Deutscher Zukunftspreis für digital steuerbare LED-Matrix

Licht als Informationsquelle: Durch die vielen kleinen LED-Pixel arbeitet die Lichtquelle wie ein Projektor (Bild: Fraunhofer IZM)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Ende November in Berlin die Gewinner des Deutschen Zukunftspreises 2024 geehrt. Für die technologische Umsetzung ihrer Idee einer LED-Matrix, die den Auto-Scheinwerfer zum Projektor werden lässt, zeichnete der Bundespräsident das Team von ams OSRAM und vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM mit dem Preis für Technik und Innovation aus.

Das Team hat eine Scheinwerfer-Lichtquelle entwickelt, die kleiner, leichter, effizienter, intelligenter und präziser in ihrer Lichtabstrahlung ist als herkömmliche Lichtquellen. Mit dem neuen System können z.B. Auto-Scheinwerfer die Straße präzise und hell ausleuchten, ohne Gegenverkehr oder Fußgänger zu stören oder durch Blenden zu gefährden. Mit einer herkömmlichen Abblend-Fernlichtkombination lässt sich das nicht realisieren, denn das Licht muss sich in seiner räumlichen Verteilung steuern und auf die jeweilige Situation optimal anpassen lassen. Um dies zu erreichen, verfügt der neue Scheinwerfer nicht, wie herkömmliche Scheinwerfer, über zwei Lichtquellen, sondern über 25 600 LEDs in einer Matrix aus 320 x 80 Lichtpunkten. Dabei lässt sich jede einzelne LED ansteuern. Zusammen mit einer Optik entsteht so ein Scheinwerfer, der ähnlich wie ein Videoprojektor funktioniert.

Das neue System kommt mit minimalem Bauraum aus und arbeitet effizient, denn nur die für die jeweils gewünschte Lichtverteilung benötigten LEDs werden eingeschaltet. Neue Anwendungsgebiete der digital steuerbaren LED-Matrix sind neben der optischen Datenkommunikation zwischen Computerchips z.B. auch das Gebiet der Augmented Reality (AR). Mit einer AR-Brille, die neben der realen Umgebung zusätzlich digitale Informationen ins Gesichtsfeld einspiegelt, wird die Lichtmatrix zum virtuellen Monitor. Hier sind im besonderen Maße Kompaktheit und Energieeffizienz gefragt, denn eine AR-Brille muss leicht sein und ihr Akku lange halten.

Deutsche Zukunftspreis wird seit 1997 jährlich vergeben und gehört zu den wichtigsten Wissenschaftsauszeichnungen in Deutschland. Er ehrt herausragende technische, ingenieur- und naturwissenschaftliche Leistungen, die zu anwendungsreifen Produkten führen.

  • Titelbild: Licht als Informationsquelle: Durch die vielen kleinen LED-Pixel arbeitet die Lichtquelle wie ein Projektor (Bild: Fraunhofer IZM)
  • Ausgabe: Dezember
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Viola Krautz
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