrargeschichte verliehen. Das englische Wort ignoble (aus dem sich der geläufigere Begriff ig Nobel ableitet) bedeutet in etwa unwürdig, dennoch ist eine Vielzahl der Arbeiten in der Regel ernst gemeint und meist in Fachjournalen veröffentlicht worden.

In der Prozesskette vom metallischen Werkstück bis zum lackierten Bauteil haben die Prozessschritte der Reinigung und Vorbehandlung einen wesentlichen Einfluss auf die physikalische und chemische Beständigkeit sowie auf die optische Qualität der erzielten Oberflächenveredlung. Das Ergebnis jedes Einzelschrittes beeinflusst den Ablauf und das Resultat der Folgeprozesse. Fehler in der Reinigung werden nach der Lackierung sichtbar. Eine sorgfältige Auswahl und Abstimmung aller Verfahrensschritte sowie eine durchgehende Prozesskontrolle stellen über die Wertschöpfungskette hin sicher, dass die Qualitätsanforderungen erfüllt werden. Bei der nasschemischen Vorbehandlung ist die wässrige Reinigung stets integrierter Verfahrensbestandteil.

Porsche kauft VW-Aktien, um eine feindliche Übernahme des Wolfsburger Autobauers zu verhindern. Unabhängig davon, was an wahren Motiven dahintersteckt, eine Handlung, die dem Standort Deutschland nützt und zeigt, dass es noch Vertrauen in die deutsche Wirtschaft gibt. Porsche hat mit diesem Schritt dazu beigetragen, dem Ausverkauf deutscher Unternehmen an international agierende Firmenjäger einige Prügel zwischen die Beine zu werfen. Denn wer an der Börse ist, wird heute zunehmend zum Freiwild für Geschäftemacher, denen es in erster Linie um die Maximierung der Rendite, praktisch nicht um den Erhalt von Arbeitsplätzen und schon gar nicht um die Stärkung der deutschen Wirtschaft geht.

Am MPI für Eisenforschung werden Plasmapolymerschichten sowohl für den Korrosionsschutz und die Haftungsvermittlung als auch für die Einstellung der Benetzbarkeit von Stahlbandoberflächen entwickelt. Die Korrelation von chemischer Zusammensetzung und Morphologie mit den Schichteigenschaften steht dabei im Vordergrund der Untersuchungen. Auf Basis siliziumorganischer Monomere wurden Schichten für verzinkten Stahl ent- wickelt, die an der Grenzfläche zwischen metallischem Überzug und organischer Beschichtung für einen sehr guten Korrosionsschutz sorgen. Morphologie und chemische Struktur der Schichten wurden durch Messung der elektrochemischen Impedanz mit ihren Barriereeigenschaften korreliert. In Korrosionsprüfungen zeigt sich, dass das hohe technische Niveau des Korrosionsschutzes mit Standardverfahren wie Phosphatierung und Chromatpassivierung durch die wenige zehn Nanometer dicken Plasmapolymere erreicht werden kann. Bereits korrosionsgeschützte Metalloberflächen wurden mit spezifisch rauen Plasmapolymeren beschichtet, um ultrahydrophobe Oberflächen herzustellen. Dazu wurden neben siliziumorganischen Monomeren auch fluorierte Monomere erfolgreich eingesetzt. Die Resultate zeigen, dass mittels der Plasmapolymerisation ein effektives Schichtdesign für Metallbleche durchgeführt werden kann.

Um Gläser im Innen- und Außenbereich vor Schmutz, Kalk oder Ablagerungen zu schützen, können sie beschichtet werden. Man unterscheidet dabei zwischen hydrophoben und photokatalytischen Beschichtungen. Dr. Nikolas Janke, zuständig für technisches Marketing bei Saint-Gobain Glass, erläuterte in einem Pressegespräch die unterschiedlichen Anwendungsgebiete von schmutzabweisenden und selbstreinigenden Gläsern.

Bei der Ende August dieses Jahres in Baden-Baden abgehaltenen Conference on Commercialization of Micro and Nano Systems, COMS2005, gab es eine ganze Anzahl von Präsentationen, die sich mit der Vermarktung der inzwischen industriereif gewordenen Produkte der Mikro- and Nanotechnik befassten, teilweise aus der Sicht von kleinen oder mittelgroßen Unternehmen und teilweise aus der Sicht von Marketingfirmen. Geographisch überwogen Darstellungen aus Europa und den USA bei weitem; Informationen gab es auch aus dem asiatisch-pazifischen Raum, wenig aus Japan, aber etliches von einer sehr aktiven Gruppe aus Victoria/Australien. In den nächsten Heften werden Sie über die eine oder andere Aktivität etwas mehr lesen können.

Das Institut für Mikrotechnologie (imt) der Universität Hannover hat seit Mai 2004 seinen Standort im Produktionstechnischen Zentrum in Garbsen bei Hannover (Abb.1). Auf einer Fläche von mehr als 17 000 m² haben sich die sechs im Bereich Produktionstechnik tätigen Institute des Fachbereichs Maschinenbau in einem bundesweit einzigartigen Kooperationszentrum für Produktions- und Industrieforschung zusammengetan, um einen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Produktionsstandorts Deutschland zu leisten. Die vorliegende Abhandlung stellt die Tätigkeitsfelder des imt vor, wobei der Schwerpunkt auf dem Prozess der Mikrogalvanik liegt.

Verantwortung wird in unserem Land klein geschrieben. Man delegiert lieber. Dadurch verteilt sich Verantwortung auf viele. Am Round Table oder im Team wird Verantwortung von mehreren getragen, und es ist nicht immer leicht, den Hauptverantwortlichen zu finden, falls ein unerwünschtes Resultat resultiert. Verbindlichkeit ist nicht gefragt. Persönlichkeiten, die mit Überzeugung Verantwortung übernehmen, sind Ausnahmen geworden. Eine der Ursachen ist die aus Amerika übernommene job-rotation. Jeder kann nach Bedarf überall mal ein bisschen mitmischen. Dazu braucht man kein Fachmann zu sein, man wird Manager. Die Facharbeit dürfen andere übernehmen. Weil bei den Entscheidungsträgern oft spezielles Wissen über das betreffende Fachgebiet fehlt, werden so viele seltsame Entscheidungen getroffen, die dem Bürger unverständlich bleiben.

Teil 2 – Ergebnisse kinetischer Untersuchungen

-Fortsetzung aus Heft 9/2005-

3.3. Strippingversuche an der rotierenden Platinelektrode

Wenn der in Abbildung 10 (Teil 1) beobachtete Peak einer aktiven Auflösung abgeschiedenen Antimons entspricht, sollte die Peakhöhe proportional der Abscheidedauer bei konstantem kathodischen Potential sein, wie es aus der Polarographie bekannt ist. In der Tat zeigt die Abbildung 11 die erwarteten Kurvenverläufe. Allerdings ist für kleinere Abscheidezeiten die Antimonausbeute nahezu Null, so dass sich die Linearität für den Peak A1 oder A2 nur bei höheren Zeiten einstellt. Zugleich ist der positive Einfluss der verbesserten Hydrodynamik (1000 rpm) sowie des erhöhten Abscheidungspotentials für den zweiten 60s-Versuch ersichtlich. Weil nur eine dünne Antimonschicht auf einer weitestgehend inerten Platinoberfläche gestrippt wird, erreichen die Kurven in der kurzen Zeit wieder nahezu den Wert Null, da die oben diskutierten Schichtbildungsprozesse an Antimon kaum ablaufen können bzw. der notwendige Nachtransport anodisch gebildeter Antimonspezies zur Schichtbildung nicht stattfinden kann. Der Maximalpeak A2 wandert mit steigender Abscheidezeit zu höheren Potentialen, während der erste erkennbare Peak A1 bei ca. 0,25 V seine Lage offenbar wenig verändert. Auch liegt der Maximalpeak weit unterhalb dessen bei 0,4 V in Abbildung 5. (s. a. [32]) bei der Auflösung von Sb.

Kritische Gedanken zur aktuellen Entwicklung

Gegenwärtige Situation

Über Jahrtausende bestimmte das Handwerk die technische Entwicklung, bis das Zeitalter der Indus- trie mit Mechanisierung und Automatisierung die billige Massenproduktion ermöglichte. Während die handwerkliche Arbeit, die Arbeit mit den Händen, Zeit, Können und persönliche Mühe erforderte, übernahm nun die Maschine die Mühe durch Verwendung von thermisch oder elektrisch erzeugter Energie und konnte unabhängig von anthropogenen Erschöpfungszuständen praktisch 24 Stunden ohne Ausfall produzieren. Da im Gegensatz zum Handwerk die technischen Investitionen einen wesentlichen Kostenanteil bedingten, musste die produzierte Stückzahl möglichst hoch sein, um billig anbieten zu können. Mit dem hohen Produktionsausstoß entwickelte sich auch ein neues Käuferpotenzial. Für die breite Masse zählt meist nicht mehr die höchste Qualität, sondern die Möglichkeit, bestimmte Dinge auch besitzen zu können, die zuvor nur einem privilegierten Käuferkreis vorbehalten waren. Mehr und mehr wurden Können und Qualität vom niedrigen Preis abgelöst.

Die Entwicklung chrom(VI)freier Passivierungen mit hohem Korrosionsschutz machte es notwendig, ein Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht, eine Beeinträchtigung der Qualität durch Eintrag von Zink und Eisen noch während des Betriebes zu verhindern. Als weiterer Gesichtspunkt ist der Umweltaspekt zu nennen. Durch die einhergehende Standzeitverlängerung wird die Entsorgung auf ein Minimum reduziert.

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